Beschluss: zur Kenntnis genommen

Sachverhalt:

 

Der Kreistag hat in seiner Sitzung am 06.07.2015 die Einrichtung einer Koordinationsstelle für die Betreuung von ehrenamtlichen Asylhelfern und -helferkreisen im Landkreis Würzburg beschlossen. Diese Aufgabe wird vom Caritasverband für die Diözese Würzburg durch Frau Hahn und Herrn Goldmann erfüllt.

 

Wie vom Kreistag vorgegeben, wird heute ein erster Bericht über deren bisherige Arbeit abgegeben.

 

 

Debatte:

 

Herr Goldmann und Frau Hahn von der Ehrenamtskoordination Flüchtlingshilfe erläutern anhand einer Power-Point-Präsentation den Sachverhalt.

 

Kreisrat Wesselowsky fragt nach,

1.   ob es materielle und substanzielle Probleme bei den Helferkreisen gibt.

2.   ob auch Konflikte zwischen Helfern und der Ausländerbehörde geklärt werden.

 

Frau Hahn,  erwidert auf Frage 1, dass die Anfragen der Helferkreise ein sehr breites Spektrum umfassen und mehr den Einzelfall betreffen.

 

Herr Goldmann, erwidert auf Frage 2, dass Helfer im Einzelfall schon mal mit der Ausländerbehörde unzufrieden sind, gerade was die gesetzlichen Rahmenbedingungen anbelangt. Es wurde darum gebeten bei Einzelfällen die Details mitzuteilen, um sich mit der Behörde dann evtl. in Verbindung zu setzen.

 

Kreisrat Lehrrieder, MdB, fragt nach, ob es in den Flüchtlingsheimen Schutzkonzepte gibt, gerade was den sexuellen Missbrauch von Frauen und Kindern anbelangt.

 

Frau Hahn antwortet darauf, dass die Ehrenamtskoordination Flüchtlingshilfe in engem Kontakt mit „Wildwasser“ stehe und nach den Sommerferien für die Helferkreise ein Austausch stattfinden werde, bei dem es speziell darum gehe, wie mit traumatisierten Flüchtlingen umzugehen sei. Außerdem wurden in der 2. Version des Leitfadens Gewalterfahrungen von Flüchtlingen aufgenommen sowie verschiedene Beratungsstellen, Notfalltelefon usw. Ebenso werde regelmäßig der Flyer „Gewalterfahrungen von Frauen“ verschickt.

 

Frau Rottmann-Heidenreich, Gleichstellungsbeauftragte, erwähnt, dass in der Gleichstellungsstelle sehr oft Beratungen mit meist weiblichen Helfern stattfinden, die sich schwer tun mit den oft anders geartetem Umgang von Männern und Frauen in den Flüchtlingsfamilien. Sie verweist dann auch an die Flüchtlingshilfe und wollte hierzu wissen, ob das Thema auch dort ankommt.

 

Herr Goldmann erwidert, dass die kulturellen Unterschiede im Rollenverständnis Mann/Frau immer wieder ein Thema sind und in erster Linie bei den Helferkreisen vor Ort zur Sprache kommen. Die Helfer stärken sich gegenseitig den Rücken und beziehen klar Stellung, indem sie den Flüchtlingen z.B. auch erklären, dass es bei uns normal sei, sich die Hand zu geben.

 

Frau Rottmann-Heidenreich fragt nach, ob sich Flüchtlinge wegen Übergriffen gemeldet haben.

 

Herr Goldmann antwortet, dass sich zu Übergriffen noch niemand gemeldet habe.

 

Kreisrat Seifert befürchtet, dass aufgrund der bisherigen Erfahrungen der kulturelle Unterschied, egal ob Mann/Frau, einfach zu groß sei. Er zweifelt eine Integration an.

 

Herr Goldmann weist darauf hin, dass die größte Sorge der Helfer nicht die ist, ob sie diesen Leuten aufgrund tragischer Einzelfälle vertrauen können. Die Sorgen der Helfer beziehen sich hauptsächlich auf die Arbeitsvermittlung bzw. Wohnungssuche.

 


Zur weiteren Veranlassung an

 

Zur Kenntnis an GB 3, FB 32