Sitzung: 13.11.2017 Kreistag
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 57, Nein: 6, Anwesend: 63
Anlage/n: Konzept der Generalsanierung
Präsentation
Sachverhalt:
Landrat Nuß. weist zunächst
darauf hin, dass mit dem heutigen Tagesordnungspunkt ein 2,5-jähriger
intensiver Denkprozess abgeschlossen werde und mit den Beschlüssen die
technische Phase eingeleitet werden könnte.
Er äußert sich, dass die Diskussionen bisher nicht einfach waren. Es
gehe darum, zwei große Verantwortungen unter einen Hut zu bringen. Zum einen
gehe es um die Verantwortung der medizinischen Grund- und Regelversorgung der
Menschen im Süden des Landkreises Würzburg – und nicht nur dort – und um die nicht
mindergroße Verantwortung der Gemeinden - auch einer künftigen
Kreistagsgeneration gegenüber, die ohne Zweifel eine große finanzielle Last zu
stemmen haben und die sich finanziell in eine Dimension begeben und für ein
Zeitlang binden - wie er es zumindest noch nicht erlebt habe.
Er betont, dass die Verantwortlichen vom Kommunalunternehmen (KU) und in
der Main-Klinik – allen voran Prof. Dr. Alexander Schraml und Herr Christian Schell
in dem 2,5-jährigen Denkprozess den Entscheidungsträgern stets argumentativ zur
Seite gestanden, viele Fraktionssitzungen besucht, zu vor Ort Besichtigungen
eingeladen und diese Sondersitzung intensiv vorbereitet haben. Diese werden in
einer gründlichen Zusammenfassung die Notwendigkeiten und die erforderlichen
Schritte zur Sanierung der Main-Klinik Ochsenfurt darlegen.
Prof. Dr. Schraml, Vorstand des
Kommunalunternehmens, geht zunächst auf die Aspekte ein, die für die heutige
Entscheidung ausschlaggebend waren.
Er weist darauf hin, dass die Main-Klinik laut Planungsausschuss des
Freistaates Bayern bedarfsnotwendig ist.
Aufgrund der hohen Auslastung der Klinik hat der Freistaat Bayern eine Erhöhung
der Bettenanzahl von ursprünglich 130 auf 140 Betten bewilligt. Bis zum
Abschluss der Generalsanierung werden ca. 12 Jahre vergangen sein. Dies würde
bedeuten, dass aufgrund des demographischen Wandels mit Sicherheit eine erhöhte
Nachfrage nach Krankenhauskapazitäten zu erwarten wären. Deshalb sei jetzt in
eine Krankenhaussanierung zu investieren, da dies auch eine Investition in die
Zukunft sei.
Beim 2. Aspekt gehe es um den Umfang der Baumaßnahme. Er äußert sich,
dass ursprünglich nur der Austausch der Wasserleitungen geplant gewesen sei,
was in vielen Bereichen einer Klinik einer Generalsanierung gleiche. Aufgrund
dessen habe man Kontakt mit dem Ministerium aufgenommen. Von dort kam der
eindringliche Appell, die Sanierung nicht nur auf die Wasserleitungen zu
beschränken, sondern sich Gedanken über die Zukunft zu machen und eine Gesamtplanung
anzugehen, die auf 10-15 Jahre ausgelegt ist. Er weist darauf hin, dass die
hier vorgestellte Gesamtplanung in enger Zusammenarbeit mit dem Ministerium
abgestimmt wurde.
Beim 3. Punkt stellt sich angesichts der Dimension der Maßnahme immer
die Frage nach einem Neubau, evtl. mit einem anderen Standort. Prof. Dr. Schraml weist darauf hin,
dass ein Neubauvorhaben erheblich teurer käme als die jetzige Sanierung, da
noch die Kosten für die Infrastruktur hinzukämen. Zudem sei nebenan der Hangar
(Christoph 18) erst vor kurzem saniert worden. Weiterhin sei erst vor wenigen
Wochen der Grundstein für ein Dialysezentrum – das Kuratorium für Dialyse und
Niedertransplantation - in unmittelbarer Nachbarschaft gelegt worden. Auch
diese setzen auf die Partnerschaft mit dem Landkreis Würzburg.
