Sitzung: 25.06.2018 Kreisausschuss
Beschluss: vertagt
Anlage: 1 Power-Point-Präsentation
Sachverhalt:
Seit mehreren Monaten wird die Verbesserung
der straßenmäßigen Erschließung der Main-Klinik diskutiert. Unabhängig von
allen Varianten ist es jedoch unumgänglich, dass der Straßenabschnitt zwischen
der Kirche St. Thekla und der Main-Klinik (bis zum Verwaltungsgebäude)
baldmöglichst verbessert wird. Dies ist aus Gründen der Patienten- und
Versorgungssicherheit dringend notwendig.
Der betroffene Straßenabschnitt befindet sich auf
einem Landkreis-Grundstück. Das Ingenieurbüro Weimann hat für eine
Verbreiterung der bestehenden Straße eine positive Stellungnahme abgegeben.
Diese Lösung benötigt allenfalls marginal Grundstücksflächen privater Anlieger
und ist schnell und relativ kostengünstig zu verwirklichen. Das Ingenieurbüro
Weimann wird zu dieser Variante in der Sitzung Stellung nehmen.
Beschlussvorschlag:
Der Kreisausschuss
beauftragt die Geschäftsführung der Main-Klinik mit der Verwirklichung der
vorgetragenen Baumaßnahmen zur Verbreiterung der bestehenden Zufahrt. Der
Aufsichtsrat der Main-Klinik ist regelmäßig über diese Maßnahme zu informieren,
er trifft auch alle kostenrelevanten Entscheidungen. Die Kosten für die
Baumaßnahme trägt der Landkreis Würzburg.
Debatte:
Herr Weimann vom Ing.-Büro
Weimann teilt mit, dass im Auftrag der Stadt Ochsenfurt ein umfangreicher
Arbeitskatalog erarbeitet wurde, der zunächst vorsieht die Situation
darzustellen und eine Bestandserschließung zu ergründen. Hierzu erläutert er
anhand einer Power-Point-Präsentation verschiedene Erschließungsvarianten.
Prof. Dr. Schraml betont, dass es
der Main-Klinik um die optimale Patientenversorgung und Patientensicherheit
gehe. Von Seiten der Klinikgeschäftsführung kommen zwei Varianten in Frage. Die
erste wäre die Ringerschließung, die zweite die Ostspange.
Landrat Nuß fragt die Kreisausschussmitglieder,
ob damit Einverständnis bestehe, dass Bürgermeister Juks aus Ochsenfurt das
Wort erteilt werde. Dies wird befürwortet.
Bürgermeister Juks erwähnt, dass der
Stadtrat Ochsenfurt sich mit Beschluss auf die Ringerschließung festgelegt hat,
aber auch für andere Varianten offen sei. Eine adäquate Ersterschließung sei
mittelfristig die Ostspange. Mit der Regierung von Unterfranken wurde bereits
abgeklärt, ob diese Entlastungsstraße förderfähig sei. Voraussetzung für eine
Förderung sei eine komplett genehmigte Gesamtplanung. Bei jeder Variante wurde
die Verbesserung um St. Thekla mit eingeplant.
Kreisrat Ländner, Vorsitzender der
CSU-Fraktion, sieht ebenfalls in der Ostspange eine Lösung. Aufgrund der
umfangreichen Informationen, die dem Kreisausschuss heute zugingen, ist er der
Meinung, dass kein Beschluss gefasst werden soll. Er befürwortet eine
Vorberatung in den Fraktionen.
Kreisrat
Wolfshörndl, Vorsitzender der SPD-Fraktion, ist der Meinung, dass die Ertüchtigung
der aktuellen Zuwege und die Variante Ostspange zusammen gehören. Eine
Zusammenarbeit mit der Stadt Ochsenfurt und auch eine gemeinsame Finanzierung
seien unstrittig. Er befürwortet ebenfalls eine Vorberatung in den Fraktionen.
Kreisrat
Fiederling, Vorsitzender der UWG-FW-Fraktion, möchte ebenfalls heute noch keinen
Beschluss fassen. Die Informationen sollten erst in der Fraktion aufgearbeitet
werden.
Kreisrat Trautner,
Fraktionssprecher Bündnis 90/Die Grünen, möchte die Präsentation noch einmal in
Händen halten, um innerhalb der Fraktion eine Entscheidung fällen zu können. Er
begrüße es, dass die naturbelastenden Varianten nicht in Frage kommen.
Kreisrat
Henneberger, Sprecher der Ausschussgemeinschaft Ödp/FDP, sieht die Ringerschließung
als Favoriten. Er ist der Meinung, dass der Ring nicht nur bauseitig sondern
dauerhaft nötig sei. Außerdem brauche das Bärental einen zweiten Weg. Dies
könne durch die Ostspange erreicht werden, wobei die genaue Trasse nochmals
detaillierter festgelegt werden muss.
Herr Weimann erwidert, dass
die Ostspange nur eine Grundsatztrasse sei. Die exakte Trassenführung muss
nochmal in den verschiedenen Bereichen, besonders im östlichen oder
südöstlichen Bereich in dem die Waldbeanspruchung sein würde, untersucht
werden.
Kreisrat Stichler betont, dass er
noch einige Zahlen benötige, um eine Entscheidung treffen zu können. Er schlägt
ebenfalls eine Beratung in den Fraktionen vor. Ein Beschluss solle im nächsten
Kreistag gefasst werden. Außerdem möchte er wissen, wie hoch die tägliche
Verkehrsbelastung im Bärenteil sei und ob die gesamte Breite von 6 m ausgebaut
werden muss oder mit punktuellen Ausweichstellen gerechnet werden kann.
