Beschluss: zur Kenntnis genommen

Sachverhalt:

 

Der interkommunale Beirat wurde u. a. gegründet, um einen regelmäßigen Austausch zwischen den interkommunalen Allianzen, den Lokalen Aktionsgruppen (LAG) und den allianzfreien Gemeinden zu ermöglichen.

 

Damit sollten Erfahrungen ausgetauscht und ggf. Projektideen sowie mögliche Synergien diskutiert werden.

 

In der Sitzung haben die jeweiligen Vertreterinnen und Vertreter die Möglichkeit hierzu zu berichten.

 

 

 

Debatte:

 

Herr Dröse führt kurz in den Sachverhalt ein.

 

Frau Schömig, LAG Wein, Wald, Wasser, teilt mit, dass sich in der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) insgesamt 30 Gemeinden aus den Landkreisen Würzburg und Main-Spessart zusammengeschlossen haben. Aus dem Landkreis Main-Spessart kommen 11 Gemeinden.

 

Im Jahr 2022 wurden in verschiedenen Workshops für die Förderperiode 2023 bis 2027 die lokale Entwicklungsstrategie als Handlungsleitfaden für die Weiterentwicklung der Region erarbeitet. Diese wurde Mitte 2022 eingereicht und im November 2022 kam die grundsätzliche Anerkennung der lokalen Entwicklungsstrategie im Rahmen von LEADER. Ein paar Änderungen wurden abgearbeitet. Nachdem in der LAG ein Vertreter für die Belange junger Menschen bestellt wurde, konnte die endgültige Anerkennung erteilt werden.

 

Das letzte fertiggestellte Projekt aus der alten Förderperiode, das Museum „ZeitBRÜCHE“ der Stadt Karlstadt, konnte vor einem Jahr eröffnet werden. Weitere Projekte aus der letzten Förderperiode befinden sich noch in der Umsetzung, wie z.B. die Stadtnatur im Haslachtal in Gerbrunn. Im August 2022 wurde wegen der Erschöpfung der Fördermittel ein Förderstopp für Projekte ausgesprochen. In die Förderung kam kurz vorher noch die Kulturhistorische Begegnungsstätte (ehemaligen Synagoge Laudenbach).

 

Es wird damit gerechnet, dass im April 2023 die endgültige und offizielle Anerkennung der LAG im Rahmen von LEADER erfolgt und dann im Juni 2023 die offizielle Förderrichtlinie noch einmal veröffentlicht wird. Erst wenn feststeht, welche Fördermittel zu erwarten sind, können weitere Projekte angegangen und im Sommer 2023 in einer Sitzung des Lenkungsausschusses vorgestellt werden.

 

In der vergangenen Förderperiode von 2015 bis 2022, wurden rund 1,8 Mio. € Fördermittel von der LAG Wein, Wald, Wasser ausgegeben. Mit der Co-Finanzierung und Mitteln aus anderen Fördertöpfen wurden insgesamt 5,7 Mio. € in die ökologische, ökonomische und soziale Weiterentwicklung in die Region investiert.

 

Frau Schömig teilt mit, dass Herr Daniel Klaehre die Nachfolge von Herrn Wolfgang Fuchs als LEADER-Koordinator übernommen habe. Auch in der Verwaltung gab es einen Wechsel. Da Frau Schömig erst 2022 den Vorsitz der LAG übernommen hat, müssen sich alle erst noch einarbeiten. Sie kritisiert die Bürokratie bei ihrer Arbeit.

 

Landrat Eberth berichtet, dass bei der Landräte-Dienstversammlung angesprochen wurde, dass das konstruktive, schnelle, effiziente Auszahlen und bestimmen von Projektmitteln eher schwerfälliger geworden sei.

 

Herr Dröse hält fest, dass Frau Schömig schon LEADER-Erfahrung habe. Er teilt mit, dass bei der Gründung der neuen LAG Süd-West-Dreieck viel Überzeugungsarbeit in den Gemeinderäten geleistet werden musste. Es wurde versucht die Gemeinden „mitzunehmen“ und erklärt was eine interkommunale Allianz und was LEADER ist.

 

Frau Schömig bestätigt, dass LEADER an sich eine ganz tolle Sache sei. Die Umsetzung gestalte sich allerdings schwierig, da sehr viele Kapazitäten in einer Verwaltung gebunden sind.

 

Herr Neubert teilt mit, dass Bürgermeister Knahn aus Höchberg der Vorsitzende der neu gegründeten LAG Süd-West-Dreieck ist. Da Herr Knahn heute verhindert ist, stellt Herr Neubert die neue LAG kurz vor.

Die LAG Süd-West-Dreieck ist ein Zusammenschluss aus 30 Kommunen im Landkreis Würzburg. Die lokale Entwicklungsstrategie wurde am 07. März 2023 beschlossen und eingereicht. Einige Nacharbeiten sind bereits erfolgt und es werde nun auf die Anerkennung gewartet.

Für das neue LAG-Management fanden bereits Vorstellungsgespräche statt. Darunter sind zwei sehr gute Bewerberinnen. Einer Bewerberin wurde eine Job-Angebot unterbreitet.

