Sitzung: 16.07.2018 Kreistag
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 62, Nein: 2, Anwesend: 64
Anlage/n:
ENTWURF - Verlängerung der
Vereinbarung zwischen dem Caritasverband Diözese Würzburg e.V. und dem
Landkreis Würzburg über die „Einrichtung und Ausgestaltung einer
Koordinationsstelle für ehrenamtliche Asyl-Helferkreise im Landkreis Würzburg“
Sachverhalt:
Seit November
2015 sind in Zusammenarbeit mit dem Caritasverband für die Diözese Würzburg
e.V. zwei Ehrenamtskoordinatoren in der Flüchtlingshilfe im Landkreis Würzburg
tätig.
In über 30
Kommunen des Landkreises haben sich im Rahmen der „Flüchtlingskrise“
Helferkreise gebildet. Aktuell sind im Landkreis Würzburg noch circa 350
ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in der Flüchtlingshilfe aktiv.
Die Größe der
Helferkreise im Landkreis Würzburg variiert dabei ebenso wie die Intensität,
mit denen diese durch die „Ehrenamtskoordination Flüchtlingshilfe im Landkreis
Würzburg“ unterstützt werden.
Die
"Ehrenamtskoordination Flüchtlingshilfe im Landkreis Würzburg" hat
ein breites Netzwerk mit den verschiedensten Beteiligten im Rahmen der
Flüchtlingshilfe aufgebaut - angefangen bei den Ehrenamtlichen und ihren
Helferkreisen, über die politischen Gemeinden, örtliche Beratungsstellen sowie
auch involvierte behördliche Stellen.
Das ehrenamtliche
Engagement der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Würzburg im Rahmen der
Flüchtlingshilfe hat sich weiter verfestigt, aber auch in den Aufgaben- und
Themenschwerpunkten teilweise gewandelt – insbesondere hin zu einer mehr
individualisierten Hilfe (beispielsweise im Rahmen von „Patenschaften“). Vor
allem Themen wie die Begleitung der Flüchtlinge im Rahmen der Asylverfahren
oder Unterstützung von Anerkannten bei der Wohnungs-, Arbeits- oder
Ausbildungsplatzsuche sowie Hilfe bei der Kinderbetreuung oder bei der
Erlernung der deutschen Sprache beschäftigen die Ehrenamtlichen im Landkreis
Würzburg weiterhin. Die "Ehrenamtskoordination Flüchtlingshilfe im
Landkreis Würzburg" unterstützt die Helferinnen und Helfer im Sinne eines
solchen wertvollen längerfristigen Engagements auch diesbezüglich fortlaufend vor
Ort.
Bezüglich einer
kontinuierlichen Fortführung dieser weiterhin notwendigen und sehr wichtigen
Aufgabe im Landkreis Würzburg ist eine Verlängerung der entsprechend mit dem
Caritasverband für die Diözese Würzburg e.V. geschlossenen Vereinbarung erforderlich.
Die aktuellen
Entwicklungen der Zuwanderung gestatten einen erneuten Blick auf den
erforderlichen Umfang der Koordination des Ehrenamtes. In Absprache mit dem
Caritasverband für die Diözese Würzburg e.V. wird daher eine Reduzierung des
Umfangs der Ehrenamtskoordination auf eine Vollzeitstelle vorgeschlagen. Eine
Vollzeitstelle ist aus Sicht der Beteiligten ausreichend, aber auch weiterhin
erforderlich, um eine Stabilisierung des Ehrenamts bzw. der in diesem Bereich
tätigen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sicherzustellen und so einer
Überforderung zu begegnen.
Die
Ehrenamtskoordination in Zusammenarbeit mit dem Caritasverband für die Diözese
Würzburg e.V. wird seit diesem Jahr zudem über die Richtlinie für die Förderung
der sozialen Beratung, Betreuung und Integration von Menschen mit Migrationshintergrund
(Beratungs- und Integrationsrichtlinie - BIR) als sogenannte hauptamtliche
„Integrationslotsen“ vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales,
Familie und Integration gefördert. Die entsprechende Förderrichtlinie ist am
01.01.2018 in Kraft getreten und gilt bis zum 31.12.2020.
Es wird daher
eine Verlängerung um 2 Jahre, d. h. bis zum 31.12.2020, vorgeschlagen.
Beschlussvorschlag:
Der Kreistag
beschließt entsprechend dem vorliegenden Entwurf, die Vereinbarung mit dem
Caritasverband für die Diözese Würzburg e.V. bezüglich der
"Ehrenamtskoordination Flüchtlingshilfe im Landkreis Würzburg" auf
eine Vollzeitstelle reduziert bis zum 31.12.2020 zu verlängern.
Debatte:
Geschäftsbereichsleiterin
Löffler erläutert zunächst den Sachverhalt. Herr Goldmann und Herr Bothe vom Caritasverband für Stadt und Landkreis Würzburg
geben anhand einer Power-Point-Präsentation einen Überblick über die Aufgaben
der Koordinationsstelle, die Zahl der Kontakte mit den Helferkreisen und
Institutionen, den Wandel der Schwerpunkte der Arbeit, den Leitfaden, den
wöchentlichen Newsletter, die Helferkreistreffen, die Ausstellung „Only Human“
sowie die Schaffung eines Netzwerkes.
Fragen aus dem Gremium zu den Arbeitsbelastungen
sowie den Anforderungen werden von Herrn Goldmann beantwortet.
Kreisrat
Seifert (REP) hält die staatlichen Maßnahmen zur
Unterstützung der Asylbewerber für völlig ausreichend und vertritt daher die
Meinung, dass eine weitere Unterstützung dieses Projektes nicht notwendig sei.
Er stellt den Antrag, beide Stellen zu streichen.
Kreisrat
Joßberger (UWG-FW) erinnert an ein Treffen mit den Kommunen, in
denen es ehrenamtliche Helferkreise gibt. Bei diesem Treffen sei deutlich
geworden, dass die Ehrenamtlichen an der Grenze ihres Engagements sind, auch
sei der Wunsch geäußert worden, dass nach wie vor eine Anlaufstelle für die
Ehrenamtlichen da sein muss, um sich bei Problemen vor Ort an diese wenden zu können. Er halte es daher
für wichtig, diese Stelle fortzuführen.
Kreisrat
Müller (Bündnis 90/Die Grünen) lobt die gute Arbeit
von Herrn Goldmann und Herrn Bothe und möchte sich im Namen seiner Fraktion
bedanken. Seitens der Grünen wird eine Fortführung der Stelle unterstützt.
Nachdem keine weiteren Wortmeldungen vorliegen,
trägt Landrat Nuß den
Beschlussvorschlag vor und lässt darüber abstimmen.
Beschluss:
Der Kreistag
beschließt entsprechend dem vorliegenden Entwurf, die Vereinbarung mit dem
Caritasverband für die Diözese Würzburg e.V. bezüglich der
"Ehrenamtskoordination Flüchtlingshilfe im Landkreis Würzburg" auf
eine Vollzeitstelle reduziert bis zum 31.12.2020 zu verlängern.
Zur weiteren
Veranlassung an GB 3
Zur Kenntnis an