Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 15, Anwesend: 15

Anlage/n:          RES Veitshöchheim Sanierungskonzept

                        RES Veitshöchheim Pläne

                        RES Veitshöchheim Kosten

                        RES Höchberg Sanierungskonzept

                        RES Höchberg Pläne

                        RES Höchberg Kosten

                        RES Höchberg Kosten Zusammenlegung und Turnhalle

                        RES Höchberg Lageplan Zusammenlegung

 

 

Sachverhalt:

 

1.   Schulgebäude

 

Standort Höchberg                                     Baujahr:                       1970

Rudolf-Harbig-Platz 4                                Nutzfläche insg.:         2.337 m²

97204 Höchberg

 

Standort Veitshöchheim                             Baujahr:                       1968

Günterslebener Str. 43                               Nutzfläche insg.:         2.566 m²

97209 Veitshöchheim

 

 

2.   Schulbelegung

 

Standort Höchberg:                        derzeit 101 Schüler, 9 Klassen, Jahrgangsstufen 1 – 9

Standort Veitshöchheim:                derzeit 86 Schüler, 7 Klassen, Jahrgangsstufen 1 – 9

Tendenz an beiden Standorten:     stabil

 

 

3.   Sanierungsvarianten

 

a)    Erhalt beider Schulstandorte mit Generalsanierung und Modernisierung der beiden Gebäude

 

b)    Zusammenlegung der beiden Schulen an einem der beiden bestehenden Standorte. Dort Generalsanierung, Modernisierung und Erweiterung des Schulgebäudes.

 

 

4.   Position der Schulleitung

 

Trotz Anerkennung der organisatorischen und wirtschaftlichen Vorteile einer Zusammenlegung möchte die Schulleitung am Erhalt der beiden Standorte festhalten, um den pädagogischen Anforderungen als Förderschule besser gerecht werden zu können.

 

 

5.   Einbindung Regierung von Unterfranken

 

·         Abklärung Raumprogramm:

Standort Veitshöchheim:         Prognose max. 6 Klassen

Standort Höchberg:                 Prognose max. 8 Klassen

bei Zusammenlegung:            Prognose max. 14 Klassen

 

·         gemeinsame Begehung beider Gebäude hat stattgefunden.

 

·         Trotz festgestellter Überhangflächen grundsätzliche Förderfähigkeit der Generalsanierung beider Standorte in Aussicht gestellt, wenn wirtschaftlich darstellbar. Eine abschließende Entscheidung über Förderfähigkeit der Varianten kann erst nach Ermittlung der voraussichtlichen Sanierungskosten getroffen werden.

 

·         Ergänzung der Raumprogramme um Flächen für Offene Ganztagesbetreuungen, Rückmeldung Regierung von Unterfranken erst im Februar 2017 .

 

·         Vorlage neues Raumprogramm im Juni 2017, dadurch nochmals Prüfung beider Standorte erforderlich.

 

·         Bei einem Festhalten an beiden Standorten wurde die Anerkennung der Sanierung der bestehenden Kleinfeldturnhalle (11 x 24 m) in Veitshöchheim in Aussicht gestellt, auch wenn diese für den Standort Veishöchheim lt. Raumprogramm grundsätzlich nicht erforderlich.

 

·         In Höchberg gibt es derzeit keine eigene Sporthalle für die Rupert-Egenberger-Schule, dort werden die Schulsportanlagen des Marktes Höchberg mitgenutzt. Bei einem Festhalten an beiden Standorten gibt es hier keinen Änderungsbedarf.

 

 

6.   Ermittlung Sanierungskosten beim Erhalt beider Standorte

 

·         Beauftragtes Architekturbüro:            Dold + Versbach

 

·         Ermittlung Kostenschätzung für beide Standorte, für Standort Veitshöchheim wegen hoher bauphysikalischer Anforderungen wurde zusätzlich ein Fachbüro für Bauphysik beauftragt.

 

·         Studien für Zusammenlegung zeigen, dass in Höchberg eine Erweiterung des Bestandsgebäudes besser umgesetzt werden könnte.

 

·         Wesentliche Punkte der Generalsanierung sind die Erneuerung der gesamten Haustechnik (Elektro, Heizung, Sanitär), Brandschutz, Fluchtwegeertüchtigung, Barrierefreiheit, Umsetzung der Digitalisierung und die energetische Sanierung. In Veitshöchheim ist zudem die Fassade in einem maroden Zustand.

 

 

6.1       Erhaltung und Sanierung Standort Veitshöchheim

 

Der Vergleich der vorhandenen Räume und Flächen mit den Vorgaben des Raumprogramms der Regierung von Unterfranken  zeigt bei den Flächen deutliche Überschreitungen, allerdings nicht bei der Zahl der verfügbaren Räume. Somit wären nach den bisherigen Planungen voraussichtlich lediglich 1 – 2 Räume überzählig. Die Festlegung der förderfähigen Flächen ist mit der Regierung von Unterfranken  im weiteren Verlauf zu klären.

