Sitzung: 19.03.2018 Kreistag
Landrat Nuß führt zum Haushalt 2017 Folgendes aus:
„Meine sehr geehrten Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
der Haushalts-Entwurf, der Ihnen heute zur Abstimmung vorliegt, ist
nicht mehr ganz identisch mit dem Entwurf, der Ihnen zur Jahreswende als
Beratungsgrundlage übersandt worden ist.
Insbesondere in den Bereichen
·
liquide Mittel,
·
Kreisumlage/Bezirksumlage,
·
Schlüsselzuweisungen,
·
Krankenhausumlage
mussten die Zahlen angepasst werden, weil zum Zeitpunkt der
Entwurfserstellung die endgültigen Zahlen noch nicht vorgelegen haben.
Ebenso wurde auf der Einnahme-Seite der jetzt in Aussicht stehende Erlös
aus dem Verkauf des ehemaligen Kreisaltenheims in Aub berücksichtigt.
Unter Einbezug dieser Änderungen kann ich Ihnen heute einen Entwurf für
den Haushalt 2018 vorlegen, der die bei uns seit Jahren definierten und
eingehaltenen Prinzipien widerspiegelt, nämlich
·
Abbau der Verschuldung,
·
Verlässlichkeit in der Kreisumlage,
·
hohe Investitionen zum Erhalt der kreiseigenen
Straßen und Gebäude.
Für die Beratungen in den Fraktionen im Vorfeld dieser Sitzung standen
Ihnen Frau Hümmer und Herr Krug aus der Finanzverwaltung zur Verfügung.
Ganz herzlichen Dank an Sie beide!
Ich weiß natürlich, meine Damen und Herren, dass bei den Beratungen in
allen Fraktionen die Höhe der Kreisumlage im Mittelpunkt stand.
Lassen Sie mich aus diesem Grunde auf die Wiedergabe von Zahlen, die im
Haushalt nachzulesen sind, an dieser Stelle verzichten und das
Hauptaugenmerk meiner Haushaltsrede auf die Höhe der Kreisumlage legen.
Die Ausgangssituation ist insgesamt fantastisch.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Bundesrepublik Deutschland
sind weiterhin hervorragend und wir profitieren von dieser Situation in der
gesamten kommunalen Familie:
- beim Bezirk,
- beim Landkreis
- und auch bei der überwiegenden Anzahl
der Gemeinden.
Wir haben mit ca. 36,6 Millionen Euro ein gutes Polster an liquiden
Mitteln.
Und: es gibt im Haushalt 2018 Spielraum für die Senkung der Kreisumlage.
Vorhandene Schulden können abgebaut und trotzdem kann investiert werden.
Ein Wermutstropfen in dieser Entwicklung ist sicher, dass die
Kapazitäten insbesondere der Bauindustrie ausgelastet sind.
Unternehmen können sich ihre Aufträge aussuchen, was nicht zuletzt
- zu einer deutlichen Erhöhung der Preise
- und damit zu einer Verteuerung von
Investitionen führt.
Auch die Damen und Herren Bürgermeister können davon ein Lied singen.
Wie sollte die öffentliche Hand mit dieser Situation umgehen, die sich
natürlich auch schnell wieder ändern kann?
Es gibt seit dem Jahr 1967 das Gesetz zur Förderung der Stabilität und
des Wachstums der Wirtschaft, das sogenannte Stabilitätsgesetz.
Dieses Gesetz sagt im Kern,
- dass der Staat sich bei einer
überschießenden Konjunktur mit Investitionen eher zurückhalten soll,
- um dann bei einem eventuellen Abschwung
die Wirtschaft durch staatliche Investitionen zu stabilisieren.
Der Staat sind in unserem Fall wir, die dafür sorgen sollten, dass im
richtigen Zeitpunkt die liquiden Mittel für Investitionen vorhanden sind.
Diese Mittel sind vorhanden und es ist auch nichts Unkeusches, dass sie
vorhanden sind.
- Im kameralen Haushalt waren die
liquiden Mittel in der Rücklage oder in den Haushaltsresten versteckt.
- Durch den Umstieg auf die Doppik sind
sie erstmals transparent gemacht worden.
Da waren diese Gelder schon immer! Gott sei Dank!
Man darf auch nicht übersehen, meine Damen und Herren:
Die liquiden Mittel sind die einzige Möglichkeit des Landkreises, Investitionen
zu tätigen, die nicht durch Zuschüsse finanziert sind.
Die Alternative wäre der Weg in die Verschuldung – und das will keiner.
Gott sei Dank!
Im Entwurf der Verwaltung ist eine Senkung der Kreisumlage um einen
Prozentpunkt vorgesehen.
Der Landkreis Würzburg ist sowohl unterfrankenweit wie bayernweit mit
seiner aktuellen Kreisumlage von 40 Prozent an der Spitze der niedrigsten
Hebesätze:
- In Bayern belegen wir Platz 3,
- in Unterfranken Platz 2.
Sie wissen, liebe Kolleginnen und Kollegen, ich bin Sportler durch und
durch, aber die Bayerische Meisterschaft in dieser Disziplin strebe ich nicht
an.
Das hatten wir schon mal.
Vor dreißig Jahren haben sich die Landkreise bayernweit in einen
Wettbewerb um die niedrigste Kreisumlage eingelassen und haben damit zum Teil
gigantische Schuldenberge ausgelöst.
Im Jahr 1987 war es im Landkreis Würzburg gelungen, mit 32 Prozent den
niedrigsten Hebesatz in Bayern zu erreichen.
Genau drei Jahre, bis 1990, konnte dieser Hebesatz gehalten werden.
Danach wurde er innerhalb von drei weiteren Jahren - bis 1993 - auf
stattliche 46 Prozent angehoben.
Im selben Zeitraum – auch innerhalb dieser drei Jahre - stieg der
Schuldenstand von neun Millionen Euro auf stolze 24,6 Millionen Euro.
Die Zahlen sind selbstverständlich von D-Mark auf Euro umgerechnet.
Meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich wehre mich nicht – dieses Mal nicht –
- gegen eine höhere Senkung der
Kreisumlage,
- gegen den Schluck aus der Bulle für
unsere Gemeinden
weil´s geht und weil´s an der Zeit ist.
Ich sehe aber auch die Zukunft und verlasse mich auf die Zusage aller
Fraktionen, dass der Hebesatz auch wieder angepasst wird, falls das in den
nächsten Jahren notwendig wird.
Wir haben miteinander in diesem Kreistag, liebe Kolleginnen und
Kollegen,
- im Jahr 2007,
- damals dem Vorbild des Freistaats
folgend, zum ersten Mal einen ausgeglichenen Haushalt verabschiedet.
Niemand von uns wusste seinerzeit, wie lange wir das durchhalten können.
Es war einfach der richtige Versuch, mal mit den Mitteln auszukommen,
die wir haben.
Uns so zu verhalten, wie es jede vernünftige Familie im privaten
Haushalt auch tut:
nicht mehr ausgeben, als man zur Verfügung hat.
Dass wir diese Philosophie trotz Euro- und Finanzkrise über elf Jahre
durchgehalten haben, liebe Kollegen und Kollegen,
- das ehrt diesen Kreistag,
- das ehrt uns!
Und genau so sollten wir weiter machen.
Eines möchte ich nicht unerwähnt lassen:
Um die aktuelle Kreisumlage von 40 Prozent um den einen Punkt auf 39
Prozent senken zu können, musste die Finanzverwaltung die in den Jahren bis
2021 vorgesehenen Investitionen um insgesamt 3,6 Millionen Euro reduzieren,
oder besser gesagt: strecken.
Von diesen Reduzierungen sind betroffen
- die EDV-Ausstattung mit 492.000 Euro,
- die Feuerwehr mit 1,2 Millionen Euro,
- der Straßenbau (Neubeschaffung von
Fahrzeugen und Geräten) mit 400.000 Euro,
- der Zuschuss zur Renovierung des
Dag-Hammarskjöld-Gymnasiums mit 500.000 Euro,
- der Zuschuss für die Sanierung des
Mainfrankentheaters mit 500.000 Euro
- und der Zuschuss für die Ortsumfahrung
Rimpar mit 500.000 Euro.
Bei den ersten drei Posten handelt es sich um echte Einsparungen.