Das Thema Neubau und das Thema Standort sei allein aus diesen Gründen
eigentlich keine Diskussion.
Der 4. Punkt sei der Zeitpunkt. Zum einen liege dies an den
Gesundheitsbehörden, was die Wasserversorgung angeht. Viel wichtiger erscheine
jedoch die Tatsache, dass im nächsten Jahr der Freistaat Bayern sein
Investitionsvolumen von rund 500 Mio. Euro jährlich auf 643 Mio. Euro jährlich
erhöht. Von diesen zusätzlichen 143 Mio. Euro fließen allein 90 Mio. Euro in
die Einzelmaßnahmen. Er weist darauf hin, dass viele Kreiskliniken und
städtische Kliniken derzeit vorstellig werden, um Fördermittel zu erhalten.
Daher sei es wichtig, das Jahr 2018 zu nutzen, um mit dem ersten Bauabschnitt
in die Förderung zu kommen und damit auch für alle weiteren ein positives
Signal vom Ministerium zu erhalten.
Prof. Dr. Schraml geht anschließend
auf die Gestaltung der Umbauphase ein. Nach den bisherigen Planungen ist davon
auszugehen ist, dass zu jedem Zeitpunkt der Baumaßnahme alle Planbetten
verfügbar sind und dass sich die Beeinträchtigung der Patienten auf ein notwendiges
Minimum reduziert.
Der 5. Punkt sei das Thema Erschließung der Straße. Er weist darauf hin,
dass es für die Klinik-Geschäftsführung unabdingbar sei, eine Not-Erschließung
für die Klinik zu bekommen, so dass für den Notfall eine Erschließungsstraße
vorhanden wäre.
Ein weiterer wünschenswerter Punkt wäre, die Situation ab dem
Kindergarten St. Thekla zu entschärfen. Auch da seien bereits mit der Stadt
Ochsenfurt und der Landkreisverwaltung Gespräche geführt worden. Dieses Thema
werde in einer der nächsten Kreisausschusssitzungen erörtert und beschlossen
werden.
Was den heutigen Beschlussvorschlag angehe, so sei dieser vom
Ingenieurbüro Hitzler empfohlen worden, das federführend das Antragsverfahren
begleitet. Er weist darauf hin, dass dieser ein Muster darstelle, um gegenüber
den Förderbehörden auch die Entschlusskraft des Eigentümers zum Ausdruck zu
bringen, aber nicht nur gegenüber den Förderbehörden, sondern auch gegenüber
alldenjenigen, die dem Projekt wohlgesonnen sein müssen, damit das ganze auch
funktioniert. Er teilt mit, dass für Dezember bereits ein Termin mit dem Bayer.
Landkreistag, mit der Bayer. Krankenhausgesellschaft und der AOK Bayern, die
ebenfalls im Landesplanungsausschuss sitzen und für das
Krankenhausförderprogramm zuständig sind, vereinbart worden sei.
Als letzten Punkt benennt Prof.
Dr. Schraml die Personen, die für dieses Projekt stehen. Dies sei zum einen
die Geschäftsführung mit Herrn Schell, zum anderen der stellv. Verwaltungsleiter,
Herr Dr. Sonnek.
Im Anschluss an die Ausführungen von Herrn Prof. Dr. Schraml
erläutert zunächst die Dipl.-Ing. FH Architektin, Frau Braunschmidt, von der GKP Architekten GmbH, Würzburg die genaue Planung der
Generalsanierung. Der Projektmanager, Herr Link, vom
Ingenieurbüro Hitzler Ingenieure, München, geht im Anschluss auf die Kosten
näher ein.
Beschlussvorschlag:
1. Der
Kreistag stimmt
der Gesamtkonzeption der
Main-Klinik-Generalsanierung und der Verwirklichung des gesamten
Bauabschnittes 1 (BA 1a, BA 1b,
BA 1c) zu.
