Sitzung: 17.05.2018 Sozialausschuss
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Wie bereits seit dem Jahr 2014 wurde die Zielvereinbarung zwischen dem
Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen
(StMAS) und dem Landkreis Würzburg als zugelassenem kommunalen Träger der
Grundsicherung für Arbeitsuchende nach § 6 a SGB II erneut im Rahmen eines
dezentralen Zielplanungsverfahrens geschlossen. Dabei wurde für das Jobcenter
Landkreis Würzburg die Erreichung der nachfolgenden Ziele vereinbart:
1.
Verringerung der
Hilfebedürftigkeit.
Ziel ist es, dass erwerbsfähige Leistungsberechtigte ihren
Lebensunterhalt unabhängig von der Grundsicherung aus eigenen Mitteln und
Kräften bestreiten, damit die Hilfebedürftigkeit insgesamt verringert wird. Für
die Nachhaltung der Erreichung dieses Ziels wird im Vergleich zum Vorjahr die
Entwicklung der Summe der Leistungen zum Lebensunterhalt im Rahmen eines
qualitativ hochwertigen Monitorings beobachtet.
2.
Verbesserung der
Integration in Erwerbstätigkeit.
Ziel ist es, die Hilfebedürftigkeit zu vermeiden oder zu überwinden.
Dies soll vor allem durch die Erhöhung der Zahl der Integrationen in
Erwerbstätigkeit erfolgen. Zielindikator für dieses Ziel ist die
Integrationsquote. Das Ziel ist im Jahr 2017 erreicht, wenn die
Integrationsquote des Jobcenters Landkreis Würzburg um nicht mehr als 6,3% im
Vergleich zum Vorjahr sinkt.
3.
Vermeidung von
langfristigem Leistungsbezug.
Ziel ist die Vermeidung und Verringerung von Langzeitleistungsbezug. Das
Ziel ist im Jahr 2017 erreicht, wenn der durchschnittliche Bestand an Langzeitleistungsbeziehern
des Jobcenters Landkreis Würzburg im Vergleich zum Vorjahr um mindestens 2,5%
sinkt.
4.
Verbesserung der
Integration Alleinerziehender in Erwerbstätigkeit.
Der Integration von Alleinerziehenden in Erwerbstätigkeit soll besondere
Aufmerksamkeit geschenkt werden. Dazu soll im Jahr 2017 die Ergänzungsgröße
„Integrationsquote der Alleinerziehenden“ nach § 5 Abs. 2 Nr. 4 Kennzahlen-VO
im Vergleich zum Vorjahr in ihrem Verlauf beobachtet werden.
Weiterhin wurde vereinbart, dass die Zielvereinbarungspartner
unterjährig in regelmäßigen Abständen Dialoge zur Entwicklung der
Zielindikatoren sowie im zweiten Quartal 2018 einen Dialog zu den
Jahresergebnissen 2017 des Jobcenters Landkreis Würzburg führen. Entsprechend
dieser Vereinbarung ist das StMAS mit E-Mail vom 22.09.2017 in den
unterjährigen Zielnachhaltungsdialog eingetreten und hat die ausgehärteten
Zahlen für die Monate Januar bis einschließlich Mai 2017 gewürdigt. Im
Einzelnen traf das StMAS folgende Feststellungen:
-
Für Ziel 1 wurde
kein konkreter Zielwert, sondern nur eine Beobachtung vereinbart.
Die Jahresfortschrittswerte bei Kennzahl 1 ließen zwar einen Anstieg der
Ausgaben um 20,5% in den ersten fünf Monaten
erkennen. Dies war aber akzeptabel, da der Anstieg durch den überproportional
starken Anstieg sowie den hohen Anteil der ELB-Zahl im Kontext Fluchtmigration
erklärbar ist. Der Wert des Jobcenters Landkreis Würzburg entspricht dem Median
der nächsten Nachbarn im Vergleichstyp.
-
Die Erreichung des für Ziel
2 vereinbarten Wertes, die Integrationsquote des Jobcenters Landkreis
Würzburg für das Jahr 2017 in Vergleich zum Vorjahr um nicht mehr als 6,3%
sinken zu lassen, wurde in den ersten fünf Monaten des Jahres 2017 mit einem
Sinken der Integrationsquote um 16,9% im Vergleich zum Vorjahr verfehlt.
Aus Sicht des StMAS war das Ergebnis durch den überproportional starken Anstieg
sowie den hohen Anteil der ELB-Zahl im Kontext Fluchtmigration erklärbar. Sehr
erfreulich sei die Nachhaltigkeit der Integrationen, bei der das Jobcenter
Landkreis Würzburg im besten Quartil des Vergleichstyps liegt.