Bei den Zuschüssen zu den drei letztgenannten Maßnahmen handelt es sich
um Verschiebungen in die Zukunft.
Wir wissen alle, meine Damen und Herren,
- der Landkreis Würzburg hat im
investiven Bereich gewaltige Aufgaben vor sich,
- die sich weit über den
Finanzplanungszeitraum hinaus erstrecken werden.
An vorderster Stelle sei hier die Sanierung der Main-Klinik genannt.
Wir haben vor, den nicht geförderten Eigenanteil vollkommen aus
Kreismitteln zu finanzieren, also müssen im Finanzplan für die nächsten 12 bis
14 Jahre jährlich zwei Millionen Euro zusätzlich zum Verlustausgleich für die
Main-Klinik vorgesehen werden.
Bei der Sanierung der Förderschulen können wir davon ausgehen,
dass im Finanzplanungszeitraum einer der beiden Standorte – wenn´s nach
mir geht: Höchberg - abgeschlossen werden kann.
Die Sanierung des zweiten Standorts Veitshöchheim ist für die Zeit
danach vorgesehen.
Ähnlich sieht es aus beim Zuschuss zur Ortsumgehung Rimpar.
Auch hier wird der Zuschuss wohl erst nach Ende des laufenden
Finanzplans anfallen, wenn beide Abschnitte - West und Süd – gebaut worden
sind.
Man muss kein Hellseher sein, meine Damen und Herren, um vorher zu
sagen,
dass die im Augenblick gute wirtschaftliche Situation nicht ewig
anhalten wird.
Wir sollten bei allen unseren Überlegungen die mögliche Entwicklung in
die andere Richtung im Auge behalten.
Aus diesem Grund achten wir darauf, dass eine weitere Senkung der
Kreisumlage im Finanzplanungszeitraum solide gegenfinanziert ist,
z. B.
- durch Änderungen im Straßenbauprogramm,
- z.B. bei Projekten, von denen wir ganz
genau wissen, dass sie im laufenden Jahr aus verschiedenen Gründen gar
nicht verwirklicht werden können.
Was wir nicht machen sollten - und da sind wir uns alle einig - ist die
Kürzung von Sondertilgungen laufender Kredite.
Wir bleiben uns treu und leisten planmäßig genau die Summen, die im
Finanzplan dafür vorgesehen sind.
Alles in allem, meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen, liebe
Kollegen,
mir ist wichtig, dass wir heute, am Ende unserer Beratungen, eine
Entscheidung treffen,
- die keine Bauchschmerzen verursacht,
- die im Hinblick auf die Zukunft gut
vertretbar
- und rechnerisch darstellbar ist.
In diesem Sinne freue ich mich,
·
wenn wir heute einen Konsens über der Höhe der
Kreisumlage finden können
·
und wenn es uns gelingt, den Haushalt 2018 mit
einer großen Mehrheit zu verabschieden.
Herzlichen Dank für Ihre
geschätzte Aufmerksamkeit.“
Fraktionsvorsitzender
Ländner (MdL) nimmt für die CSU-Kreistagsfraktion zum Haushalt 2018 wie folgt
Stellung:
„Sehr geehrter Herr
Landrat,
sehr geehrte Damen
und Herren,
Haushaltsberatung,
Haushaltsbeschluss eine wiederkehrende Aufgabe unseres Gremiums. Eine Aufgabe,
der wir uns jährlich mit großer Intensität widmen, eine Aufgabe, die immer mit
gewissen Ritualen begleitet wird: Vorstellung der Eckdaten noch im alten Jahr,
erste Einschätzungen, Vorlage des Entwurfes, Fraktionsberatungen,
fraktionsübergreifende Gespräche uvm. Die Haushaltsberatungen, eine zentrale
Aufgabe unserer politischen Arbeit, die wir sehr gerne erfüllen, denn es gilt
den von den Bürgerinnen und Bürgern anvertrauten Verwaltungs- und
Gestaltungsauftrag umzusetzen.
Seit einigen Jahren
können wir auf eine hervorragende Haushaltssituation zurückgreifen. Starke
Gemeinden und ständig wachsende Zuwendungen des Freistaates Bayern in den
Schlüsselzuweisungen generieren Einnahmen, die uns ermöglichen unseren Verwaltungsauftrag zu erfüllen, die
Pflichtaufgaben zu erledigen und auch zu gestalten. Verwaltung und Gestaltung,
hohe Aufgaben eines Kreistages.
Lassen sie mich
diese Dinge bündeln in drei Botschaften und eine Folgerung:
Die erste Botschaft
ist das nüchterne Zahlenwerk. Dank an
die Verwaltung, die gewohnt professionell die einzelnen Positionen
zusammengestellt haben. Dass sie in der Addition erneut auf Rekordsummen
gekommen sind, daran haben wir uns fast schon gewöhnt. Es darf aber trotzdem
immer wieder gesagt werden, dass wir auch in diesem Jahr keine Schulden zur
Deckung des Haushaltes aufnehmen müssen und sogar Schulden tilgen können.
Die zweite Botschaft
sagt eindeutig: Ja! Ja, unser Landkreis hat die Kraft, sich den
Herausforderungen der Zukunft zu stellen und die finanzielle Kraft, die
notwendige Maßnahmen auch zu bezahlen.
Diese ersten beiden
Botschaften des Zahlenwerkes der Haushaltsvorlage: Keine neue Schulden,
Rückzahlung von Krediten, finanzielle Abbildung und dadurch mögliche Umsetzung
notwendiger Investitionsmaßnahmen lösen natürlich zwangsläufig folgende Frage
aus:
Ist bei diesem
Haushaltsvolumen nicht irgendwo, irgendwie etwas drinnen, um unser
Lieblingsthema ansprechen zu können, die Senkung der Kreisumlage? Wir sagen
auch in diesem Jahr: JA.
Nach der Senkung im
vergangenen Jahr werden wir dabei sein, wenn es gilt auch 2018 die Kreisumlage
zu senken.
Ja, wir freuen uns
über unsere gute finanzielle Situation und ja, wir werden auch 2018 die
Gemeinden mit ins Boot nehmen, damit sie mit uns die Freude über die gute
finanzielle Ausstattung teilen können.
Ich blicke kurz
zurück: Senkung der Kreisumlage in den letzten 10 Jahren von 48,7 auf 40,0
Prozent!
Und.. ja…, wir
hatten trotzdem guten finanziellen Gestaltungsspielraum in unserem Landkreis wichtige Investitionen, aber auch
für wichtige Verwaltungsmaßnahmen, wie die Bewältigung der Asylsuchenden, zu
tätigen.
Wenn in diesem Jahr
der Vorschlag kommt, die Kreisumlage erneut zu senken, dann nur deshalb, weil
wir es uns leisten können. Einzig die Frage bleibt, wie hoch diese Senkung
ausfallen soll. Es ist kein Geheimnis, wir wollen auf 3 %. Entscheidend ist die
Frage, wie wir uns in der Finanzplanung dazu stellen.
Wir als CSU hatten
in den vergangenen Jahren den Grundsatz: wenn wir die Kreisumlage senken, dann
muss diese Senkung auf Dauer sein und daher sich auch in der Finanzplanung der
Folgejahre abbilden können.
Sollen wir an diesem
Grundsatz festhalten, oder sollten wir nicht aufgrund der positiven
finanziellen Situation, die wir ja auch dem erneuten kräftigen Zuwachses der
Finanzkraft der Gemeinden verdanken, neu nachdenken.
Daher folgende
Überlegung:
Der Landkreis steht
vor großen Herausforderungen und hat aufgrund der gestiegenen Einnahmen die
finanzielle Kraft diese zu meistern. Aber auch die Gemeinden stehen vor
Herausforderungen. Auch die Gemeinden sind gehalten, ihre gute
Einnahmesituation, die ja viele zum Glück haben, dafür einzusetzen in Zukunft
zu investieren und wichtige Maßnahmen durchzuführen, deren Realisierung in
„schlechteren Zeiten“ vielleicht nicht mehr möglich sein könnte. Sollte der finanziell
gut ausgestattete Partner Landkreis nicht seinen Anteil leisten, dass dieser Gestaltungsspielraum der Gemeinden
möglichst groß ist?
