Sitzung: 18.03.2019 Kreistag
Landrat Nuß nimmt zum Haushalt
2019 wie folgt Stellung:
„Meine sehr geehrten Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
der Ihnen vorliegende Entwurf des Haushalts für das Jahr 2019 ist in
mehrere Hinsichten bemerkenswert.
Mit einem Auszahlungsvolumen von ca. 178 Millionen Euro im
Finanzhaushalt wird in diesem Jahr ein Rekordvolumen erreicht.
Die Summe des Vorjahres wird heuer noch einmal um ca. 8 Millionen Euro
überschritten.
Die Umlagekraft ist auch wieder gestiegen und zwar um 8,4 Prozent. Sie
beläuft sich jetzt auf 178,5 Millionen Euro.
Die Schlüsselzuweisungen des Freistaats wurden im ursprünglichen
Haushaltsentwurf in Höhe des Rekordniveaus aus dem Vorjahr eingeplant.
Tatsächlich erhalten wir heuer nochmal 2 Millionen Euro mehr. Dafür ganz
herzlichen Dank an den Freistaat.
Unter diesen Voraussetzungen, meine Damen und Herren, kann man mit Fug
und Recht sagen: Dem Landkreis und seinen Gemeinden geht es in der Gesamtschau
weiterhin finanziell gut.
So war es für die Finanzverwaltung, und ganz herzlichen Dank an dieser
Stelle an Frau Hümmer und Herrn Schebler mit ihrem Team, kein allzu großes
Problem, einen Haushalt aufzustellen, der die bei uns seit Jahren definierten
und eingehaltenen Prinzipien widerspiegelt, nämlich:
·
Abbau der Verschuldung,
·
Verlässlichkeit in der Kreisumlage,
·
hohe Investitionen zum Erhalt der kreiseigenen Straßen und Gebäude.
Auch in diesem Jahr können wir auf eine Kreditaufnahme verzichten,
während wir gleichzeitig neben den ordentlichen Tilgungsleistungen von ca. 1
Million Euro in heuer rund 1,5 Millionen Euro und im kommenden Jahr weitere
400.000 Euro außerordentlich tilgen können.
Im ganzen Finanzplanungszeitraum bleiben wir uns treu.
Auch in den nächsten vier Jahren sind keine Kreditaufnahmen vorgesehen,
so dass der Schuldenstand am Ende des Jahres 2022 ca. 11,8 Millionen Euro
betragen wird.
Wenn sich diese gute Entwicklung weiter fortsetzen lässt, liebe
Kolleginnen und Kollegen, werden wir Mitte des Jahres 2025 einen Schuldenstand
erreicht haben, wie zuletzt im Jahr 1990.
Ich denke, darauf können wir alle in diesem Kreistag stolz sein.
Seit dem Jahr 2007 verabschieden wir ausgeglichene Haushalte. Wir geben
nicht mehr Geld aus, als wir haben. Wir sind ein Kreistag, der nicht auf Kosten
nachfolgender Generationen investiert.
Stolz sein können wir auch darauf, dass der Landkreis Würzburg mit einem
Hebesatz für die Kreisumlage von 37 Prozent mittlerweile den niedrigsten
Kreisumlagehebesatz in Unterfranken hat und bayernweit an zweiter Stelle steht.
Wir wünschen uns natürlich alle, dass wir auch diese Position möglichst
lange halten können und bei weiterhin guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
stehen die Chancen dafür auch gar nicht mal so schlecht.
Aus diesem Grund und in der Gesamtschau der Finanzplanung haben wir uns
in der Finanzverwaltung dafür entschieden, den Hebesatz unverändert bei 37
Prozent zu belassen.
Wir hoffen damit die Umlage möglichst lange stabil halten zu können. Es
geht uns dabei nicht nur um die Planungssicherheit des Landkreises. Es geht uns
auch um die Planungssicherheit für unsere Gemeinden. Wir sitzen alle im selben
Boot.
In diesem Jahr haben wir erstmals versucht, meine Damen und Herren, die
aktuelle Rechtsprechung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs zur Festsetzung
der Kreisumlage umzusetzen.
Sie kennen die Vorgeschichte. Die Stadt Forchheim wehrt sich auf dem
Klageweg gegen die Kreisumlage und damit gegen den Haushalt des Landkreises
Forchheim.
Im Oktober 2017 hat das Urteil des Verwaltungsgerichts Bayreuth zur
Haushaltssatzung des Landkreises Forchheim hohe Wellen geschlagen, weil u. a.
die zweimalige Anhörung der Gemeinden als Voraussetzung für den ordnungsgemäßen
Erlass der Haushaltssatzung verlangt wurde.
Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat dies im Berufungsverfahren
dahingehend relativiert, dass zwar die Finanzlage der Umlagezahler - der
kreisangehörigen Gemeinden - bei der Entscheidung über den Hebesatz der
Kreisumlage einbezogen werden muss.
Auf Grundlage welcher Daten dies erfolgen soll, wurde allerdings nicht
vorgegeben, und weder vom Ministerium, noch von den kommunalen Spitzenverbänden
gibt es bislang konkrete Handlungsanleitungen.
Im engen Kontakt mit dem Bayerischen Landkreistag haben wir uns dafür
entschieden, die Haushaltssituationen = unsere und die der Gemeinden - aufgrund
bekannter und vorliegender Unterlagen gegeneinander abzuwägen und haben Ihnen
vorzuschlagen – wie erwähnt - den Hebesatz bei 37 Prozent zu belassen.
Es geht mir auch, liebe Kolleginnen und Kollegen, und da mach ich gar
keinen Hehl draus, um die eigene Verantwortung.
Ich bin auf der Zielgeraden meiner kommunalpolitischen Laufbahn und es wäre
das Schlimmste für mich, wenn nach meiner Amtszeit die Kreisumlage eklatant
angehoben werden müsste oder gar wieder Schulden aufgenommen würden. Das will
ich unter keinen Umständen! Deshalb ist und war die bayerische Meisterschaft in
der Kreisumlage für mich nie ein Ziel. Maßhalten ist angesagt!
Das Erreichen unserer Ziele, meine Damen und Herren, v.a. im Hinblick
auf das Schultern doch ganz erheblicher Investitionen in den kommenden Jahren -
ohne Kreditaufnahme - ist nur dadurch möglich, dass wir von einem erheblichen
Bestand an liquiden Mitteln zehren können.
Veranschlagt sind diese im Haushaltsentwurf mit 37,7 Millionen Euro.
