Sitzung: 16.07.2018 Kreistag
Beschluss: einstimmig beschlossen
Sachverhalt:
Der Kreistag des Landkreises Würzburg und der Stadtrat Würzburg haben in den Sitzungen am 10.03.2017 bzw. 16.03.2017 auf Grundlage der Entwurfsplanung, Stand 31.01.2017, und der Kostenberechnung nach DIN 276, Stand 14.12.2016, des beauftragten Büros Fritz Planung GmbH die Grundsatzbeschlüsse für den Neubau des Schul- und Vereinshallenbades an der Wolffskeel-Realschule Würzburg gefasst. Gemäß den Bestimmungen in der gemeinsamen Zweckvereinbarung ist die Stadt Würzburg als Bauherrin für die Durchführung des gesamten Bauvorhabens verantwortlich. Gemäß dem Beschluss des Kreistages vom 10.03.2017 ist die Zustimmung des Landkreises im weiteren Bauverlauf aber in folgenden Fällen zwingend erforderlich:
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bei
wesentlichen Änderungen der Bauausführung zu der in der Sitzung des
Kreisausschusses am 20.02.2017 vorgestellten Planung des Wolffskeel-Bades,
Stand 31.01.2017. Dazu zählen v. a. Änderungen die sich auf die angestrebte
Nutzung als Schul- und Vereinshallenbad auswirken.
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bei Überschreitung der in der Sitzung des Kreistages am 10.03.2017
erläuterten und beschlossenen Gesamtkostensumme von 7.303.952,68 € brutto
Die Anträge auf Baugenehmigung beim Bauamt der Stadt Würzburg und auf die staatliche Förderung nach dem FAG bei der Regierung von Unterfranken wurden im unmittelbaren Anschluss durch die Stadt Würzburg gestellt.
Die Baugenehmigung durch die Stadt Würzburg und auch die Zusage zum vorgezogenen Maßnahmebeginn seitens der Regierung von Unterfranken liegen seit Mitte Februar 2018 vor. Anschließend hat die Stadt Würzburg das Büro Fritz Planung GmbH mit der Ausführung der weiteren Leistungsphasen 5 bis 9 beauftragt. Zudem wurde der Bauzeitenplan angepasst. Demnach werden derzeit die detaillierten Leistungsverzeichnisse für die einzelnen Gewerke erstellt. Die Ausschreibung ist vorgesehen im Zeitraum August/September 2018, die Prüfung und Wertung der Angebot soll im Oktober 2018 erfolgen, so dass der Hauptausschuss der Stadt Würzburg im November 2018 über die Vergaben entscheiden kann. Baubeginn wäre demnach voraussichtlich Anfang 2019, wobei sich evtl. aufgrund winterlicher Witterungsverhältnisse noch Verschiebungen ergeben könnten. Mit Fertigstellung des Hallenbades könnte dann im Juli 2020 gerechnet werden.
Das Büro Fritz Planung GmbH hat mit der Wiederaufnahme der Planungsgespräche nach Vorlage der Genehmigungen darauf hingewiesen, dass sich seit der Erstellung der Kostenberechnung nach DIN 276 innerhalb der Leistungsphase 3 im Dezember 2016 weitere Kostensteigerungen ergeben haben, v. a. aufgrund der allgemeinen Baupreissteigerungen.
Das Büro Fritz Planung GmbH hat daher am 04.06.2018 eine aktualisierte Kostenberechnung vorgelegt, in die teilweise auch schon bepreiste Leistungsverzeichnisse eingerechnet werden konnten. Die Kostenentwicklung des Hallenbades stellt sich demnach wie folgt dar:
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Betrag brutto |
Steigerung brutto |
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1. |
Kostenschätzung zu Beginn der Planungsphase, Stand Oktober 2015 |
5.955.741,44 € |
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2. |
Kostenberechnung DIN 276, Stand 14.12.2016, einschl. Wartungsverträge |
7.303.952,68 € |
1.348.211,24 € |
+22,64 % % |
3. |
Kostenberechnung Stand 04.06.2018, einschl. Wartungsverträge |
7.974.489,69 € |
670.537,01 € |
+9,18 % |
Die Kostensteigerungen beruhen auf folgenden
Punkten:
1.
Auflagen aus der Baugenehmigung
- hohe
Anzahl von Ersatzpflanzungen
- Retentionsflächenausgleich
- Extensive Dachbegrünung Dach Umkleide
2.
Baupreissteigerungen gem. Baupreisindex
Es wurden zwei bepreiste Leistungsverzeichnisse (Badetechnik und Elektrotechnik) eingearbeitet. Die anderen Positionen wurden anhand aktueller Ausschreibungsrückläufe vergleichbarer Projekte und des Baukostenindex (BKI) 2018 angepasst, sofern es notwendig war. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im BKI 2018 sich der Regionalfaktor für Würzburg Stadt im Vergleich zu 2017 um 4,8 % erhöht hat.
