Beschluss: einstimmig beschlossen

Anlage/n:         Präsentation Vereinbarungen

                        Präsentation Zahlen

 

 

Sachverhalt:

 

In Kooperation mit dem Caritasverband der Stadt und des Landkreises Würzburg gibt es drei Projekte im Bereich der Integration, deren Laufzeit bis zum Ende des Jahres (31.12.2020, Integrationslotse bzw. Komm MIT) bzw.  bis zum 31.06.2021 vereinbart ist.

 

Über eine mögliche Verlängerung der Vereinbarungen berät sich der Sozialausschuss am 06.07.2020 und wird dem Kreistag eine Empfehlung aussprechen.

 

Im Einzelnen handelt es sich um die folgenden Projekte:

 

1.    Wohnraumvermittlungsdienst „Fit for move“

 

Aufgabe der Wohnraumvermittlung ist es, am Wohnungsmarkt benachteiligte Menschen, geflüchtete Menschen und Migranten, bei der Suche nach eigenem Mietwohnraum im Landkreis Würzburg zu unterstützen.

 

Der Landkreis Würzburg übernimmt 100% der entstehenden Personalkosten für eine Vollzeitstelle der Wohnraumvermittlungsstelle zzgl. eines Anteiles von 10% des Personalkostenanteils für die fachliche und sozialraumorientierte Steuerung des Dienstes und 5.000 Euro für Sachkosten pro Jahr.

 

Voraussichtlich wird der Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Würzburg e.V. bei einer Fortführung der Wohnraumvermittlung keine finanzielle Mittel mehr zur Verfügung haben. Eine endgültige Entscheidung hierzu wird im August/ September 2020 gefällt werden. Dies betrifft die Finanzierung der Verwaltungsstelle (0,5 VZÄ). Soweit eine Fortführung mit der bisherigen personellen Besetzung gewollt wird, ist die Finanzierung der Verwaltungsstelle bzw. anderweitige Möglichkeiten in Absprache mit der Stadt Würzburg zu klären.

 

 

2.    Ehrenamtskoordination/Flüchtlingshilfe

 

Ziel ist die Unterstützung von ehrenamtlichen Engagement im Bereich der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund, die Schaffung verlässlicher Rahmenbedingungen für die ehrenamtliche Tätigkeit, eine stärkere Vernetzung der regionalen Akteure und Fortbildung der Ehrenamtlichen sowie die Gewinnung effizienter Vermittlung weiterer freiwilliger Helferinnen und Helfer benannt.

 

Die Ehrenamtskoordination in Zusammenarbeit mit dem Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Würzburg e.V. wird über die Beratungs- und Integrationsrichtlinie als sogenannter hauptamtlicher „Integrationslotsen“ vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration gefördert. Die entsprechende Förderrichtlinie ist am 01.01.2018 in Kraft getreten und gilt bis zum 31.12.2020.

 

Ein Entwurf der BIR II wurde vom Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration bereits bekannt gegeben. Die künftigen Förderungsmöglichkeiten werden voraussichtlich der bisherigen Förderung entsprechen (Zuwendung i.H.v. bis zu 80% der zuwendungsfähigen Ausgaben, jedoch maximal 60.000 Euro pro Zuwendungsempfänger).

 

Nach der aktuellen Vereinbarung beteiligen sich sowohl der Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Würzburg e.V. und der Landkreis Würzburg mit jeweils 10% der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben. Nicht zuwendungsfähige Aufgaben werden im Verhältnis 50:50 getragen. Der Landkreis finanziert darüber hinaus 10% des nicht übernommenen Personalkostenanteils für die fachliche und sozialraumorientierte Steuerung der Koordinationsstelle und nicht abgedeckte Sachkosten bis zu einer maximalen Höhe von 5.000 Euro.

 

Voraussichtlich wird der Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Würzburg e.V. bei einer Fortführung der der Ehrenamtskoordination sich nicht mehr finanziell beteiligen können.

 

 

3.    Pilotprojekt „Komm MIT“

 

Bei dem Pilotprojekt „Komm MIT“ handelt es sich um ein Integrationsprojekt, welches Hilfe zur Integration für Geflüchtete und Migrantinnen und Migranten im Landkreis Würzburg gibt.

 

„Komm MIT“ wurde vom Kreistag insbesondere mit der Planung und Durchführung landkreisweiter Miet-Trainings, mit der Planung und Durchführung von Ordner-Trainings, mit der Zusammenarbeit mit den Einrichtungen und Akteuren vor Ort und mit der Planung und Durchführung von bedarfsangepassten Integrationsangeboten beauftragt. Der Schwerpunkt der Projektarbeit liegt dabei auf den Pilotgemeinden Stadt Aub, Markt Giebelstadt und Stadt Ochsenfurt.