Die liquiden Mittel stehen natürlich immer im Focus der Diskussionen,
sind aber durchaus kein Selbstzweck, sondern für die Durchführung unseres
Investitionsprogramms unverzichtbar. Ein Blick in die Zahlen zeigt uns das. Mit
Bruttoausgaben in Höhe von 29,9 Millionen Euro erreicht nämlich auch unser
Investitionsprogramm heuer ein Rekordniveau.
Selbst unter Abzug von 8 Millionen Euro an Fördermitteln oder
Kostenbeteiligung Dritter, sind noch 21,9 Millionen Euro durch uns
aufzubringen.
Lassen Sie mich exemplarisch einige Projekte
erwähnen:
· Der von mir seit unserer Weihnachtssitzung im
Jahr 2012 konsequent verfolgte Neubau des Schwimmbads an der
Wolffskeel-Realschule – das Nordbad – kommt in die Gänge. Die Stadt hat den
ersten Spatenstich für die nächsten Wochen angekündigt.
· Gleiches gilt für die Errichtung einer KiTa
bei uns im Haus, ein Projekt, das ich für die Vereinbarkeit von Familie und
Beruf für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für unabdingbar erachte.
· Im Herbst dieses Jahres geht ein anderer lang
gehegter Wunsch von mir in Erfüllung: Die Baumreihe an der Kreisstraße WÜ 5 bei
Oberpleichfeld – die frühere Birnbaum-Allee - wird nach der umfangreichen
Sanierung der Kreisstraße neu angepflanzt.
· 14 Millionen Euro investieren wir als ersten
Baustein in die Zukunftsfähigkeit unserer Main-Klinik in Ochsenfurt, konkret in
den Ausbau der Zufahrt. Der Landkreis übernimmt 14 Millionen Euro Eigenanteil
der Baumaßnahme, verteilt auf sieben Jahre.
Der neue Kreisbauhof in Giebelstadt wird in diesem Jahr fertig mit der
entsprechenden Schlussabrechnung.
Unmittelbar anschließend müssen wir uns mit der weiteren Nutzung des
seitherigen Bauhofs beschäftigen, der in einem Wohngebiet liegt.
Vor zwei Wochen war ich auf Einladung der Schulleitung in unserem
Berufsschulzentrum in Ochsenfurt. Dort platzt die Schulwerkstatt für
landwirtschaftliche Maschinen und Bulldogs aus allen Nähten. Ich habe die
Verwaltung bereits mit der Planung eines größeren Anbaus beauftragt.
Die Kreisfeuerwehrführung wird am morgigen Dienstag bei mir vorstellig.
Bei einer Ortseinsicht in der vergangenen Woche wurde mir die Notwendigkeit
eines weiteren Anbaus am Feuerwehrzentrum nähergebracht.
Es bleibt also weiterhin spannend und daneben gibt es eine ganze Reihe
neuer Anträge aus den Fraktionen.
Wir sind natürlich bestrebt, Ihre Anregungen, liebe Kolleginnen und
Kollegen, die Anträge aus den Fraktionen ohne Auswirkung auf die Kreisumlage im
Haushalt unterbringen zu können.
Meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, ich habe zu
Beginn meiner Rede die Rekorde auf der Einnahmeseite erwähnt, es gibt natürlich
auch die Kehrseite der Medaille.
Lassen Sie mich noch kurz etwas zu drei Spitzenwerten auf der
Ausgabenseite sagen.
Die Bezirksumlage wurde heuer zwar nicht angehoben. Durch die gestiegene
Umlagekraft hat sie aber nominell mit 31,8 Millionen Euro mittlerweile ebenfalls
ein Rekordniveau erreicht.
Demgegenüber betragen die Einnahmen aus der Kreisumlage 66 Millionen
Euro.
Nahezu die Hälfte der Kreisumlage unserer Gemeinden wird damit
unmittelbar an den Bezirk weitergeleitet. Keine Kritik an den Bezirk. Dort wird
mit unserem Geld eine wertvolle soziale Arbeit für die Menschen in unserer
Region geleistet – und die kostet viel Geld.
Die Personalausgaben sind in diesem Jahr um 1,2 Millionen Euro
gestiegen. Dies beruht nur zu einem sehr geringen Anteil auf Stellenmehrungen.
Im Stellenplan sind nur drei zusätzliche Stellen für neue Aufgaben ausgewiesen.
Der größte Anteil des Anstiegs ist auf die Folge von Tarifabschlüssen
und auf Verbesserungen in den Eingruppierungen unserer Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter zurückzuführen. Durch die neuen Tarifabschlüsse haben die
Beschäftigten im öffentlichen Dienst berechtigterweise auch ihren Anteil an der
guten wirtschaftlichen Situation ihrer Arbeitgeber, der Kommunen.
Wir dürfen darüber hinaus nicht vergessen, dass der Fachkräftemangel
mittlerweile auch den öffentlichen Dienst erreicht hat. Wir brauchen gute
Fachkräfte und die gibt es auch im öffentlichen Dienst nicht mehr ohne gute
Bezahlung.
Einen weiteren Ausgabenrekord, liebe Kolleginnen und Kollegen,
verzeichnen wir im Bereich der freiwilligen Leistungen.
Da stehen wir als Kreistag auch dahinter, denn es gibt immer wieder gute
Gründe dafür, dass sich der Landkreis an der Finanzierung unterschiedlichster
Projekte beteiligt, im sozialen oder im kulturellen Bereich oder in der
Unterstützung der großartigen Jugendarbeit unserer Vereine.
Glauben Sie mir, die Ausgaben im Verwaltungshaushalt, v.a. im Kinder-
und Jugendhilfehaushalt wären ohne das ehrenamtliche Engagement vieler Frauen
und Männer in den Vereinen und Verbänden noch ganz erheblich höher. Jeder Euro
für die Unterstützung der Jugendarbeit ist gut angelegtes Geld.
Zusammenfassend ist festzustellen, liebe Kolleginnen und Kollegen, dass
Ihnen ein ausgewogener Haushaltsentwurf vorliegt, der sowohl unsere
Herausforderungen, die Herausforderungen des Landkreises berücksichtigt, als
auch die Belange unserer Gemeinden.
Ich bedanke mich bei den Fraktionen für die gute, kooperative
Zusammenarbeit im Vorfeld der Haushaltsberatungen.
Ein ganz herzliches Dankeschön an das Team aus unserer Finanzverwaltung,
Herrn Künzig, Frau Hümmer und Herrn Schebler. Sie haben die Haushaltsklausuren
mit Informationen sehr gut unterstützt.
