Beschluss: einstimmig beschlossen

Anlage/n:         Präsentation

 

Sachverhalt:

 

Das Bündnis Familie und Arbeit in der Region Würzburg ist ein interkommunaler Zusammenschluss von Stadt und Landkreis Würzburg und gewährleistet die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Wirtschafts- und Familienverbänden, regionalen Unternehmen, Verwaltung und Politik.

 

Auf Anregung des Familienausschusses des Landkreises Würzburg wurde das Bündnis Familie und Arbeit in der Region Würzburg am 17. Juli 2006 als interkommunales und interdisziplinär ausgerichtetes Projekt gegründet. Beteiligt waren die damalige OB Frau Beckmann, der damalige Landrat Herr Zorn, die IHK, HWK, Agentur für Arbeit sowie s.Oliver und Koenig & Bauer als Unternehmensvertreter. Teilnehmende Schirmherrin war die damalige Bundesfamilienministerin Frau von der Leyen.

 

Das Bündnis richtet sich an Unternehmen, die familiengerechte Maßnahmen am Arbeitsplatz einführen wollen. Ziel ist es, Familienfreundlichkeit in der Region Würzburg als feste politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Größe zu verankern und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf positiv zu beeinflussen, indem das Thema in die Chefetagen und zu den Personalverantwortlichen getragen wird.

 

Was führt uns zusammen: Familien sind ein bedeutender Standortfaktor und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf trägt zu besseren Standortbedingungen in der Region Würzburg bei. Deshalb steht familienbewusstes Handeln immer mehr im Mittelpunkt der Kommunalpolitik. Aber auch Unternehmen haben längst den Mehrwert einer familienorientierten Personalpolitik erkannt und letztendlich profitieren Mütter und Väter durch eine Verbesserung der Vereinbarkeit. Geleitet von der Überzeugung, durch gemeinsames Handeln können Privatwirtschaft, öffentliche Hand und Familien gleichermaßen profitieren, konnten diese Ziele erfolgreich durch die Vernetzung interessierter Unternehmen aus der Region verbreitet werden.

 

Das Bündnis steht für praxisorientierte Impulse, für neue Ideen und Projekte familienbewusster Arbeitswelt sowie für deren praktische Umsetzungen.

 

Beispiele sind:

  • Einführung des Kindermitbringtages am schulfreien Buß- und Bettag
  • Jährliche Praxistage für Personalverantwortliche zu unterschiedlichen Themen familienbewusster Personalpolitik
  • Leitfäden für Unternehmen:
    • Vereinbarkeit von Pflege und Beruf
    • Kindermitbringtag
    • Kindertagesbetreuung

 

Mit einem Internetangebot als Plattform für Firmen, Verbände und öffentliche Arbeitgeber sowie einem Newsletter wurde der kontinuierlich Kontakt zu den Partnern aufrechterhalten und konnten sich Interessierte informieren.

 

Aktuell sind 38 Unternehmen Mitglied im Bündnis.

 

Eine Steuerungsgruppe koordiniert die Aktivitäten des Bündnisses. Beteiligt daran sind die Agentur für Arbeit, Handwerkskammer, IHK, Stadt und Landkreis Würzburg, sowie 5 weitere Partner im Bündnis für den Zeitraum von 2 Jahren bestimmt werden.

 

 

Zur Zukunft des Bündnisses:

 

Das Bündnis wurde als Projekt gegründet, die Projektziele wurden oben beschrieben. Ein Projekt ist grundsätzlich durch eine zeitliche Beschränkung definiert und endet mit der Zielerreichung. Tatsächlich hat das Bündnis Familie und Arbeit seine Zielvorgaben erfolgreich erfüllt. In einem gemeinsamen Diskussionsprozess mit unseren Partnern haben wir uns mittels einer Umfrage, einer Onlinekonferenz der Mitglieder und mehrfach in der Steuerungsgruppe damit auseinandergesetzt.

Ergebnis ist eindeutig der Wunsch, das Bündnis weiter aufrecht zu erhalten.