Herr Weimann teilt mit, dass
aufgrund einer Verkehrserfassung momentan von 1.600 Fahrzeugen täglich
auszugehen ist. Wenn die Dialyse-Station in Betrieb geht, muss mit einem
Aufkommen von ca. 2000 bis 2.100 Fahrzeugen täglich gerechnet werden. Wenn die
Grundstücke von St. Thekla zu erwerben sind, kann die Situation um die Engstelle
St. Thekla entscheidend verbessert werden.
Prof. Dr. Schraml ergänzt, dass
durch das Dialyse-Zentrum ca. 120 bis 150 Taxi-Fahrten pro Tag hinzukommen.
Kreisrat Jungbauer möchte wissen von
welcher Bauzeit auszugehen sei und ob mit den Eigentümern schon gesprochen
wurde. Da St. Thekla seines Wissens auf städtischem Grund sich befinde fragt er
nach, ob bei den Kosten St. Thekla mit eingerechnet wurde und ob diese vom
Landkreis oder der Stadt Ochsenfurt zu übernehmen sind. Bei der Ostspange wird
von einer Bauzeit von 8 Jahren ausgegangen. Er möchte wissen, ob der Anschluss
an die Staatsstraße und die Bahnunterführung mit eingeplant wurde.
Herr Weimann erwidert, dass bei
bestandsorientierten Trassen man eine Bauzeit von 8 Monaten in Ansatz bringen
müsse. Bei der Ostspange erweist sich die geringe Höhe des Brückenbauwerks als
Nachteil. Aus seiner Erfahrung weiß er, dass die Lichtraumhöhe zwingend zu
erreichen sei, dies wurde bei Gesprächen mit der Regierung bestätigt. Es wäre
daher ein neues Bauwerk notwendig. Die Bauzeit von ca. 8 Jahren wurde ab
Planungsbeginn gerechnet. Bei der Maßnahme müsse ein öffentliches
Vergabeverfahren für die Planungsleistung durchgeführt werden. Dies dauert in
der Regel ein halbes Jahr. Die Planungsphase dauert ca. 2,5 bis 3 Jahre. Das
Planfeststellungsverfahren als konstatierte Verfahren kann mit ca. 2 Jahren in
Ansatz gebracht werden. Dies wären zusammen ca. 5 Jahre. Anschließend müsse mit
ca. 3-4 Jahren reiner Bauzeit gerechnet werden.
Herr Künzig teilt mit, dass
bisher eine Kostenteilung, bei der der Landkreis 90 % und die Stadt Ochsenfurt
10 % bezahle, angedacht sei. Diesbezüglich müsse eine Vereinbarung getroffen
werden. Da die Stadt Ochsenfurt in ihrem Beschluss eine Beteiligung des
Landkreises an die Ostspange koppelt, kann nach jetzigem Stand diese
Vereinbarung nicht abgeschlossen werden. Er schlägt vor, dass sich die Stadt
Ochsenfurt vor der nächsten Kreistagssitzung nochmals mit dem Thema befasse und
abklärt, ob diese Bedingungen noch tragbar seien.
Bürgermeister Juks antwortet darauf,
dass bis zur Kreistagssitzung am 16.07.2018 sicherlich kein neuer Beschluss
herbeigeführt werden könne.
Kreisrat
Henneberger spricht das Thema Bahnunterführung an. Er würde gerne wissen, wie teuer
die Bahnunterführung im Vergleich zum restlichen Bauvorhaben sei, da es eine
Förderung anscheinend nur bei vollständiger Erschließung gebe.
Herr Weimann erwidert darauf,
dass die grobe Auswertung für die Nettokosten des Baus mit Grunderwerb bei 5,2
Mio. liegt. Es wurden spezifische Kosten für die Bahnbrücke herangezogen und
das Brückenbauwerk abgeschätzt. Diese liegen bei 2,25 Mio. von den genannten
5,2 Mio. Als Baunebenkosten wurden rund 950.000 € in Ansatz gebracht. Das
ergibt einen Gesamtbetrag von ca. 7,3 Mio. Der Straßenbau liegt bei ca. 2,57
Mio. Der Grunderwerb ist mit 50.000 € in Ansatz gebracht. Im Rahmen einer
Vorplanung kann nicht beziffert werden wieweit der Fördermittelgeber z.B.
Kosten für Planungsaufwendungen der Bahn oder Kosten für die Betriebseinschränkung
als zuwendungsfähig akzeptiert.
Kreisrat Ländner tendiert dazu,
die Ostspange in mehreren Bauabschnitten zu verwirklichen. Bei einem
Gesamtkonzept muss der Stadteingangsbereich aus Richtung Marktbreit mit
einbezogen werden. Die Brücke könne seiner Meinung nach bei mehreren
Bauabschnitten auch später gebaut werden. Er gehe davon aus, dass dies keine
Auswirkungen auf die Höhe der Fördermittel habe. Wichtig sei ihm, dass die
Engstelle St. Thekla verbessert werde.
Kreisrat Trautner schlägt vor bei
der Kreistagssitzung am 16.07.2018 zwei Beschlüsse zu fassen. Einmal die
Engstelle St. Thekla zu beseitigen mit einer Kostenaufteilung von 90 zu 10 und
einen zweiten Beschluss, in dem es darum geht an der Ostspange weiter zu
arbeiten.
Landrat Nuß hält fest, dass mit
der Stadt Ochsenfurt Lösungsvorschläge erarbeitet werden sollen. Nach der
Vorberatung in den Fraktionen soll entweder im Kreistag am 16.07.2018 oder im
Kreisausschuss am 17.09.2018 ein Beschluss gefasst werden.
Zur weiteren
Veranlassung an KU, ZB
Zur Kenntnis an KrPA