Zum Thema Abrechnung findet zusammen mit Herrn Klaehre im Mai ein Workshop statt.

Es könne noch nicht mitgeteilt werden wann das neue Management starten kann, da die erstplatzierte Bewerberin noch in einem Arbeitsverhältnis steht. Möglich wäre vielleicht der 01.08. oder 01.09.2023. Bei der Zweitplatzierten wäre es frühestens der 15.08.2023.

 

Herr Krämer, Allianz Fränkischer Süden, berichtet, dass die 2009 gegründete Allianz aus 14 Kommunen bestehe. Das Gebiet umfasst fast 36.000 Einwohner und erstrecke sich von Reichenberg bis zum Würzburger Stadtrand angehend bis ins Taubertal sowie von Bütthard bis zur Stadt Ochsenfurt. Im Frühjahr 2025 läuft die 2. Förderperiode aus.

Schwerpunkt war von Anfang an das Thema Innentwicklung in Kooperation mit dem Landkreis, der einen Teil der Aufgaben übernommen habe. Aktuell liegt der Schwerpunkt bei der Verwaltungskooperation im südlichen Landkreis, da die Aufgabenvielfalt größer werde und das Personalangebot überschaubar sei. Um für die Zukunft besser aufgestellt zu sein, werde auch fachliche Unterstützung von externen Fachleuten geholt.

Viele Projekte laufen gemeindeübergreifend. Im südlichen Landkreis hatten sich letztes Jahr 5 Schwimmbäder zusammengeschlossen. Wer eine Jahreskarte in einem der Bäder kaufte, konnte diese für alle 5 Bäder nutzen. Der Markt Giebelstadt hat dies für seine Bürger noch zusätzlich mit 50 % gefördert.

Das große Gebiet ist eine besondere Herausforderung. Mit einem Seminar soll die Evaluierung angegangen werden, um rechtzeitig die Weichen für die nächste Förderperiode zu stellen. Der Zusammenschluss habe sich sehr bewährt und soll fortgeführt werden.

 

Herr Schlier, Kommunale Allianz Würzburger Norden, teilt mit, dass der 1. Förderzeitraum zum 01.04.2024 ausläuft. Die Allianz soll fortgeführt werden, allerdings soll die Umsetzungsbegleitung neu ausgeschrieben werden.

In den letzten Jahren wurden große Projekte bearbeitet. Eines davon ist das Leuchtturmprojekt Schullandschaft Würzburger Norden. Das nächste große Projekt, das gerade richtig anläuft, ist die Pilotstudie Bewässerung und Sonderkulturen im Würzburger Norden, das voraussichtlich über einen Zeitraum von 2 Jahren laufen wird.

Er teilt weiterhin mit, dass die Allianz Würzburger Norden als einzige Interkommunale Allianz für das Zukunftspaket Förderung der Bundesrepublik ausgewählt worden sei. Die Förderung über 150.000 € gehe zu 100 % in Projekte, die Kindern und Jugendlichen zu Gute komme. Das Programm ist terminlich eng getaktet, er ist aber optimistisch, da schon einige gute Projekte für Kinder und Jugendliche ausgesucht wurden.

 

Frau Rothenbucher, Allianz Waldsassengau, teilt mit, dass die Gemeinde Uettingen aus der Allianz ausgetreten ist, was sehr bedauert werde. Die Fortschreibung der ILEK soll nun mit 12 statt mit 13 Gemeinden weitergeführt werden.

Ein Thema in der Allianz ist auch die Innenentwicklung mit einer neuen Managerin, die eine sehr umfängliche Erfahrung dahingehend hat. Etliche Kommunen aus der Allianz haben mit dem Innenentwicklungsprogramm des Landkreises sehr gute Erfahrungen gemacht.

Als Kooperationsprojekt stehen digitale Wasserzähler in Frage. Ein weiteres Kooperationsprojekt zwischen den Gemeinden sind die Obdachlosenunterkünfte. Die Bauhöfe arbeiten in manchen Beschaffungs- und Weiterbildungsmaßnahmen zusammen. Für die Öffentlichkeitsarbeit wird der Freizeitwegweiser aktualisiert.

Geplant sei einen Tag der Allianz zu organisieren. Hierbei soll die Ökomodel-Region stadt.land.wü. mit ins Boot genommen werden.

Aktuell werde allianzübergreifend darüber nachgedacht, wie man in Zukunft mit den Standesämtern umgehe, da einige Standesbeamte in nächster Zeit in den Ruhestand gehen und einige Stellen nicht nachbesetzt werden können. Diesbezüglich besteht auch ein Austausch mit der Standesamtaufsicht beim Landratsamt.

Beim Regionalbudget gab es einen zweiten Durchlauf, weil nicht alle Mittel abgeschöpft waren. Dies sei abgeschlossen. In der nächsten Lenkungsgruppensitzung soll bekannt gegeben werden, welche Projekte noch vorhanden sind.

 


Zur Kenntnis an StabL, SFB 8