2. Der
Kreistag stimmt
dem vorzeitigen Baubeginn für
den Bauabschnitt 1 zu, sobald der Ministerrat die Generalsanierung und
Erweiterung der Main-Klinik
Ochsenfurt in ein Jahresbauprogramm aufgenommen hat.
3.
Der Kreistag beschließt als Abschlagszahlung für den zu
erwartenden Eigenanteil einen Betrag von jeweils 2 Mio. € für
die nächsten sieben
Haushaltsjahre (ab 2018) aufzunehmen.
Debatte:
In der anschließenden Debatte nimmt Fraktionsvorsitzender
Ländner, MdL (CSU) Stellung zum wohl größten Investitionsprojekt des
Landkreises seit vielen Jahrzehnten. Er teilt mit, dass nach ausgiebiger
Diskussion und Abwägung aller Umstände die CSU-Fraktion in großer Mehrheit dem
heutigen Vorschlag zustimmen werde.
Er führt weiter aus, dass es ein großer Wunsch gewesen wäre, wenn die
beteiligte Stadt etwas offener gewesen wäre, was die Zuführung, Zuwegung oder
sonstige Dinge betrifft.
Er kritisiert das zögernde Verhalten der betroffenen Stadt seitens des
Bürgermeisters und der Gemeinderäte, eine Investition von 89 Mio. Euro in deren
Stadt zu holen.
Weiterhin weist er darauf hin, dass auch die Frage nach der Finanzierung
noch geklärt werden müsse – finanziert das Kommunalunternehmen oder finanziert
der Landkreis Würzburg.
Diese Entscheidung sei heute allerdings nicht zu treffen, sondern es
gehe beim heutigen Beschluss darum, ein klares Votum an den Zuschussgeber zu
setzten, der wesentliche Teile übernimmt. Er betont, dass zurecht eine
Bezuschussung durch den Zuschussgeber nur dann erfolgt, wenn grundlegend für
die Zukunft etwas geschaffen wird. Im Moment gebe es zwei Parteien, die es sich
leisten können: der Freistaat Bayern und der Landkreis Würzburg.
Ob diese finanzielle Verfügbarkeit über Jahre andauern wird, sei auch
eine berechtigte Frage, die jeder für sich selbst beantworten muss. Amtspflicht
heißt Verantwortung zu übernehmen. Mit einer Zustimmung übernehme man heute
Verantwortung für die Zukunft einer Klinik und setze dadurch ein klares Zeichen
an den Zuschussgeber.
Offen bleibt, die enge Begleitung des Kreistages, die er sich hiermit
wünsche.
Weiterhin sollte in den nächsten Monaten in großer Offenheit die Frage
der Finanzierung - KU oder Landkreis - gelöst werden und es sollten auch die
Wünsche hinsichtlich der Verkehrserschließung erfüllt werden.
Fraktionsvorsitzender
Wolfshörndl (SPD), geht von weit höheren Kosten aus, die bis zur Beendigung der
Baumaßnahme anfallen werden. Er geht von einer Summe 100 + x Mio. Euro aus. Er
äußert sich, dass in den letzten Wochen und Monaten sehr intensiv über das
Thema diskutiert worden sei und welche Alternativen es zur Generalsanierung
gebe. Letztendlich wäre die Alternative zur einer Generalsanierung, die Klinik
irgendwann zu schließen.
Das von Seiten der Geschäftsleitung der Klinik und vom
Kommunalunternehmen vorgelegte Gesamtkonzept sei durchaus gelungen und
schlüssig. Er sehe jedoch durchaus noch einige Punkte, die es in den kommenden
Wochen noch zu klären gibt, wie beispielsweise die Erschließung.
Er merkt an, dass der Kreistag die Verantwortung hat für alle 52
Gemeinden im Landkreis Würzburg, die Umlagezahler, für alle
Infrastrukturprojekte in den Kommunen – auch wenn durchaus kritisch angemerkt
wurde, dass die Stadt Ochsenfurt mit Schwimmbad- und Schulsanierung,
Senioreneinrichtung und Main-Klinik viele, viele Landkreiseinrichtungen hat,
und dass das auch nicht ein Selbstläufer ist, sondern dass man hier auch
gemeinsam zusammenarbeiten muss.
