Beschluss: einstimmig beschlossen

 

Anlage/n:          Präsentation

 

 

Sachverhalt:

 

Im Landkreis Würzburg gibt es mit der „Öko-Modellregion Waldsassengau“ die einzige Initiative, die sich für das Förderprogramm des STMELF beworben hatte.

 

Die Region Waldsassengau mit ihren 13 Kommunen hat 2012 zur „Allianz Waldsassengau im Würzburger Westen“ zusammengeschlossen und 2014 erfolgreich als Öko-Modellregion beworben. Die landwirtschaftliche Nutzung in der Region ist stark auf den Ackerbau ausgerichtet und weist mit 12 Prozent Bio-Betrieben überdurchschnittliche Öko-Landbaustrukturen auf. (Quelle: https://www.oekomodellregionen.bayern/waldsassengau)

 

 

Die Öko-Modellregion im Waldsassengau wird aufgrund der gesunkenen Förderquote und einer personellen Veränderung des Öko-Modellregions-Manager nicht mehr fortgeführt.

 

Eine mögliche Ausweitung der Öko-Modellregion (ÖMR) auf den gesamten Landkreis Würzburg wurde bereits 2019 erstmals abgewogen. Zu dieser Zeit entschied man sich gegen eine Antragstellung als ÖMR, da Landkreisinitiativen seitens des Ministeriums eher schwierig in die Förderkulisse passten und damit Ausnahmen darstellten. Mittlerweile haben sich die Rahmenbedingungen geändert und eine grundsätzliche Möglichkeit eröffnet, als Landkreis Würzburg ÖMR zu werden.

 

 

Nachfolgende Rahmenbedingungen werden vom Staatsministerium kommuniziert:

 

27 Gemeindeverbünde als "Staatlich anerkannte Öko-Modellregionen in Bayern"
Staatlich anerkannte Öko-Modellregionen in Bayern

Die staatlich anerkannten Öko-Modellregionen in Bayern sind ein zentraler Baustein der Initiative "BioRegio Bayern 2020" der Bayerischen Staatsregierung. Es handelt sich um 27 Gemeindeverbünde unterschiedlicher Größe, die über ganz Bayern verteilt sind.
Mit zukunftsfähigen Ideen und Maßnahmen entwickeln engagierte Menschen vor Ort den ökologischen Landbau in ihren Kommunen weiter. Einige der Modell-Regionen weisen bereits hohe Anteile ökologischen Landbaus auf und möchten noch erfolgreicher werden. Andere sind bei diesem Thema noch schwächer entwickelt. Sie wollen die Chance nutzen und einen deutlichen Schritt nach vorne machen.


Im Fokus der Öko-Modellregionen steht dabei die Verbindung von regionaler Wertschöpfung, ökologischer Erzeugung und den positiven Synergieeffekten aus beidem für die Entwicklung des ländlichen Raumes. Solche Synergieeffekte können z.B. Boden- und Gewässerschutz, Tierwohl, Erhaltung der gebietstypischen Biodiversität, Landschaftsbild, Naherholung und Tourismus sowie die Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen betreffen.

 

 

Ziel der Öko-Modellregionen

Ziel des Projekts ist die Einbindung der Kommunen, der Verbraucherinnen und Verbraucher, der Verarbeitung und des Handels, der Öko-Anbauverbände und -Beratung, der Landwirtschaftsämter sowie weiterer lokaler Akteure in den Ausbau des ökologischen Landbaus und die Verwendung von Ökolebensmitteln in der Region sowie die Vernetzung mit Themen der Ländlichen Entwicklung. Die in den jeweiligen Gemeindeverbünden existierenden Potenziale werden identifiziert, die vorhandenen Strukturen mit den engagierten Menschen vor Ort belebt bzw. neu aufgebaut und eine große Bandbreite an Projekten gemeinsam umgesetzt.

 

Quelle: https://www.lfl.bayern.de/iab/landbau/176956/index.php

 

 

Das Bewerbungsverfahren für eine (Erweiterung) ÖMR Landkreis Würzburg könnte nach Aussage des Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wie folgt gestaltet werden:

 

-           Sachstand ÖMR Waldsassengau (Basis Verlängerungsantrag), ergänzt um

o          Projektideen auf Landkreisebene

o          Motivation Landkreis Würzburg

o          Ablauf Ausweitung (Beschreiben des Prozesses, Fassen der notwendigen Beschlüsse)

-           Informationen zur zukünftigen Struktur und zum Sitz des Projektmanagements

o          Einbindung/Verortung der Stelle im Landratsamt

o          Aufzeigen der hierdurch entstehenden Synergieeffekte

-           Positive Stellungnahme der bisherigen ÖMR sinnvoll

-           Geplante Maßnahmen im Verlängerungszeitraum

o          Abstimmung mit regionalen Akteuren sinnvoll (AELF, ALE, ILEs, Bauernverband,
            Weinbauverband, LPV, etc.)