-
Für Ziel 3 wurde
vereinbart, dass der Bestand an Langzeitleistungsbeziehern um mindestens 2,5%
sinken sollte. In den ersten fünf Monaten des Jahres 2017 wurde ein Sinken des
Bestandes an Langzeitleistungsbezieher um 5,2% verzeichnet.
Bei allen Kennzahlen und Ergänzungskennzahlen liegt das Jobcenter
Landkreis Würzburg im ersten oder zweiten Quartil des Vergleichstyps. Das StMAS
sah darin ein überragendes Ergebnis.
-
Für Ziel 4 wurde
kein konkreter Zielwert, sondern nur eine Beobachtung vereinbart.
Die Jahresfortschrittswerte bei Ergänzungskennzahl K2E4 waren rückläufig, was
nach Aussage des StMAS dadurch erklärbar war, da trotz vergleichsweise
schlechterer Integrationsquote ein Sinken der Alleinerziehenden ELB erreicht
werden konnte. Während der Anteil der Alleinerziehenden an den ELB im Dezember
2016 in Bayern und im Landkreis 15,1% betrug, sank dieser im Mai auf 14,8% in
Bayern und 13,8% im Landkreis Würzburg.
Die schwächer tendierenden Ergebnisse bei den
Zielen 1 und 2 lassen sich nach Aussage des StMAS u. a. durch den
überproportional starken Anstieg und hohen Anteil der ELB-Zahl im Kontext
Fluchtmigration erklären. Die anhaltend guten Ergebnisse bei der Nachhaltigkeit
der Integrationen (Ergänzungsgröße Ziel 2) sowie die erneute deutlich
überdurchschnittliche Reduzierung des LZB-Bestands (Ziel 3) im Jahr 2017 sind
nach Aussage des STMAS sehr erfreulich. Dabei sei anzuerkennen, dass der
Landkreis Würzburg offensichtlich ein besonderes Augenmerk auf Ziel 3 gerichtet
und hier überragende Ergebnisse erzielt hat, und dass nicht alle Ziele zugleich
mit gleicher Intensität verfolgt werden können.
Nach Erachten des StMAS bestand kein dringender
Gesprächsbedarf.
Seit dem 12.04.2018 liegen die ausgehärteten Statistikdaten (T-3-Daten)
für den Monat Dezember 2017 vor und damit die Jahresendwerte. Das für das
zweite Quartal 2018 angekündigte Schreiben des StMAS zum Dialog zu den
Jahresergebnissen 2017 liegt noch nicht vor.
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Für Ziel 1 (Verringerung
der Hilfebedürftigkeit):
Es wurde kein konkreter
Zielwert, aber eine Beobachtung der Entwicklung im Rahmen eines qualitativ
hochwertigen Monitorings vereinbart.
Die Summe der Leistungen
zum Lebensunterhalt stieg im Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 10,8%.
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Für Ziel 2 (Verbesserung
der Integration in Erwerbstätigkeit):
Für Ziel 2 wurde vereinbart, dass die Integrationsquote (Kennzahl K2) im
Vergleich zum Vorjahr maximal um 6,3% sinkt. Die Integrationsquote sank 2017 im
Vergleich zum Vorjahr um 5,2%. Das
vereinbarte Ziel wurde somit leicht übertroffen.
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Für Ziel 3 (Vermeidung
von langfristigem Leistungsbezug):
Für
Ziel 3 wurde vereinbart, dass der durchschnittliche Bestand an
Langzeitleistungsbeziehern (LZB) im Vergleich zum Vorjahr um mindestens 2,5%
sinkt. Das Jobcenter Landkreis Würzburg erreichte im Jahr 2017 eine
Verringerung des LZB-Bestands um
4,2
%. Das vereinbarte Ziel wurde übertroffen.
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Für Ziel 4 (Verbesserung
der Integration Alleinerziehender in Erwerbstätigkeit):
Es wurde kein konkreter
Zielwert, aber eine Beobachtung der Entwicklung im Rahmen eines qualitativ
hochwertigen Monitorings vereinbart.
Im Vergleich zum Vorjahr sank die Integrationsquote der
Alleinerziehenden um 7,5% von 33,2% im Jahr 2016 auf 30,7% im Jahr 2017. Dies
ging einher mit einem Rückgang des Anteils der Alleinerziehenden an den ELB von
15,1 % im Dezember 2016 auf 14,6% im Dezember 2017.
Beschlussvorschlag:
Der Sozialausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung
zur Kenntnis.
Beschluss:
Der Sozialausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung
zur Kenntnis.