Er führt weiter aus, dass Sanierungen in der Klinik so oder so im großen
Umfang fällig wären. Die Eigenanteile sind vom Landkreis zu schultern, auch
wenn allen bewusst ist, dass es kein einfaches Unterfangen ist auf lange Zeit.
Wichtig sei die medizinische Versorgung in der Region, daher sollte uns
diese Investition das Geld wert sein.
Die SPD-Kreistagsfraktion spricht sich daher für die Sanierung aus.
Fraktionsvorsitzender
Fiederling (UWG-FFW) weist darauf hin, dass der heutige Beschluss eine
wichtige Entscheidung sei, da die heutigen Beschlüsse die Kreispolitik und den
Kreishaushalt für die nächsten 20-30 Jahre beeinflussen werden. Es stelle sich daher zurecht die Frage,
inwieweit ein Krankenhaus im Süden benötigt wird, zumal der Landkreis Würzburg
durch die gute Krankenhausausstattung der Stadt Würzburg sicher versorgt ist.
Er äußert sich, dass er sich intensiv mit dem Thema beschäftigt habe,
auch mit der Belegung in den Krankenhäusern, frühzeitige Entlassungen wegen
Bettenmangel usw. was zeigt, dass eine Notwendigkeit für ein Krankenhaus im
Landkreis zu begründen ist.
Das heute vorgestellte Sanierungskonzept sei sinnvoll. Ferner sei die
Generalsanierung auch eine Stärkung des ländlichen Raums mit Arbeitsplätzen und
auch der guten medizinischen Versorgung.
Klar sei, dass die Main-Klinik derzeit ein Defizit von 1 – 1,5 Mio. Euro
macht, hinzu kommen nochmal 2 Mio. Baukostenförderung d.h., dies wird in den
nächsten Jahren jeweils im Landkreishaushalt entsprechend berücksichtigt werden
müssen.
Die UWG-FW-Kreistagsfraktion spricht sich für die Sanierung und die Beschlüsse
heute aus, jedoch mit der einen Einschränkung beim 3. Beschluss, dass die
Zahlungen in den Haushaltsberatungen, je nach Arbeitsschritt entsprechend
einzubringen sind oder in enger Abstimmung mit dem Umbau der Klinik erfolgen.
Verwunderlich sei für ihn, dass die Erschließung der Straße so lange
hingenommen wurde. Derzeit sei die Stadt Ochsenfurt dabei, in diesen Bereich
einiges zu tun. Inwiefern es sich da schon um die optimale Lösung für die
Zukunft handele, sei Aufgabe der Stadt Ochsenfurt.
Er regt an, nochmal darüber nachzudenken, inwieweit das Zentrallager
wirklich auf den Berg gebaut werden muss, oder ob man hier den ein oder anderen
Verkehr auslösen könnte.
Insgesamt halte er die Sanierungsmaßnahme für notwendig und wichtig,
daher erfolgt hier Zustimmung.
Fraktionsvorsitzender
Trautner (Bündnis 90/Die Grünen) teilt mit, dass seine Fraktion die Sanierung
der Main-Klinik Ochsenfurt befürwortet und unterstützt.
Er weist darauf hin, dass diese Klinik für die medizinische
Grundversorgung im Landkreis Würzburg gebraucht wird. Diese Klinik sei mit 80 %
sehr gut ausgelastet und hat weit über die Landkreisgrenzen hinaus ihre
Patienten. Auch wolle man den Standort Ochsenfurt erhalten und stärken, daher
stimmen Die Grünen dem Generalsanierungskonzept zu.
Wichtig sei ein uneingeschränkter, dauerhafter und guten Zugang zu Lande
und in der Luft. Daher müsse schnellst möglich die Zufahrt über den
Ochsenfurter Greinberg erweitert und im oberen Teil umgebaut zu einer
Einbahnregelung hergerichtet werden. Zusätzlich werde auf Dauer ein zweiter
Zugang zur Klinik benötigt.