Wir haben lange diskutiert und unser Ergebnis war, dass wir in diesem
Jahr die Kreisumlage kräftig senken sollten, trotz und auch in dem Bewusstsein,
den Kreisumlagesatz auf diesem niedrigen Niveau nicht dauerhaft halten zu
können. Daher der Vorschlag der Senkung um drei Prozentpunkte, auch und trotz
der Vorsicht, dass die dann 37 Prozent Kreisumlage auf Dauer, sprich Zeitraum
der Finanzplanung, nicht haltbar sind/sein könnten.
Denn eines war und
ist uns sehr wichtig:
Rückzahlung alter
Schulden, inclusive Sondertilgungen wie vorgesehen und keine neuen Schulden!
Die nun
vorgeschlagene Senkung um drei Prozentpunkte ist sicherlich 2018 leistbar, auch
bei Umsetzung der geplanten Investitionen, auch im Wissen darauf, dass nicht
jede Umsetzung in diesem Jahr erfolgen kann. Die Senkung ist dann
verantwortbar, wenn wir sagen, dass der nunmehr erneut gesenkte Hebesatz im nächsten
Jahr erneut überprüft werden muss.
Überprüft werden
muss nach den bereits erwähnten Grundsätzen: Weitere Schuldentilgung, keine
Aufnahme neuer Schulden und Umsetzung der geplanten Investitionen.
Die dritte Botschaft
betrifft unseren Gestaltungswillen. Wir setzen unsere finanziellen Mittel, also
auch die Kreisumlage dafür ein, in
unserem Landkreis zu gestalten. Investitionen und Geldzuwendungen zu beschließen
die nicht zuletzt auch unseren kleineren Gemeinden zu Gute kommen (z.B. beim
ÖPNV) und die unserem Landkreis insgesamt Zukunftsperspektive geben und
Lebensqualität in allen Teilen des Landkreises zu generieren!
Beispiele sind der
Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs. Die einmal vom Kreistag
anvisierten 2 Prozentpunkte Kreishaushalt für den ÖPNV werden derzeit gar nicht
ausgeschöpft. Wir stehen jedoch dazu und freuen uns über Diskussionen und
Vorschläge. Wir halten es für sinnvoll notwendige Verbesserungen zu
diskutieren, zu beschließen und dann mit Geld zu hinterlegen und nicht
umgekehrt.
Wir setzen
finanzielle Mittel ein für die Erhaltung von z. T. auch wenig befahrenen
Kreisstraßen, bei der Erhöhung von Freizeitqualität durch Förderung von
Radwegen oder auch bei der Förderung des gesellschaftlichen, sportlichen und
kulturellen Lebens in unserem Landkreis.
Dazu gehören auch unsere Schulen. Wir werden weiter an der dringend
notwendigen Sanierung unserer Förderschulen in Höchberg und Veitshöchheim arbeiten
und begrüßen die Einstellung der erforderlichen Mittel.
Wir stehen zu den
freiwilligen Leistungen!
Es ist und tut gut,
dass unser Kreistag seine Verantwortung für das Funktionieren des Ganzen sieht,
auch wenn naturgemäß es unterschiedliche Ansätze gibt.
Gestatten Sie mir
abschließend einige Worte konkreten Anträgen und zur Mainklinik:
Wir stehen nach wie
vor zur Sanierung dieser wichtigen Einrichtung. Es ist wichtig und legitim,
dass über diese größte Investition des Landkreises – ich sage mal – aller
Zeiten intensiv gerungen wird, intensiv gerungen auch über begleitende Fragen,
wie die verkehrliche Anbindung.
Es ist auch legitim
festzustellen, dass zahlreiche Kreisrätinnen und Kreisräte nicht gerade
begeistert sind, wie die Stadt Ochsenfurt sich in die Diskussion und
Problemlösungen einbringt.
Ich stelle nur fest,
dass es etwas abenteuerlich ist, den Kreis als Bittsteller zu betrachten. So
nach dem Motto: Bitte, bitte dürfen wir 80-90
Millionen in Eurer Stadt investieren? Wir sind Partner und haben gegenseitiges
Vertrauen und sehen diese Diskussion auf Augenhöhe und nicht im Austausch von
Forderungen und Bedingungen.
Wie gesagt, die
Investition in die Mainklinik ist dankenswerter Weise beschlossen und im
Haushalt abgebildet und so soll es sein.
Hinsichtlich des
Einsatzes von Mitteln für die Betreuung von jungen Menschen gilt es die
Diskussionen in den entsprechenden Ausschüssen zu führen. Jugendhilfe ist keine
freiwillige Leistung, sondern Pflichtaufgabe. Das heißt notwendige Maßnahmen
müssen in den zuständigen Gremien diskutiert, beschlossen und über den
Jugendhilfeetat abgebildet werden.
Wegen der
Parksituation beim Landratsamt wollte ich heute eigentlich den Antrag stellen,
das Parkdeck voran zu bringen. In der Fraktionssprecherrunde hat Landrat Nuß
den Vorschlag gebracht auf einer halbgrünen Wiese etwas zu tun. Wir sollten die
Diskussion in den zuständigen Gremien offen führen. Unser Ziel ist die
Verbesserung der Parksituation. Wir sollten es nicht aus dem Auge zu verlieren,
dass die Stadt Würzburg Genehmigungsbehörde ist. Ich habe mich in die
Verwaltungsvorgänge der Stadt Würzburg nicht einzumischen, ich könnte mir aber
durchaus vorstellen, dass im Rahmen für die Planung einer neuen
Straßenbahnlinie in mittelbarer Nähe zu einem Denkmal, das das Landratsamt ja
darstellt, die Stadt Würzburg durchaus auch Zeit benötigt, um hier vernünftig
zu agieren. Ich stelle den Antrag, dass wir in diesem Jahr in die Planungen
einsteigen sollten, dafür Mittel auch bereitstellen und die Planungen in enger
Abstimmung mit dem Bauausschuss/Kreisausschuss geschehen soll.
Zu den Anträgen der
ödp/FDP-Ausschussgemeinschaft:
Wir können nicht
einfach beschließen, dass in jeder Landkreiseinrichtung ein WLAN-Anschluss
vorhanden sein soll, da nicht immer die technischen Voraussetzungen vorhanden
sind. Wir sollten aber trotzdem alles dafür tun, aber dafür brauchen wir keinen
Beschluss, dass sich die Verwaltung um anständige Investitionen kümmert. Auch
die Bestellung von Frankenwein kann man über den „kleinen Dienstweg“ regeln.
Insgesamt Dank an
alle, die mitgewirkt haben und ausnahmslos Dank an alle 70 Kreisrätinnen und
Kreisräte. Wir wissen, dass wir uns auch in diesem Jahr wieder intensiv damit
beschäftigt haben. Es wird sicherlich wieder ein guter Haushalt, der unseren
Landkreis hoffentlich in eine gute Zukunft führen wird und alle Gemeinden als
Partner mitnimmt.
Herzlichen Dank.“
Fraktionsvorsitzender
Wolfshörndl nimmt für die SPD-Kreistagsfraktion zum Haushalt 2018 wie folgt
Stellung:
„Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrter Herr Landrat,
Ein Mann der sowohl Geld ausgibt als auch Geld
spart, ist der zufriedenste Mensch.
Er hat beide Vergnügen.
Samuel Johnson, englischer Gelehrter und
Schriftsteller
Die gute wirtschaftliche Situation in den meisten
Kommunen des Landkreises, gestiegene Zuwendungen des Freistaats und liquide
Finanzmittel in zweistelliger Millionenhöhe ermöglichen uns in diesem Jahr
gemeinsam das zu tun, was die SPD Fraktion schon seit vielen Jahren mit
Nachdruck einfordert.
Wir können
aufgrund der guten Finanzlage im Landkreis Würzburg beides tun – Geld ausgeben
und den kreisangehörigen Kommunen Geld sparen durch die Senkung der Kreisumlage
– zwei Gründe um zufriedene Mitglieder dieses Gremiums Kreistag zu sein.
Geben wir den Städten, Märkten und Gemeinden im
Landkreis Würzburg etwas vom Geld zurück, welches der Landkreis in diesem Jahr
definitiv nicht braucht, die Kreiskasse ist nicht die Sparkasse der Kommunen,
jeder Euro der vor Ort für Kulturarbeit, Umweltprojekte, Straßen, Kindergarten
und Schulsanierung verwendet wird, ist genauso gut angelegtes Geld und kommt
unmittelbar den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort zu Gute.
