Sitzung: 11.11.2013 Bauausschuss
Beschluss: Mehrfachbeschluss
Herr
Dürr, Leiter des Fachbereichs Hochbau-, Grundstücks- und Schulverwaltung,
greift verschiedene Positionen aus dem Haushaltsplanentwurf auf und erläutert
diese.
Amtsgebäude
Landratsamt Würzburg, Haus I – III
Auf dem Grundstück ist der Ausbau des
Infoleitsystems vorgesehen. Dazu sind noch Infoboards im Gebäude vorgesehen, im
Sitzungssaal II sind zum einen Umbaumaßnahmen der Präsentationstechnik sowie
das Einrichten einer Fluchttreppe vorgesehen.
Die Präsentationstechnik teilt sich zum
einen auf in die deutliche Verbesserung der Gesprächstechnik. Hier sei
vorgesehen, die Sitzplätze mit Mikrophonen auszustatten. Zum Zweiten sei eine
größere Leinwandpräsentation geplant.
Des Weiteren ist ein Fluchtweg für diesen
Saal notwendig, da außer der Kreistagssitzung vermehrt Großveranstaltungen mit
hoher Teilnehmerzahl stattfinden. Zur Verbesserung der Sicherheit soll eine
Fluchttreppe außerhalb angebracht werden.
Debatte:
Es entwickelt sich eine rege Diskussion
hinsichtlich der Notwendigkeit was die Verbesserung der Präsentations- und
Gesprächstechnik angeht sowie den Bedarf einer zusätzlichen Fluchttreppe.
Herr
Dürr, Leiter des Fachbereichs Hochbau-, Grundstücks- und Schulverwaltung,
teilt mit, dass aufgrund der aktuellen Nutzungen des Sitzungssaales eine
Fluchttreppe eine sinnvolle Verbesserung der Sicherheit sei.
Landrat
Nuß weist darauf hin, dass die Argumentation seinerzeit für den Bau dieses
Sitzungssaales war, diesen für möglichst viele Veranstaltungen zu nutzen. Die
Veranstaltungen haben sich in den letzten 10 Jahren summiert, deshalb sei der
Brandschutz neu zu überdenken.
Kreisrat
Juks fragt nach, für wie viele Personen die baurechtliche Genehmigung
ausgelegt ist und für wie viele Veranstaltungen über diesen Rahmen hinaus stattfinden.
Kreisrat
Wesselowsky weist auf weitere Möglichkeiten für solche Veranstaltungen hin. Man könnte z.B. diese in landkreiseigenen
Gebäuden veranstalten, wie z.B. die Nutzung der Aula des
Deutschhaus-Gymnasiums.
Kreisrat
Gramlich ist für den Bau der Fluchttreppe.
Frau
Friedrich, stellv. Leiterin des Fachbereichs Hochbau-, Grundstücks- und
Schulverwaltung, erläutert, dass ursprünglich Büroräume vorgesehen waren. Der
Kreistag habe sich seinerzeit dann für die Nutzung als Sitzungssaal
entschieden. Die Baugenehmigung der Stadt Würzburg enthält einen
Bestuhlungsplan für 130 Plätze. Über diese Personenzahl komme man ganz schnell.
Daher sei eine weitere Fluchtmöglichkeit kein Luxus, zudem sei man dann auf der
sicheren Seite.
Stellv.
Landrat Wolfshörndl kommt es nicht auf 90.000 € für eine Fluchttreppe
an, allerdings moniert er den Betrag für die Mikrophon- und
Präsentationstechnik. Dies halte er für nicht notwendig.
Landrat
Nuß fasst die Wortmeldungen zusammen und schließt daraus, dass die Ansätze
für den Umbau der Präsentationstechnik aus dem Haushaltsplan gestrichen werden
sollen. Die Fluchttreppe werde als notwendig erachtet.
