Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Abstimmung: Ja: 62, Nein: 2, Anwesend: 64

 

 

Anlage/n:        

ENTWURF - Verlängerung der Vereinbarung zwischen dem Caritasverband Diözese Würzburg e.V. und dem Landkreis Würzburg über die „Einrichtung und Ausgestaltung einer Koordinationsstelle für ehrenamtliche Asyl-Helferkreise im Landkreis Würzburg“

 

 

Sachverhalt:

 

Seit November 2015 sind in Zusammenarbeit mit dem Caritasverband für die Diözese Würzburg e.V. zwei Ehrenamtskoordinatoren in der Flüchtlingshilfe im Landkreis Würzburg tätig.

In über 30 Kommunen des Landkreises haben sich im Rahmen der „Flüchtlingskrise“ Helferkreise gebildet. Aktuell sind im Landkreis Würzburg noch circa 350 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in der Flüchtlingshilfe aktiv.

Die Größe der Helferkreise im Landkreis Würzburg variiert dabei ebenso wie die Intensität, mit denen diese durch die „Ehrenamtskoordination Flüchtlingshilfe im Landkreis Würzburg“ unterstützt werden.

Die "Ehrenamtskoordination Flüchtlingshilfe im Landkreis Würzburg" hat ein breites Netzwerk mit den verschiedensten Beteiligten im Rahmen der Flüchtlingshilfe aufgebaut - angefangen bei den Ehrenamtlichen und ihren Helferkreisen, über die politischen Gemeinden, örtliche Beratungsstellen sowie auch involvierte behördliche Stellen.

Das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Würzburg im Rahmen der Flüchtlingshilfe hat sich weiter verfestigt, aber auch in den Aufgaben- und Themenschwerpunkten teilweise gewandelt – insbesondere hin zu einer mehr individualisierten Hilfe (beispielsweise im Rahmen von „Patenschaften“). Vor allem Themen wie die Begleitung der Flüchtlinge im Rahmen der Asylverfahren oder Unterstützung von Anerkannten bei der Wohnungs-, Arbeits- oder Ausbildungsplatzsuche sowie Hilfe bei der Kinderbetreuung oder bei der Erlernung der deutschen Sprache beschäftigen die Ehrenamtlichen im Landkreis Würzburg weiterhin. Die "Ehrenamtskoordination Flüchtlingshilfe im Landkreis Würzburg" unterstützt die Helferinnen und Helfer im Sinne eines solchen wertvollen längerfristigen Engagements auch diesbezüglich fortlaufend vor Ort.

Bezüglich einer kontinuierlichen Fortführung dieser weiterhin notwendigen und sehr wichtigen Aufgabe im Landkreis Würzburg ist eine Verlängerung der entsprechend mit dem Caritasverband für die Diözese Würzburg e.V. geschlossenen Vereinbarung erforderlich.

Die aktuellen Entwicklungen der Zuwanderung gestatten einen erneuten Blick auf den erforderlichen Umfang der Koordination des Ehrenamtes. In Absprache mit dem Caritasverband für die Diözese Würzburg e.V. wird daher eine Reduzierung des Umfangs der Ehrenamtskoordination auf eine Vollzeitstelle vorgeschlagen. Eine Vollzeitstelle ist aus Sicht der Beteiligten ausreichend, aber auch weiterhin erforderlich, um eine Stabilisierung des Ehrenamts bzw. der in diesem Bereich tätigen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sicherzustellen und so einer Überforderung zu begegnen.

Die Ehrenamtskoordination in Zusammenarbeit mit dem Caritasverband für die Diözese Würzburg e.V. wird seit diesem Jahr zudem über die Richtlinie für die Förderung der sozialen Beratung, Betreuung und Integration von Menschen mit Migrationshintergrund (Beratungs- und Integrationsrichtlinie - BIR) als sogenannte hauptamtliche „Integrationslotsen“ vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration gefördert. Die entsprechende Förderrichtlinie ist am 01.01.2018 in Kraft getreten und gilt bis zum 31.12.2020.

Es wird daher eine Verlängerung um 2 Jahre, d. h. bis zum 31.12.2020, vorgeschlagen.

 

 

 

Beschlussvorschlag:

 

Der Kreistag beschließt entsprechend dem vorliegenden Entwurf, die Vereinbarung mit dem Caritasverband für die Diözese Würzburg e.V. bezüglich der "Ehrenamtskoordination Flüchtlingshilfe im Landkreis Würzburg" auf eine Vollzeitstelle reduziert bis zum 31.12.2020 zu verlängern.

 

Debatte:

 

Geschäftsbereichsleiterin Löffler erläutert zunächst den Sachverhalt. Herr Goldmann und Herr Bothe vom Caritasverband für Stadt und Landkreis Würzburg geben anhand einer Power-Point-Präsentation einen Überblick über die Aufgaben der Koordinationsstelle, die Zahl der Kontakte mit den Helferkreisen und Institutionen, den Wandel der Schwerpunkte der Arbeit, den Leitfaden, den wöchentlichen Newsletter, die Helferkreistreffen, die Ausstellung „Only Human“ sowie die Schaffung eines Netzwerkes.

 

Fragen aus dem Gremium zu den Arbeitsbelastungen sowie den Anforderungen werden von Herrn Goldmann beantwortet.

 

Kreisrat Seifert (REP) hält die staatlichen Maßnahmen zur Unterstützung der Asylbewerber für völlig ausreichend und vertritt daher die Meinung, dass eine weitere Unterstützung dieses Projektes nicht notwendig sei. Er stellt den Antrag, beide Stellen zu streichen.

 

Kreisrat Joßberger (UWG-FW) erinnert an ein Treffen mit den Kommunen, in denen es ehrenamtliche Helferkreise gibt. Bei diesem Treffen sei deutlich geworden, dass die Ehrenamtlichen an der Grenze ihres Engagements sind, auch sei der Wunsch geäußert worden, dass nach wie vor eine Anlaufstelle für die Ehrenamtlichen da sein muss, um sich bei Problemen vor Ort  an diese wenden zu können. Er halte es daher für wichtig, diese Stelle fortzuführen.

 

Kreisrat Müller (Bündnis 90/Die Grünen) lobt die gute Arbeit von Herrn Goldmann und Herrn Bothe und möchte sich im Namen seiner Fraktion bedanken. Seitens der Grünen wird eine Fortführung der Stelle unterstützt.

 

Nachdem keine weiteren Wortmeldungen vorliegen, trägt Landrat Nuß den Beschlussvorschlag vor und lässt darüber abstimmen.


Beschluss:

 

Der Kreistag beschließt entsprechend dem vorliegenden Entwurf, die Vereinbarung mit dem Caritasverband für die Diözese Würzburg e.V. bezüglich der "Ehrenamtskoordination Flüchtlingshilfe im Landkreis Würzburg" auf eine Vollzeitstelle reduziert bis zum 31.12.2020 zu verlängern.

 


Zur weiteren Veranlassung an GB 3

 

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