Ich wünsche uns nun eine gute Beratung und eine möglichst breite
Zustimmung zum Haushalt des Jahres 2019.
Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.“
Fraktionsvorsitzender Ländern (MdL) nimmt für die CSU-Kreistagsfraktion zum
Haushalt wie folgt Stellung:
„Sehr geehrter Herr Landrat,
sehr geehrte Damen und Herren,
die Haushaltsberatungen, eine zentrale
Aufgabe unserer politischen Arbeit, die wir sehr gerne erfüllen, denn es gilt
den von den Bürgerinnen und Bürgern anvertrauten Verwaltungs- und
Gestaltungsauftrag umzusetzen. Besonders gerne erfüllen wir diesen Auftrag in
finanziell guten Zeiten, wie wir sie derzeit zweifellos haben.
Doch zunächst, Dank an den Herrn Landrat und
die Verwaltung die gewohnt professionell den Haushaltsentwurf zusammengestellt
und die Fraktionen in ihren Haushaltsberatungen unterstützt haben.
Dass wir auch 2019 wieder Rekordzahlen verwalten
dürfen, daran haben wir uns fast schon gewöhnt. Es darf aber trotzdem immer
wieder gesagt werden, dass wir auch in diesem Jahr keine Schulden zur Deckung
des Haushaltes aufnehmen müssen und sogar Schulden tilgen können.
Auch in diesem Haushalt zeigt sich: Unser
Landkreis hat die politische Kraft, sich den Herausforderungen der Zukunft zu
stellen und die finanzielle Kraft, die notwendigen Maßnahmen auch zu bezahlen.
Seit einigen Jahren können wir auf eine
hervorragende Einnahmesituation zurückgreifen. Starke Gemeinden und ständig
wachsende Zuwendungen des Freistaates Bayern in den Schlüsselzuweisungen
generieren Einnahmen, die uns ermöglichen unseren Verwaltungsauftrag zu
erfüllen, die Pflichtaufgaben zu erledigen und auch zu gestalten.
Die CSU-Fraktion steht geschlossen hinter
den im Haushalts-Entwurf vorgeschlagenen Investitionen und auch zu den
freiwilligen Leistungen, die wieder in großer Zahl beantragt wurden bzw.
gewohnte freiwillige Leistungen, die wir zum Teil auch erhöhen. Der Herr Landrat
hat auf Details hingewiesen, die ich mir aus zeitökonomischen Überlegungen
heraus ersparen kann. Es möge das klare Bekenntnis zur Durchführung dieser
Maßnahmen genügen.
Auf unsere Anträge für die Erneuerung der
Ausrüstung für die Jugendverkehrsschule, die Verbesserung der
Parkplatzsituation am LRA, die Erhöhung der freiwilligen Leistungen für
Bahnhofsmission und Wärmestube, sowie die Anstrengungen für den Artenschutz
möchte ich verweisen. Danke für die Abstimmung und Signalisierung für
Zustimmung bei den Besprechungen im Vorfeld.
Die Botschaften des Zahlenwerkes der
Haushaltsvorlage: Keine neuen Schulden, Rückzahlung von Krediten, finanzielle
Abbildung und dadurch mögliche Umsetzung notwendiger Investitionsmaßnahmen sind
natürlich gute Botschaften.
Jedoch war bei zahlreichen Diskussionen um
die finanzielle Situation des Landkreises eine Frage immer dabei: Die Frage:
„Bleibt es so und wie lange?“
Die Zeichen einer in naher Zukunft
einbrechenden Konjunktur waren in den vergangenen Wochen deutlicher als in den
Vorjahren.
Vielleicht war das auch der Grund, warum
eine Diskussion um eine weitere Senkung der Kreisumlage nicht so richtig
aufgekommen ist. Aber, und das darf ich ebenfalls feststellen, hat auch niemand
das Wort „Erhöhung“ diskutiert.
Ich finde beides war und ist richtig. Ja,
wir freuen uns über unsere gute finanzielle Situation und ja, wir werden auch
2018 einen der bayernweit niedrigsten Umlagesätze haben. Ich bin
zuversichtlich, dass auch die Gemeinden mit der Beibehaltung des Kreisumlagesatzes
von 37 Prozent zufrieden sind.
Der Landkreis steht vor großen
Herausforderungen und hat aufgrund der gestiegenen Einnahmen die finanzielle
Kraft diese zu meistern. Aber auch die Gemeinden stehen vor Herausforderungen.
Auch die Gemeinden sind gehalten, ihre gute Einnahmesituation, die ja viele zum
Glück haben, dafür einzusetzen in Zukunft zu investieren und wichtige Maßnahmen
durchzuführen, deren Realisierung in „schlechteren Zeiten“ vielleicht nicht
mehr möglich sein könnte. Ich bin sicher, dass sich der vom vergangenen Jahr
fortsetzende Umlagesatz von 37 % den Ansprüchen von Landkreis und Gemeinden
genügt.
Ein Blick in die
Finanzplanung zeigt, dass durchaus Befürchtungen bestehen, den Kreisumlagesatz
auf diesem niedrigen Niveau nicht dauerhaft halten zu können. Daher wurde als
„Vorsichtsmaßnahme“ in die Finanzplanung ein erhöhter Hebesatz eingeplant. Ich
bin fast sicher, dass wir noch länger den niedrigen Umlagesatz halten können.
Doch diese Prüfung wird Aufgabe des nächsten Kreistages sein.
Ja, liebe
Kolleginnen und Kollegen, es ist - sollten wir die Praxis beibehalten, den
Haushalt erst nach der Kommunalwahl aufzustellen - ist das der letzte Haushalt
dieses Kreistages. Tempora fugit – die Zeit rast dahin.
Lassen Sie mich daher einige Feststellungen treffen:
Es ist sicher eine große Leistung aller
politisch Beteiligten diesen letzten Haushalt so geräuschlos diskutiert zu
haben. Dafür ein Dank an die Beteiligten. Eine gute Einnahmesituation und
klare, von uns selbst aufgestellte Grundsätze haben dies mit ermöglicht.
Ich bin überzeugt davon, dass wir alle
durchaus mit Zufriedenheit und sogar einem gewissen Stolz auf unsere Arbeit der
letzten Jahre blicken können.
Unsere Grundsätze:
·
Schuldentilgung,
·
keine Aufnahme neuer Schulden,
·
Umsetzung der geplanten Investitionen und
·
hilfreiche freiwillige Leistungen
Wir haben diese Grundsätze über viele Jahre
eingehalten und so den Menschen, den Gemeinden und unserem Landkreis selbst
einen guten Dienst erwiesen.
