Beschluss: einstimmig beschlossen

Anlage/n:
Machbarkeitsstudie des Büro Königer und Schäfer Würzburg:

 

Sachverhalt:

 

Im Bauausschuss am 20.01.2020 wurde durch die Verwaltung über notwendige Hochbaumaßnahmen an den Schulen des Landkreises berichtet.

Zur Situation in der Leopold- Sonnemann- Realschule nahm Herr Direktor Ramsteiner umfassend Stellung.  Er verwies explizit auf die seit 2010 stark gestiegene Schülerzahl und die überdurchschnittlichen Klassengrößen.

 

Im Gespräch der Schulleitung mit dem Ministerialbeauftragten für Unterfranken wurden bereits verschiedene Lösungsvarianten zum Problem diskutiert.

  1. Die bestehenden Räumlichkeiten werden nicht erweitert– die Folge sind wahrscheinlich bereits in diesem Jahr Abweisungen- auch von Landkreisschülern
  2. Anbau von 4 Klassenzimmern einschließlich Hausmeisterwohnung
  3. Anbau von 12 Klassenzimmern auf Grund des Raumprogramms der Regierung analog der vorhandenen Schülerzahl

 

Die Verwaltung wurde nach umfänglicher Diskussion- als Grundlage für weitere Gespräche- mit der Erstellung einer Studie zu den Erweiterungsmöglichkeiten für vier Klassenzimmer und eine zusätzliche Hausmeisterwohnung der Realschule Höchberg beauftragt.

 

Mit Herrn Landrat Eberth erfolgte ein weiteres Gespräch mit Herrn Direktor Ramsteiner.  Prognostiziert werden durch das Kultusministerium für das Schuljahr 2020/2021 insgesamt 911 Schüler. Aktuell besuchen ca. 100 Schüler aus der Stadt Würzburg die RS Höchberg. Grundsätzlich werden keine Schüler aus der Stadt Würzburg mehr aufgenommen, es sei denn die RS Höchberg muss, da nur die RS Höchberg die spezielle Wahlpflichtfächergruppe Kunst anbieten kann. Dies betrifft damit vor allem dem musisch/künstlerischen Bereich.

 

Es wurden Varianten mit freistehenden Baukörpern untersucht.

 

  1. Erweiterung als freistehender Baukörper im Bereich Rudolf- Harbig- Platz

eingangsseitig, nördlich der Schule.

Die vier Klassenzimmer befinden sich hierbei erdgeschossig, behindertengerecht.

Die Hausmeisterwohnung im 1. OG. Sie wäre nicht behindertengerecht erreichbar.

 

  1. Erweiterung als freistehender Baukörper im Bereich Pausenhof, südlich der Schule

Die vier Klassenzimmer befinden sich erdgeschossig, behindertengerecht.

Die Hausmeisterwohnung befindet sich im Untergeschoss, behindertengerecht. 

            Die Kosten der Varianten wurden mit 1.500.000,- € brutto geschätzt.

 

  1. Um auf momentan nicht abschätzbaren, zukünftig auftretenden Raumbedarf (laut Prognose werden die Schülerzahlen – unabhängig von der Schule – allgemein wieder deutlich steigen, daher resultiert wohl eher erhöhter Raumbedarf), reagieren zu können, wurde die Variante mit vier Klassenzimmer und der Hausmeisterwohnung um ein Bauvolumen von 2 Klassenzimmern erweitert, so dass sechs Klassenzimmer und die Hausmeisterwohnung im Untergeschoss gebaut werden könnten.


Die Kosten für diese Erweiterung werden hier auf 2.200.000,- € mit dem Hinweis auf die unbekannte Baupreisentwicklung grob geschätzt.

 

 

Die Vorstellung der Varianten erfolgt an Hand der Studie des Büros Königer und Schäfer, Würzburg.

 

 

Als durch die Schule und die Verwaltung favorisierte Lösung wird die Erweiterung des Schulgebäudes (Neubau Variante 3) mit sechs Klassenzimmern und der Hausmeisterwohnung angesehen.

 

Die Vorstellung der Varianten erfolgt an Hand der Studie des Büros Königer und Schäfer, Würzburg.

 

Der Markt Höchberg hat Interesse am Kauf der bisherigen Hausmeisterwohnung signalisiert, da dies dem Markt Höchberg in seinen Planungen zur Schaffung einer Nahversorgungseinrichtung hilfreich wäre. Die Hausmeisterwohnung steht derzeit leer. Mit dem Verkaufserlös könnten die Nettokosten für den Landkreis etwas reduziert werden. Von einer FAG Förderung ist nicht auszugehen.

 

 

Beschlussvorschlag:

 

 

Der Bauausschuss nimmt die Vorstellung des Konzeptes zur Kenntnis und empfiehlt die Variante unter Ziff. 3 (sechs Klassenzimmer mit Hausmeisterwohnung) in den Bauhaushalt 2021 einzustellen und erteilt der Verwaltung den Verhandlungsauftrag bezüglich des Ankaufs der Hausmeisterwohnung durch den Markt Höchberg.

Landrat Eberth wird nach Ausschreibung zur Vergabe der Planungsleistungen an die notwendigen Planungsbüros ermächtigt.



Debatte:

 

Der Schulleiter der Leopold-Sonnemann-Realschule Höchberg, Herr Ramsteiner, informiert über die aktuelle Raumsituation, die Zahl der Schülerinnen/Schüler und gibt einen Überblick zur Hausmeistersituation/Nutzung der Hausmeisterwohnung.