 

Vermehrt werden bereits und sollen künftig niederschwellige Angebote wie das „Computer-Café“, „Spielend Deutsch lernen“ etabliert werden, um die Beziehungsarbeit und den regelmäßigen Austausch zu fördern und so Hilfe zur Integration leisten zu können.

 

Der Landkreis Würzburg übernimmt 100% der Personalkosten der Projektstelle zuzüglich eines Anteils von 10% des Personalkostenanteils für die fachliche und sozialräumliche Steuerung und 5.000,00 Euro für Sachkosten pro Jahr.

 

 

 

Beschlussvorschlag:

 

1.         Fit for move:

 

Der Kreistag beschließt, die Vereinbarung über das Pilotprojekt „Einrichtung eines Wohnraumvermittlungsdienstes für benachteiligte Personengruppen am Wohnungsmarkt in der Region Würzburg – Fit für move“ mit dem Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Würzburg e.V. – vorbehaltlich einer Verlängerung durch die Stadt Würzburg und der Klärung einer möglichen Finanzierung der Verwaltungsstelle (0,5 VZÄ) mit der Stadt Würzburg – um weitere 2 Jahre zu verlängern.

 

 

2.         Integrationslotse

 

Der Kreistag beschließt, die Vereinbarung Ehrenamtskoordination/Integrationslotse mit dem Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Würzburg e.V. zum Ende des Jahres 2020 auslaufen zu lassen. Die Verwaltung wird beauftragt, aufbauend auf der neuen Förderrichtlinie BIR II weitere Möglichkeiten zu prüfen, um in diesem Bereich evtl. vorhandene weitere Bedarfe abzudecken.

 

 

3.         Komm MIT

 

Der Kreistag beschließt, das Projekt Komm MIT zum Ende des Jahres 2020 auslaufen zu lassen. Die Verwaltung wird beauftragt, weitere Möglichkeiten zu prüfen, um in diesem Bereich evtl. vorhandene weitere Bedarfe abzudecken. Die Thematik soll dem Sozialausschuss erneut vorgestellt werden.

 

 

 

 

Debatte:

 

Frau Meder, Geschäftsbereichsleiterin Jugend, Soziales und Gesundheit, erläutert anhand von zwei Präsentationen den Sachverhalt und geht auf die Beschlüsse des Sozialausschusses ein.

 

Kreisrat Rettner regt an, für die Zentrale Unterkunft in Aub eine pädagogische Stelle mit mindestens 30 Wochenstunden zu schaffen, um die Menschen vor Ort zu betreuen sowie die ehrenamtliche Arbeit zu koordinieren und weiter zu stärken. Außerdem würde er es begrüßen, wenn auch in Aub Integrationskurse angeboten würden. Neben dem Familienstützpunkt in Aub würde er es begrüßen, wenn noch weitere Unterstützungen angeboten würden, da in Aub weniger Familien, sondern mehr alleinstehende Männer untergebracht seien.

 

Landrat Eberth erwidert, dass für die Gemeinschaftsunterkunft in Aub die Regierung von Unterfranken zuständig sei. Es müsste kritisch geprüft werden, ob hier eine pädagogische Stelle durch den Landkreis geschaffen werden kann bzw. mit der Regierung abgeklärt werden, was vor Ort schon vorhanden sei.

 

 

 


Beschluss:

 

1.         Fit for move:

 

Der Kreistag beschließt, die Vereinbarung über das Pilotprojekt „Einrichtung eines Wohnraumvermittlungsdienstes für benachteiligte Personengruppen am Wohnungsmarkt in der Region Würzburg – Fit für move“ mit dem Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Würzburg e.V. – vorbehaltlich einer Verlängerung durch die Stadt Würzburg und der Klärung einer möglichen Finanzierung der Verwaltungsstelle (0,5 VZÄ) mit der Stadt Würzburg – um weitere 2 Jahre zu verlängern.

 

 

2.         Integrationslotse

 

Der Kreistag beschließt, die Vereinbarung Ehrenamtskoordination/Integrationslotse mit dem Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Würzburg e.V. zum Ende des Jahres 2020 auslaufen zu lassen. Die Verwaltung wird beauftragt, aufbauend auf der neuen Förderrichtlinie BIR II weitere Möglichkeiten zu prüfen, um in diesem Bereich evtl. vorhandene weitere Bedarfe abzudecken.

 

 

3.         Komm MIT

 

Der Kreistag beschließt, das Projekt Komm MIT zum Ende des Jahres 2020 auslaufen zu lassen. Die Verwaltung wird beauftragt, weitere Möglichkeiten zu prüfen, um in diesem Bereich evtl. vorhandene weitere Bedarfe abzudecken. Die Thematik soll dem Sozialausschuss erneut vorgestellt werden.

 

 


Zur weiteren Veranlassung an GB 3

 

Zur Kenntnis an ZB, KrPA