Der Landkreis Würzburg steht vor großen
Herausforderungen, viele Investitionen wie beispielsweise an der Main-Klinik in
Ochsenfurt, oder auch für die dringend erforderliche Sanierung der
Förderschulen in Höchberg und Veitshöchheim sind ein Thema.
Deshalb sind wir uns als SPD-Fraktion im Kreistag
durchaus der Verantwortung bewusst, das Instrument der Kreisumlage Jahr für
Jahr zu prüfen und bei Bedarf aus einer Senkung auch eine Erhöhung zu machen,
das gehört zur ehrlichen Debatte auch dazu falls wir den Gürtel mal etwas enger
schnallen müssen.
Die vorgeschlagene Herausnahme von einigen
Projekten in der Finanzplanung heißt ja nicht,
dass diese komplett unter den Tisch fallen, die Erfahrung der letzten
Jahre lehrt uns allerdings auch deutlich, dass Projekte die keine Chance auf
zeitnahe Umsetzung haben im Haushalt haben und das Ganze zu einer
Fehlinterpretationen des Zahlenwerks führt. Wir brauchen hier ist einen
Umdenkungsprozess. Wir schieben eine Bugwelle von Projekten und Geldern vor uns
her, die nur sukzessive in die Umsetzung kommen. Wir haben in den letzten
Jahren auch zu wenig über das Ob diskutiert, sondern nur noch über die Wie.
Hier kann man als Kreistag die Köpfe kritisch zusammen stecken.
Die weiterhin eingereichten Haushaltsanträge zur
Verbesserung der Integrationsarbeit, für Wärmestube und Kulturarbeit tragen wir
vollumfänglich mit. Trotz des technischen Exkurses meines Vorredners zum Thema
WLAN möchten wir auch diesen Antrag unterstützen.
Die vorgeschlagene Darstellung von Folgekosten und
Abschreibung bei Investitionsentscheidungen ist auch kein Fehler, bei
Beschlüssen ein Mindesthaltbarkeitsdatum einzuführen halten wir für nicht
notwendig und vertrauen zum einen auf die Kompetenz der Kreisverwaltung
im Rahmen der Beschlusskontrolle und Haushaltsplanung die getroffenen
Entscheidungen auch den Gremien vorzulegen und zum anderen auch auf das
Gedächtnis und die Fähigkeit der Kolleginnen und Kollegen hier im
Gremium, die vermutlich zum überwiegenden Teil sich durchaus auch an das
erinnern können, was sie mal beschlossen haben.
Den Kreistag mit dem Thema „Wein aus Rheinhessen
oder aus Franken mit oder ohne CO 2 Rucksack“ zu befassen halte ich persönlich
für überflüssig. Wir stehen zum FairTradeLandkreis, ein Telefonat mit dem Büro
des Landrats hätte dies vermeiden können. Bei einem Landrat der so breites
fränkisch spricht, dass man ihn außerhalb vom Landkreis manchmal nicht
versteht, erübrigt sich der Verdacht, absichtlich Wein aus Rheinhessen
auszuschenken von ganz alleine.
Von den wichtigen Themen zu den ganz wichtigen
Themen:
Erneut fehlt dem Haushalt ein klares Signal zum
Thema Wohnungsbau, wir haben wohl nicht den Mut uns diesem für die Region
Würzburg extrem wichtigem Thema anzunehmen.
Nachdem erneut ein Landkreis in Bayern gezeigt hat, dass Wohnungsbau doch ein Landkreis Thema sein kann, werden wir deshalb für die nächste Kreistagssitzung erneut eine Beratung zu diesem Punkt beantragen.
Auf zusätzliche Haushaltsanträge haben wir bewusst
verzichtet, eingefallen wäre uns sicher vieles, jedoch sollte bewusst möglichst
viel Geld in den kreisangehörigen Gemeinden – also direkt vor Ort – ankommen.
Wir freuen uns über die freiwilligen Leistungen des Landkreises. Wir sind gut
aufgestellt im Bereich Kultur, Heimatpflege, Denkmalpflege und soziale
Leistungen. Das sollte auf jeden Fall erhalten bleiben.
Eine Bitte hätte ich noch. Es lag ein Antrag des
Rings politischer Jugend im Landkreis Würzburg vor zur Förderung der
politischen Jugendarbeit. Das Ganze wurde bisher auf Verwaltungsebene
abschlägig beurteilt. Vielleicht könnte man es nochmal in die Ausschüsse
bringen. Gerade in der heutigen Zeit ist politische Jugendarbeit bei den
demokratischen Parteien sehr wichtig und sollte auch gefördert werden.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir stimmen dem Haushalt 2018 zu, einer Senkung der
Kreisumlage für 2018 um drei Punkte selbstverständlich auch.
Nachdem der Herr Landrat den Josefstag so als Tag
der guten Tat beansprucht, erlaube ich mir auch mit einem Zitat von Sir William
Patty zu schließen:
Das Geld ist das Fett des politischen Körpers. Ein
Zuviel behindert seine Beweglichkeit, ein Zuwenig macht ihn krank.
Ich denke wir haben für 2018 und die Finanzplanung
einen guten Mittelweg gefunden.
Vielen Dank.
Fraktionssprecher
Hans Fiederling nimmt für die Fraktionsgemeinschaft UWG/FW zum Haushalt 2018
wie folgt Stellung:
„Sehr geehrter Herr Landrat,
werte Mitglieder des Kreistages,
meine Damen und Herren,
Gerichtsurteile
bestimmen in vielen Angelegenheiten und immer häufiger unser Leben. So hat sich
nach unserer Ansicht auch das Urteil des Verwaltungsgerichtes von Bayreuth auf
unsere Haushaltsplanung ausgewirkt. Der Stadt Forchheim war die Kreisumlage,
welche der Landkreis von ihr verlangte zu hoch, so dass die Stadt klagte. Der
Bescheid des Landkreises Forchheim, über
die Festsetzung der Kreisumlage war nach Auffassung des Gerichtes
rechtswidrig. Auch wenn das Urteil nicht rechtkräftig ist, zeigt es Wirkung.
Praktische
Konsequenzen sind daraus derzeit nicht abzuleiten, aber im Hinterkopf sollten
wir uns als Kreistag sehr wohl überlegen, wie viel wir von unseren Gemeinden in
Form der Kreisumlage fordern.
Da
heute von beiden großen Fraktionen die Senkung der Kreisumlage auf nun 37 %
Punkte gesenkt werden soll, war unserer Ansinnen im letzten Jahr, eine höhere
Senkung zu fordern nicht falsch!
Wir
haben in diesem Jahr wieder eine gute Ausgangslage - wie den Vorbemerkungen zum
Haushalt zu entnehmen ist. Die Umlagekraft unseres Landkreises ist um 4,8 %
gestiegen. Bei den derzeitigen guten wirtschaftlichen Verhältnissen im
Landkreis ist auch in diesem Jahr wieder damit zu rechnen, dass diese wieder
steigen wird.
Die
Bezirksumlage sinkt prozentual auch um 0,5 Punkte, wenn sich das in Euro auch
kaum auswirkt. Sie steigt zumindest nicht.
Alle
angestrebten Investitionen können mit Eigenmitteln finanziert werden.
Vorhandene Darlehen werden getilgt. Daran sollte auch festgehalten werden.
Somit verringert sich der Schuldenstand bis zum Ende des
Finanzplanungszeitraumes 2021 auf dann 12,7 Mio €.
Die
Schlüsselzuweisungen sind nach dem ersten Haushaltsentwurf auch nochmals um ca.
2 Mio € gestiegen, die endgültigen Zahlen kamen im letzten Jahr sehr spät.
Vorausleistungen
für die Sanierung der Main Klinik und die Verluste sind bereits mit
eingerechnet.
Vorgesehene
Baumaßnahmen verschieben oder verzögern sich immer wieder, so dass das Geld
zwar dafür vorgesehen ist, aber nicht abgerufen wird. So wird es auch dieses
Jahr wieder werden, so dass der Rechnungsabschluss im Ergebnishaushalt zum Ende
des Jahres wieder ausgeglichen sein dürfte. So sollten die Ausgaben von Jahr zu
Jahr im Haushalt kritisch betrachtet und entsprechend berücksichtig werden,
dann haben wir auch verlässlichere Zahlen.
