Sitzung: 10.02.2020 Kreistag
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Sachverhalt:
Mit Schließung der Ochsenfurter
Bereitschaftspraxis der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) im letzten
Jahr wurde die ambulante hausärztliche Versorgung der Bevölkerung im südlichen
Landkreis Würzburg erheblich beeinträchtigt.
Die Verzahnung von ambulanter hausärztlicher
Versorgung in der Bereitschaftspraxis und von ambulanter Notfallversorgung in
der Klinik lief seit Mitte 2014 bis zu diesem Zeitpunkt perfekt. Grundsätzlich
ist die medizinische Zuordnung zum jeweiligen Bereich fließend und gerade für
Patienten häufig unmöglich die richtige Anlaufstelle für Ihre Beschwerden
auszuwählen.
Die Main-Klinik hat die nötige Kompetenz um
weiterhin erste Anlaufstelle für alle Patienten zu sein. Der zusätzliche
Patientenzustrom würde allerdings die derzeitige Kapazität der Notaufnahme
erheblich übersteigen und unzumutbare Wartezeiten für die Patienten
verursachen.
Eine Lösungsmöglichkeit für die oben genannte
Problematik wäre die Beschäftigung von Fachärzten für Allgemeinmedizin zur
Verstärkung der ärztlichen Präsenz in der Notaufnahme. Für eine Abdeckung von
acht Stunden am Tag und 365 Tagen im Jahr wären 1,7 Stellen aufgeteilt auf 2-3
Ärzte nötig. Die damit verbundenen Personalkosten belaufen sich auf rund
175.000 € pro Jahr. Da es sich nicht um eine reguläre hausärztliche Versorgung
handeln würde, werden die Einnahmen voraussichtlich lediglich die Sachkosten
decken. In den verbleibenden Zeiten abends und nachts müsste der Dienst von den
bereits tätigen Assistenzärzten abgedeckt werden.
Beschlussvorschlag:
Der Landkreis beauftragt die Geschäftsführung
der Main-Klinik die o.g. Stellen zu etablieren und erstattet der Klinik die
laufenden Personalkosten.
Debatte:
Prof. Dr. Schraml erläutert den Sachverhalt. Ziel sei es jetzt,
eine umfassende notärztliche ambulante Versorgung in der Region herzustellen
und wie dieses Ziel erreicht werden könne. Hierzu gäbe es zunächst die
Möglichkeit – dies sei auch dem Verwaltungsrat so vorgeschlagen worden – mit
allen medialen Mitteln versuchen klarzustellen, dass die Kompetenz für die Notfallversorgung
an der Main-Klinik sichergestellt ist. Er verweist auf die beispielhafte
Auflistung in dem Main Post Artikel. Diese Aufzählung werde man
öffentlichkeitswirksam in den Gemeindemitteilungsblättern präsentieren oder
ggf. durch Anzeigen in der Main-Post, um den Menschen klarzumachen, dass diese
Notfallversorgung uneingeschränkt in der Main-Klinik zulässig sei. Sicherlich
sei mit Patienten zu rechnen, die eigentlich nicht in die Klinik gehören, hier
müsse man sich Gedanken machen, inwieweit dieses Aufkommen bewältig werden
könnte - ggf. mit zusätzlichen Ärzten.
Er habe große
Hoffnung, dass die Main-Klinik Notfallzentrum werde, auch wenn sie es nach dem
Entwurf nicht werden würde. Daher die Empfehlung, dass man zunächst abwarten
sollte wie sich das mit den integrierten Notfallzentren weiterentwickelt.
Des Weiteren werde
man versuchen in den Medien darzustellen, für was die Klinik notfallmäßig
zuständig seien.
Beschlussfassung
entfällt.
Zur weiteren
Veranlassung an KU – Prof. Dr. Schraml
Zur Kenntnis an ZB,
ZFB 2, S, KrPA