Sachverhalt:

 

Die Begründung der Personalausstattung für die Servicestelle Ehrenamt nimmt Bezug auf die Ausführungen im TOP 4 der Sitzung „Servicestelle Ehrenamt - Jahresbericht 2018 und Planungen 2019“.

 

Die Bedeutung und Notwenigkeit der Förderung bürgerschaftlichen und ehrenamtlichen Engagements ist auf allen politischen Ebenen unbestritten. Bund, Land und Kommunen haben Förderstrukturen aufgebaut und personell sowie finanziell ausgestattet. In Bayern wurde mit der Einführung der Bayerischen Ehrenamtskarte ein erstes starkes Signal gegeben, der Landkreis Würzburg war eine von Anfang an beteiligte Kommune. Im Anschluss an die Einführung der Ehrenamtskarte im Landkreis Würzburg wurde das Angebot des Landkreises zur Koordinierungsstelle bürgerschaftlichen Engagements (kurz KoBe) ausgebaut. Hintergrund war der Bedarf einer verstärkt fachlichen und inhaltlichen Unterstützung ehrenamtlicher Tätigkeit.

 

Schrittweise wurden die Angebote zur Förderung, Beratung und Unterstützung der Ehrenamtsstrukturen weiterentwickelt. Wie dem Jahresbericht 2018 im TOP 4 der Sitzung zu entnehmen war, ging es in einem ersten Schritt um die Anerkennungskultur, den Aufbau von Netzwerken zur gegenseitigen Unterstützung und um Schulungs- und Fortbildungsangebote. In den letzten Jahren sind pädagogische Angebote (FEEL FR.E.E.-Projekt), Beratungs- und Informationsveranstaltungen hinzugekommen. Gerade diesen Handlungsfeldern liegen große Bedarfe zugrunde:

 

·         Ausbau der Beratungs- und Informationsveranstaltungen:
Die Anforderungen an Vereine und Initiativen haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Beispiele: Datenschutzgrundverordnung, Bundeskinderschutz- und Umsatzsteuergesetz, erschwerte Freiwilligengewinnung – um nur die bekanntesten Bereiche zu erwähnen. Ehrenamtlich in der Vereinsorganisation verantwortliche Personen sind oft damit überfordert und können diese Herausforderungen ohne externe Unterstützung und Beratung kaum mehr bewältigen. Um zu verhindern, dass sich immer weniger Menschen die Verantwortung zutrauen bedarf es neben allgemeinen Informationsveranstaltungen (wie z.B. zur Datenschutzgrundverordnung) ein Beratungsangebot, um einem Vereinssterben entgegenzuwirken.

·         Ausbau pädagogischer Angebote (FEEL FR.E.E.-Projekt):
Junge Menschen frühzeitig an ehrenamtliches Engagement heranzuführen bedarf jugendgerechter pädagogischer Angebote, die positive Erfahrungen vermitteln, begleiten und beraten. Das FEEL FR.E.E.-Projekt der Servicestelle Ehrenamt ist weit über den Landkreis hinaus ein Meilenstein pädagogischer Engagementförderung. In der Pilotphase gab es eine Werbe-Kooperation mit 3 Schulen (Leopold-Sonnemann-Realschule Höchberg, Gymnasium Veitshöchheim, Mittelschule Gaukönigshofen). Das Angebot hat sich so gut bewährt, dass ein schrittweiser Ausbau unumgänglich war. Ab 2019 soll das FEEL FR.E.E.-Projekt landkreisweit angeboten werden. Das Projekt wirbt für ehrenamtliche Verantwortungsübernahme und motiviert die Vereine, FEEL FR.E.E. als Förderprogramm zu nutzen und frühzeitig die Nachwuchsgewinnung für Leitungsposten in den Blick zu nehmen. Eigenwerbung im Mitgliederkreis ist deshalb gewünscht. Immer mehr Vereine und soziale Organisationen im Landkreis erkennen diese Chance, so dass die Nachfrage von Einzelberatung für interessierte Jugendliche und insbesondere für Vereine im Landkreis deutlich angestiegen ist. Diese Tendenz entspricht vollumfänglich unserer konzeptionellen Projektidee.

 

Aus diesen genannten Gründen beantragen wir für die Servicestelle Ehrenamt eine zusätzliche pädagogische Fachkraftstelle im Umfang von 50% VZE. Folgende Arbeitsbereiche sollen dadurch abgedeckt, ausgebaut bzw. neu geleistet werden:

·         Ausbau der landkreisweiten Bewerbung des FEEL FR.E.E.. Projektes

·         Gewinnung und Koordination von Kooperationspartnern Schulen und Einsatzstellen

·         Ausbau des Mentorenangebotes (Werbung, Schulung, Coaching)

·         Unterstützung, Begleitung und Beratung der beteiligten Jugendlichen

·         Unterstützung und Beratung der beteiligten Einsatzstellen

 

Darüber hinaus benötigen wir in der Servicestelle Ehrenamt folgende Unterstützung:

·         Vertretungsregelung (fachliche Vertretung)

·         Ausbau des Schulungsprogrammes für Ehrenamtliche

·         Ausbau der Beratung von Ehrenamtlichen und Vereinen

·         Aufbau einer Freiwilligenbörse (in Kooperation mit den Gemeinden)

 

 

Beschlussvorschlag:

 

Der Ausschusses für Sport, Kultur und Ehrenamt stimmt der personellen Aufstockung in der Servicestelle Ehrenamt mit einer pädagogischen Fachkraft im Umfang von 50% VZE zu und empfiehlt dem Kreistag, die notwendigen Mittel im Haushalt 2019 zur Verfügung zu stellen.

 

 

 

Debatte:

 

Fachbereichsleiter Rostek (FB 31 c) erläutert den Sachverhalt. Er weist darauf hin, dass der Landkreis Würzburg als zweiter Landkreis die Bayerische Ehrenamtskarte eingeführt hatte. Mittlerweile seien allerdings fast alle anderen Kommunen personell besser ausgestattet. Als Beispiele benennt er die Stadt Würzburg, den Landkreis Nürnberger Land, den Landkreis Regensburg, sowie den Landkreis Aschaffenburg usw.). 

 

Kreisrat Zenner fragt nach, ob es sich bei der zusätzlichen halben Stelle um eine unbefristet Stelle handele. Dies wird von Herrn Rostek bejaht.

 

 

Beschluss:

 

Der Ausschusses für Sport, Kultur und Ehrenamt stimmt der personellen Aufstockung in der Servicestelle Ehrenamt mit einer pädagogischen Fachkraft im Umfang von 50% VZE zu und empfiehlt dem Kreistag, die notwendigen Mittel im Haushalt 2019 zur Verfügung zu stellen.

Zur weiteren Veranlassung an FB 31 c

 

Zur Kenntnis an GB 3, SFB 1, ZFB 2, KrPA