Beschluss: zur Kenntnis genommen

Anlage/n:         Präsentation

 

 

Sachverhalt:

 

Die Stadt Würzburg ist nach der Fortschreibung des Landesentwicklungsprogramms seit 2018 als ein Regionalzentrum ausgewiesen, auch „Regiopole“ genannt. Regionalzentren sollen als überregional bedeutsame Bildungs-, Handels-, Kultur-, Messe-, Sport-, Verwaltungs-, Wirtschafts- und Wissenschaftsschwerpunkte weiterentwickelt werden. Sie sollen zur räumlichen und wirtschaftlichen Stärkung eines weiten Umlandes positive Impulse setzen. Dementsprechend sind Stadt und Landkreis Würzburg – das Regionalzentrum und sein Umland – in vielen Aufgabenbereichen eng miteinander verflochten.

 

Bereits seit Beginn des Jahrzehnts bestehen Überlegungen zur Intensivierung und Institutionalisierung der Stadt-Umland-Kooperation.

 

Handlungsfelder dieser Überlegungen sind u. a. die Kommunale Bauleitplanung (z. B. interkommunale Bauleitplanung, Abstimmung bei Gewerbeflächen), Schulen (Kooperation von Berufsschulen, Gymnasien und der Schulen in Stadt und Landkreis allgemein), Sport, Kultur, Tourismus, ÖPNV, Verkehr (Ausbau A3 + A7, Schienenverkehr, Verkehrslandeplatz Giebelstadt), Agenda 21 und 2030, Soziales (Ausgleich sozialer Lasten), Finanzen (FAG, Gewerbesteuerpolitik) und Wirtschaft (Gewerbeflächenentwicklungsplan, Kooperation der Gründerzentren und Fachkräftegewinnung, Förderung).

 

Die Landesgartenschau 2018 bot für Stadt und Landkreis Würzburg eine einmalige Gelegenheit, die Qualität und Intensität der interkommunalen Zusammenarbeit auf ein höheres Niveau zu heben. Das Ziel, sich als interessanten Wirtschafts-, Arbeits- und Wissenschaftsstandort sowie als attraktiver Lebens- und Erholungsraum vorzustellen, führte in vielen Bereichen zu einer partnerschaftlichen Kooperation auf Augenhöhe. Einige weitere Projekte wurden hieraus entwickelt und umgesetzt.

 

Zur Wiedererkennung und um einen einheitlichen Auftritt mit entsprechender Außenwirkung zu erzielen, wurde eigens eine Wort-Bild Marke entworfen: „stadt.land.wü – Natürlich Würzburg. Leben in Stadt und Landkreis“. Das Logo wurde schnell zur Marke und sollte von da an für alle Gemeinschaftsprojekte zwischen Stadt und Landkreis eingesetzt werden. Für die Öffentlichkeitswirksamkeit wurden u. a. Imagefilme und eine gemeinsame Website
www.stadt-land-wue.de konzipiert.

 

Es gibt mittlerweile diverse Projekte zwischen Stadt und Landkreis, die sich in die Handlungsfelder „Demographischer Wandel“, „Wettbewerbsfähigkeit“, „Siedlungsentwicklung“, „Regionale Identität“, „Klimawandel“ und „Sonstiges“ gruppieren lassen. Aufgrund der fehlenden Zieldefinition/Strategie mit Kennzahlensystem sind dies bis dato Einzelprojekte.

 

Die Handlungsfelder und Herausforderungen decken sich zum Großteil mit den Anforderungen und Bedürfnissen in den Gemeinden und interkommunalen Allianzen.

 

Damit diese erfolgreichen Zukunftsprojekte nachhaltige Wirkung zeigen können und sich fort- und weiterentwickeln, bedarf es einer gemeinsamen Vision und einer
„stadt.land.wü. Zukunftsstrategie“. Eine klare Zieldefinition und abgestimmte Maßnahmen mit Controlling System sind hierbei aufzunehmen.

 

Die Regierung von Unterfranken begleitete bisher all diese Kooperationsprojekte mit großem Interesse und unterstützte an vielen Stellen mit Know-how und finanziellen Mitteln. Andere Regionen (Schweinfurt, Augsburg und Landshut) wurden auf diese besondere Zusammenarbeit aufmerksam und nahmen das gerne als Orientierung auf.

 

Nachdem mehr und mehr an neuen Ideen und Aufgaben im Rahmen von stadt.land.wü. genannt werden, wurde 2020 mit der Regierung von Unterfranken die Möglichkeit einer Strategieentwicklung und deren Förderung geprüft. Durch die Pandemie standen hierfür bisher keine Kapazitäten zur Verfügung, um den Prozess strukturiert vorzubereiten.

 

In der Sitzung des Interkommunalen Ausschusses stadt.land.wü. (IKA) wurde einstimmig die Empfehlung abgegeben, den geplanten Strategieprozess anzugehen.

 

Ein Antrag auf Projektförderung nach der Förderrichtlinie Landesentwicklung – FöRLa – Förderung Strategieentwicklung – wird gerade vorbereitet. Ziel ist es, die bisherigen und künftigen Aufgabenfelder interkommunaler Zusammenarbeit zu sondieren, Möglichkeiten abzuwägen und Maßnahmen zu erarbeiten.

 

Das Personal zur Projektumsetzung der Strategieentwicklung im Rahmen des Regional-managements wird vom Landkreis Würzburg durch Freistellung von vorhandenem Personal (Personaleinsatz voraussichtlich 50%) im Stabsstellenfachbereich Regionalmanagement, Kreisentwicklung und Wirtschaftsförderung zur Verfügung gestellt.

 

Ein Stadt-Koordinator arbeitet innerhalb eines vordefinierten Zeitkontingents, um eine reibungslose Information sowie Kommunikation zwischen der Stadt und dem Landratsamt zu gewährleisten. Die enge Abstimmung mit den Gemeinden, interkommunalen Allianzen und den beiden LAG im Landkreis Würzburg ist vorgesehen.

 

Darüber hinaus soll eine Agentur zur Begleitung und Beratung des Strategieprozesses hinzugezogen werden.

 

Zur Antragsvorbereitung, Sondierung der bisherigen Themenfelder und Identifikation von weiteren Handlungs- und Umsetzungsbedarfen wurde mit den Mitgliedern des IKA in einem Auftaktworkshop am 15.02.2023 eine Bestandsaufnahme und erste Ideensammlung durchgeführt. Die Ergebnisse sind beeindruckend und bestätigen den Bedarf an weiteren strategisch auszurichtenden Kooperationen.

 

 

 

Debatte:

 

Herr Dröse erläutert den Sachverhalt anhand einer Präsentation.

 

Es sind keine Wortmeldungen vorhanden.

 


Zur weiteren Veranlassung an SFB 8

 

Zur Kenntnis an StabL