Sitzung: 23.10.2017 Sozialausschuss
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Sachverhalt:
1. Neuantragszahlen der letzten 12 Monate (September
16 bis August 17)
Neuanträge gesamt mit
den Neuanträgen aus dem Rechtskreis der Flüchtlinge
(01.09.2016 -31.08.2017)
Der deutliche Rückgang, beginnend ab April 2017, im Rechtskreis der
Flüchtlinge resultiert
u. a. aus der Bindung von Arbeitskapazitäten beim BAMF (durch die im Jahr 2017
angeordnete Stichprobe und sich der daraus ergebenden Mehrarbeit).
„Als Reaktion auf die Qualitätsmängel bei der Asylbehörde hatte
Bundesinnenminister Thomas de Maizière Ende Mai umfangreiche Kontrollen angekündigt. Bis zu 100.000
positive Asylentscheidungen sollten noch einmal überprüft werden. ….. „Gegenwärtig
planen wir die Vorgehensweise", räumt das BAMF auf Anfrage ein. Erst im
August werden die ersten Prüfungen beginnen.“[1]
Zum Stichtag 14.09.2017 waren 460 Personen im Fachbereich 32 im
Rechtskreis AsyllbLG im Leistungsbezug. Diese Personengruppe stellt
potenzielles Klientel für das Jobcenter und den Rechtskreis SGB II dar.
Voraussetzung für den Rechtskreiswechsel ist jedoch eine entsprechende
Anerkennung als Flüchtling, Zuerkennung des Subsidiären Schutz o. ä. durch das
BAMF.
2. Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften im Jobcenter
Landkreis Würzburg
3. Entwicklung der Flüchtlinge[2]
im Jobcenter Landkreis Würzburg
4. Bestandszahlen der
Flüchtlinge im Jobcenter im bundesweiten Vergleich
Mit Mail vom 08. August 2017 erhielt das Jobcenter Landkreis Würzburg
erstmals einen bundesweiten Vergleich von 401 Jobcentern. Hierin wurden die
absoluten und prozentualen Anteile der anerkannten Flüchtlinge an der
Gesamtzahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten ausgewiesen. Diese basieren
auf dem Datenstand Juli 2017 (T3 Zahlen April 2017).
Nachfolgend sind Auszüge der Platzierungen dargestellt:
Rang |
Kreise / kreisfreie
Städte |
Erwerbsfähige Leistungsberechtigte |
Flüchtlinge |
|
absolut |
prozentual |
|||
1 |
Kelheim |
1929 |
810 |
42,0 % |
2 |
Eichstätt |
1156 |
449 |
38,8 % |
3 |
Landsberg am Lech |
2252 |
867 |
38,5 % |
4 |
Regen |
1867 |
642 |
34,4 % |
5 |
Dillingen a. d. Donau |
1803 |
573 |
31,8 % |
6 |
Ostallgäu |
2077 |
628 |
30,2 % |
7 |
St. Wendel |
3065 |
919 |
30,0 % |
8 |
Neumarkt. i. d. Opf. |
1757 |
521 |
29,7 % |
9 |
Biberach |
3486 |
1031 |
29,6 % |
10 |
Landkreis
Würzburg |
2750 |
786 |
28,6 % |
14 |
Landkreis Schweinfurt |
1893 |
518 |
27,4 % |
31 |
Kitzingen |
1671 |
404 |
24,2 % |
58 |
Stadt Schweinfurt |
3810 |
827 |
21,7 % |
78 |
Main-Tauber-Kreis |
3092 |
621 |
20,1 % |
100 |
Böblingen |
9532 |
1762 |
18,5 % |
200 |
Stadt Delmenhorst |
8011 |
1178 |
14,7 % |
300 |
Teltow-Fläming |
8115 |
816 |
10,1 % |
393 |
Fürth Land |
1813 |
71 |
3,9 % |
401 |
Saale-Holzland Kreis |
3303 |
22 |
0,7 % |
Beschlussvorschlag:
Der Sozialausschuss nimmt die Ausführungen zu den Entwicklungen Antragszahlen
und Bedarfsgemeinschaften im Jobcenter zur Kenntnis.
Debatte:
Auf die Nachfrage von Herrn Kreisrat Eck wird mitgeteilt, dass die Stadt Würzburg beim Anteil der Flüchtlinge an den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten mit einem Anteil von 18,0 % (902 ELB) den Rang 117 belegt im Vergleich zum Landkreis Würzburg mit 28,6 % (786 ELB) und Rang 10.
Die gewünschte Verteilung der Flüchtlinge auf die Gemeinden im Landkreis Würzburg wird von der Verwaltung ermittelt und bei der nächsten Sitzung des Sozialausschusses nachgereicht werden.
[1] Auszug aus „Bis zu 100.000 Asylanträge warten seit Wochen auf ihre Überprüfung“ Quelle: http://www.zeit.de/2017/29/bamf-asylpolitik-asylantraege-fluechtlinge-pruefung (Stand 14.09.2017)
[2] Enthalten sind Personen aus den 8 zugangsstärksten nichteuropäischen Herkunftsländern von Asylbewerbern: Afghanistan, Syrien, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia.
Beschluss:
Der Sozialausschuss nimmt die Ausführungen zu den Entwicklungen Antragszahlen
und Bedarfsgemeinschaften im Jobcenter zur Kenntnis.