Herr
Dürr erläutert weitere größere Positionen in der Haushaltsplanung, wie die
Umsetzung des Brandschutzkonzeptes im Haus I, UG-2. OG, den Fahrradunterstand
mit E-Bike-Ladestation, Pergola für Sitzplätze im Außenbereich.
Zur Dienststelle Ochsenfurt merkt Herr Dürr an, dass vorsorglich 20.000 €
für den Umzug vorgesehen wurden.
Bei der Generalsanierung an der Realschule am Maindreieck Ochsenfurt sei 1
Mio. € als Ansatz notwendig. Die Bauarbeiten seien zwar abgeschlossen, aber
noch nicht alle Aufträge abgerechnet.
Als weitere größere Maßnahme sei die
Schaffung von Archivräumen im ehem. Hilfskrankenhaus vorgesehen.
Bei der Sport- und Schwimmhalle der
Realschule ist ein Ansatz von 3 Mio. € vorgesehen, der durch den Baustopp noch
verblieben ist, hinzu kommen noch 600.000 € u.a. für die Mängelbeseitigung, die
Verfahrenskosten sowie die Kosten für die Auslagerung des Sportunterrichtes.
Beim Deutschhaus-Gymnasium Würzburg sind
100.000 € für die Grundlagenplanung zur Erweiterung des Schulgebäudes
vorgesehen. Hierzu teilt Herr Dürr mit,
dass es um die Schülerverpflegung grundsätzlich gehe.
Für die offenen Ganztagsschüler habe man bei
Don Bosco eine Schülerverpflegung angeboten. Dies funktioniere in der Praxis
zunehmend schlechter bis gar nicht mehr. Hier sei der Fokus nicht nur auf die
Ganztagsschüler zu richten, sondern auch auf die G8-Schüler mit ihrer zunehmenden
Unterrichtszeit, die auch 2-3 Nachmittage im Schulgebäude verbringen.
Diesen werden im Schulgebäude keine
ausreichenden Verpflegungsmöglichkeiten angeboten. Im Bereich der Ganztagsschüler
wächst die Zahl zunehmend. Don Bosco stoße hier zum einen an seine Grenzen und
zum anderen müssen die Schüler die unübersichtliche Zeller Straße bei
überqueren.
Des Weiteren fehlen Räume für die Betreuung
der Ganztagsschüler am Nachmittag. Bei den Lehrerarbeitsplätzen ist ebenfalls
seit der Sanierung und dem Umbau der Schule eine Steigerung von ca. 25 % zu
verzeichnen, bedingt durch die ständig hohen Schülerzahlen, Teilzeitkräften und
den Freistunden, die überbrückt werden müssen. Auch hier fehlen entsprechend
Plätze.
Ein Anbau sei nicht realisierbar, da das
Grundstück vollständig bebaut ist. Um eine Grundlagenplanung durchzuführen sei
dieser Ansatz notwendig.
Kreisrat
Koch hält es für wichtig, hier eine Begehung durchzuführen.
Landrat
Nuß weist darauf hin, dass 100.000 € zunächst harmlos für eine
Grundlagenplanung klingen. Gehe es dann jedoch um die Erweiterung des
Schulgebäudes sei man schnell im 3-4 Millionenbereich. Im Prinzip baue man hier
nochmal an.
Kreisrat
Wesselowsky weist auf das Nachbargrundstück hin und schlägt vor, sollte dieses verkauft
werden, dies für einen Kauf zu berücksichtigen.
Stellv.
Landrat Wolfshörndl fragt nach, ob es unbedingt sein müsse, die Plätze
an dieser Schule so massiv aufzustocken oder ob es evtl. andere Lösungen gebe.
Auch sei zu überlegen, ob die Schüler evtl. in anderen Schulen aufgenommen
werden könnten, oder anderswo ein Anbau leichter zu realisieren wäre.