Dies sage ich auch unter der Einschränkung,
dass wir natürlich auch Daueraufgaben haben, die noch nicht in Gänze zur
Zufriedenheit aller erledigt wurden und die daher zukünftige Kreistage weiter
fordern werden:
z. Bsp. der Ausbau des öffentlichen
Personennahverkehrs. Die einmal vom Kreistag anvisierten 2 Prozentpunkte
Kreishaushalt für den ÖPNV werden derzeit gar nicht ausgeschöpft. Wir halten es
für sinnvoll notwendige Verbesserungen zu diskutieren, zu beschließen und dann
mit Geld zu hinterlegen.
Der Einsatz finanzieller Mittel für die
Erhaltung von z. T. auch wenig befahrenen Kreisstraßen, bei der Erhöhung von
Freizeitqualität durch Förderung von Radwegen oder auch bei der Förderung des
gesellschaftlichen, sportlichen und kulturellen Lebens in unserem Landkreis.
Zu den ständigen Aufgaben gehören auch
unsere Schulen. Wir werden weiter an der dringend notwendigen Sanierung unserer
Förderschulen in Höchberg und Veitshöchheim arbeiten und werden auch bei der
Digitalisierung des Schulwesens unseren Anteil leisten.
Natürlich nicht unerwähnt soll die
Daueraufgabe der nächsten mindestens 10 bis 15 Jahre bleiben: Die Sanierung der
Mainklinik.
Wir stehen nach wie vor zur Sanierung dieser
wichtigen Einrichtung. Es ist wichtig und legitim, dass über diese größte
Investition des Landkreises – ich sage mal – aller Zeiten intensiv gerungen
wird, intensiv gerungen auch über begleitende Fragen, wie die verkehrliche
Anbindung.
Die Investition in die Mainklinik ist
dankenswerter Weise beschlossen und im Haushalt abgebildet und interessante
Diskussionen werden uns weiter begleiten.
Ich bin ebenfalls sicher, dass sich die
Aufgaben im sozialen Bereich in Zukunft nicht verringern werden. Danke, dass
wir in diesem Bereich personell gut aufgestellt sind und die notwendigen
Finanzen zur Verfügung stellen können. Auch wenn es hier naturgemäß nicht immer
„rund“ läuft, zeigt dies nicht, dass es nicht funktioniert, sondern zeigt, wie
anspruchsvoll diese Aufgabe ist.
Welche Aufgaben noch auf uns zukommen
werden, wird sich zeigen.
Ich glaube, dass wir mit den gut ausgerüsteten
Landkreisgemeinden und einem Kreistag, trotz aller politischen Prägungen,
pragmatisch arbeiten. Wir stehen finanziell gut da und werden auch in Zukunft
die Aufgaben meistern. Der Haushalt 2019 ist ein Teil dieses Gehens in eine
gute Zukunft.
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Wir werden dem Haushalt und den Anträgen
zustimmen.“
Fraktionsvorsitzender Wolfshörndl nimmt für die SPD-Kreistagsfraktion zum
Haushalt 2019 wie folgt Stellung:
„Sehr geehrter Herr Landrat,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
auch im Jahr 2019 hat der Landkreis Würzburg
keinerlei Probleme einen investiven Haushalt mit Schuldentilgung und ohne
Neuverschuldung sowie mit umfangreichen freiwilligen Leistungen aufzustellen.
Erfreulicherweise bleibt der Hebesatz der Kreisumlage
auf rekordverdächtigem niedrigen Niveau und spült trotzdem mühelos begründet
durch die gute wirtschaftliche Lage immer mehr Geld in die schon gut gefüllten
„Geldspeicher in der Zeppelinstraße“.
Zur ehrlichen Betrachtung gehört aber auch, dass
es zum einen nicht nur die eigene Politik ist, sondern auch die gesamte gute
wirtschaftliche Lage in unseren Städten und Gemeinden, die zu dieser guten
Finanzausstattung geführt haben. Dazu kommen noch staatliche Zuwendungen.
Allein die Steigerung bei den Schlüsselzuweisungen von 2,5 Mio. € in diesem
Jahr gibt viel Spielraum für Dinge, die wir gerne umsetzen.
Die SPD Fraktion sieht sich deshalb mit ihrer seit
Jahren geübten Praxis eine niedrige Kreisumlage zu Gunsten der kreisangehörigen
Gemeinden festzulegen durchaus bestätigt.
Schon der alte Bismark hat gesagt, „Steuern werden
nicht aus Patriotismus, sondern aus Zwang gezahlt“, insofern ist es gut, dass
wir den Zwang für die Städte, Märkte und Gemeinden im Landkreis Würzburg
möglichst geringhalten.
Die Unkenrufe aus mancher Ecke dieses Gremiums die
in den letzten Jahren zu hören waren sind ebenfalls verstummt.
Uns ist trotzdem bewusst, dass der Landkreis mit
seinen geplanten Investitionen in der Main-Klinik und in anderen Bereichen wie
Straßenbau, in den Neubau der Förderschulen große Projekte vor sich her schiebt
die für Belastungen sorgen.
Die Mittelung der Regierung, dass beantragte und
geplante Straßenbaumaßnahmen später kommen und nicht umgesetzt werden können
sorgt dafür, dass 2019 noch mehr Geld im Beutel ist als geplant. Darum heißt es
auch Haushaltsplan, Pläne können sich verändern.
Eine Finanzierung dieser Maßnahmen ist aber nach
menschlichem Ermessen weder aktuell noch in den nächsten paar Jahren für einen
so solide und gesund aufgestellten Landkreis kein Problem.
Die Umlagen werden dank potenter kreisangehöriger
Gemeinden auch noch einige Zeit üppig fließen, auch investive Schulden wären,
wenn man sie tatsächlich bräuchte in unserer Situation für eine Finanzplanung
kein Problem.
Die im Kreishaushalt enthaltenen Projekte bete ich
jetzt nicht nochmal herunter.
In besonderer Weise möchte ich Frau Hümmer und
Herrn Schebler sowie Herrn Künzig danken, die die Vorbereitung dieser
Haushaltsberatung durch umfassende und in verständlicher Form und mit ehrlichen
und fundierten Aussagen deutlich erleichtert haben.
