Beschluss: zur Kenntnis genommen

Anlage: Präsentation

 

 

Sachverhalt:

 

Am 10. März 2023 und am 23. März 2023 wurde die Strategie der Smarten Region „Menschlich aus der Krise – Strategie der Smarten Region Würzburg zur Stärkung der sozialen Resilienz“ durch Kreistag und Stadtrat beschlossen. Ende März wurde die Strategie dem Fördermittelgeber bestehend aus dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), der KfW Bank (KfW) und der durch das BMWSB beauftragten Koordinierungs- und Transferstelle übersandt.

 

Die Strategieprüfung beim Fördermittelgeber läuft. Eine Mitteilung zum aktuellen Stand der Prüfung ist Gegenstand eines gesonderten Tagesordnungspunkts dieser Sitzung. Die Maßnahmen, die in der Strategie detailliert beschrieben werden, werden nun aus der Strategie- in die Umsetzungsphase überführt.

 

Ein wichtiges Förderkriterium ist eine systematische Wirkungsanalyse. Es müssen Erkenntnisse über die soziale Resilienz von Bürgern und Bürgerinnen und eine nachhaltige und integrierte Stadtentwicklung gewonnen werden. Genauso müssen die Auswirkungen der Maßnahmen der Smarte-Region-Strategie gemessen werden. Die Auswirkungen der Maßnahmen auf die soziale Resilienz der Region muss sichtbar werden.

 

Eine einfache Übernahme von bereits existierenden Kennzahlen und die schlichte Erfassung ihrer Werte in der Region Würzburg ist nicht möglich. Zwar gibt es bereits erste Studien, die sich mit Digitalisierungsprozessen in Städten und Gemeinden befassen, jedoch sind diese i.d.R. auf ein bestimmtes Untersuchungsgebiet begrenzt und lassen sich nicht ohne Weiteres auf andere Räume Deutschlands übertragen. Und obwohl die soziale Dimension ein entscheidender Bestandteil einer erfolgreichen Stadtentwicklung im Sinne einer Smart City ist, gibt es hier eine große Forschungslücke.

 

Um die spezifischen Bedürfnisse und Erfahrungen Würzburgs auf dem Weg zu einer Smarten Region zu erfassen und Maßnahmen bedarfsgerecht weiterzuentwickeln, bedarf es demnach spezifischer Erhebungen mit dem Untersuchungsgebiet von Stadt und Landkreis Würzburg.

 

Würzburg kann hier als Pionier voranschreiten und im Sinne der Förderziele des BMWSB ein innovatives Analysedesign entwickeln, das dann auch als Modell anderen Städten dienen kann. Ein enger Austausch mit Freiburg i. Br. und Köln, die ebenfalls eine systematische Wirkungsanalyse planen, ist hierfür vorgesehen. Darüber hinaus haben zahlreiche Städte und Gemeinden zwar damit begonnen, Digitalisierung im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zu gestalten, allerdings gibt es bisher noch keine Erfahrungen mit systematischer Wirkungsanalyse.

 

Derzeit ist geplant, anhand von zwei repräsentativen Umfragen in der Stadt und im Landkreis Würzburg am Anfang der Umsetzungsphase (Frühjahr 2024) und im letzten Jahr der Umsetzungsphase des Projekts (Frühsommer 2026), ein möglichst umfassendes Verständnis über die soziale Resilienz der Menschen in der Smarten Region Würzburg am Anfang und am Ende des Projekts zu erwerben. Repräsentative Umfragen erlauben es, gesellschaftliche Veränderungsprozesse abzubilden und die Effektivität strategischer Interventionen zur Steigerung der sozialen Resilienz in Würzburg zu bewerten. Neben der Ermittlung des Status-quo und später der Auswirkung des Projekts, können die gewonnenen Erkenntnisse wichtige Synergien zu anderen geplanten Vorhaben von Stadt und Landkreis ergeben, z. B. durch Identifikation von priorisierten gesellschaftlichen Anliegen der Bürger:innen, Partizipationsbereitschaft oder Informationsbedarfen.

 

Das interdisziplinäre Team von Stadt und Landkreis Würzburg strebt eine öffentlich-rechtliche Kooperation mit der Julius-Maximilians-Universität (JMU), insbesondere mit der Professur Sozialwissenschaftliche Nachhaltigkeitsforschung (geleitet von Jun.-Prof. Dr. Ulrike Zeigermann) an. Die JMU kann in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit der Smarten Region die notwendigen Schritte zur systematischen Wirkungsanalyse vorbereiten und durchführen. Sie verfügt über das nötige wissenschaftliche Know-how zur Auswertung und Aufbereitung der Ergebnisse. Die gewonnenen Daten und Forschungsergebnisse sind von öffentlichem Interesse und werden daher der Allgemeinheit zugänglich gemacht.

 

Vorgesehen ist zudem eine gerechte Lastenverteilung der durch das Projekt anfallenden Kosten und Ressourcen, die dem erwartbaren Nutzen für beide Partner entspricht. Die JMU wird sich durch eigenes Personal und die Übernahme eines Sachkostenanteils mit einbringen. Überschlägig wird dieser Eigenanteil der JMU für das Gesamtprojekt etwa 65.000 Euro pro Befragung (insgesamt für beide Erhebungen 130.000 Euro) betragen. Die sonstigen, von der Smarten Region Würzburg zu tragenden Kosten werden derzeit auf ca. 90.000 Euro pro Erhebung (insgesamt für beide Erhebungen 180.000 Euro) geschätzt.

 

Die notwendigen Mittel sind im Haushalt bei der Smarten Region eingeplant und werden zu 65 v. H. gefördert. Erfahrungen bei der Stadt Würzburg selbst mit derartig gelagerten Projekten (z. B. Haushaltsbefragung zum Mobilitätsverhalten) und Anfragen in anderen Städten haben ergeben, dass sich der Kostenrahmen für ähnliche Projekte im Bereich 100.000 - 150.000 Euro pro Erhebung (je nach Komplexität eher darüber) bewegt.

 

Die Ausführungen dienen zur Kenntnis und zur Vorinformation. Der ausformulierte Kooperationsvertrag mit der JMU mit ausführlicher Projektbeschreibung wird dem Stadtrat voraussichtlich im Herbst 2023 zur Beschlussfassung vorgelegt. Nachdem die Stadt Würzburg Projektträger und Kooperationspartner ist, ist eine Beschlussfassung im Kreistag nicht notwendig.

 

 

Debatte:

 

Herr Seidel, Smarte Region Würzburg, erläutert anhand einer Powerpoint-Präsentation den Sachverhalt.

 

Die Ausführungen dienen zur Kenntnis. Es liegen keine Wortmeldungen vor.

 


Zur weiteren Veranlassung an SFB 8

 

Zur Kenntnis an S