Sachverhalt:

 

Das Diakonische Werk engagiert sich seit vielen Jahren im Bereich der Straßensozialarbeit in und um den Würzburger Hauptbahnhof. Zu diesem Zweck hat sie auch eine Anlaufstelle im Würzburger Bahnhofsgelände namens „Underground“ eingerichtet, die fast ausschließlich ehrenamtlich betrieben wird.

 

Der Landkreis Würzburg fördert im Moment dieses Projekt Streetwork Würzburg gemeinsam mit der Stadt Würzburg. Die Landkreise Kitzingen und Main-Spessart tragen nicht zur Projektförderung bei. Der aktuelle Anteil des Landkreises Würzburg am Klientel am Hauptbahnhof Würzburg beträgt ca. 27 %. Die bisherige Landkreisförderung beträgt pauschal 15.000,00 € p.a.

 

Das Diakonische Werk beantragt eine Erweiterung der Streetwork und eines Ausbaus der Anlaufstelle Underground mit einem zusätzlichen Baustein „Schul- und Arbeitsmarktorientierung der interessierten jungen Menschen“ (Förderung durch die Jobcenter von Stadt und Landkreis Würzburg und die Bundesagentur für Arbeit im Rahmen des § 16 h SGB II wird angeführt.).

 

Das insgesamt Finanzvolumen für diese Projekterweiterung beträgt laut Projektantrag ca. 220.000,00 € gegenüber den bislang veranschlagten 86.300,00 €. Unabhängig von der Entscheidung über den zusätzlichen Baustein der Arbeitsmarktorientierung haben wir jenseits der Belange der Stadt Würzburg als Gemeinde mit dem Sozialraum Hauptbahnhof und den Aspekten Sicherheit und sozialen Problemen - festzustellen:

 

·         Aus Sicht des Landkreises Würzburg ist die Streetwork personell und sachlich ausreichend ausgestattet.

·         Die Anlaufstelle Underground wird vollumfänglich durch ehrenamtliche Mitarbeiter betrieben, was unter Berücksichtigung der schwierigen Klientel geändert werden sollte.

·         Zur Verbesserung der Fachlichkeit im Bereich der Anlaufstelle Underground wird empfohlen, dort eine Stellenplanmehrung für hauptamtliches Personal vorzusehen.

·         Dies wäre aus unserer Sicht mit der Einsetzung einer weiteren 0,5-Planstelle notwendig und ausreichend.

·         Legt man ca. 59.900,00 € für eine Vollzeitstelle zugrunde, würde bei einer 50 %-Stelle und einem Anteil von 27 % einen Betrag von 8.086,50 €. Schlägt man nun die üblichen Pauschalen von Verwaltung und Leitung und Sachkosten anteilig hinzu, so würden wir einen Betrag in Höhe von 10.000,00 € Landkreisförderung empfehlen (Zusätzlich zu den 15.000,00 € bisherige Förderung.).

 

Debatte:

 

Herr Sozialrat Gabel erteilt Hinweis auf Artikel 43 LkrO, bezüglich des Vertreters des Diakonischen Werkes Würzburg, Herrn Professor Adams und hinsichtlich des stellvertretenden Geschäftsführers des Diakonischen Werkes, Herrn Andreas Schrappe.

 

Herr Kreisrat Rützel bat um Prüfung, ob nicht freiwillige Leistung bei der Streetwork vorliege. Herr Sozialrat Hermann Gabel betonte, dass es sich um eine über die Jugendhilfeplanung (§ 80 SGB VIII) festgestellte Leistung der Jugendsozialarbeit nach § 13 SGB VIII handelt.

Beschlussvorschlag:

 

Der Jugendhilfeausschuss schlägt dem Kreistag vor, das Projekt Streetwork Würzburg mit zusätzlich 10.000,00 € zweckgebunden für die Anlaufstelle Underground zur Verbesserung der dortigen Angebotsstruktur und Unterstützung der Ehrenamtlichen durch Hauptamtliche zu fördern.

 

Beschluss:

 

Der Jugendhilfeausschuss schlägt dem Kreistag vor, das Projekt Streetwork Würzburg mit zusätzlich 10.000,00 € zweckgebunden für die Anlaufstelle Underground zur Verbesserung der dortigen Angebotsstruktur und Unterstützung der Ehrenamtlichen durch Hauptamtliche zu fördern.