Mit unseren Haushaltsanträgen, die zwar in Summe
nicht so viel Geld kosten, aber trotzdem aus einem investiven Landkreis auch
einen innovativen Landkreis machen sollen, beziehen sich auf drei Schwerpunkte:
1. Jugendkreistag - ein
Projekt, dass junge Menschen die Kommunalpolitik und die für Otto-
Normalverbraucher selten verständliche Kreispolitik näherbringen soll. Wir
leben in einer politisch aufregenden Zeit, Kreistage sind wie Gemeinderäte
eigentlich Verwaltungsorgane, trotzdem haben wir immer in diesem Haus auch
politisch diskutiert. In Zeiten von Egoismus und Nationalismus ist eine
Diskussionskultur und eine demokratische Bildung gut angelegtes Geld.
2. Wohnungsbau: Ein Thema,
dass die letzten Jahre von uns immer wieder angeschoben wurde, das immer wieder
auch mit dem Hinweis auf Nichtzuständigkeit zurück auf die Verwaltungsebene
geschoben wurde. Besprechungsergebnisse aus Runden mit der Regierung und Gemeinden,
Rückfragen bei anderen Landkreisen, die sehr wohl auch im Wohnungsbau aktiv
sind, bestärken uns an diesem Thema weiterzuarbeiten. Im Antrag steht
Zweckverband, wir gehen selbstverständlich bei jeder anderen Rechtsform auch
mit. Wohnen ist ein Grundrecht, Wohnen sorgt für sozialen
Sprengstoff, Wohnraum zu schaffen - bezahlbaren Wohnraum zu
beschaffen - ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und darf nicht an
Formalien scheitern. Man muss Wege suchen
dann gibt es auch Lösungen.
3. Öffentlicher
Personennahverkehr. Nachtbuslinien, versuchsweise die Einführung eines 1‑Euro‑Tickets
um mehr Nutzer in die Busse zu bringen, ein kostenloses Jobticket für die
Mitarbeiter des Landratsamtes und vieles mehr,
eingebunden in ein Mobilitätskonzept zwischen Stadt und Landkreis mit
Radverkehr, Mobilitätsstationen sind der richtige Weg. Wir sind damit einverstanden die Anträge in einer großen
Konferenz, in einem Workshop zusammenzufassen um mit dem KU, dem Landkreis,
externen Fachleuten und den Entscheidern der Region einen großen Schritt voran
zu kommen. Klimawandel, Feinstaub, verstopfte Straßen, zu wenig Parkplätze und
anderes können wir aktiv entgegentreten.
Mit dem Antragspaket der CSU erklären wir uns
einverstanden, auch zum Thema Umgestaltung Außengelände Amtsgebäude, sofern es
nicht nur um das Parkdeck geht, sondern um eine Gesamtbetrachtung. Für mich
persönlich ist ein Parkdeck im Übrigen kein Teufelszeug, ggf. kann über ein
Gesamtkonzept ein Parkdeck an dieser Stelle zu einer Entsiegelung anderer
Flächen führen. Vielleicht kann man auch eine attraktivere Zugangssituation am
Haupteingang schaffen. Man muss sich das gesamte Gelände intensiv anschauen.
Wir stimmen auch dem Zuschuss Schleppflugzeug für
den Flugsportclub Würzburg zu. Lärmschutz bedeutet Gesundheit und
Gesundheitsvorsorge, auch wenn es nicht eine originäre Kreisaufgabe ist, kommt
es unseren Landkreisbürgern und unserer Region zugute. Wir wünschen uns
allerdings auch eine Finanzierungsbeteiligung des Marktes Zell und würden das
gerne unter Vorbehalt stellen.
Meine Damen und Herren, 2019 ist ein
Schönwetter-Sonnenschein-Haushalt. Wir freuen uns darüber, wir sind im Vergleich
zu vielen anderen Landkreisen in Bayern und Deutschland auch 2019 in der
Lage viel zu investieren, unsere Schulen sind top ausgestattet, die die es noch
nicht sind kommen jetzt an die Reihe, unser Mitarbeiter haben erstklassige
Arbeitsplätze in neuen oder sanierten Dienstgebäuden, das Kommunalunternehmen
wird fleißig vom Landkreis unterstützt
und gefüttert, - es geht uns richtig gut, auch wenn es natürlich immer
noch Bereiche gibt, die man wie beispielsweise bei den Frauenhäusern und
anderen sozialen Einrichtungen noch weitergehend unterstützen kann.
Insofern Zustimmung der SPD Fraktion zum Haushalt
2019.
Ein Schlusssatz zum Haushalt 2020: Wir sollten
darüber diskutieren, ob wir nicht in diesem Gremium aufgrund der guten
Situation, die wir haben, den Haushalt 2020 noch im alten Gremium zu
verabschieden. Ich sehe keine großen Probleme, bei der finanziellen
Ausstattung, auch im Folgejahr einen normal aufgestellten Haushalt zu
besprechen.
Vielen Dank für Ihre und Eure Aufmerksamkeit.“
Fraktionsvorsitzender
Fiederling nimmt für die
UWG/FW-Kreistagsfraktion zum Haushalt 2019 wie folgt Stellung:
„Sehr geehrter Herr Landrat,
werte Mitglieder des Kreistages,
meine Damen und Herren,
es gibt das
Sprichwort „Spare in der Zeit - dann
hast Du in der Not.“
Beim derzeitigen
Zinssatz für Guthaben, mittlerweile sagt man „Parkgebühren“ für das Geld dazu,
tut man sich schwer mit diesem doch sehr bewährten Sprichwort.
Wir leben, wie wir
bereits gehört haben, in einer Zeit in der es uns wirtschaftlich sehr gut geht.
Die Fördertöpfe sind voll, zumindest die meisten. Beim Straßenbau sieht es derzeit
etwas anders aus, wie wir in der letzten Umwelt- und Bauausschusssitzung
erfahren haben.
Den meisten
Kommunen im Landkreis geht es auch gut und so können wir aus dem Vollen
schöpfen. Nur die Erfahrung lehrt, dass dies nicht immer so bleibt. Ich will nicht
schwarzmalen, nein ich hoffe die guten wirtschaftlichen Zeiten halten noch
einige Jahre, aber es wird sich ändern.
So entwickelten
sich die finanziellen Verhältnisse im Landkreis sehr positiv. Die hohe
Umlagekraft, die im Vergleich zum Vorjahr um 8,4 % gestiegen ist, führt dazu,
dass trotz dem Beibehalten des Kreisumlagesatzes von 37 %, über 5 Mio. € mehr
aus den Landkreisgemeinden in die Landkreiskasse sprudeln. Einiges davon geht
über die Bezirksumlage weg. Aber auch die Schlüsselzuweisungen, deren Höhe bei
der Aufstellung des Haushaltes noch nicht bekannt waren liegen um 2,5 Mio. €
höher als eingeplant.
