Sitzung: 16.09.2020 Interkommunaler Beirat des Landkreises Würzburg
Beschluss: einstimmig beschlossen
Anlage/n: Präsentation
Sachverhalt:
Im Rahmen des Regionalmanagements des Landkreises Würzburg wurde 2016 u.a.
das Projekt „Initiierung neuer Nahversorgungsstrukturen“ aufgenommen. Das
Projekt war/ist dem Handlungsfeld „demografischer Wandel“ zugeordnet. Die
Sicherung von Nahversorgungsmöglichkeiten vor Ort für alle Generationen und
Bedürfnisse ist eine große Herausforderung und Daueraufgabe nicht nur für
kleinere Gemeinden im Landkreis.
Das Regionalmanagement hat sich zum Ziel gesetzt, neue Wege der
Nahversorgungsstrukturen anzuregen, die im Einzelfall auch landkreis- und
bundeslandübergreifend notwendig sein können. Händler und Kunden trotz
fehlender örtlicher Infrastruktur in Geschäftsbeziehungen zu bringen und
hierbei die Besonderheiten der Bevölkerungsstruktur zu berücksichtigen, sind
die großen Herausforderungen.
Als Orientierungshilfe bei der Konzepterstellung konnte insbesondere auf
das KGSt-Gutachten (2016) „Nahversorgung in kleinen Kommunen“ und
„Nahversorgung in Bayern“ (2014) vom Bayerischen Staatsministerium für
Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie zurückgriffen werden.
Eine flächendeckende und gute Nahversorgung im Landkreis stärkt die
Region in vielen Bereichen mit dem Ziel der Attraktivitätsgewinnung als Wohn-,
Arbeits- und Wirtschaftsraum.
Zudem wird durch die Einkaufsmöglichkeit vor Ort das Dorfleben
bereichert und die Lebensqualität gesteigert. Besonders für periphere und dünn
besiedelte Gemeinden, welche stärker vom demografischen Wandel betroffen sind,
ist es wichtig, durch eine funktionierende Nahversorgung die Lebensqualität
dort zu erhalten und optimaler Weise dem demografischen Wandel
entgegenzuwirken.
Seit Erstellung des Nahversorgungskonzeptes wurden die Daten immer
wieder aktualisiert und auf Veränderungen mit den Verantwortlichen vor Ort nach
Lösungen gesucht. Im Rahmen von der Recherche zu neuen Konzepten und gelungenen
Beispielen wurde auch mit einem regionalen Unternehmen, das sich auf den
Betrieb von so genannten Spiralautomaten spezialisiert hat, Kontakt
aufgenommen. Das Unternehmen wäre bereit, interessierten Bürgermeistern*innen
die Produktpalette, Möglichkeiten und Erfahrungen vorzustellen.
Bei Bedarf besteht ggf. auch die Möglichkeit bei Pilotversuchen eine
Umsetzung zu testen.
Im Rahmen des interkommunalen Beirates soll das grundsätzliche
Interesse, Grenzen und Modellversuche diskutiert werden.
Beschlussvorschlag:
Der interkommunale Beirat empfiehlt eine Interessenabfrage bei allen Gemeinden durchzuführen, um eine Infoveranstaltung zum Thema Nahversorgungsautomaten zu organisieren. Interessierte Gemeinden sollen hierbei Interesse an einem Modellversuch signalisieren. Eine Finanzierung über die Förderungen aus dem Regionalbudget wäre seitens der interkommunalen Allianzen zu prüfen.
Debatte:
Herr Dröse, Fachbereichsleiter Kreisentwicklung, stellt den Sachverhalt anhand
einer Präsentation dar.
Kreisrat Stolzenberger regt an den „Bäckerwagen“ zu unterstützen
und durch eine Umfrage bei den Gemeinden einen Bedarf zu ermitteln.
Kreisrat Henneberger gehe davon aus, dass für die
Verkaufsautomaten die Mietkosten geringer ausfallen als die Bestückungskosten.
Kreisrat Stolzenberger ist der Ansicht, dass die Produktpalette
wichtig sei. Er schlägt vor Direktvermarkter mit einzubeziehen. Er berichtet
von der guten Erfahrung mit dem Selbstbedienungsladen auf seinem Hof. Seit der
vielfältigen Bestückung werde dieser besser angenommen.
Bürgermeisterin Rothenbucher könnte sich eine Bestückung der Automaten
auch im Ehrenamt vorstellen.
Stellv. Landrätin Heußner würde dies gerne lebensmittelrechtlich
abgeklärt haben.
Herr Dröse teilt mit, dass auf eine Anfrage bei den großen Märkten wie Aldi oder
Edeka wegen Bestückung eine klare Absage kam. Er könne sich vorstellen, dass es
in Richtung Ehrenamt oder über die Firma Karl Vending gehe. Die Firma Vending
habe angeboten in der Pilotphase einen Automaten zur Verfügung zu stellen. Die
Kosten für die Miete wären für eine Gemeinde überschaubar.
Beschluss:
Der interkommunale Beirat empfiehlt eine Interessenabfrage bei allen Gemeinden durchzuführen, um eine Infoveranstaltung zum Thema Nahversorgungsautomaten zu organisieren. Interessierte Gemeinden sollen hierbei Interesse an einem Modellversuch signalisieren. Eine Finanzierung über die Förderungen aus dem Regionalbudget wäre seitens der interkommunalen Allianzen zu prüfen.
Zur weiteren
Veranlassung an SFB 4, alle ILE
Zur Kenntnis an S