 

Fachbereichsleiter Umscheid verweist auf die Machbarkeitsstudie (Anlage) und erläutert den Sachverhalt anhand von Plänen. Des Weiteren informiert er über den aktuellen Sachstand zum Thema Hausmeisterwohnung.

 

Kreisrat Winzenhörlein weist drauf hin, dass der Marktgemeinderat Höchberg bereits über den Erwerb des Hausmeisterhauses einen Beschluss gefasst habe.

Er fragt nach, inwieweit über eine Entlastung der stark frequentierten Sporthalle nachgedacht werde.

 

Landrat Eberth teilt mit, dass nach Rücksprache mit der Schulleitung derzeit nicht angedacht sei, an diesem Standort in weitere Sportmöglichkeiten zu investieren. Der derzeitige Belegungsplan für Schwimmband, Halle und Außensportflächen sei für den derzeitigen Schüleranspruch ausreichend. Er äußert, dass das Thema Schulsport in Kombination mit Druck von Seiten der Vereine und Verbände deutlich vom Markt Höchberg artikuliert wurde.

 

Kreisrat Henneberger spricht die derzeitige Situation aufgrund der Coronapandemie an (halbe Klassenstärke im Wechsel). Er gehe davon aus, dass dieser Zustand noch länger andauern werde. Er fragt nach, inwieweit seitens der Schulverwaltung bereits Überlegungen bei einem weiteren Anhalten des Zustandes (Abstandsregeln, Hygienemaßnahmen usw.) stattgefunden haben. Er könne sich nicht vorstellen, dass 6 weitere Klassenzimmer ausreichend seien.

 

Fachbereichsleiter Umscheid führt aus, dass die Alternative wäre, in die Investition zu gehen, was auch eine Förderung nach sich ziehen könnte, hier wäre man im Moment bei 12 Klassenzimmern plus entsprechender Nebenräume.

 

Herr Ramsteiner weist darauf hin, dass derzeit die Turnhalle der Marktgemeinde Höchberg angemietet sei. Hierfür spricht er der Marktgemeinde Höchberg seinen Dank aus.

Er informiert, dass derzeit 3 Klassen durchgängig in der Turnhalle untergebracht seien und diese aufgrund der Kapazitäten auch in kompletter Stärke unterrichtet werden können. Dies würde bedeuten, dass genau die 6 Klassenzimmer, die gerade zur Diskussion stehen, augenblicklich über die Turnhalle abgewickelt werden. Wie sich die Situation im neuen Schuljahr darstellen werde, sei derzeit unklar. Was die angesprochene alternative große Lösung mit 12 Klassenräumen angehe, so sei der Schule mehr geholfen, wenn diese innerhalb kurzer Zeit 6 Klassenräume zur Verfügung hätte. Die große Lösung würde in der Umsetzung zu lange dauern. Er betont nochmal, Ziel sei es, langfristig zu versuchen, die Schülerzahlen forciert ein wenig zu schmälern.

 

Fachbereichsleiter Umscheid informiert, dass auch in der Realschule Ochsenfurt momentan die Schulturnhalle für den Unterrichtsbetrieb genutzt werde. Wie das im neuen Schuljahr aussehen werde, sei abzuwarten. Auch hier steige natürlich der Druck seitens der Vereine, was die Hallennutzung angehe.

 

Kreisrat Friedrich hält eine Lenkung der Schülerströme für notwendig. Dies könnte erreicht werden, wenn die städtischen Schulen gewisse Verbesserungsmaßnahmen an ihren Schulen durchführen würden.

 

Landrat Eberth hält den Ansatzpunkt, was die Schulentwicklung insgesamt in Stadt und Landkreis angehe, für richtig. Er weist darauf hin, dass dies ein großer Themenpunkt in dem gemeinsamen Interkommunalen Ausschuss stadt.land.wü. sein werde.

Für ihn sei entscheidend, dass seitens der Schulleitung mit der 6er Lösung Einverständnis bestehe, um in den nächsten 10-15 Jahren einen vernünftigen Schulbetrieb in einer attraktiven Schule zu gewährleisten.

 

Auf die Frage von Kreisrat Hansen inwieweit bei der 6er Lösung eine eventuelle bauliche Erweiterung mit zusätzlichen Räumen in der Zukunft realisierbar wäre, antwortet Landrat Eberth, dass es sich hier um eine reine Studie handele, die jedoch aus seiner Sicht sehr gelungen sei. Nähe Details seien bei positiver Beschlussfassung mit dem Architekturbüro zu besprechen.

 


Beschluss:

 

Der Bauausschuss nimmt die Vorstellung des Konzeptes zur Kenntnis und empfiehlt die Variante unter Ziff. 3 (sechs Klassenzimmer mit Hausmeisterwohnung) in den Bauhaushalt 2021 einzustellen und erteilt der Verwaltung den Verhandlungsauftrag bezüglich des Ankaufs der Hausmeisterwohnung durch den Markt Höchberg.

Landrat Eberth wird nach Ausschreibung zur Vergabe der Planungsleistungen an die notwendigen Planungsbüros ermächtigt.


Zur weiteren Veranlassung an ZFB 5, ZB, ZFB 1

 

Zur Kenntnis an KrPA