Wirtschaftlich
gesunde Gemeinden sorgen für einen wirtschaftlich gesunden Landkreis. Der
Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat in einem Urteil festgestellt, dass die
Leistungsfähigkeit der Gemeinden bei der Festsetzung der Kreisumlage zu
berücksichtigen ist. Wie das in Zukunft funktionieren soll ist noch unklar.
Aber die finanzielle Leistungsfähigkeit unserer Gemeinden sollten wir immer im
Auge haben. So liegen wir mit unserem Hebesatz in einer sehr vernünftigen Höhe,
mit dem sowohl der Landkreis als auch die Kommunen gut leben können.
Wenn man
allerdings die Entwicklung der letzten Wochen sieht und jetzt schon weiß, dass
ein großer Brocken an Ausgaben, z.B. ca. 3,5 Mio. € alleine im Straßenbau in
2019 nicht ausgegeben werden können, wäre eine weitere Senkung gut möglich
gewesen. Aber im Interesse einer mittelfristigen Finanzplanung werden wir den
37 % zustimmen.
In der Planung
sind fast 30 Mio. € an Investitionen in unserem Landkreis im Haushalt geplant.
Es werden wie oben erwähnt weniger sein. Es sind Investitionen für soziale
Aufgaben wie:
- der
Kinderbetreuung im Landratsamt,
- der Sanierung
der Rupert-Egenberger-Schule in Höchberg,
- der Spatenstich
für unser neues Schwimmbad soll erfolgen
- Sanierung und
Bezuschussung der Mainklinik in Ochsenfurt
Aber auch in
Gebäude und Gerätschaften wird investiert. So soll der Kreisbauhof für unsere
Mitarbeiter, die für die Pflege unsere Straßen zuständig sind, noch in diesem
Jahr fertiggestellt werden und eine bessere Fahrzeugausstattung ist auch
geplant, Feuerwehr und Katastrophenschutz werden besser ausgestattet und einige
Straßen werden ausgebaut oder verbessert.
Alle diese
Ausgaben können aus eigenen Mitteln bewältigt werden. Dazu können noch Schulden
in Höhe von ca. 2,5 Mio. € davon ca. 1,5 Mio. € außerordentlich abgebaut
werden.
Das alles ist sehr
positiv zu bewerten und freut uns natürlich. Dieser Weg muss beibehalten
werden.
Was uns Sorge
bereitet sind die ständig steigenden freiwilligen Ausgaben - sie
verselbstständigen sich. Das Einstellen von freiwilligen Leistungen ist immer
sehr bitter. Hier liegen wir bei gut 3 Mio. € die wir uns derzeitig auch
leisten können. Aber wie sieht es in schlechteren Zeiten aus. Wenn es dem
Landkreis schlecht geht, wird es auch den Einrichtungen die wir derzeit
unterstützen schlecht gehen. Dann kommen die Probleme erst richtig zum Tragen.
Deshalb sollten wir damit behutsam umgehen. Deshalb kamen von unserer Fraktion
auch keine zusätzlichen Forderungen.
Wir werden trotz
etwas Grummeln den in den Ausschüssen vorgeschlagenen Erhöhungen und Anträgen
zustimmen.
Ebenso den am
17.01.2019 nachgereichten Anträgen.
Mit Ausnahme des
Antrages auf Zuschuss für die Anschaffung eines Schleppflugzeuges für den
Flugsportclub Würzburg. Aber ich denke, wir können dem Vorschlag, den der
Kollege Wolfshörndl gebracht hat, unter Vorbehalt einer finanziellen
Beteiligung der Gemeinde Zell, die unmittelbar betroffen ist, zustimmen. Wir
haben sehr viele Gemeinden, die unter einem Lärmschutz zu leiden haben durch
die umliegenden Straßen oder den Autobahnlärm. Lärm ist nicht nur im Markt Zell
ein Thema. Von daher öffnen wir hier ein Fass, dass nicht ganz einfach ist.
Zu den Anträgen
der SPD Fraktion:
Die Koordination
eines Zweckverbandes oder einer ähnlichen Einrichtung für die Schaffung von
Wohnraum, zusammen mit interessierten Landkreisgemeinden ist ein Ansatz der
verfolgt werden sollte.
Die testweise
Einrichtung von Nachtbuslinien, was sinnvoll sein kann, sollte geprüft werden.
Diese Linien sollten aber nicht nur in den Norden, Süden und Osten, sondern
auch in den westlichen Landkreis führen.
Alle anderen
Anträge, die sich mit dem ÖPNV beschäftigen, sollten zusammen mit unserem
Kommunalunternehmen angegangen und aktiv bearbeitet werden. Unser ÖPNV ist in
einigen Bereichen schon sehr gut, aber es gibt auch noch einiges zu verbessern.
Dies in einem Workshop zu bearbeiten und weiter zu entwickeln ist notwendig.
Zu den Anträgen
der CSU-Fraktion:
Der Antrag die
Verkehrsschule mit neuen Fahrzeugen auszustatten ist sinnvoll und von den
zuständigen Stellen auch schon bestätigt worden.
Für die
Verbesserung der Parksituation am Landratsamt sind bereits 100.000 € im
Haushalt eingestellt. Eine sinnvolle Planung über das gesamte Gelände sollte
durchgeführt und dann auch umgesetzt werden. Ob es dann wirklich ein Parkdeck
ergeben muss ist noch offen.
Den Artenschutz
auf landkreiseigenen Flächen sollten aber unsere eigenen Fachleute beurteilen
können. Wir haben eine untere Naturschutzbehörde, eine Kreisfachberaterin für
Landespflege und Gartenbau sowie einen Landschaftspflegeverband. Alle diese
Einrichtungen haben viele Erfahrungen in diesem Bereich. Die sollten wir nutzen
und umsetzen. Wir sind der Meinung hier brauchen wir keinen separaten Ansatz.
Ein wichtiger Punkt ist allerdings unser
Kommunalunternehmen. Da die Bereiche, die sich wirtschaftlich tragen sollten,
ausgelagert sind, wäre es gut, wenn der Schuldenabbau ähnlich verlaufen würde
wie beim Landkreis und nicht kontinuierlich steigen würde.