Aus seiner Sicht sei dies am schnellsten und am kostengünstigsten mit
einer zweiten Zufahrt über Gnodstadter Gebiet mit Verbindung zur B 13 zu
erreichen. Marktbreit hat dazu – nach Aussage des Bürgermeisters von Ochsenfurt
– seine Zustimmung oder sein Wohlwollen signalisiert. Damit könnte man sich
eine teure Brücke über das Bärental sparen und eine zweite Anbindung bekommen,
die auf Dauer den Ochsenfurter Greinberg entlastet und nach Süden hin
verbindet. Er bittet hier um belastbare Zahlen und Planungen zur Beratung.
Kreisrat Matthias
Henneberger teilt mit, dass auch die
ödp/FDP-Ausschussgemeinschaft der geplanten Generalsanierung der
Main-Klinik Ochsenfurt zustimmen wird.
Er spricht zwei wichtige Themen an. Das eine sei die Sicherheit. Das Fehlen
einer echten unabhängigen Rettungs- oder Noterschließung sei noch immer ein
dringender Handlungsbedarf. Der jetzige zweite Weg sei Augenwischerei. Das
Thema muss dringend weiter verfolgt werden. Die Erweiterung und immer mehr
Ambulant- und Praxispatienten und auch das neue Nierenzentrum, führe zu neuem
Verkehrsbedarf.
Hier auch seine Bitte an die Baugenehmigungsbehörde hier im Landratsamt
diese Problematik zu prüfen! Er sehe hier den Bedarf eines Gefahrengutachtens.
Der zweite wichtige Punkt seien die Finanzen. Er weist darauf hin, dass
in der Fraktion immer betont wurde, es ginge in der Planungstiefe jetzt schon
um Möbel, heute habe es dann geheißen, es gehe bisher nur um die
Grundrissplanung, alles andere sei nur errechnet. Das Ministerium zwingt zu
selbständigen Bauabschnitten. Das KU argumentiert gleichzeitig, mit
Eigenmitteln und Zuschüssen, die vor der Wahl besser zu halten seien,
gleichzeig aber auch mit einem Rechtsanspruch auf Förderung. Was ist denn nun?
Der Kreishaushalt könne ganz zweifelsfrei weitere Bauabschnitte nicht
alleine stemmen. Das Argument alleinstehende Bauabschnitte – passt das zusammen
mit unserer Wassersanierung? Muss im zweiten Abschnitt keine Wassersanierung
vorgenommen werden? Er hofft, dass die Finanzierung auch in schlechten Zeiten
ohne dramatische Auswirkungen auf die Kreisumlage auskommt, damit auch die
weiteren Kreisrätinnen und Kreisräte es stemmen können.
Sein Fazit: Zustimmung aber auch
weiter Handlungsauftrag. Echte Verbesserung der Erschließung – wenn nicht
jetzt, dann zumindest mittelfristig und die Sicherung der Finanzierung für das
Gesamtprojekt. Schließlich soll die Wassersanierung, die die Ursache war, auch
abschlossen werden.
Kreisrat Seifert
(REP) geht das alles ein bisschen zu schnell, schließlich handele es sich um
das größte Investitionsprojekt des Landkreises für die nächsten Jahrzehnte.
Ihm sei zu wenig darüber diskutiert und geprüft worden. Der Kreistag
wird immer wieder überrascht mit neuen Untersuchungsergebnissen und neuen
Kosten, die Entwicklung geht irgendwo am Kreistag vorbei. Er frage sich, warum
es zu dieser großen Generalsanierung keine Alternativvorschläge gibt.
Vielleicht gebe es eine kleinere Lösung. Dem Kreistag werde nur die große
Generalsanierung oder Neubau vorgestellt. Zum Neubau werde einfach behauptet,
der kostet mehr, obwohl es sicher sei, dass man für dieses Geld auch ein Krankenhaus
bauen kann, wenn man das entsprechend plant.
Er für seine Person sei für Ochsenfurt, für den Standort. Er regt an zu
prüfen, ob es nicht noch einen besseren Standort in Ochsenfurt oder der näheren
Umgebung gebe, wo man vielleicht ein neues, kleineres, aber modernes
Krankenhaus bauen kann und das bisherige Objekt vielleicht als Altersheim oder
wie auch immer umbaut.