Bei
den oben genannten Vorgaben, ist eine Senkung der Kreisumlage um 3 Punkte, von
40 auf 37 Prozent leicht möglich.
Der
Landkreis lebt mit seinen Gemeinden und für seine Gemeinden. So müssten, wenn
wir die Kreisumlage um 1 % Punkt senken würden, 2/3 unserer Kommunen, das sind
34 von 52, mehr an Kreisumlage bezahlen als 2017. Was sich bei 37 % natürlich
dementsprechend ändern wird.
Wir
werden bei dieser Senkung auch unser Guthaben abschmelzen. Aber da das Geld auf
der Hohen Kante derzeit abnimmt, ist dies leicht zu verschmerzen. Somit sollte
der Haushalt jedes Jahr intensiv geprüft werden um keine Schulden aufnehmen zu
müssen. Damit ist im Finanzzeitraum aus unserer Sicht bei den derzeitig
geplanten Maßnahmen auch nicht zu rechnen. Falls die Entwicklung anders
verlaufen sollte, müssen natürlich Konsequenzen gezogen werden. Die Kreisumlage
sollte immer an den Bedarf angepasst werden, wenn es sein muss, sind wir auch
für eine Erhöhung.
Ein
Abschmelzen des Guthabens führt dann auch zu einem besonneneren Umgang mit den
freiwilligen Leistungen. Ein hohes Guthaben verführt zu erhöhten Ausgaben. Dies
haben die letzten Jahre gezeigt. So hat der Kreistag im letzten Jahr, gegen
unsere Stimmen 150.000 € für eine Projektförderung für ehrenamtliche
Helferkreise beschlossen, dann war es nicht möglich diesen Ansatz entsprechend
umzusetzen. Wir haben Fachausschüsse in denen die Anträge zu bearbeiten sind.
Dort müssen diese auch vorberaten werden, um dann die richtigen Entscheidungen
zu fällen.
So
haben wir in diesem Haushalt wieder einige Anträge die nicht beraten wurden.
Diese Praxis sollte abgestellt werden. Ein Vorschlag wäre, dass die Anträge bis
Ende des Jahres gestellt sein müssen, damit auch eine sinnvolle Beratung der
Anträge in den Ausschüssen erfolgen kann.
Die
gestellten Anträge werden wir befürworten, außer dem, der vom Roten Kreuz für
das JUZ in Ochsenfurt erst kurzfristig gestellt wurde. Dieser sollte im
Sozialausschuss geprüft werden.
Die
Anträge der ödp/FDP Ausschussgemeinschaft zur Digitaloffensive im Landratsamt
und seinen Gebäuden und zur verlässlichen Finanzplanung sind zu begrüßen, wobei
wir davon ausgingen, dass es bereits jetzt freies WLAN gäbe. Die Beratungen zu
den Haushalten haben immer verlässliche Zahlen gezeigt, so dass wir nicht
weiter diskutieren müssen.
Die
Aufstellung des Haushaltes zum Jahresende ist die nächsten Jahre aus
haushalttechnischen Vorgaben nicht umsetzbar und ich denke das Budget des
Landrates reicht für regionale Produkte aus.
Ein
wichtiger Punkt ist allerdings unser Kommunalunternehmen, das am vergangenen
Freitag seinen 20. Geburtstag gefeiert hat. Es ist wie der Herr Landrat in
seiner Begrüßung gesagt hat volljährig. Da die Bereiche die sich wirtschaftlich
tragen sollten ausgelagert sind, wäre es gut, wenn der Schuldenabbau ähnlich
verlaufen würde wie beim Landkreis. Im letzten Jahr sank der Schuldenstand
etwas, aber es sieht so aus, dass es nicht so bleiben wird bei den anstehenden
Investitionen. Dies sollten wir verstärkt im Auge behalten.
Ein besonderer Dank gilt den vielen hundert
Vereinen und Organisationen in unserem Landkreis die sich für die Betreuung
unsere Jugend, Senioren, sozial Schwachen einsetzen. Diese Leistungen sind für
unsere Gesellschaft lebenswichtig und nicht hoch genug einzuschätzen! Sie
werden von den Kommunen entsprechend unterstützt und gefördert, sorgen wir
dafür, dass das so bleibt.
Ebenso wichtig ist eine funktionierende Verwaltung.
Auch an diese eine herzliches Dankeschön.
Ein besonderer Dank an die Finanzverwaltung mit
Herrn Rainer Künzig, der leider in diesem Jahr aus gesundheitlichen Gründen
länger ausgefallen ist. Wir wünschen ihm alles Gute. Bei Herrn Dieter Krug,
Frau Sabine Hümmer und Matthias Schebler bedanken wir uns für die offenen und
guten Informationen zum vorliegenden Haushalt in unserer Fraktionssitzung.
Ein Dankeschön den Verantwortlichen in den
verschiedenen Abteilungen des Landratsamtes die ihren Anteil zum Erfolg des
Wirtschaftsjahres 2017 für den Landkreis beitragen haben und in den vergangenen
Jahren bewiesen haben, dass sie mit Ihrer Verantwortung umgehen können.
Vielen Dank.
Fraktionsvorsitzender Trautner nimmt für die Kreistagsfraktion BÜNDNIS
90/DIE GRÜNEN zum Haushalt 2018 wie folgt Stellung:
„Ich möchte heute mal mit keinem Ritual und
mit keinem Zitat beginnen, sondern mit einem hintergründigen Scherz:
Wenn wir demnächst ein Flugtaxi haben,
erübrigen sich die zusätzlichen Parkplätze.
Sehr geehrter Herr Landrat,
sehr geehrte Damen und Herren,
jetzt wird es ernst. Der Haushaltsentwurf
2018 enthält für uns Grüne wichtige Investitionen, die den Landkreis
zukunftssicher machen werden. Sanierung und Ausbau der Main-Klinik in
Ochsenfurt mit Ausbau der Zufahrtswege. Ausbau des Hallenschwimmbades in der Wolfskeel-Realschule.
Sanierung der Rupert-Egenberger-Schule in Höchberg und Veitshöchheim,
Radwege-Förderprogramm und die Verbesserung der Infrastruktur im Landkreis und
nicht zuletzt endlich die Pflanzung einer Baumreihe in Oberpleichfeld. Ein
prägendes Landschaftsmerkmal wird überreicht.
Viel zu kurz kommen 2018 die Förderung und
der Ausbau des ÖPNV. Wir weisen darauf hin, dass im Kreistag einmal beschlossen
wurde bis zu 3 % der Kreisumlage als Verlustausgleich für den ÖPNV
bereitzustellen. Der geschätzte Verlustausgleich beträgt 2018 nur 1 Mio. Da ist
noch erheblich Luft nach oben drin für die Verbesserung des ÖPNV, wie dies auch
alle Fraktionen im Kreisausschuss annehmlich festgestellt haben. Wir warten
gespannt auf ihre Vorschläge Herr Dr. Schraml im KU. Dies konnten wir alles
bisher ohne Aufnahme neuer Kredite und bei gleichzeitiger Tilgung alter
Schulden und insbesondere durch vorzeitige und außerplanmäßige Tilgung leisten.
Trotzdem dürfen wir uns keine weiteren teuren
Straßenbaugeschenke leisten und müssen die Parkplatzgestaltung am Landratsamt
als Chance sehen. Als Chance, das gesamte Gelände zu begrünen, um so den
Sauerstoffgehalt und die Frischluftzufuhr zu verbessern. Dazu brauchen wir
einen Grünordnungsplan für das gesamte Gelände, in dem die Pflanzung neuer
resistenter Bäume mit einbezogen wird. Von mir aus kann das ganze Landratsamt
in einen Wald von Bäumen versehen werden, wenn darunter einige Parkplätze
entstehen, kann mir das nur recht sein. So schaffen wir unseren Angestellten
und unseren Besuchern eine enorme Luftverbesserung und leisten einen Beitrag
zum Klimaschutz.
