Beschluss: zur Kenntnis genommen

Anlage/n:         Präsentation

 

Sachverhalt:

 

Aufgrund des Gesetzes zur Ausführung der Sozialgesetze (AGSG) ist jede Kommune in Bayern dazu verpflichtet, ein Seniorenpolitisches Gesamtkonzept (SPGK) zu erstellen. Neben der Pflegebedarfsplanung legt das SPGK durch die Ermittlung von Handlungsempfehlungen den Fahrplan für die Seniorenarbeit der kommenden Jahre fest.

 

Bereits 2010 haben der Landkreis und die Stadt Würzburg das erste Seniorenpolitische Gesamtkonzept in interkommunaler Zusammenarbeit erstellt und hierfür einen Förderpreis erhalten. Im Jahr 2016 wurde das Konzept wiederum fortgeschrieben und neu aufgelegt. In enger Abstimmung zwischen Stadt und Landkreis Würzburg wird diese erfolgreiche Zusammenarbeit kontinuierlich fortgeführt und die Fortschreibung des SPGK nach jeder Kommunalwahlperiode durchgeführt. Aus den bisherigen Konzepten haben sich viele erfolgreiche Angebote für die Generation 55plus (z.B. Pflegestützpunkt für die Region Würzburg, Seniorenwochen im Landkreis Würzburg, Wohn- und Pflegeberatung, aufsuchende Beratung für SeniorInnen im Stadtgebiet Würzburg, Seniorenbusse etc.) entwickeln und etablieren können.

 

Die aktuelle Fortschreibung des SPGK 2020 erfolgt in der Neuauflage mit fachlicher Begleitung durch das BASIS-Institut aus Bamberg unter der Leitung von Herrn Dr. Hans-Peter Buba. 

 

Das Kooperationsprojekt und die Zusammenarbeit mit dem BASIS-Institut werden durch ein Lenkungsgremium gesteuert. In diesem Gremium wird der Landkreis durch das Kommunalunternehmen mit den Vorständen Frau Eva von Vietinghoff-Scheel und Herrn Prof. Dr. Alexander Schraml sowie Herrn Tobias Konrad als Leiter der Abteilung Senioren vertreten. Für die Stadt Würzburg zeichnen sich Frau Sozialreferentin Dr. Hülya Drüber, Herr Sozialkoordinator Steffen Deeg sowie Herr Thomas Stolzenberg als Leiter des Fachbereichs Integration, Inklusion und Senioren verantwortlich.

Zudem begleitet eine 20-köpfige Projektgruppe aus ExpertInnen der Seniorenarbeit, Leistungserbringern und Kostenträgern die Erstellung der Neuauflage.

 

Ein Kernelement der sozialwissenschaftlichen Analyse bilden empirische Befragungen,

um einen möglichst genauen Überblick über die Bedarfe der Seniorinnen und Senioren in der Region Würzburg erhalten zu können. Bei den Erhebungen kommt -neben der standardisierten Befragung der (teil-) stationären Einrichtungen und der ambulanten Dienste- der aufwändig durchgeführten Bürgerbefragung „Generation 55 plus“ eine besondere Bedeutung zu.  

Insgesamt wurden 9.000 Fragebögen an zufällig ausgewählte Personen, die älter als 55 Jahre sind, in Stadt und Landkreis Würzburg versendet.

Davon haben rund 35% der Befragten sowohl im Landkreis als auch in der Stadt geantwortet und ihren Fragebogen an das beratende Institut zurückgeschickt. Die Ergebnisse aller Befragungen fließen direkt in das SPGK mit ein.

 

In der Folge werden mit Hilfe von Experteninterviews mit ausgewählten Personen (aus Bereichen der Bürgerschaft aber auch Leistungserbringern in der Pflege) die Ergebnisse der Fragebögen nochmals konkretisiert und differenziert.

 

Die Neuauflage für das Seniorenpolitische Gesamtkonzept 2020/2021 sollen anschließend vom Kreistag/KU-Verwaltungsrat und vom Stadtrat Würzburg verabschiedet werden.

 

 

 

Debatte:

 

 

Frau Dr. Düber und Herr Prof. Dr. Schraml stellen die Fortschreibung der Seniorenpolitischen Gesamtkonzepte einschließlich Pflegebedarfsplanung für den Landkreis und die Stadt Würzburg anhand einer Präsentation vor.

 

Die gute Zusammenarbeit von Stadt Würzburg und dem Kommunalunternehmen des Landkreises als Musterbeispiel interkommunaler Zusammenarbeit wird hervorgehoben.

 

Herr Prof. Dr Schraml spricht die Hausärztliche Versorgung an, die vor allem im Landkreis in Zukunft wohl nicht flächendeckend möglich sein wird. Diese Thematik wurde im Seniorenpolitischen Gesamtkonzept mit aufgenommen.

 

Frau Grötsch fragt nach Konzepten, wie man den ambulanten Pflegebereich von Stadt und Landkreis stärken kann. Sie spricht die Defizite in der Versorgungsstruktur von zu Pflegenden zu Hause, insbesondere in den Nachtstunden, an.

 

Herr Prof. Dr. Schraml erklärt, dass verschiedene Maßnahmen angedacht werden. Es besteht ein Mangel an Pflegepersonal. Er verweist darauf, dass im Hebst 2022 die Pflegeschule des Landkreises eröffnen wird. Ziel ist es, die Ausbildungssituation zu verbessern und den Beruf attraktiver zu gestalten. Aufgrund der Corona-Pandemie ist ein nicht unerheblicher Zulauf zum Beruf Pflegefachfrau/Pflegefachmann zu verzeichnen. Hier geht er auf die Vorteile des Berufes ein: Krisensicherer Job, keine Kurzarbeit usw.. Es besteht Bedarf für Pflegekräfte im stationären sowie im ambulanten Bereich.

 


 

Zur weiteren Veranlassung an KU

 

Zur Kenntnis an ZB