-           Umfang gesamt ca. 8-10 Seiten

 

Folgende Themenbereiche können / sollen im Konzept bzw. in den Projektideen berücksichtigt werden:

-           Landwirtschaftliche Erzeugung (einschl. Gartenbau, Imkerei und Teichwirtschaft)

-           Verarbeitung unter Berücksichtigung des Ernährungshandwerks

-           Vermarktung, Gastronomie, Hotellerie, Gemeinschaftsverpflegung

-           Diversifizierung (Agrotourismus, Direktvermarktung, Pädagogische Angebote usw.)

-           Information und Bewusstseinsbildung

 

Die Projekte sollen hierbei so konzipiert sein, dass sich Verknüpfungspunkte mit Themen einer nachhaltigen Regionalentwicklung ergeben. Dies können sein:

-           Biodiversität und Landschaftspflege

-           Regionale Versorgung/Nahversorgung/Erhalt von intakten Ortskernen

-           Nachhaltiger Tourismus und Naherholung

-           Soziale Landwirtschaft

-           Solidarische Landwirtschaft

-           Regionale Wertschöpfung, regionales Handwerk

 

Gefördert werden die Personalkosten für das Projektmanagement für (nach aktuellem Stand) weitere drei Jahre mit degressiven Fördersätzen.

1.         Jahr: 60 %

2.         Jahr: 40 %

3.         Jahr: 20 %

Pro Jahr können zusätzlich noch Ausgaben für Öffentlichkeitsarbeit gefördert (Höhe der Förderung ist ebenfalls degressiv entsprechend der Personalkostenförderung: 4.000 €, 2.666 €, 1.333 €) werden.

 

Weitere Kosten für Büroausstattung oder ähnliches sind nicht förderfähig. Ebenso die Umsetzung der jeweiligen Projekte. Hierfür müssen andere Fördertöpfe akquiriert werden (bspw. LEADER, RM, Regionalbudget, usw.).

 

 

 

Beschlussvorschlag:

 

Der interkommunale Beirat befürwortet die Bewerbung des Landkreises Würzburg im Rahmen des vom StMELF getragenen Landesprogramms BioRegio Bayern 2020 zur „Öko-Modellregion Landkreis Würzburg“.

 

 

 

Debatte

 

Landrat Eberth hebt die positiven Aspekte der Ökomodellregion Waldsassengau hervor. Er befürwortet, dass diese auf den Landkreis Würzburg transferiert werden sollte. Ein besseres Verständnis für die Landwirtschaft mit den regionalen Besonderheiten könnte hier geschaffen werden. Er betont, dass das Thema Regionalität nur in Vernetzung mit den Kommunen in das Bewusstsein der Bevölkerung getragen werden kann. Auch in Kombination mit dem Jugendhaus Leinach mit beispielsweise Wissen über Landwirtschaft und Urproduktion könnte die Thematik dargestellt und den Bürger*innen besser vermittelt werden.

 

Herr Dröse, Fachbereichsleiter Kreisentwicklung, informiert über die Ökomodellregion Landkreis Würzburg anhand einer Präsentation.

 

In der anschließenden Diskussion werden die Vorteile einer Ökoregion Landkreis Würzburg dargestellt und auf bisherige ähnliche beispielhafte Umsetzungen im Landkreis verwiesen. Eine Zusammenarbeit mit dem Jugendhaus Leinach wird befürwortet. Weiter wird erklärt, dass vier Mitglieder des Kreistages Biobauern sind und deren Kompetenz bei diesem Projekt unterstützend ist. Auch ist das Einbeziehen des Amtes für Ländliche Entwicklung notwendig.

 

Bürgermeisterin Rothenbucher informiert über die Vorteile, die sich aus dem Projekt „Ökomodell Waldsassengau“ für die Region ergeben haben. Sie erläutert, dass die Entscheidung, aus dem Projekt auszusteigen, nicht aus Kostengründen beschlossen wurde. Vielmehr konnten die gesetzten Ziele u.a. der Erhöhung von 12 % auf 30 % Ökobetriebe erreicht werden. Sie betont, dass eine Vermarktung von Produkten aus regionalem Anbau und aus Ökolandbau wichtig ist. Durch viele Veranstaltungen konnte das Projekt der Bevölkerung begreifbar gemacht werden. Weiter bestätigt sie die hohe Kompetenz von Herrn
Jochen Diener, der unterstützend für den Landkreis tätig werden könnte.

 

Es wird angeregt, dass auch die Themen Weinbau und Streuobst mit integriert werden sollten. Hier wird auf die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) verwiesen, die gute Beratungsleistungen für die Bürger*innen durchführen. Weiter wird debattiert, inwieweit nur ökologische Landwirtschaft oder auch regionaler Anbau einen Stellenwert bei diesem Projekt haben sollten.

 

 


Beschluss:

 

Der interkommunale Beirat befürwortet die Bewerbung des Landkreises Würzburg im Rahmen des vom StMELF getragenen Landesprogramms BioRegio Bayern 2020 zur „Öko-Modellregion Landkreis Würzburg“.


Zur weiteren Veranlassung an SFB 4

 

Zur Kenntnis an S