Dabei wurden bereits die Ergebnisse aus der Prüfung von Einsparpotentialen wie z. B. Zulage Trapezblech gelocht, keine Bodenabläufe im UG, Reduzierung der Fußbodenheizungsfläche, Entfall der Außenstrahler usw. eingearbeitet.
Das Büro Fritz Planung GmbH hat in der Sitzung des Kreisausschusses am 25.06.2018 die neue Kostenberechnung, Stand 04.06.2018, erläutert.
Zusätzlich zu den Mehrkosten aufgrund der
neuen Kostenberechnung entstehen weitere Kosten durch die geplante Beauftragung
einer Projektsteuerung durch die Stadt Würzburg zur Unterstützung bei den Vergabeverfahren und bei der Bauüberwachung. Dieses begründet
sich einerseits durch die Besonderheiten im
Schwimmbadbau und dient der Qualitätssicherung. Zum anderen scheint es zur
Einhaltung des Zeitplans erforderlich, da bei der Stadt Würzburg im
Projektzeitraum inzwischen unvorhergesehen neu hinzugekommene, ebenfalls
prioritäre Aufgaben (KIP-S-Programm) erledigt werden müssen. Schließlich empfiehlt
auch der künftige Betriebsführer, die Würzburger Bäder GmbH, aufgrund der beim
Neubau des Nautilands gemachten guten Erfahrungen die Einschaltung eines
Projektsteuerers, insbesondere zur Sicherung der Qualität. Derzeit liegt der Stadt Würzburg hierzu ein
Angebot über 293.413,84 € brutto vor, Vergleichsangebote werden von der Stadt
Würzburg derzeit eingeholt.
Der Kreisausschuss hat in seiner Sitzung am
25.06.2018 dem 1. Nachtrag zur Vereinbarung zwischen Stadt und Landkreis Würzburg zum gemeinsamen Bau und
Betrieb der Wolffskeel-Realschule mit Sportanlagen und Hallenbad vom 06.02.2015
zugestimmt, wodurch die Stadt im
Einvernehmen mit dem Landkreis eine Projektsteuerung zur Übernahme von
Bauherrenaufgaben beauftragen kann und der Landkreis sich anteilig mit 50 % an
den hierfür anfallenden Kosten beteiligt.
Die Gesamtkosten sind somit neben der
aktualisierten Kostenberechnung, Stand 04.06.2018, in Höhe von 7.974.489,69 € brutto um weitere
300.00,00 € brutto auf insgesamt 8.274.489,69 € brutto anzuheben.
Dies bedeutet gegenüber den am 10.03.2017
beschlossenen Kosten für den Neubau des
Hallenbades eine Steigerung der Gesamtkosten um 970.537,01 € brutto bzw.
13,29 %.
Der Freistaat Bayern hat den Kostenrichtwert
für ein Hallenbad als Doppelübungsstätte mit
25-m-Becken rückwirkend zum 01.01.2018 erhöht auf
4.535.200,00 € brutto (FAZR 2018). Aufgrund der teilweisen Abzugsmöglichkeit
der Vorsteuer für den Kostenanteil der Stadt Würzburg wird der Kostenrichtwert
entsprechend anteilig gekürzt. Die Förderquote für die Stadt Würzburg wurde auf 60 % festgelegt, so dass trotz dieser
Kürzung derzeit weiterhin von einer Zuwendung durch den Freistaat Bayern in
Höhe von ca. 2,5 Mio. € brutto
ausgegangen wird.
Dadurch verbleiben bei Stadt und Landkreis
Würzburg aufgrund der neuen Kostenberechnung und der zusätzlichen Kosten für die Projektsteuerung Kostenanteile
für das Hallenbad in Höhe von jeweils voraussichtlich 2.887.244,85 € (letzte
Annahme März 2017: ca. 2.399.146,34 €, ursprüngliche Annahme: ca. 2,0 Mio. €).
Aufgrund der zum jetzigen Stand
erforderlichen Anhebung der Gesamtkosten um ca. 970.537,01 € brutto auf insgesamt 8.274.489,69 € brutto bzw. rund
8.275.000,00 € brutto ist wegen der Überschreitung der bisher beschlossenen
Gesamtkosten bereits vor Beginn der Ausschreibungen die Zustimmung des
Kreistages und des Stadtrates erforderlich. Die Mehrkosten werden ab dem
Haushalt 2019 entsprechend eingeplant.
Der Kreisausschuss hat sich in seiner
Sitzung am 25.06.2018 mit der Anhebung der Gesamtkosten befasst und empfiehlt dem Kreistag für die Sitzung am
16.07.2018 die Zustimmung zu der erforderlichen Anhebung auf insgesamt
8.275.000,00 € brutto einschließlich der Wartungsverträge und der Kosten für
die Projektsteuerung sowie die Bereitstellung der erforderlichen
Haushaltsmittel ab dem Haushalt 2019.