Lange und intensiv haben wir uns über die
Entlastung der Kommunen unterhalten und diskutiert. Wir können nur für das Jahr
2018 ausnahmsweise und mit schweren Bauchschmerzen einer einmaligen
Kreisumlagesenkung von 3 % zustimmen. Wir gehen davon aus, dass die Kreisumlage
2019 nicht davon betroffen ist, sonst können wir die Großprojekte, die wir
vorhaben im Kreis, nicht ohne neue Schulden stemmen.“
Kreisrat Henneberger
nimmt als Sprecher für die ödp/FDP-Ausschussgemeinschaft zum Haushalt 2018 wie
folgt Stellung:
„Guten
Morgen sehr geehrter Herr Landrat,
liebe
Kolleginnen und Kollegen,
gleich zu Beginn geht der Dank der
Ausschussgemeinschaft ödp/FDP an die Verwaltung für die Erstellung dieses
Haushaltsentwurfs und ganz besonders an die Herren Künzig und Krug, mit Ihrem
gesamten Team um Frau Hümmer und Herrn Schebler, die uns auch für die
ausführliche Diskussion des Entwurfs zur Verfügung standen.
Heute will ich mich auf die aus unserer Ansicht
drei Aspekte des Haushalts konzentrieren. Nachdem der Kollege Kuhl – im Sinne
der Arbeitsteilung unserer Ausschussgemeinschaft – noch detaillierter zur
Kreisumlage Stellung nehmen wird, werde ich mich kurz halten.
1) Kreisumlage
Der von mir schon gelobte Entwurf des Landratsamts
sah eine Senkung der Kreisumlage 2018 auf 39%-Punkte vor.
Rein liquiditätsmäßig geht es dem Landkreis
tatsächlich gut. Aus diesem Grund sehen wir diese Senkung durchaus auch als angemessen.
Im Vorfeld haben wir den anderen auch angeboten Ihre noch großzügigere Haltung
mitzutragen, wenn ein seriöser Vorschlag vorgelegt wird, der ohne Verzicht auf
Tilgungen und Neuverschuldung auskommt.
Doch haben wir heute einen Vorschlag, der die 3%-Punkte
Senkung gegenfinanziert?
Zeitliche Verschiebungen von Maßnahmen innerhalb
der Finanzplanung bringt nicht wirklich Entlastung. Der vorliegende Haushalt
sieht 2019 bereits wieder 40% vor und 2021 40,5%.
Macht es bei diesen Rahmenbedingungen ernsthaft
Sinn dieses Jahr 3% zu senken und nächstes Jahr wieder zurück zu rudern?
Gemeinden müssen dann, wenn es evtl. nicht mehr so
gut läuft – wegen des zweijährigen Verzugs – dann wieder viel mehr zahlen, wenn
es ihnen gerade aktuell nicht mehr so gut geht!
Verlässliche Planung und seriöse Haushaltspolitik
sieht für uns anders aus.
Die Wetten in die Zukunft – im Sinne von
immerwährenden Einnahmensteigerungen – sind unrealistisch. Sie gefährden die
Seriosität unserer gemeinsamen Haushaltspolitik.
Eine Senkung um 1% - mit in dieser Höhe vielleicht
sogar realistischer Chance dies auch 2019 aufrecht zu erhalten – ist ein echtes
Angebot an die Gemeinden statt dieses geplanten Strohfeuers von 3% hin und her.
Wir werden deshalb vorschlagen den Entwurf des
Landratsamts mit 39% zu beschließen und sehen diesen Vorschlag mit der höchsten
Einnahme für die Verwaltung als weitestgehend an und bitten entsprechend auch
bei der Abstimmung diesen Vorschlag als erstes abstimmen zu lassen.
Für 2019 wünschen wir uns, dass rechtzeitig im
Vorfeld die neue Logik des Doppik-Haushalts nochmal allen Räten nahe gebracht
wird.
Bei negativen Ergebnissen bedeutet die Verteilung
von Guthaben ein Angriff auf die Substanz.
2) Impulse für die Wirtschaft im Landkreis setzen
Unsere Anträge zielen auf planbare Finanzen, eine
Digitaloffensive im Landkreis und eine Förderung der lokalen Wirtschaft.
Die Bemerkung des Kollegen Ländner zum WLAN rechne
ich jetzt einmal dem zu, dass der Ministerpräsident nicht persönlich die
Gelegenheit hatte seine Digitaloffensive vorzustellen. Die WLAN-Ausstattung
aller Busse und öffentlichen Gebäuden sieht der Freistaat vor und hat dafür 100
Mio. € vorgesehen. Unser Antrag sieht vor, dass wir die Planungsvoraussetzungen
schaffen, damit es dann umgesetzt werden kann, wenn es die Fördergelder gibt.
Hinsichtlich der zahlreichen Bemerkungen zu unserem
Antrag für regionale Weine aus unserem Landkreis höre ich genau das heraus, was
wir vermuten: Es ist keine Absicht, sondern einfach Gedankenlosigkeit, wenn
Rheinhessischer Wein und Secco aus Italien bei Landkreisveranstaltungen
ausgeschenkt wird. Gerade dafür möchten wir sensibilisieren, weil es lohnt
diesen wichtigsten Wirtschaftszweig unseres Landkreises nicht aus versehen zu
vergessen.
Wir bitten hier um Zustimmung und haben unseren
Antrag – nach den Vorbesprechungen – bezüglich des Verfalldatums von
Beschlüssen reduziert, da hier offenbar keine Zustimmung zu erreichen ist. Das
Verfallsdatum nehmen wir zurück.
Die Thematik „frühere Haushaltsaufstellung“
beantragen wir an den Kreisausschuss zu verweisen um dort von der Verwaltung
die Vor- und Nachteile zu hören und dann gemeinsam zu diskutieren wann das
umgesetzt wird. Diese Zeit besteht, da wir in den Vorberatungen erfahren haben,
dass 2019 die AKDB Umstellung erfolgt und deshalb der bisherige Termin nochmals
fix ist.
3) Abschließend noch der Hinweis, dass unsere Themen
der letzten Jahre leider noch nicht an Brisanz verloren haben:
Um Sie
nicht zu langweilen einfach die Empfehlung unsere Beiträge der letzten Jahre
nachzulesen und heute nur ein kurzes Beispiel hierfür:
Die
Beteiligungen – wie am TGZ wo Fördergelder zurückgefordert wurden, weil zu
wenige Gründer unter den Mietern sind – sind nach wie vor nicht wirklich
zielgerichtet und sollten überdacht werden.
Dem Gesamthaushalt werden wir nur zustimmen, wenn
die Kreisumlagen Senkung seriös gegenfinanziert ist und sehen dies nur für 39%
gegeben.
Wir danken für Ihre Unterstützung.“
Kreisrat
Kuhl nimmt für die ödp/FDP-Ausschussgemeinschaft zum Haushalt 2018 wie folgt
Stellung:
„Sehr geehrter Herr Landrat,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Verwaltung,
zuerst möchte ich mich auch bei der
Verwaltung, Frau Hümmer, Herrn Künzig und Krug bedanken für den ausführlich
vorgelegten Haushaltsentwurf und vor allem für die ausführlichen Gespräche und
Erläuterungen. Es war sehr aufschlussreich, herzlichen Dank.
Den Kreisräten am 08.01.2018 von der
Verwaltung vorgelegte Planentwurf für das Haushaltsjahr 2018 sehen wir als
vernünftig gerechnet und solide aufgestellt an. Die Senkung der Kreisumlage um
1 % Punkt ist vor allem der gestiegenen Umlagekraft der Gemeinden und des
Landkreises zu verdanken. Erfreulich ist für uns, dass der Landkreis in den
Jahren 2018 bis 2021 in der Finanzplanung die Darlehen in Höhe von 2,5 Mio. €
vorzeitig tilgen wird und der Schuldenstand im Finanzplanungszeitraum auf 12,7
Mio. € absenken lässt.
Diesen Weg der Verringerung der Schulden
müssen wir gemeinsam in Zeiten der noch immer gut anhaltenden Konjunktur
konsequent weitergehen. Die Gemeinden im Landkreis stehen aufgrund der guten
wirtschaftlichen Lage auf einer soliden finanziellen Grundlage und obwohl es
jeder Gemeinde besser gehen könnte, geht es doch allgemein ganz gut und allen
Bürgerinnen und Bürgern und die Gemeinden des Landkreises profitieren auch
langfristig durch den Schuldenabbau des Landkreises.