Herr
Dürr teilt mit, dass der Landkreis als Schulträger keinerlei Einfluss auf die
tatsächliche Anzahl der Schüler am Deutschhaus-Gymnasium hat. Die Schüler und
Eltern haben Wahlfreiheit. Letzten Endes entscheidet der Ministerialbeauftragte
für Gymnasien in Unterfranken, wenn einzelne Schulen überbelegt sind, ob dies
noch zu schultern ist oder ob Schüler abgewiesen werden.
Herr
Krug, Leiter des Zentralen Steuerungs- und Service-Bereichs, teilt mit, dass
man seit 3 Jahren den Lehrern, dem Elternbeirat, dem Elternforum mitteilt, dass
an dieser Schule in absehbarer Zeit nichts mehr gehe.
Man sei sich einig gewesen, zunächst in die
Gymnasien, dann in die Realschule und dann in die Förderschulen zu investieren.
Diese Aufgaben sind noch nicht abgearbeitet. Der Fokus muss als nächstes
insbesondere auf die Förderschulen gerichtet werden.
Momentan sei der Druck jedoch so groß,
bedingt auch durch die hohen Schülerzahlen, aber auch da die Schule bei der
Erweiterung, Sanierung und Umbau eigentlich noch als G9 geplant und gebaut
wurde und nun durch das G8 ganz andere Voraussetzungen gegeben sind.
Es wächst ein Spannungsfeld zwischen dem
normalen Schulbetrieb und dem „Betreuungsbetrieb“. Diese lassen sich
nachvollziehbar nicht mehr unter einen Hut bringen.
Die Verwaltung habe sich dann überlegt, ob
auf diesem Gebäudekomplex überhaupt noch Möglichkeiten zur Erweiterung
bestehen. Dafür sind diese Planungskosten vorgesehen. Man müsse jedoch sehen,
wenn man etwas Vernünftiges machen möchte, sei man schnell in einem
Bereich von 2-3 Mio. €, was uns die
Umsetzung kosten wird. Es sei nun zu überlegen, geht man dies an, dann sind die
100.00 € gerechtfertigt oder hält man den Druck aus, lässt die Schülerzahl zurückgehen
und die Schule unattraktiv werden und wartet ab, bis die Schülerzahl
zurückgeht.
Kreisrat
Koch weist auf die Schulbaurichtlinie hin. Er fragt nach, ob man mit dieser
konform sei? Zumindest sei es leichter den Eltern mitzuteilen, man halte sich
an die Schulbaurichtlinie.
Herr
Krug teilt mit, dass nach den neuen Schulbaurichtlinien für G8 sich die
Anforderungen geändert haben. Die Regierung habe signalisiert, dass mit einer
Förderung zu rechnen sei.
Herr
Dürr fügt an, dass man seinerzeit weniger gebaut habe, als man nach den
Schulbaurichtlinien hätte bauen dürfen.
Stellv.
Landrat Wolfshörndl hält es für richtig, die 100.000 € für eine
Grundlagenplanung einzuplanen. Man sollte das Thema Schulen jedoch generell
nochmal im Kreistag ansprechen.
Kreisrätin
Feuerbach spricht das Thema Förderschulen an. Ihr Gedanke sei, leerstehende
Schuldgebäude im Landkreis zu nutzen und die Förderschulen evtl. umzulagern, so
dass man nicht investieren müsse, sondern einige Schulgebäude anmietet. Somit
wären Mittel frei, um das Gymnasium zu erweitern.
Herr
Krug teilt mit, dass man darüber bereits nachgedacht habe. Es handele sich
jedoch um staatliche Schulen, bei denen der Landkreis nur Sachaufwandsträger
ist, so dass der Landkreis nicht über den Standort bestimmen könne.
Kreisrätin
Heußner regt an, bevor es in konkrete Planungen gehe auf die Schulpolitik zu achten.
Als Stichwort nennt Sie Inklusion.
Landrat
Nuß stimmt zu. Wenn man sich den Förderschulen zuwendet müsse man den demographischen
Wandel betrachten und die Inklusion mit einbeziehen. Man sollte auch die Anfahrtswege
im Landkreis beachten.
