Beschluss: einstimmig beschlossen

Debatte:

 

Herr Stumpf, Leiter der Stabsstelle Landrat, erläutert den Sachverhalt.

Er ergänzt, dass bisher nur ein Landkreis aus Bayern Fair-Trade-Landkreis sei. Dies sei der Landkreis Main-Spessart.

 

Landrat Nuß bedankt sich bei Herrn Stumpf. Die Vorgaben seien sportlich, er gehe aber davon aus, dass diese zu erreichen seien. Ziel sei es, dass die Menschen außerhalb von Deutschland von ihrem Lohn leben können.

 

Kreisrat Seifert spricht eine Sendung im Fernsehen an, bei der das Thema Fair-Trade kritisch gesehen wurde. Es ging darum, dass dieser „faire Lohn“ nicht bis zu den eigentlichen betroffenen Leuten an der untersten Ebene durchgereicht werde. Er fragt nach, ob dies mal genauer geprüft wurde.

 

Herr Stumpf, Leiter der Stabsstelle Landrat, teilt mit, dass er den Bericht gesehen habe. Es sei Aufgabe der Akteure genau aufzupassen. Aufgabe des Landkreises sei es, die richtigen Partner zu finden.

 

Kreisrat Müller teilt mit, dass die Stadt Würzburg und die Umlandgemeinden seit 25 Jahren einen Partnerkaffee haben und die Unterstützung Eine-Welt-Forum. Dieser Partnerkaffee habe eine Direktverbindung zum Produzenten. Würzburg war lange Jahre der Vorreiter in Sachen Fair-Trade und hat Maßstäbe gesetzt. Dies sei schon in den 80er Jahren so gewesen. Er habe deshalb keine Bedenken. Es gebe immer schwarze Schafe, aber man sei in Würzburg und Würzburg-Land sehr gut aufgestellt.

 

Kreisrätin Heeg sieht es als eine Garantie, wenn man Vertreter aus dem Eine-Welt-Forum in der Steuerungsgruppe habe. Sie erinnert daran, dass bereits Altlandrat Waldemar Zorn sich auch immer für Eine-Welt-Produkte stark gemacht habe. Auch sei sie froh, dass das ganze mit einem Vertrag fixiert wurde.

 

Kreisrat Koch spricht eine Firma aus Eibelstadt an, die deutschlandweit und weltweit Massivholzmöbel aus Fair-Trade-Holz aus Mexico vertreibt. Die Firma habe auch ein Diplom darüber. Aufgabe sei es nun, mehr solcher Firmen im Landkreis zu finden und diese hierfür zu gewinnen.

 

Kreisrat Halbleib, MdL, bedankt sich bei der Verwaltung für die Ausarbeitung und Vorstellung. Es sei ein Zeichen der politischen Mitverantwortung. Er erwähnt die Gemeinde Güntersleben an dieser Stelle nochmals als Impulsgemeinde.

 

Kreisrat Hügelschäffer teilt mit, dass die Gemeinde Reichenberg keine Bocksbeutel mehr als Geburtstagspräsente verschenkt, sondern im gleichen Wert einen Geschenkkorb über den Eine-Welt-Laden in Reichenberg bezieht. Er regt deshalb an, künftig auf Bocksbeutel als Geburtstagspräsent zu verzichten und stattdessen Alternativen aus dem Ein-Welt-Laden zu verschenken.

 

Es liegen keine weiteren Wortmeldungen vor.

 


Beschluss:

 

Der Kreistag beschließt,

-       dass er zustimmend Kenntnis nimmt vom Konzept zur Bewerbung um den Titel „Fairtrade-Kreis“

-       dass der Landkreis Würzburg den Titel „Fairtrade-Kreis“, anstrebt und sich bemüht, die vorgegebenen Kriterien des Vereins TransFair e.V. zu erfüllen

-       dass für alle Sitzungen des Kreistages und seiner Ausschüsse sowie für amtsinterne Besprechungen mit Bewirtung am Standort Zeppelinstraße und an allen Neben- und Dienststellen des Landkreises Fairtrade-Kaffee sowie ein weiteres Produkt aus fairem Handel verwendet wird

-       dass die kreiseigene Beschaffung nach Möglichkeit auf fair gehandelte Produkte umgestellt wird

-       dass der Kreistag die Verwaltung beauftragt, das Nachfolgedokument der Millenniumserklärung nach seiner Verabschiedung bzw. Annahme durch einen Kommunalen Spitzenverband dem Kreistag zur Beratung vorzulegen.

 


Zur weiteren Veranlassung an S 1

 

Zur Kenntnis an S 2