Sachverhalt:
In seiner Sitzung am 18.06.2015 fasste der
Stadtrat einen Beschluss über die Reaktivierung des Bahnhaltepunktes
Würzburg-Heidingsfeld-West. Im Rahmen dieses Beschlusses bat die Stadt Würzburg
die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG) darum, den Bahnhaltepunkt in ein
entsprechendes Sonderinvestitionsprogramm aufzunehmen. Im Gegenzug sagte die
Stadt zu, die für eine Reaktivierung mindestens erforderlichen flankierenden
Maßnahmen zu übernehmen und den Bahnhaltepunkt in das städtische Wegenetz
einzubinden. Hierzu zählen die Errichtung der erforderlichen
Schnittstellenanlagen und die Schaffung einer ausreichenden Gehwegbreite
insbesondere in der Unterführung am Heriedenweg.
Die Platzierung des Bahnhaltepunktes
Würzburg-Heidingsfeld-West im Sonderinvestitionsprogramm gestaltete sich
aufgrund der baulichen Situation vor Ort sehr komplex. Die Aufnahme in das
Programm war unter den Vorbehalt gestellt worden, dass die Stadt Würzburg den
Nachweis erbringen muss, dass die Fußgängerführung durch die Eisenbahnüberführung
am Heriedenweg ohne deren kostenintensive Aufweitung aus Sicht des
Eisenbahnbundesamtes (EBA) als genehmigungsfähig eingeschätzt wird. So sollte
sichergestellt werden, dass keine Planung angestoßen wird, die sich im Nachgang
als nicht realisierbar herausstellt. Dies konnte im Rahmen eines Ortstermins am
30.06.2016 geklärt werden, so dass seitens der Stadt die eingeforderte
Bestätigung des EBA fristgerecht an Staatssekretär Eck übermittelt wurde.
Mit Schreiben vom 01.03.2017 bestätigte
Staatssekretär Eck den Bahnhaltepunkt Würzburg-Heidingsfeld-West als Nachrücker
in das Sonderinvestitionsprogramm „Stationsoffensive Bayern“, so dass dem
Wunsch der Stadt entsprochen werden kann.
Aktuell wurde die „Verkehrliche
Aufgabenstellung“ (VAST) zur Reaktivierung des Halts erstellt. In der VAST
werden das Projekt und die enthaltenen Maßnahmen konkret beschrieben und durch
die Projektbeteiligten bestätigt. Die Projektbeteiligten sind in diesem Fall
die BEG, das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr, die
DB Netz AG, die DB Station & Service AG, der Landkreis Würzburg und die
Stadt Würzburg. Deutsche Bahn AG und der Freistaat Bayern planen im Zuge dessen
eine Investition von 3,5 Mio. € in die Errichtung der Verkehrsstation
Würzburg-Heidingsfeld West, die bis Ende des Jahres 2021 fertig gestellt werden
soll.
Im Rahmen der VAST werden die flankierenden
Maßnahmen, deren Umsetzung seitens der Stadt Würzburg zugesagt wurde,
konkretisiert:
- Die Stadt Würzburg verbreitert den
Gehweg am Heriedenweg im Bereich der Eisenbahnüberführung auf mind. 1,60 m. Im
Abstand von höchstens 15 m werden Begegnungsflächen mind. 1,80 m x 1,80 m
vorgesehen. Die Stadt prüft, ob eine Abtrennung von Gehweg und Straße, z.B. in
Form eines Geländers, möglich ist.
- Die Stadt Würzburg gewährleistet eine
verkehrssichere Fußgängerführung im Bauernpfad zwischen Heriedenweg und Zugang
zum Bahnsteig Richtung Lauda.
- Die Stadt Würzburg richtet westlich
der Bahnstrecke Behindertenparkplätze und Kiss&Ride-Plätze ein. Diese
sollen so nah wie möglich an den barrierefreien Bahnsteigzugängen liegen.
- Die Stadt Würzburg errichtet westlich
der Bahnstrecke überdachte Fahrradabstellanlagen in ausreichender
Dimensionierung. Diese sollen so nah wie möglich an den Bahnsteigzugängen
liegen.
- Zur Verbesserung der Busanbindung
prüft die Stadt Würzburg die Einrichtung einer Bushaltestelle für die
Stadtbuslinie 16 am neuen Bahnhaltepunkt. Die Bussteige sollen so nah wie
möglich an den Bahnsteigzugängen liegen.
- Die Straßenbahnhaltestelle „Heriedenweg“
sowie die neue Bushaltestelle erhalten die Haltestellenbezeichnung „Bahnhof
Heidingsfeld West“.
- Der Freistaat stimmt mit der Stadt
Würzburg eine Anpassung des städtischen ÖPNV an den neuen Bahnhaltepunkt ab.
Der Freistaat wird hierüber mit der Stadt Würzburg einen gesonderten Vertrag abschließen.
In seiner Sitzung am 11.05.2017 hat der
Stadtrat der Stadt Würzburg mit großer Mehrheit der Mittzeichnung der VAST
zugestimmt, so dass die Reaktivierung des Bahnhaltepunkts wieder einen Schritt
näher gerückt ist.
Debatte:
Prof. Dr. Schraml erläutert den
Sachverhalt.
Kreisrat Jungbauer
teilt
mit, dass es derzeit Bestrebungen aus der Region Heilbronn gebe die Bauarbeiten
auf der Bahnlinie zu verschieben, da 2019 in Heilbronn die Bundesgartenschau
stattfinden soll. Für die Gemeinden an der Bahnstrecke würde dies bedeuten,
dass es keine Vertaktung mehr gibt. Er bittet deshalb um Unterstützung eine
Verschiebung zu vermeiden.
Prof. Dr. Schraml ist auch gegen
eine Verschiebung der Maßnahme. Er weist darauf hin, dass auch die Sanierung
und der barrierefreie Ausbau des Haltepunktes Geroldshausen von der
Tunnelsanierung abhängen.
Kreisrat Halbleib fragt nach, wie
die Bahnhaltestellen Heidingsfeld Ost und Heidingsfeld West verknüpft werden.
Kreisrat Ländner ist der
Auffassung, dass diese Verbindung eine Aufgabe des ÖPNV (Stadt Würzburg) sei
und nicht der Deutschen Bahn.
Zur weiteren
Veranlassung an KU – Prof. Dr. Schraml
Zur Kenntnis an S, ZB