Beschluss: einstimmig beschlossen

Sachverhalt:

 

Der Stadtrat der Stadt Würzburg hat am 14.04.2016 einstimmig der Bewerbung für ein „Zentrum für digitale Innovationen Mainfranken“ (ZDI) zugestimmt.

 

Der Landkreis Würzburg hat sich im Rahmen der Wirtschaftsförderung bereits in der Konzeptionsphase als Netzwerkpartner – ohne finanzielle Verpflichtung – zur Verfügung gestellt. Die Region Mainfranken GmbH unterstützt ebenfalls die Antragstellung der Stadt Würzburg.

 

 

Mit dem „Zentrum für digitale Innovationen Mainfranken“ bewirbt sich die Stadt Würzburg im Rahmen des Förderprogramms „Bayern Digital". Sie kooperiert über bilaterale Verträge mit allen relevanten Partnern in Mainfranken, die sich mit dem Themenfeld „digitale Gründungen" beschäftigen wie der Industrie- und Handelskammer Würzburg-Schweinfurt (IHK), Rhön-Saale Gründer- und Innovationszentrum (RSG Bad Kissingen), Technologie- und Gründerzentrum Würzburg (TGZ), Gründer-, Innovations- und Beratungszentrum Schweinfurt (GRIBS), so dass das angestrebte Zentrum für digitale Innovationen ganz Mainfranken umfasst.

Die einzelnen Gebietskörperschaften wurden in die Planungen einbezogen.

Die Aufwendungen und Risiken für Investitionen und Aktivitäten im Rahmen des Antrags tragen die sich beteiligenden Institutionen zu 100% selbst.

 

Die Stadt Würzburg wird für die notwendigen Investitionen den Eigenanteil von 25% allein tragen. Hinzu kommt das Betriebskostenrisiko für die Teilnutzung des Towers am Hubland (Multifunktionsraum z.B. für Veranstaltungen), den Betrieb des Cubes (Gründerlabore und Co-Working Bereich) im Hubland und den Betrieb des Inkubators (Start Up Büros) im Gewerbegebiet Q7.

Nach jetzigem Planungsstand werden Investitionen von ca. 7,2 Mio € (Fördermittelanteil 75% entspricht 5,4 Mio €) erforderlich sein.

 

Das Betriebskostenrisiko ist abhängig vom Auslastungsgrad des ZDI – ähnlich des Betriebes von IGZ und TGZ – und liegt voraussichtlich nach der Anlaufphase bei max. 50.000€/Jahr.

 

Nach Fertigstellung aller Bauteile (vorgesehen für 2018/2019) ist nach Schätzungen der Stadt Würzburg ein kostendeckender Betrieb bei einer Auslastung von 75% möglich.

 

Abgabeschluss für den Antrag war der 13.05.2016. Die Jury entscheidet Ende Juni 2016 darüber, welcher Antrag innerhalb von weiteren drei Monaten zu einem Vollantrag weiterentwickelt werden soll. Die abschließende Entscheidung ist für Oktober 2016 vorgesehen. Die Umsetzung soll Ende 2016/Anfang 2017 beginnen.

 

Sollte die Stadt Würzburg zur Abgabe eines Vollantrages aufgefordert werden, wird dieser vor der Einreichung nochmals dem Stadtrat zur abschließenden Entscheidung (voraussichtlich im September) vorgelegt.

 

Stadt und Landkreis Würzburg arbeiten seit vielen Jahren in verschiedenen Themenbereichen zusammen. Im Rahmen der Wirtschaftsförderung und des Regionalmanagements werden auch in Zukunft weitere Kooperationen entstehen, um die Region gemeinsam positiv weiter zu entwickeln.

 

Die beiden Gründerzentren IGZ und TGZ zeigen mit ihrer derzeitigen 90%igen Auslastung den Bedarf und die Innovationskraft unserer Region. Dort entstehen zahlreiche sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse und ist die Basis für erfolgreiche Ausgründungen. An beiden Gründerzentren ist der Landkreis Würzburg u. a. mit der Stadt Würzburg Gesellschafter. Beim „Zentrum für digitale Innovationen Mainfranken“ strebt die Stadt Würzburg neben den Netzwerkaktivitäten lediglich mit dem Landkreis Würzburg eine engere Partnerschaft an.

 

Der Bedarf an einem solchen neuen Gründerzentrum ist nach Überzeugung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie vorhanden und im Rahmen der Konzeption und Rückmeldung der Netzwerkpartner in Mainfranken gegeben.

 

Mit mehr als 34.000 Studierenden und ca. 80.000 Betrieben in Mainfranken wird das ZDI auch eine Chance für Stadt und Landkreis Würzburg sein. Der Landkreis Würzburg sollte als starker Wirtschaftsstandort Unternehmen in ihrer Innovationskraft und ihrer Fortentwicklung nach seinen Möglichkeiten unterstützen, sowie eine Basis für neue Unternehmensgründungen bieten.

 

 

 

Debatte:

 

Fachbereichsleiter Dröse erläutert zusammenfassend den Sachverhalt und gibt das Wort an Herrn Klaus Walther, Fachbereichsleiter Wirtschaft-, Wissenschaft-Standortmarketing der Stadt Würzburg. Dieser erläutert anhand einer PowerPointPräsentation das Konzept und die Ziele des Zentrums für digitale Innovationen Mainfranken.

 

Fragen aus dem Gremium hinsichtlich der Nutzungsdauer durch die Gründer, die Vermeidung von Parallelstrukturen, die Nutzung von Querschnittsfunktionen sowie die Frage, wie es nach Ablauf des Förderzeitraums (3+2) weitergeht, werden von Herrn Walther beantwortet.

 

Nach kurzer Diskussion spricht sich der Kreisausschuss dafür aus, die Stadt Würzburg in ihren Bemühungen um den Standort und die Netzwerkarbeit in der Region weiterhin ideell zu unterstützen. Es wird angeregt, im Jahr 2021 eine Überprüfung der Beteiligung vorzunehmen.

 

 


Beschluss:

 

Der Kreisausschuss befürwortet die Gründung des „Zentrums für digitale Innovationen Mainfranken“ (ZDI) in Würzburg und spricht sich dafür aus, die Stadt Würzburg in ihren Bemühungen um den Standort und die Netzwerkarbeit in der Region ideell zu unterstützen.

 

Für den Betrieb des ZDI wird dem Kreistag empfohlen, einen Zuschuss an den Betriebskosten ab dem Haushaltsjahr 2017/2018 zu beschließen und sich bei Gründung einer Betriebsgesellschaft (GmbH) als Gesellschafter entsprechend einzubringen. Die Zuschüsse des Landkreises Würzburg für mögliche Betriebskostendefizite ist auf 50 % und max. 20.000 € pro Jahr zu beschränken. Weiterhin wird die Empfehlung gegeben, dass der Landkreis Würzburg keine Zuschüsse zu Investitionen leistet.

Im Jahr 2021 ist eine Überprüfung der Beschlusslage hinsichtlich einer weiteren Bezuschussung vorzunehmen.

 


Zur weiteren Veranlassung an SFB 4

 

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