Sitzung: 22.07.2019 Jugendhilfeausschuss
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Sachverhalt:
Am 18.03.2019 beschloss der Kreistag Würzburg, einen Jugendkreistag ins
Leben zu rufen. Die Kommunale Jugendarbeit wurde mit der Organisation dieses
Jugendparlamentes beauftragt. Um möglichst viele Jugendliche zu erreichen,
sollen die Landkreisschulen mit eingebunden werden. Daher wurden im Mai / Juni
zwei Multiplikatorentreffen mit Vertretern von Schulen und jungen Kreisräten
durchgeführt, um ein Stimmungsbild zu erhalten und erste konkrete Schritte
einzuleiten.
Ergebnisse:
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Bewerbung
und Auswahl der Jugendkreisräte durch die Schulen; angestrebt werden ca. 70 Jugendkreisräte
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Vorbereitung
der Themen und Inhalte in den Schulen in Absprache mit der Kommunalen
Jugendarbeit, in der Regel im Rahmen des Sozialkundeunterrichts bzw. als
Projekt oder Wahlfach
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Zielrichtung:
Kommunalpolitik transparent machen und politisches Engagement fördern, Aufgaben
des Landkreises vorstellen
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Themenmix
aus allgemeinen Inhalten (z. B. Klima, Bürgerpflichtjahr, Ausländer) und
landkreisbezogenen Inhalten (z. B. Skateplatz, Discobuslinien, Ausstattung der
Schulen, gemeinsames klimabewusstes Handeln aller beteiligten Schulen)
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Turnus:
Zwei Sitzungen pro Jahr, jeweils im Frühjahr und Herbst an einem Wochentag,
9.00 – 12.00 Uhr im großen Sitzungssaal
Sitzungsleitung hat der Landrat
Teilnahme von Stellvertretern des Landrates und Fraktionssprechern
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Sitzungen
sollen jugendgerecht mit Methoden der Jugendarbeit (z. B. Workshoprunden, Worldcafé,
Speeddating) ablaufen. Im Plenum erfolgen Abstimmungen über Beschlussvorlagen
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Wahl
von zwei Sprechern als Bindeglied zum Kreistag, berichten über Beschlüsse des
Jugendkreistages im Kreistag
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Wichtig
sind die Zusicherungen, keine Zensur vorzunehmen und keine parteipolitischen
Aktivitäten zuzulassen
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Vorgeschlagen
wird, dem Jugendkreisrat die Befugnis zu gewähren, in eigener Verantwortung
über vom Kreistag gewährte zweckgebundene Mittel zu entscheiden.
Zielgruppe des Jugendkreisrates sind alle weiterführenden Schulen im
Landkreis und entsprechend Schulen in der Stadt Würzburg, die ausschließlich
Landkreisschüler delegieren dürfen. Folgende Schulen haben bislang Interesse
bekundet: Berufsschule Ochsenfurt, Gymnasium Veitshöchheim,
Deutschhausgymnasium, Friedrich-Koenig-Gymnasium, Röntgen-gymnasium,
St.-Ursula-Schule, Realschule Höchberg. Die Mittelschulen im Landkreis werden
trotz bisheriger Absagen weiter gezielt beworben. In einem ersten Schritt
sollen mit den interessierten Schulen Erfahrungen gesammelt werden und eine
Erweiterung des Teilnehmerkreises sowie ein verbindliches Konzept auf Grundlage
dieser Erfahrungen zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
Nach der konstituierenden Sitzung des Jugendkreistages am 26.11.2019
findet die zweite Sitzung vor der Kommunalwahl am 04.03.2020 statt. Zu dieser
Sitzung sollen alle Landratskandidaten eingeladen werden und dem Jugendkreistag
Rede und Antwort stehen.
Debatte:
Herr Junghans trägt den Sachverhalt vor.
Aus dem Ausschuss wurde angeregt, nochmals verstärkt zu versuchen Mittelschulen als Beteiligte zu gewinnen. Herr Schulamtsdirektor Pfeuffer weist hinsichtlich der mangelnden Beteiligung die Mittelschulen darauf hin, dass im Unterschied zu den weiterführenden Schulen bei den Mittelschulen das Pflichtschuljahr nur bis zur 9. Klasse geht, d. h. also ein bzw. mehrere Jahrgänge weniger zur Verfügung stehen. Herr Pfeuffer betont aber, dass es im Mittelschulbereich durchaus Schüler gibt, die ohne Probleme mit gleichaltrigen Schülern der Realschulen und Gymnasien mithalten können. Er sieht zudem große Vorteile, bei mehr Beteiligung der Mittelschulen am Jugendparlament, die entsprechenden parallelen Unterrichtsthemen zu bereichern. Herr Schulrat Pfeuffer wird auf jeden Fall nochmals in der Schulleiterkonferenz motivierend tätig werden.
Herr Rostek bestätigt aus eigener Erfahrung diese Ansicht und benennt als Beispiel eine Veranstaltung der kommunalen Jugendarbeit in Veitshöchheim in Kooperation mit der Mittelschule und dem Gymnasium Veitshöchheim. Die Kooperation hat hervorragend funktioniert und es bestand auch nicht der Eindruck, dass sich die Mittelschüler vor den Gymnasiasten verstecken müssten. Herr Junghans sagt zu, im neuen Schuljahr nochmals auf die Mittelschulen zuzugehen. Frau Kreisrätin Wild regt an, ggf. ein gewisses Kontingent für Mittelschüler im Jugendkreistag freizuhalten, um nach der konstituierenden Sitzung nicht die Türen zu verschließen.