Beschluss: einstimmig beschlossen

Sachverhalt:

 

Seit 2019 bietet die Jugend- und Drogenberatung Würzburg das Projekt FreD an. Das Angebot richtet sich an Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren, die mit illegalen Drogen auffällig geworden sind. Der Besitz und Konsum von illegalen Drogen wird i.d.R. von der Polizei zur Anzeige gebracht. Das führt zudem zu meist weitergehenden negativen Folgen in der Schule, in der Familie oder im Job.

 

Die Teilnahme am FreD – Gruppenprogramm verhindert oder mildert die möglichen negativen Folgen mit dem Ziel, junge Menschen zu motivieren, sich mit ihrem Konsum auseinander zu setzen und einer möglichen Abhängigkeitsentwicklung vorzubeugen. Nach dem Erstkontakt mit der Polizei sollen innerhalb von 3 Wochen sogenannte Intake-Gespräch stattfinden, um die Eignung für das FreD – Programm zu klären. Im positiven Fall erfolgt eine Mitteilung an die zuständige Polizeidienstelle.

 

 

Der FreD - Kurs findet in der Drogenberatungsstelle Würzburg statt. Personell stehen aktuell 9,75 Wochenstunden, verteilt auf zwei Mitarbeiterinnen zur Verfügung. Seit Anfang 2020 stieg die Nachfrage so stark an, dass mit der vorhandenen personellen Ressource die Nachfrage nicht mehr gedeckt werden konnte. Es kommt zu längeren Wartezeiten was dem Konzept einer zeitnahen Intervention widerspricht. Zuweisungen durch Schule oder Jugendhilfe können aktuell aufgrund des geringen Stundenvolumens überhaupt nicht bearbeitet werden.

 

In einer Besprechung mit der Stadt Würzburg wurde die Möglichkeit einer Mitfinanzierung durch den Landkreis diskutiert. Die Drogenberatungsstelle Würzburg wird bisher ausschließlich von der Stadt Würzburg finanziert, bedient aber Anfragen junger Drogenabhängiger oder Drogengefährdeter aus einem größeren Umfeld. Seit 2019 bis 2021 gab es allein im FreD – Programm 198 Anmeldungen, wovon 43% die Teilnahme komplett absolviert haben. Die Altersstruktur liegt zwischen 14 und 20 Jahren. Laut Mitteilung der Drogenberatungsstelle kamen im Zeitraum der drei Jahre 30% der Anmeldungen aus Würzburg Stadt, 53 % aus dem Landkreis Würzburg und 17 % aus anderen Landkreisen.

 

Das FreD-Programm als tertiäre Drogenprävention ist dem Amt für Jugend und Familie in der Jugendgerichtshilfe, den Diversionen und der Suchtprävention bekannt und geschätzt. Aus diesem Grund würde das Amt für Jugend und Familie eine Beteiligung des Landkreises zur Stellenausweitung von derzeit 9,75 auf 19,5 Wochenstunden begrüßen. Auch das Polizeipräsidium Unterfranken befürwortet das Angebot.

 

In einer gemeinsamen Besprechung des GB3, Frau Opfermann, mit dem Sozialreferat der Stadt Würzburg und der Drogenberatungsstelle wurde eine Förderung des Landkreises i.H.v. 10.000 € zugrunde gelegt. Dies entspricht einem 50 %igen Finanzierungsanteil. Der Betrag ist im Jugendhilfeaushalt 2022 nicht berücksichtigt, nach Rücksprache mit der Kämmerei ist eine Finanzierung 2022 jedoch möglich auf dem Produkt 3631 1000. Für 2022 ist eine anteilige Auszahlung, abhängig vom Start vorgesehen, ab 2023 wird der Gesamtbetrag von 10.000 € im Haushalt eingeplant.

 

 

 

Beschlussvorschlag:

 

Der Jugendhilfeausschuss stimmt der anteiligen Förderung der Drogenberatungsstelle Würzburg für das Suchtpräventionsprojekt FreD zu. Die jährliche Förderung von 10.000 € zur Stellenausweitung wird 2022 anteilig abhängig vom Start bereitgestellt. Ab 2023 wird der Gesamtbetrag von 10.000 € im Haushalt eingeplant.

 

 

 

Debatte:

 

Herr Landrat Ebert legt Wert darauf, dass ein Monitoring und eine Berichterstattung über den Verlauf des Förderprogrammes in einer künftigen Sitzung im Jugendhilfeausschuss vorgestellt werden.

 


Beschluss:

 

Der Jugendhilfeausschuss stimmt der anteiligen Förderung der Drogenberatungsstelle Würzburg für das Suchtpräventionsprojekt FreD zu. Die jährliche Förderung von 10.000 € zur Stellenausweitung wird 2022 anteilig abhängig vom Start bereitgestellt. Ab 2023 wird der Gesamtbetrag von 10.000 € im Haushalt eingeplant.