Ein besonderer Dank gilt den vielen hundert Vereinen und Organisationen
in unserem Landkreis die sich für die Betreuung unsere Jugend, Senioren, sozial
Schwachen ehrenamtlich einsetzen. Diese Leistungen sind für unsere Gesellschaft
lebenswichtig und nicht hoch genug einzuschätzen! Viele werden vom Landkreis
aber vor allem von den Kommunen unterstützt und gefördert, sorgen wir dafür,
dass unseren Gemeinden genügend finanzielle Mittel bleiben. Es macht keinen
Sinn, dass durch eine hohe Kreisumlage den Kommunen das Geld genommen wird und
der Landkreis mit diesem Geld dann die örtlichen Vereine und Einrichtungen
fördert. Sorgen wir dafür, dass die derzeitig gute Situation lange so bleibt.
Ebenso wichtig ist eine funktionierende Verwaltung. Auch an diese ein
herzliches Dankeschön. Ein besonderer Dank an die Finanzverwaltung mit Herrn
Rainer Künzig, Frau Hümmer und Herrn Schebler die uns in den
Haushaltsberatungen sehr gut informiert und sehr offen diskutiert haben.
Ein Dankeschön den Verantwortlichen in den verschiedenen Abteilungen des
Landratsamtes, die ihren Anteil zum Erfolg des Wirtschaftsjahres 2018 für den
Landkreis beigetragen haben und in den vergangenen Jahren bewiesen haben, dass
sie mit Ihrer Verantwortung umgehen können.“
Fraktionsvorsitzender
Trautner nimmt für die Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Haushalt 2019
wie folgt Stellung:
„Sehr geehrter Herr Landrat
meine Damen und Herren,
wir GRÜNE unterstützen wichtige
Investitionen in unserem Landkreis:
An erster Stelle steht die Sanierung und der Ausbau der Main-Klinik Ochsenfurt und endlich eine sichere und verbreiterte Zufahrt.
Der Ausbau des Hallenschwimmbades an der Wolffskeel- Realschule und die Sanierung
der Rupert-Egenberger-Schule in
Höchberg kommen vorwärts. Die Verbesserung der Radwege sind uns ebenso wichtig, wie die Sanierung der Straßen-Infrastruktur im Landkreis und
der Bau des Bauhofs Giebelstadt.
Wir unterstützen die Anträge der freiwilligen Leistungen zur Geburtshilfe, zur Frauenberatung
von Wildwasser, für Hörbehinderte, den Ausbau der Elektromobilität, die Anträge zur Integration, zur Jugendverkehrsschule,
zur Sanierung der
Kunigundenkapelle und zu Controp
um nur einige zu nennen.
Die Subventionierung eines Schleppflugzeuges für einen privaten
Flugverein, ist nicht die Aufgabe des Landkreises. Besonders dann nicht, wenn
sich die Gemeinde Zell nicht an
den Kosten beteiligt und den Kreis vorschiebt. Der Lärmschutz ist hier nur vorgeschoben. Öffentliche Gelder
dürfen dafür nicht ausgegeben
werden. Demnächst kommt ein Verein und will vom Landkreis dann ein neues Boot
für Wasserski, weil das alte zu laut ist. Für Lärmschutz sind andere Behörden
zuständig.
Das zu finanzieren ist keine Haushaltsdisziplin!
Zu kurz kommt der ÖPNV für den wir 2019 1,25 Millionen
€ Verlustausgleich aufbringen. Der ÖPNV muss attraktiver werden.
Wir brauchen einen vermehrten Umstieg auf Busse und Bahnen, um
unsere Luft zu verbessern und die Klimaziele zu erreichen.
Dies ist eine Aufgabe aller politischen Ebenen: Bund, Länder
und Kommunen. Da unterstützen wir die Initiative der SPD. Das war schon immer unser ureigenes Anliegen und
dazu haben wir vermehrt Anträge eingebracht. Jetzt warten wir gespannt auf den
Workshop ÖPNV.
Gemeinsam können wir den ÖPNV verbessern.
Wir GRÜNE bleiben unserer soliden Haushaltspolitik treu:
1.
Keine Aufnahme neuer Kredite!
2.
Tilgung alter Schulden, und wo möglich vorzeitige Tilgung. Die ist im
Haushaltsentwurf 2019 mit 1,9 Mio. € enthalten. Damit sinkt der Schuldenstand
des Kreises Dank konsequenter grüner
Haushaltspolitik auf sagenhafte 11,8 Millionen € bis 2020.
3.
Berechenbarkeit der
Kreisumlage: Die Umlagekraft und die Förderung sind gestiegen. Deshalb können wir
die zweit niedrigste Kreisumlage in Bayern bei 37 % halten. Ob sich das im
nächsten Haushalt beibehalten lässt, ist fraglich. Der Bezirk wird wohl die
Umlage erhöhen müssen, wie man hört.
4.
Haushaltsdisziplin: Strenge Kontrolle der
Ausgaben und keine Wahlgeschenke! Für die Unterstützung von Umgehungsstraßen
sind wir nicht zuständig.
172.000 € für Security im Jobcenter und im
Landratsamt für ein Jahr sind sehr viel
Geld. Hoffentlich bleibt dieser Versuch für ein Jahr begrenzt.
Gerade, wenn das Geld sprudelt, muss man streng auf die Ausgaben achten!
Zu den Anträgen der CSU:
Keine Probleme haben wir mit dem
Artenschutz. Unsere Fraktion ist heute zu 50 % mit dem Fahrrad da, ansonsten
mit einer Mitfahrfahrgelegenheit. Wir wollen eine besondere Abstimmung zu den
CSU-Anträgen. Wir brauchen keinen neuen Antrag zur Parkplatzsituation beim
Landratsamt. Es stehen da bereits 100.000 € im Haushalt vom letzten Jahr um ein
Gesamtkonzept zu erstellen. Wir wollen die Flächen entsiegeln. Dieses
Gesamtkonzept muss zeigen, wie ein Grünplan mit dem Parken gut zusammen zu
bringen ist. Dazu muss dieser Plan erst einmal vorliegen. Neue Ausgaben
anzusetzen brauchen wir nicht.
Ich bedanke mich bei der Verwaltung für die
gute Zusammenarbeit.
Wir werden dem Haushalt 2019 zustimmen.“
Kreisrat
Henneberger nimmt als Sprecher für die Ausschussgemeinschaft ödp/FDP zum Haushalt
wie Folgt Stellung:
„Guten Morgen sehr geehrter Herr Landrat,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
gleich zu Beginn geht der große Dank der Ausschussgemeinschaft ödp/FDP an die Verwaltung für die Erstellung dieses Haushaltsentwurfs und dem gesamten Team um Herrn Künzig, Frau Hümmer und Herrn Schebler, die uns auch für die ausführliche Diskussion des Entwurfs zur Verfügung standen.