Erfreulich ist außerdem im Haushalt, dass
sich unsere freiwilligen Leistungen, wie in den letzten Jahren schon öfters
vorgekommen, nicht exorbitant aufgebläht haben. Hier sehe ich den Landkreis bei
seinen Zuschüssen über Kultur, Ehrenämter und Sport gut aufgestellt.
Einer Senkung der Kreisumlage um 3 % stehen
wir sehr kritisch gegenüber.
In der mittelfristigen Finanzplanung bis 2021
ist dies scheinbar auch nicht darzustellen. Es ist uns bis heute zu mindestens
nicht vorgelegt worden. Die Einsparungen, die im Fraktionsvorsitzenden Gespräch
von der CSU angestoßen worden sind, sehen wir als nicht zielführend an.
Wenn dann gleichzeitig in Vorbesprechungen
vorgetragen wird, dass man den Haushalt in diesem Jahr um 3 % auf 37 %
entlasten will, um ihn im nächsten Jahr wieder auf mindestens 40 % zu steigern,
dann ist dies nicht mit einer soliden Finanzplanung vereinbar.
Falsche Haushaltsführung, sei sie noch so
überzeugend vorgetragen, ist in diesem Jahr wohl mehr der anstehenden
Landtagswahl geschuldet als der an Gemeinwohl zu vertretenen Verantwortung, die
wir gemeinsam tragen.
Im nächsten Jahr 2019, meine Damen und
Herren, wird dann vorgetragen, dass man angesichts der bevorstehenden
Kreistagswahl 2020 die Umlage nicht erhöhen kann und es werden evtl. wieder
neue Schulden aufgenommen. Meine Damen und Herren, das ist unserer Meinung nach
der falsche Weg, den wir auf keine Art und Weise mittragen werden.
Die Gemeinden wollen und brauchen keine
Achterbahnfahrt bei der Kreisumlage. Sie verlangen von uns eine solide
Haushaltsführung und kein hü und hott
angebunden an die jeweiligen Wahlen. Wir können den Gemeinden jetzt
nicht sagen ihr habt einen Finanzierungsspielraum, dann werden wir bei den
Bürgermeistern ein Kuckucksei aufmachen. Die werden Pläne vorlegen, da sie
langfristig davon ausgehen, dass sie mehr Geld haben, um ihnen dann 2019 das
Geld wieder abzunehmen.
Deshalb wir die ödp/FDP-Fraktion dem
Kreishaushalt, sollte es zu einer Senkung der Kreisumlage um 3 % kommen, nicht
zustimmen.
Dankeschön.“
Kreisrat Seifert
nimmt als Sprecher für die Republikaner zum Haushalt 2018 wie folgt Stellung:
„Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Landrat,
von der Kreisausschusssitzung im Februar war zu
vernehmen, dass selbst bei einer Senkung der Kreisumlage von einem Prozent der
Landkreis von den Gemeinden – im Vergleich zum Vorjahr – über eine Million
einnehmen würde. Dem Landkreis würde es gut gehen und in den Gemeinden werde
investiert, so dass CSU Fraktionssprecher Manfred Ländner davon ausgehe, „dass
die schlimmsten Zeiten jetzt vorüber sind.“
Diesem unbegründeten Optimismus werde ich mit den
folgenden Ausführungen leider zerstören müssen.
Für die Jahre 2019 und 2020 sind im Bezirkshaushalt
weitere Steigerungen – und damit auch eine Erhöhung der Bezirksumlage – zu
erwarten. Dann wirken sich die Reformen des Bundesteilhabegesetzes, des
Psychisch-Kranken-Gesetz und die Übernahme für die Zuständigkeit für die
ambulante Pflege durch die Bezirke aus. Der Landkreis hat mit der
Generalsanierung der Main-Klinik ein 89 Millionen Projekt zu stemmen, welches
bis zum Jahr 2030 den Haushalt belasten wird.
Weiter sollen die Schulen in Höchberg und
Veitshöchheim saniert werden. Das gute Haushaltsjahr sollte daher genutzt
werden, um Rücklagen für die kommenden Aufgaben zu bilden. Bei Schulden von
über 45 Millionen € werden wir einer einmaligen Kreisumlagen-Senkung nur bis
höchstens 1 % zustimmen. Damit würde schon mehr als die Senkung der
Bezirksumlage an die Gemeinden weitergegeben werden.
Immer wieder wird von Politikern behauptet,
Deutschland wäre ein reiches Land. Wir sind höchstens reich an Schulden von
über 2 Billionen €. Die Zahlungsverpflichtungen für Pensionen und
Steuerzuschüsse zur Rentenkasse dürften einen Zeitwert von über einer Billionen
haben. Außerdem hat der Anteil der Kinder, die auf Hartz IV angewiesen sind,
nach Berechnungen der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung einen neuen
Höchststand erreicht. Insgesamt lebten im Juni 2017 fast 2 Millionen Kinder und
Jugendliche in Hartz-IV-Haushalten.
Mit der Grenzöffnung und „Willkommenskultur“ haben
Merkel und ihre zweite Große Koalition ein Jahrhundertdesaster angerichtet: Massenmigration
in die Sozialsysteme, explodierende Kriminalität, allgegenwärtige Terrorgefahr
und beschleunigte Islamisierung. Der angerichtete Schaden aus zwölf Jahren
Merkel-Regierung wird die Deutschen noch Generationen beschäftigen:
„Euro-Rettung“ und Asyl-Masseneinwanderung werden unserem Land Billionen
kosten, die Energiewende macht die Stromversorgung zum Glücksspiel, vertreibt
die Industrie und hat Bürgern und Unternehmen die höchsten Strompreise Europas
beschert. Es droht weiterhin eine schleichende Einführung einer Euro
Transferunion. Entweder fällt der Euroraum in seiner jetzigen Zusammensetzung
auseinander, oder er wird mit einer gewaltigen Geldschwemme von der
europäischen Zentralbank (EZB) zusammengehalten. Beides wird sich fatal auch
auf den Haushalt des Landkreises auswirken.
Wieviel kostet das freundliche Gesicht von
2015/2016 Bund, Ländern und Kommunen? 30 Milliarden Euro pro einer Million
Flüchtling, wie Entwicklungshilfeminister Gerd Müller (CSU) schätzte? Das
Institut der Deutschen Wirtschaft(IW) rechnet mit 50 Milliarden, das Kieler
Institut für Wirtschaftsforschung mit 55 Milliarden Euro jährlich. Diese
Belastungen werden nicht nur im Haushalt der Kommunen deutliche Spuren
hinterlassen.
Den Anträgen 2.6 und 2.7, Erhöhung der freiwilligen
Leistung für die Koordinationsstelle für ehrenamtliche Asyl-Helferkreise in
Höhe von 84.000,-- € und der freiwilligen Leistung für die
Integrationsbeauftragte mit 153.000,-- €, kann aus folgenden Gründen nicht
zugestimmt werden:
Über die Einwanderer hieß es zunächst, die meisten
seien – ungeachtet des desolaten Bildungssystems – in ihrer Heimat Ärzte und
Facharbeiter und könnten unsere Rente erwirtschaften. Laut der ehemaligen
Bundesarbeitsministerin Nahles verfügen aber siebzig bis neunzig Prozent der Eingereisten
über keinerlei Abschluss, viele sind Analphabeten und damit dauerhaft auf
Sozialleistungen angewiesen. Es war daher eine hirnrissige Vorstellung, zu
glauben, dass durch massenhaften Import kulturfremder Analphabeten ein „zweites
Wirtschaftswunder“ (Dieter Zetsche, Daimler AG) bewirken zu können. Seit 2010
ist die Zahl der auf Hartz-IV-Niveau versorgten Nicht-EU-Ausländer in
Deutschland von 130.000 auf 970.000 gestiegen. In die Rentenkasse einzahlen
werden diese Ausländer nicht.
Auch die Landkreis-Verwaltung geht in den
Ausführungen zum Kreishaushalt „von deutlichen Zunahmen“ der Empfänger von
Arbeitslosengeld nach SGB II aus, „aufgrund der Flüchtlingskrise“.