 

Hinzu kommt die Sachlage, dass die beiden maßgeblich für das Bündnis verantwortlichen Akteure, Christiane Matzewitzki von der Stadt Würzburg und Klaus Rostek für den Landkreis Würzburg in absehbarer Zeit sich ihrem Dienstende nähern. Sollte also eine Weiterführung erfolgen, muss das Bündnis rechtzeitig vorher an engagierte Nachfolge übergeben werden. Es handelt sich bei dieser zwar überschaubaren Tätigkeit allerdings um eine, die „Herzblut“ und „Leidenschaft“ erfordert und nicht einfach „verwaltet“ werden kann. Sowohl Stadt als auch Landkreis Würzburg haben ein positives Signal gesendet, so dass in einem nächsten Schritt die Nachfolge zu klären wäre.

 

 

 

Beschlussvorschlag:

 

Der Ausschuss begrüßt die Aktivitäten des Bündnisses für Familie und Arbeit in der Region Würzburg und empfiehlt den Verwaltungen von Stadt und Landkreis Würzburg, eine nachhaltige Struktur zu entwickeln. Hierzu ist eine geeignete Personalauswahl erforderlich.

 

 

 

Debatte:

 

 

Frau Matzewitzki und Herr Rostek stellen die Arbeit des Bündnisses Familie und Arbeit in der Region Würzburg anhand einer Präsentation vor.

 

Herr Lehrieder, MdB, verweist darauf, dass am 30.07.2021 die Bundesnotbremse endet. Danach wird die Pflicht zum Homeoffice aufgehoben werden. Es werden von den Betrieben Überlegungen stattfinden, wie die Belegschaft teilweise weiter in Homeoffice beschäftigt werden kann. Er spricht die Schwierigkeiten bezügliche Homeoffice und Homeschooling, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf an. Er fragt, ob es Überlegungen des Bündnisses gibt, wie man hier Erfahrungen aus den Betrieben der Region mitnehmen kann. Herr Lehrieder befürwortet die Weiterführung des Bündnisses für Familie und Arbeit und verweist auf die Notwendigkeit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf unter den schwierigen aktuellen Bedingungen.

 

Herr Rostek erklärt, dass in Bezug auf die mobile Arbeit ein enger Austausch mit IHK und Wirtschaftsverbänden stattfindet. Es wurde gespiegelt, dass es eine Umkehr zu „alten“ Arbeitsformen nicht mehr geben wird. Mobiles Arbeiten wird ein Regelarbeitsmodell werden.

Die Thematik „Die Folgen und Konsequenzen von Homeschooling und Homeoffice für das Familienleben“ wird erarbeitet.

 

Frau Matzewitzki ergänzt, dass die Erarbeitung dieses Themas für den nächsten Praxistag im November 2021 geplant ist.

 

Herr Weber bestätigt die vielen Änderungen in Beruf und den Familien. Seiner Ansicht nach bleibt jedoch die Konstante von „Familie und Schule sowie Bildung“ bestehen. Er spricht die schwierige Koordination dieser drei Felder an. Weiter ist er der Auffassung, dass eine große Stresssituation in den Familien der Schulbeginn um 8:00 Uhr ist. Eine Koordination des Familienlebens und der Berufstätigkeit ist hier notwendig und führt zu Stresssituationen in den einzelnen Familien. Der Auftrag des Bündnisses sollte sich nicht auf Familie und Beruf beschränken, sondern um das Feld Schule erweitert werden.

 

Frau Matzewitzki erklärt, dass die enormen Herausforderungen für die Familien erwiesen sind. Sie bestätigt, dass der Bereich Schule in hohem Maße berücksichtigt werden muss. Weiter nennt sie die Themenfelder Gesundheit, Pflege und Beruf, die Beachtung finden müssen.

 

Frau Haupt-Kreutzer bezweifelt, dass die Umsetzung von Homeoffice auch weiterhin bestehen bleiben wird. Sie erklärt, dass das Thema für den Praxistag gut gewählt ist. Weiter ist sie der Ansicht, dass das Bündnis aufrechterhalten werden sollte.

 

Herr Landrat Eberth bestätigt die Wichtigkeit des Bündnisses als notwendiges Netzwerk.

 

 


Beschluss:

 

Der Ausschuss begrüßt die Aktivitäten des Bündnisses für Familie und Arbeit in der Region Würzburg und empfiehlt den Verwaltungen von Stadt und Landkreis Würzburg, eine nachhaltige Struktur zu entwickeln. Hierzu ist eine geeignete Personalauswahl erforderlich.


Zur weiteren Veranlassung an GB 3

 

Zur Kenntnis an