Kreisrat
Rützel greift nochmal den Gedanken von Kreisrat Wesselowsky auf, was das Grundstück
neben dem Deutschhaus angehen und bittet dies zu prüfen und bei einem Verkauf
das Interesse zu bekunden.
Kreisrat
Juks ist nicht zufrieden, was den Ansatz der 100.000 € für die Planungskosten
angeht. Dies führe automatisch zu einem Selbstläufer. Daher könne er dem nicht
zustimmen.
Kreisrat
Klüpfel bestätigt als Vater von Schülern am Deutschhaus-Gymnasium den Vortrag
der Verwaltung und sieht den Handlungsbedarf gegeben.
Landrat
Nuß schlägt vor, über die Anmeldung des Haushaltsansatz von 100.00 € für die
Grundlagenplanung zur Erweiterung des Schulgebäudes abzustimmen.
Abstimmergebnis: 1 ja 12 nein
Mehrheitlich abgelehnt
Zum Gymnasium Veitshöchheim führt Herr Dürr aus, dass hier ein Glasvorbau
ausgetauscht werden muss. Daher sei hier ein Ansatz von 60.000 € vorgesehen.
Zu den Förderschulen erläutert Herr Dürr, dass Planungsansätze zur
Gebäudesanierung sowie der künftigen Organisationsform der Schule vorgesehen
sind. Ziel der Verwaltung sei es, ergänzend zu Gebäudeplanungen natürlich mit
dem Kreistag zusammen die zukünftige Organisationsform der Schule im Laufe des
Jahres 2014 insgesamt zu entwickeln und festzulegen und mit dem Kreisausschuss
und Kreistag zusammen künftig die Standortfrage zu klären.
Kreisrat
Juks fragt nach, ob die Planungskosten für Veitshöchheim mit 75.000 € und
Höchberg mit 50.000 € konform sind und ob es sich um ein Architektenbüro
handele oder verschiedene.
Herr
Dürr teilt mit, dass dies im Detail noch nicht festgelegt ist. Es werde
zunächst ein Kostenansatz für die weiteren Planungen benötigt. Veitshöchheim
sei deshalb höher, da bei diesem Gebäude viel mehr analysiert werden müsse.
Zu den beruflichen Schulen in Ochsenfurt
teilt Herr Dürr mit, hier seien noch
Restabwicklungen aus dem Umbau und der Sanierung abzuwickeln sowie Maßnahmen an
der Gebäudeleittechnik, die aus Sicht der Verwaltung zwingend erforderlich
sind.
Beim Dienstwohngebäude Ochsenfurt sei – wie
unter TOP Ö 2 beschlossen – der Betrag zu ändern in 300.000 €.
Beim Bauhof Giebelstadt sei man 2013 noch
nicht so weit gekommen, mit dem Staatlichen Bauamt eine einheitliche
Planungsgrundlage zu ermitteln, deshalb müsse 2014 nochmal der gleiche Ansatz
im Haushalt eingestellt werden.
Die Kostenansätze werden wie folgt
angepasst:
Streichung der 100.000 € für die Planung am
Deutschhaus Gymnasium
Hausmeisterwohnung Reduzierung auf 300.000 €
Streichung der 95.000 € für die
Präsentationstechnik SiSa II
Abstimmergebnis: einstimmig
Beschluss:
Der Bauausschuss nimmt die Ausführung der Verwaltung zur Kenntnis und empfiehlt dem Kreistag die Aufnahme der von der Verwaltung vorgestellten Hochbaumaßnahmen in der Haushaltsplanung 2014 mit dem Umfang von 6.625.000,00 €.
(Die einzelnen Kostenansätze sind der Anlage zu entnehmen.)
Zur weiteren
Veranlassung an ZFB 5, ZFB 2
Zur Kenntnis an ZB,
KrPA