Sitzung: 28.04.2023 Interkommunaler Beirat des Landkreises Würzburg
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Anlage/n: Präsentation
Sachverhalt:
Die Stadt Würzburg ist nach der
Fortschreibung des Landesentwicklungsprogramms seit 2018 als ein
Regionalzentrum ausgewiesen, auch „Regiopole“ genannt. Regionalzentren sollen
als überregional bedeutsame Bildungs-, Handels-, Kultur-, Messe-, Sport-,
Verwaltungs-, Wirtschafts- und Wissenschaftsschwerpunkte weiterentwickelt
werden. Sie sollen zur räumlichen und wirtschaftlichen Stärkung eines weiten
Umlandes positive Impulse setzen. Dementsprechend sind Stadt und Landkreis
Würzburg – das Regionalzentrum und sein Umland – in vielen Aufgabenbereichen eng
miteinander verflochten.
Bereits seit Beginn des Jahrzehnts
bestehen Überlegungen zur Intensivierung und Institutionalisierung der
Stadt-Umland-Kooperation.
Handlungsfelder dieser Überlegungen
sind u. a. die Kommunale Bauleitplanung (z. B. interkommunale Bauleitplanung,
Abstimmung bei Gewerbeflächen), Schulen (Kooperation von Berufsschulen, Gymnasien
und der Schulen in Stadt und Landkreis allgemein), Sport, Kultur, Tourismus,
ÖPNV, Verkehr (Ausbau A3 + A7, Schienenverkehr, Verkehrslandeplatz
Giebelstadt), Agenda 21 und 2030, Soziales (Ausgleich sozialer Lasten),
Finanzen (FAG, Gewerbesteuerpolitik) und Wirtschaft
(Gewerbeflächenentwicklungsplan, Kooperation der Gründerzentren und
Fachkräftegewinnung, Förderung).
Die Landesgartenschau 2018 bot für
Stadt und Landkreis Würzburg eine einmalige Gelegenheit, die Qualität und
Intensität der interkommunalen Zusammenarbeit auf ein höheres Niveau zu heben.
Das Ziel, sich als interessanten Wirtschafts-, Arbeits- und
Wissenschaftsstandort sowie als attraktiver
Lebens- und Erholungsraum
vorzustellen, führte in vielen Bereichen zu einer partnerschaftlichen
Kooperation auf Augenhöhe. Einige weitere Projekte wurden hieraus entwickelt
und umgesetzt.
Zur Wiedererkennung und um einen
einheitlichen Auftritt mit entsprechender Außenwirkung zu erzielen, wurde
eigens eine Wort-Bild Marke entworfen: „stadt.land.wü – Natürlich Würzburg.
Leben in Stadt und Landkreis“. Das Logo wurde schnell zur Marke und sollte von
da an für alle Gemeinschaftsprojekte zwischen Stadt und Landkreis eingesetzt
werden. Für die Öffentlichkeitswirksamkeit wurden u. a. Imagefilme und eine
gemeinsame Website
www.stadt-land-wue.de konzipiert.
Es gibt mittlerweile diverse Projekte
zwischen Stadt und Landkreis, die sich in die Handlungsfelder „Demographischer
Wandel“, „Wettbewerbsfähigkeit“, „Siedlungsentwicklung“, „Regionale Identität“,
„Klimawandel“ und „Sonstiges“ gruppieren lassen. Aufgrund der fehlenden
Zieldefinition/Strategie mit Kennzahlensystem sind dies bis dato
Einzelprojekte.
Die Handlungsfelder und
Herausforderungen decken sich zum Großteil mit den Anforderungen und
Bedürfnissen in den Gemeinden und interkommunalen Allianzen.
Damit diese erfolgreichen
Zukunftsprojekte nachhaltige Wirkung zeigen können und sich fort- und
weiterentwickeln, bedarf es einer gemeinsamen Vision und einer
„stadt.land.wü. Zukunftsstrategie“. Eine klare Zieldefinition und abgestimmte
Maßnahmen mit Controlling System sind hierbei aufzunehmen.
Die Regierung von Unterfranken begleitete bisher all diese Kooperationsprojekte mit großem Interesse und unterstützte an vielen Stellen mit Know-how und finanziellen Mitteln. Andere Regionen (Schweinfurt, Augsburg und Landshut) wurden auf diese besondere Zusammenarbeit aufmerksam und nahmen das gerne als Orientierung auf.
Nachdem mehr und mehr an neuen Ideen und Aufgaben im Rahmen von stadt.land.wü. genannt werden, wurde 2020 mit der Regierung von Unterfranken die Möglichkeit einer Strategieentwicklung und deren Förderung geprüft. Durch die Pandemie standen hierfür bisher keine Kapazitäten zur Verfügung, um den Prozess strukturiert vorzubereiten.
In der Sitzung des Interkommunalen Ausschusses stadt.land.wü. (IKA) wurde einstimmig die Empfehlung abgegeben, den geplanten Strategieprozess anzugehen.
Ein Antrag auf Projektförderung nach der Förderrichtlinie Landesentwicklung – FöRLa – Förderung Strategieentwicklung – wird gerade vorbereitet. Ziel ist es, die bisherigen und künftigen Aufgabenfelder interkommunaler Zusammenarbeit zu sondieren, Möglichkeiten abzuwägen und Maßnahmen zu erarbeiten.
Das
Personal zur Projektumsetzung der Strategieentwicklung im Rahmen des Regional-managements
wird vom Landkreis Würzburg durch Freistellung von vorhandenem Personal
(Personaleinsatz voraussichtlich 50%) im Stabsstellenfachbereich Regionalmanagement,
Kreisentwicklung und Wirtschaftsförderung zur Verfügung gestellt.
Ein
Stadt-Koordinator arbeitet innerhalb eines vordefinierten Zeitkontingents, um
eine reibungslose Information sowie Kommunikation zwischen der Stadt und dem
Landratsamt zu gewährleisten. Die enge Abstimmung mit den Gemeinden, interkommunalen
Allianzen und den beiden LAG im Landkreis Würzburg ist vorgesehen.
Darüber
hinaus soll eine Agentur zur Begleitung und Beratung des Strategieprozesses
hinzugezogen werden.
Zur Antragsvorbereitung, Sondierung der bisherigen Themenfelder und Identifikation von weiteren Handlungs- und Umsetzungsbedarfen wurde mit den Mitgliedern des IKA in einem Auftaktworkshop am 15.02.2023 eine Bestandsaufnahme und erste Ideensammlung durchgeführt. Die Ergebnisse sind beeindruckend und bestätigen den Bedarf an weiteren strategisch auszurichtenden Kooperationen.
Debatte:
Herr Dröse erläutert den Sachverhalt anhand einer Präsentation.
Es sind keine Wortmeldungen vorhanden.
Zur weiteren
Veranlassung an SFB 8
Zur Kenntnis an StabL