Ich will nicht verhehlen, dass ich mich am Freitag sehr gefreut habe, als die APG – pünktlich zu dieser Haushaltssitzung – den Erfolg zur Einführung des WLANs in unseren Buslinien – immerhin schon in 25 Bussen – verkündete. Sorgte unser Antrag im vergangenen Jahr doch hier noch für ungläubiges Stirnrunzeln bei manchen Kollegen. Heute ist es möglich in immer mehr Bussen online zu gehen und so nicht nur die Fahrtzeit sinnvoll zu nutzen, sondern auch auf unsere Angebote zu den Fahrplänen und der Pünktlichkeit der Busse und Bahnen zuzugreifen. Ein echter Komfortgewinn.
Echte Freude löst aber auch die Unterstützung der CSU für das Anliegen des Artenschutzes aus. Auch wenn aus der Richtung der Kollegen immer wieder die Behauptung kommt, wir vom Artenschutzvolksbegehren hätten nur auf die Landwirtschaft gezielt. Klar geht ohne die Landwirtschaft ein umfassender Artenschutz nicht, aber das Volksbegehren – vielleicht von vielen nicht so ganz bemerkt – hat den Staat viel stärker in die Pflicht genommen. Während die Landwirtschaft in verträglichen Stufen zur Umstellung animiert werden soll, muss der Freistaat beim Erfolg des Volksbegehrens – entweder am runden Tisch oder im Volksentscheid – seine Flächen zu 100 % zeitnah pestizidfrei bewirtschaften.
Auch die Straßenbauverwaltung ist uns ein großes Anliegen, so dass wir den Antrag der Kollegen von der CSU im Ergebnis voll unterstützen. Bereits vor Beginn der Eintragungszeit habe ich diesbezüglich Gespräche mit dem Landrat geführt, so dass ich weiß, dass das CSU Anliegen beim Straßenbauamt vorgetragen wurde. Eine Optimierung aller staatlichen Flächen ist ganz in unserem Sinne und mit Hilfe unserer hauseigenen Naturschutzbehörde werden wir eine gute Mischung finden, denn für die Vielfalt der Arten sind nicht nur Blühwiesen wichtig.
Gut hat die CSU erkannt, dass eine Reduktion des Mähaufwands als sehr positive Begleiterscheinung eine erhebliche Entlastung des Kreishaushalts mit sich bringt. Auch dafür sind wir natürlich zu haben.
Die Anträge der SPD zur Optimierung der ÖPNV Nutzung durch Landkreisbedienstete und der Klärung der Parkplatzsituation sehen wir als einen Themenkreis. Jeder Mitarbeiter und jeder Besucher des Landratsamtes, der nicht mit dem PKW kommt, entlastet die Situation.
Wenn die CSU allerdings ausschließlich in Richtung einer Vermehrung der Parkplätze zielt, dann lockt sie nur noch mehr Verkehr an.
Außerdem hatte dieser Kreistag bereits weit fortgeschrittene Pläne zu einem Parkdeck und ernsthaft kann – angesichts der damals prognostizierten Kosten – niemand einen solchen Stellplatzpreis wollen.
Hier sind wir auch beim Knackpunkt des Haushalts.
Ja, wir haben sehr geordnete Finanzen, Rekordeinnahmen und einen stetigen Schuldenabbau ohne Neuverschuldung. Darauf legen wir seit Jahren großen Wert.
Aber wir haben – über unsere Töchter - im Kommunalunternehmen, auch durch den quasi bevorstehenden Krankenhausneubau, und auch noch selbst erhebliche Schulden.
Die üppig sprudelnden Einnahmen können mangels Tilgungsmöglichkeiten nicht schneller zur Rückführung genutzt werden.
Es ist aber ein Fehler, dass deswegen das Geld so locker sitzt. Denken wir nur an den Antrag auf Förderung eines Flugzeugs.
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Es handelt sich in keiner Weise um Breitensport.
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Es ist nicht mal eine Sportart, die – bei aller Berechtigung, dass es
diese geben darf – besonderer öffentlicher Förderung bedarf.
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Der Landkreis ist in keiner Weise zuständig den für einzelne Betroffene
verständlichen Lärmschutz zu unterstützen.
Trotzdem sitzt das Geld offenbar so locker, dass eine große Mehrheit des Kreistags diese Ausgabe befürwortet.
Erinnern wir daran, das genutzte Flugzeug hat alle Zulassungen.
Sollte der Landkreis dieses wirklich fördern? Wir sagen hier – auch in Übereinstimmung mit dem Kollegen Kuhl – klar nein.
Wenn wir wirklich zu viel Geld übrighaben, dann könnten wir unsere eigenen Lärm-Emittenten verbessern. Vergangenes Jahr hat die Zeller Bürgermeisterin und Kreistagskollegin Anita Feuerbach gebeten, dass die Linienbusse leiser werden. Auch diese erfüllen die Normen, aber sie gehören uns und fahren vor der Tür praktisch jedes Anwesens im Landkreis vorbei. Freiwilliger Lärmschutz, dann doch eher vor der eigenen Haustür mit den eigenen Verursachern. Wenn wir dieses Fass „Flugzeugbezuschussung“ aufmachen, dann sind doch Tür und Tor für Folgeanträge geöffnet.
Statt der leichtfertigen Erweiterung der Ausgaben – auch für andere Projekte im Landkreis, die noch auf uns zukommen, ohne dass wir formal in irgendeiner Weise zuständig sind – sollten lieber Tilgungsreserven angelegt werden. Die Zeit der Rekordeinnahmen wird – so ist zu befürchten – nicht ewig andauern.
Abschließend noch der Hinweis, dass unsere Themen der letzten Jahre leider noch nicht an Brisanz verloren haben. Bei freiwilligen Beteiligungen an Gesellschaften haben wir erhebliche Verlustrisiken. Ich verweise diesbezüglich auf unseren Beteiligungsbericht.
Gerne wollen wir, nach wie vor dem Haushalt, wie gesetzlich vorgesehen und von uns beantragt, zukünftig vor dem Haushaltsjahr aufstellen. Eine Aufstellung im April 2020 oder gar erst im Mai wäre schwer zu ertragen.
Dem Gesamthaushalt werden wir gerne zustimmen, weil wir die positive Gesamtentwicklung würdigen wollen.
Wir danken für Ihre Unterstützung.“