Er kritisiert, dass heute über ein 90 Mio. Euro Objekt beschlossen
werden soll, über das ihm zu wenig diskutiert wurde. Er erinnert an vergangene
Projekte wie den Erweiterungsbau am Landratsamt oder das Gymnasium, über die
seinerzeit ausführlicher informiert und diskutiert worden sei. Er fühle sich
unter Druck gesetzt. Insofern könne er heute diesem Antrag nicht zustimmen, er
halte das nicht für verantwortbar, für sich als Person. Er bittet daher
nochmals zu prüfen, ob nicht zumindest in eine Art Ideenwettbewerb eingestiegen
werden könnte. Sein Fazit: „Krankenhaus in Ochsenfurt ja, aber muss es diese
große teure belastende Generalsanierung sein.“
Kreisrat Dr. Rost meldet sich zu
Wort, der als Hausarzt, an der Schnittstelle zwischen Würzburg und Ochsenfurt
praktiziert. Er teilt mit, dass er häufig die Probleme mit der Bettenvergabe
bei Patienten erlebe. Er sei dankbar, dass es die Main-Klinik in Ochsenfurt
gebe, gerade in einer Zeit, wo sich die Würzburger Kliniken immer mehr
spezialisieren. Gerade da wird ein Krankenhaus gebraucht, in dem auch noch Allgemein
Medizin praktiziert wird. Er lobt die medizinische Versorgung im Krankenhaus Ochsenfurt
aus eigenen Erfahrungen und von Erzählungen von Patienten und Assistenten.
Sorgen mache ihm allerdings, der Kostenanstieg. Eine exponentielle Kurve geht
seit 2014 bis 2017 hoch, er habe die Befürchtung, dass es immer so weitergeht.
Er möchte nicht, dass aus Ochsenfurt ein Klein-Berlin werden wird.
Deshalb bittet er darum, eine Begrenzung der Kosten nach oben zu machen.
Er plädiert, für die Generalsanierung zu stimmen, jedoch zu überlegen,
ob nicht eine Begrenzung nach oben erforderlich ist.
Kreisrat Jungbauer
(CSU) meldet sich zu Wort. Er könne grundsätzlich der Sanierung zustimmen.
Allerdings störe ihn die Art und Weise der Informationen und Diskussionen im
Vorfeld. Eine große Informationsveranstaltung, die für März geplant war, habe
so nicht stattgefunden. Die Fraktionen seien sicherlich ausreichend informiert
worden, sollten sich aber in Kürze entscheiden. Die Höhe der Fördermittel sei
noch nicht endgültig bekannt. Er halte
es für bedenklich einen „Blankoscheck“ auszustellen, da dem Kreistag nicht bekannt sei was geschieht,
wenn die Fördermittel nicht vollständig fließen.
Nachdem keine weiteren Wortmeldungen vorliegen ergänzt Landrat Nuß den vorliegenden Beschlussvorschlag und lässt über diesen abstimmen.
Beschluss:
1. Der
Kreistag stimmt
der Gesamtkonzeption der
Main-Klinik-Generalsanierung und der Verwirklichung des gesamten
Bauabschnittes 1 (BA 1a, BA 1b,
BA 1c) zu.
2. Der
Kreistag stimmt
dem vorzeitigen Baubeginn für
den Bauabschnitt 1 zu, sobald der Ministerrat die Generalsanierung und Erweiterung
der Main-Klinik Ochsenfurt in ein
Jahresbauprogramm aufgenommen hat.
3.
Der Kreistag beschließt als Abschlagszahlung für den zu
erwartenden Eigenanteil einen Betrag von jeweils 2 Mio. € für
die nächsten sieben
Haushaltsjahre (ab 2018) aufzunehmen.
4. Über den Baufortschritt und die finanzielle Abwicklung erfolgt eine laufende Information im Kreistag.
Zur weiteren
Veranlassung an KU – Prof. Dr. Schraml, ZB
Zur Kenntnis an S, ZB,
ZFB 2, KrPA