Beschluss: zur Kenntnis genommen

Debatte:

 

Auf Antrag der Kreisrätin Frau Rita Heeg wurden zwei weitere Tagesordnungspunkte unter Sonstiges aufgenommen:

 

Präventive Sozialarbeit an Grundschulen:

 

In der letzten Sitzung des Jugendhilfeausschusses im Herbst 2019 wurde die Verwaltung beauftragt, Möglichkeiten und Bedingungen eigener Förderrichtlinien zur Förderung der präventiven Sozialarbeit an Grundschulen in Abgrenzung zur Jugendsozialarbeit an Grundschulen aufzulegen.

 

Herr Adler, Fachbereichsleiter 31a, erklärt, dass das JaS-Förderprogramm des Freistaates Bayern die wichtigste Schnittstelle von Jugendhilfe und Schule darstellt. Dieses erfolgreiche Förderprogramm soll aktuell in neuen Richtlinien fortgeschrieben werden. Die neuen Richtlinien liegen leider noch nicht vor, sollen aber in Kürze erscheinen. Darüber hinaus gibt es ein über das Kultusministerium neu aufgelegtes Förderprogramm „Schulsozialarbeit“, das nicht über die Jugendhilfe, sondern über die Schulverwaltung organisiert wird. Die Verwaltung, FB 31a und Jugendhilfeplanung, haben sich mit dem Auftrag des Jugendhilfeausschusses zur Prüfung der Möglichkeit einer kommunalen Förderung befasst. Damit die Inanspruchnahme einer kommunalen Förderung nicht letztendlich zuschussschädlich hinsichtlich einer JaS-Förderung ist, ist es in den kommunalen Förderrichtlinien nicht möglich, eine Einzelförderung von Schülern zuzulassen. Hinsichtlich der Sinnhaftigkeit eines kommunalen Förderprogramms legt die Verwaltung folgende Überlegung zugrunde: Eine Beschlussfassung eines kommunalen Förderprogramms mit Ausstattung der notwendigen Haushaltsmittel bedeutet, dass ein Förderprogramm frühestens im ersten Halbjahr 2021 zum Tragen käme. Gleichzeitig ist zu diesem Zeitpunkt mit ziemlicher Sicherheit die Weiterführung der staatlichen JaS-Förderung zu erwarten. Dies bedeutet, ein Antragsteller aus dem Landkreis Würzburg hätte mit der kommunalen Förderung keinen Finanzierungsvorteil, zudem von Seiten des Jugendamtes die JaS-Förderung als fachlich eingeführtes Konzept die geeignetere Maßnahme darstellt.

 

Herr Rostek ergänzt, dass die Umfrage an den Grundschulen im Landkreis Würzburg ein starkes Interesse an Fachstellen an der Schule gezeigt hat, der Trend allerdings eindeutig Richtung Jugendsozialarbeit an Schulen festzustellen ist.

 

Geschäftsbereichsleiterin Frau Meder ergänzt, dass eine kommunale Richtlinie immer auch die Gefahr in sich birgt, im Einzelfall eine spätere Umstellung auf eine staatliche JaS-Förderung zu blockieren.

 

Vertiefte Berufsorientierung:

 

Frau Kreisrätin Rita Heeg äußert ihren Unmut über die fast einstimmige Beschlussfassung der Weiterförderung der vertieften Berufsorientierung. Insbesondere stört sie, dass mit hohem finanziellen Aufwand ein Angebot weitergeführt wird, das nicht vorher in einem Fachausschuss geprüft und kritisch diskutiert wurde. Herr Landrat Eberth weist darauf hin, dass das Thema im Ältestenrat vordiskutiert wurde und mit der Beschlussfassung im Kreistag bei einer Gegenstimme die Diskussion um die Förderung der vertieften Berufsorientierung abgeschlossen ist.