Sitzung: 25.07.2016 Kreistag
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Sachverhalt:
Der Kreistag hat in seiner Sitzung am
06.07.2015 die Einrichtung einer Koordinationsstelle für die Betreuung von
ehrenamtlichen Asylhelfern und -helferkreisen im Landkreis Würzburg
beschlossen. Diese Aufgabe wird vom Caritasverband für die Diözese Würzburg
durch Frau Hahn und Herrn Goldmann erfüllt.
Wie vom Kreistag vorgegeben, wird heute ein
erster Bericht über deren bisherige Arbeit abgegeben.
Debatte:
Herr Goldmann und
Frau Hahn von der Ehrenamtskoordination Flüchtlingshilfe erläutern anhand einer
Power-Point-Präsentation den Sachverhalt.
Kreisrat Wesselowsky fragt nach,
1.
ob es materielle und substanzielle Probleme bei den
Helferkreisen gibt.
2.
ob auch Konflikte zwischen Helfern und der
Ausländerbehörde geklärt werden.
Frau Hahn, erwidert auf Frage 1, dass die Anfragen der
Helferkreise ein sehr breites Spektrum umfassen und mehr den Einzelfall
betreffen.
Herr Goldmann, erwidert auf Frage 2, dass Helfer im
Einzelfall schon mal mit der Ausländerbehörde unzufrieden sind, gerade was die
gesetzlichen Rahmenbedingungen anbelangt. Es wurde darum gebeten bei
Einzelfällen die Details mitzuteilen, um sich mit der Behörde dann evtl. in
Verbindung zu setzen.
Kreisrat Lehrrieder, MdB, fragt nach,
ob es in den Flüchtlingsheimen Schutzkonzepte gibt, gerade was den sexuellen
Missbrauch von Frauen und Kindern anbelangt.
Frau Hahn antwortet darauf, dass die
Ehrenamtskoordination Flüchtlingshilfe in engem Kontakt mit „Wildwasser“ stehe
und nach den Sommerferien für die Helferkreise ein Austausch stattfinden werde,
bei dem es speziell darum gehe, wie mit traumatisierten Flüchtlingen umzugehen
sei. Außerdem wurden in der 2. Version des Leitfadens Gewalterfahrungen von
Flüchtlingen aufgenommen sowie verschiedene Beratungsstellen, Notfalltelefon
usw. Ebenso werde regelmäßig der Flyer „Gewalterfahrungen von Frauen“
verschickt.
Frau Rottmann-Heidenreich, Gleichstellungsbeauftragte,
erwähnt, dass in der Gleichstellungsstelle sehr oft Beratungen mit meist
weiblichen Helfern stattfinden, die sich schwer tun mit den oft anders
geartetem Umgang von Männern und Frauen in den Flüchtlingsfamilien. Sie
verweist dann auch an die Flüchtlingshilfe und wollte hierzu wissen, ob das
Thema auch dort ankommt.
Herr Goldmann erwidert, dass die kulturellen Unterschiede
im Rollenverständnis Mann/Frau immer wieder ein Thema sind und in erster Linie
bei den Helferkreisen vor Ort zur Sprache kommen. Die Helfer stärken sich
gegenseitig den Rücken und beziehen klar Stellung, indem sie den Flüchtlingen
z.B. auch erklären, dass es bei uns normal sei, sich die Hand zu geben.
Frau Rottmann-Heidenreich fragt nach, ob sich Flüchtlinge wegen Übergriffen gemeldet
haben.
Herr Goldmann antwortet, dass sich zu Übergriffen noch
niemand gemeldet habe.
Kreisrat Seifert befürchtet, dass aufgrund der bisherigen
Erfahrungen der kulturelle Unterschied, egal ob Mann/Frau, einfach zu groß sei.
Er zweifelt eine Integration an.
Herr Goldmann weist darauf hin, dass die größte Sorge der
Helfer nicht die ist, ob sie diesen Leuten aufgrund tragischer Einzelfälle
vertrauen können. Die Sorgen der Helfer beziehen sich hauptsächlich auf die
Arbeitsvermittlung bzw. Wohnungssuche.
Zur weiteren
Veranlassung an
Zur Kenntnis an GB 3,
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