Der Hauptausschuss der Stadt Würzburg wird
sich am 19.07.2018 (Vorberatung) und der Stadtrat am 26.07.2018 (Beschluss) mit
der Anhebung der Gesamtkosten befassen.
Beschlussvorschlag:
Der Kreistag nimmt die Empfehlung des
Kreisausschusses zur Zustimmung zu der in der Kreisausschusssitzung am
25.06.2018 vorgestellten aktuellen Kostenberechnung für das neue Schul- und
Vereinshallenbades an der Wolffskeel-Realschule Würzburg, Stand 04.06.2018, zur
Kenntnis und stimmt auf diesen Grundlagen der erforderlichen Anhebung der Gesamtkosten um ca. 970.537,01 € brutto auf
insgesamt 8.275.000,00 € brutto, einschließlich Wartungskosten und Kosten für
die Projektsteuerung, zu. Die erforderlichen
Haushaltsmittel werden ab dem Haushalt 2019 bereitgestellt.
Gemäß § 2 Abs. 3 der Vereinbarung zwischen
Stadt und Landkreis Würzburg über die gemeinsame Wolffskeel-Realschule Würzburg
führt die Stadt Würzburg als Bauherrin für das Hallenbad die weiteren
Ausschreibungen, Vergaben und auch die Aufsicht über die Baumaßnahme
durch.
Bei wesentlichen Änderungen während der Bauausführung zu der vorgestellten Planung, Stand 31.01.2017, die sich auf die angestrebte Nutzung als Schul- und Vereinshallenbad auswirken und bei Überschreitung des Gesamtkostenrahmens aus der Kostenberechnung, Stand 04.06.2018, in Höhe von 8.275.000,00 € brutto, einschließlich der Wartungsverträge und der Projektsteuerung, ist im weiteren Bauverlauf die Zustimmung des Landkreises einzuholen.
Debatte:
Fachbereichsleiter
Dürr erläutert den Sachverhalt.
In der anschließenden Debatte äußert Kreisrat Henneberger seine Verwunderung
zu den vorgetragenen Gründen bezüglich der Kostensteigerung. Für ihn sei nicht
nachvollziehbar, weshalb diese nicht im Vorfeld bekannt gewesen seien.
Herr
Dürr teilt mit, dass bei den Retentionsflächen die Stadt davon ausging, dass
die Ausgleichsmaßnahmen auf benachbarten städtischen Grundstücken möglich sei
und der Landkreis nicht akut mit der Baumaßnahme in Verbindung gesetzt werde, jedoch
habe die Genehmigungsbehörde darauf bestanden, dass es auf dem Baugrundstück
tatsächlich erfolgen muss. Dies habe sich erst im Laufe des Baugenehmigungsverfahrens
herausgestellt.
Kreisrat
Wolfshörndl geht davon aus, dass der Anteil des Landkreises bei 2,8 Mio. Euro erfahrungsgemäß
noch nicht das Ende der Fahnenstange sein werde.
Landrat Nuß weist auf die
staatliche Förderung von 2,5 Mio. Euro hin. Angedacht sei 1/3 Förderung seitens des
Freistaates Bayern, 1/3 die Stadt Würzburg und 1/3 der Landkreis Würzburg.
Demnach müsse sich bei einer Kostensteigerung auch der Staat etwas überlegen.
Beschluss:
Der Kreistag nimmt die Empfehlung des Kreisausschusses
zur Zustimmung zu der in der Kreisausschusssitzung am 25.06.2018 vorgestellten
aktuellen Kostenberechnung für das neue Schul- und Vereinshallenbades an der
Wolffskeel-Realschule Würzburg, Stand 04.06.2018, zur Kenntnis und stimmt auf
diesen Grundlagen der erforderlichen Anhebung der Gesamtkosten um ca. 970.537,01 € brutto auf
insgesamt 8.275.000,00 € brutto, einschließlich Wartungskosten und Kosten für
die Projektsteuerung, zu. Die erforderlichen
Haushaltsmittel werden ab dem Haushalt 2019 bereitgestellt.
Gemäß § 2 Abs. 3 der Vereinbarung zwischen
Stadt und Landkreis Würzburg über die gemeinsame Wolffskeel-Realschule Würzburg
führt die Stadt Würzburg als Bauherrin für das Hallenbad die weiteren
Ausschreibungen, Vergaben und auch die Aufsicht über die Baumaßnahme
durch.
Bei wesentlichen Änderungen während der Bauausführung zu der vorgestellten Planung, Stand 31.01.2017, die sich auf die angestrebte Nutzung als Schul- und Vereinshallenbad auswirken und bei Überschreitung des Gesamtkostenrahmens aus der Kostenberechnung, Stand 04.06.2018, in Höhe von 8.275.000,00 € brutto, einschließlich der Wartungsverträge und der Projektsteuerung, ist im weiteren Bauverlauf die Zustimmung des Landkreises einzuholen.
Zur weiteren
Veranlassung an ZFB 5
Zur Kenntnis an ZB,
ZFB 2, KrPA