Allein im Bezirk Unterfranken sind seit November
2015 für sogenannte unbegleitete minderjährige Flüchtlinge über 20 Millionen
Euro an Kosten entstanden. Durch den Freiburger Mordprozess gegen den
Flüchtling Hussein K. wurde bekannt, dass die Pflegeeltern etwa 2.800,-- € pro
Monat für die Pflege bekamen.
Das Landgericht Freiburg stellte z.B. beim
Sexualmörder der Studentin an der Dreisam durch die Prüfung des Eckzahns fest,
dass er bereits 25 Jahre alt ist. Warum ist in Unterfranken oder im Landkreis
Würzburg eine derartige Prüfung des Eckzahns nicht möglich?
Dass Ausländer auch anderes als „Flüchtlinge“ oder
„Schutzsuchende“ sein können, nämlich terroristisch, kriminell oder
Sozialleistungsabgreifer, ist bei den Altparteien – besonders bei SPD und
Grünen – tabuisiert. Schon der Begriff „Flüchtling“ ist ein Etikettenschwindel.
Es geht um irreführend als „Flüchtlinge“ deklarierte illegale Einwanderer. Nach
dem geltenden, von der Regierung Merkel schlicht nicht mehr angewendeten
Artikel 16 a des Grundgesetzes gilt für illegale Einwanderer, die als Asylbewerber
über sicherere Drittstaaten kommen nämlich „Obergrenze null“. Für die Öffnung
der Grenzen für Flüchtlinge weitgehend ohne Rechtsgrundlage und als
Selbstermächtigung ohne die Einholung der parlamentarischen
haushaltsrechtlichen Zustimmung, gilt immer noch die Feststellung des neuen
Bundesinnenministers Seehofer von der „Herrschaft des Unrechts“.
Einwurf
Landrat Nuß: „Herr Seifert, ich unterbreche Sie ungern, aber könnten Sie bitte
langsam zum Kreishaushalt kommen.“
Der millionenfache Familiennachzug für
Asyl-Migranten ist ein finaler Sprengsatz für Sozialstaat und
gesellschaftlichen Zusammenhalt. Bereits im Juli letzten Jahres hatte - laut der Bundesregierung – 3000.000 Syrer
und Iraker Anspruch auf Familiennachzug nach Deutschland. Bei Ausschöpfung einer
jährlichen Obergrenze von 200.000 Flüchtlingen, die jeweils mindestens zwei
nahe Angehörige nachholen dürfen, werden in jedem Jahrzehnt sechs Millionen
Kulturfremde ins Land strömen.
Spätestens dann konkurrieren arbeitsmarktferne
Syrer, Iraker oder Afghanen mit einkommensschwachen Deutschen, EU-Bürgern und
länger hier lebenden Türken um die gleichen preiswerten Wohnungen – mit
unabsehbaren Folgen. Bei steigender Zuwanderung hilft auch keine noch so
ausgefeilte Mietpreisbremse. Es ist die Unvereinbarkeit von Grenzoffenheit und
Sozialstaatlichkeit!
Dem Antrag 2.5 mit der Erhöhung des Zuschusses für
eine Vollzeitstelle an den Caritasverband für Wohnraumvermittlungsdienst für
benachteiligte Personengruppen am Wohnungsmarkt um 25.000,-- € auf jetzt
75.000,-- € freiwillige Leistungen, kann von uns nicht zugestimmt werden. Da
Caritas bereits die Koordinationsstelle für den ehrenamtlichen Asyl-Helferkreis
leitet, muss wohl hier von einem versteckten Antrag für die Vermittlung von
Asylbewerbern auf den Wohnungsmarkt ausgegangen werden.
Dieses Problem kann zum sozialen Sprengstoff
werden, wie inzwischen selbst die SPD Kreistagsfraktion bemerkt hat.
(MP-Artikel vom 24.10.17).
Selbst der grüne Oberbürgermeister von Tübingen
(Boris Palmer) hat inzwischen erkannt: “Eine reine moralische
Flüchtlingspolitik könne es nicht geben, wir könnten nur sehr wenigen helfen,
ohne Freiheit Wohlstand und damit die Fähigkeit zum Helfen selbst zu
verlieren“. Laut statistischem Bundesamt in Wiesbaden ist mittlerweile jeder
fünfte unter 18-jährige von Armut bedroht.
Deutlich erkennbare Anzeichen hierfür sind die
Diskussionen um die Tafeln, sowie die Anträge 2.8 auf „Förderung der Wärmestube
und 2.4 Antrag auf Erhöhung des Zuschusses an die Bahnhofsmission. Diesen
Stimmen wir gerne zu.
Laut einer Analyse des Statistischen Bundesamts hat
sich das „Bildungsgefälle zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund
in Deutschland in den vergangenen Jahren vergrößert. Dies liegt laut dem
Bundesamt daran, dass viele Menschen mit einem niedrigen Bildungsniveau nach
Deutschland kamen. Aus einer Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung
(BIBB) geht hervor, dass drei Viertel der Einwanderer gar keinen oder nur
geringe Schulbildung haben“. Es darf nicht einfach ignoriert werden, dass die
massenhafte Aufnahme von Analphabeten die wissensbasierte Wirtschaftsleistung
eines Staates senkt. Syrische Ingenieure befinden sich überwiegend auf
Realschulniveau. 65 % der syrischen Schüler erreichen nicht, was die OECD als
Grundkompetenz definiert. Zwei Drittel können nur sehr eingeschränkt lesen und
schreiben und bloß einfachste Rechenaufgaben lösen.
Auch beim Bildungsstandard gibt es eine Regel: Je
mehr Kinder mit Migrationshintergrund, desto schlechter das Leistungsvermögen.
Das ist das Ergebnis einer vergleichenden Untersuchung des Instituts zur
Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB). Es wird daher nicht gelingen, auch
wenn der Landkreis noch so viel Geld in die Hand nimmt, einen ausreichenden
Anteil erwachsener niedriggebildeter Menschen auf ein Niveau zu bringen, dass
deren Arbeitsleistung ausreichend ist. Dass die Masseneinwanderung keine
Fachkräfte, sondern Sozialfälle bringt, zeigen weiter Zahlen der Bundesagentur
für Arbeit. Während 7,2 % der Deutschen Hartz IV beziehen, sind es bei Staatsangehörigen
aus nichteuropäischen Asylherkunftsländern 60,1 %.
Zum Antrag 2.9 der Ausschussgemeinschaft ödp/FDP
zur Digitaloffensive im Landkreis Würzburg. Nach der Dampfkraft, der
Fließbandfertigung und der speicherprogrammierbaren Steuerung folgt nun die
vierte industrielle Revolution, gekennzeichnet durch digital vernetzte Systeme
von Mensch und Maschine auf der Basis des Internets. Minderqualifizierte, das
zeigen alle Studien, sind die Verlierer der Industrie 4.0. Der Regionaldirektor
Bayern der Bundesagentur für Arbeit, Klaus Beier, geht davon aus, dass mit
fortschreitender Digitalisierung in naher Zukunft in Würzburg neun Prozent der
Arbeitsstellen ersetzbar sind. LKW-Fahrer und Packer müssten damit rechnen,
dass ihre Arbeit künftig von Robotern erledigt werde. Es verwundert deshalb nur
noch, wenn die Landtagsabgeordnete der Grünen, Kerstin Celina, in der Main-Post
zitiert wird: „Wenn aber derzeit trotz einer sehr hohen Nachfrage nach
Arbeitskräften die Zahl der Menschen steigt, die auch die Hilfe von Tafeln zum
Leben braucht, dann läuft in der staatlichen Armutsbekämpfung einiges schief“.
Frau Celina, es läuft nicht bei der
Armutsbekämpfung etwas schief, sondern bei der Zuwanderung.
Wir brauchen keine weitere unkontrollierte
Zuwanderung, sondern – wenn überhaupt – nur eine qualifizierte Zuwanderung. Wer
den Sozialstaat beliebig ausweitet, der zerstört ihn. Es kann keinen
universellen Sozialstaat geben.“
Kreisrätin Celina stellt einen Antrag zur
Geschäftsordnung.
Kreisrätin
Celina: „Ich beantragt, dass Herr Seifert sich auf den Kreishaushalt bezieht
und alle überflüssigen Bemerkungen unterlässt.“
Nach weiteren Äußerungen von Kreisrat Seifert an
Kreisrätin Celina entzieht Landrat Nuß ihm das Wort.