Beschluss: zur Kenntnis genommen

1. aktuelle Situation bei den Inobhutnahmen nach § 42 SGB VIII

 

Herr Landrat Nuß erteilte Herrn Hermann Gabel als Fachbereichsleiter des Amtes für Jugend und Familie das Wort. Dieser berichtete von einer drastischen Zunahme der Inobhutnahmen im Jahr 2011, hinsichtlich der Fallzahlen und vor allem hinsichtlich der Verweildauer in Inobhutnahmestellen. Durch die Überfüllung der kinder- und jugendpsychiatrischen Kliniken kommt es zu einer frühen und erhöhten Verschiebung in Richtung Jugendhilfe, die sich bundesweit feststellen lässt. Kinder und Jugendliche werden früher aus den kinder- und jugendpsychiatrischen Kliniken entlassen, mit der dringlichen Bitte an die Jugendhilfe, kurzfristigst Unterbringungsmöglichkeiten zu suchen, da im elterlichen Haushalt der Verbleib zumindest aktuell nicht möglich ist.

 

Die vorhandenen Haushaltsmittel in Höhe von 40.000,00 € werden aus aktueller Sicht für das Haushaltsjahr 2011 nicht ausreichen und sind von den Vorplanungen bereits bis zum Ende des laufenden Schuljahres, wenn die Entwicklung so anhält, aufgebraucht. Der Tagessatz in den Jugendschutzstellen beträgt ca. 250,00 €. Aktuell sind einige Jugendliche bereits über 1 Monat dort untergebracht und warten auf einen Therapieplatz in einer therapeutischen Kinder- und Jugendklinik, oder auf einen Heimplatz. Da auch die Heime vor allem unter dem Schuljahr sehr gut ausgelastet sind, verzögert sich der Übergang von Jugendschutzstelle zu therapeutischer Nachsorgeklinik bzw. Heimeinrichtung.

 

2. Tischvorlagen

 

Auf die Tischvorlagen, in Form eines aktuellen Flyers des Allgemeinen Sozialen Dienstes, Des Familienwegweisers des Landkreises Würzburg und einiger Unterlagen bzw. Utensilien aus den Aktionswochen „Das Jugendamt - Unterstützung die ankommt“ werden von Herrn Gabel erläutert. Die bisherigen Veranstaltungen im Rahmen der bundesweiten Aktionswochen wurden aus Sicht des Amtes für Jugend und Familie sehr gut besucht und haben auch guten Anklang gefunden.

 

Herr Landrat Nuß bedankte sich bei den Ausschussmitgliedern, den Vortragenden aus der Verwaltung und bei den Zuhörern und schloss die Sitzung um 15:31 Uhr.