 

Die vorhandene Baukonstruktion des Schulgebäudes ist aufgrund der durchgehend massiven Betonbauweise und auch der Betonsichtfassade bauphysikalisch problematisch.

 

Umbauten innerhalb des Bestands sind wegen der massiven Betonbauweise kaum möglich. Wegen der verteilten Baukörper und der unterschiedlichen Höhen der Geschosse wird eine durchgängige Barrierefreiheit nicht möglich sein.

 

Nach bauphysikalischer Prüfung ergeben sich zwei Varianten der energetischen Sanierung:

 

6.1.1   Außendämmung

 

Kostenschätzung, Stand November 2017, ca.                       6.515.138,00 € brutto

 

zuzüglich Kosten für Teilauslagerungen, ca.              176.453,20 € brutto

3 Klassenzimmer                                                                    ___________________

(Achtung: diese Kosten sind nicht förderfähig)                                        

 

insgesamt ca.                                                                          6.691.591,20 € brutto

 

6.1.2.  Innendämmung

 

Kostenschätzung, Stand November 2017, ca.                       6.541.728,00 € brutto

 

zuzüglich Kosten für Teilauslagerungen, ca.              176.453,20 € brutto

3 Klassenzimmer                                                                    ___________________

(Achtung: diese Kosten sind nicht förderfähig)                                        

                                        

insgesamt ca.                                                                          6.718.181,20 € brutto

 

 

Die Kosten für die Außendämmung sind wegen zwingender Eingriffe in die Betonsichtfassade zwar nur geringfügig günstiger, allerdings kann mit dieser Variante die bessere Energieeffizienz erreicht werden. Dadurch würden künftig größere Einsparungen bei den Betriebskosten erreicht. Allerdings fällt bei der Außendämmung die bisherige charakteristische Betonfassade weg.

 

6.1.3   Ersatzneubau

 

Aufgrund der hohen Kosten der Generalsanierung des bestehenden Schulgebäudes bei gleichzeitigem Flächenüberhang wurden aus wirtschaftlichen Erwägungen auch die Kosten für einen Ersatzneubau mit einer Kostenschätzung auf Basis der Flächenvorgaben des Raumprogramms der Regierung von Unterfranken und dem aktuellen Baukostenindex (BKI) ermittelt.

 

Kostenschätzung, Stand November 2017, ca.                       5.720.000,00 € brutto

 

zuzüglich Abbruchkosten bestehendes Schulgebäude             491.000,00 € brutto

 

zuzüglich Kosten für Komplettauslagerung                            _________?_________         

 

insgesamt ca.                                                                          6.211.000,00 € brutto 

 

Im Falle eines Ersatzneubaus wäre der gesamte Schulbetrieb mit derzeit 7 Klassenzimmern, 5 Fachräumen, Lehrerzimmer, Toiletten usw. auszulagern. Hierfür stehen in Veitshöchheim keine ausreichenden Räume zur Verfügung. Auch der Standort für eine solche Komplettauslagerung wäre noch zu prüfen. Eine Kostenschätzung konnte wegen dieser Unwägbarkeiten noch nicht erfolgen. Allerdings dürften diese Kosten, die nicht förderfähig wären, bei mehr als 500.000,00 € brutto liegen.

 

 

In der vorliegenden Kostenschätzung für den Ersatzneubau ist keine eigene Turnhalle für die Rupert-Egenberger-Schule Veitshöchheim mehr enthalten, da das Raumprogramm der Regierung von Unterfranken hier keinen Bedarf sieht.

 

Anders als bei der Bestandsanierung, für die eine Förderung der Sanierung der vorhandenen Kleinfeldhalle in Aussicht gestellt wurde, werden bei einem Ersatzneubau nur die tatsächlich bedarfsnotwendigen Flächen anerkannt.

 

Gegenüber dem Bestandsgebäude mit derzeit 2.566 m² Nutzfläche würde der Ersatzneubau auf Basis des Raumprogramms nur noch eine Nutzfläche von ca. 1.300 m² aufweisen. Hier wirken sich neben dem Wegfall der Turnhalle v. a. die kleineren Klassen- und Fachräume sowie der Wegfall eines großen Teils der derzeitigen Gruppenräume aus.

 

u         Fazit für den Standort Veitshöchheim:

 

Da der Ersatzneubau bei Berücksichtigung der Kosten der Komplettauslagerung des Schulbetriebs für die Dauer der Baumaßnahme gegenüber den Sanierungsvarianten des Bestandsgebäudes keinen deutlichen Vorteil bei den Baukosten ergibt, jedoch einen hohen Aufwand zur Auslagerung des kompletten Schulbetriebs verursacht, wird diese Variante nicht empfohlen.

 

Den bei Umsetzung des Ersatzneubaus deutlich verkleinertem Baukörper und den damit zu erwartenden geringeren Betriebs- und Unterhaltungskosten stehen aufgrund der wesentlich kleineren Räume (Klassenzimmer bisher: 64,80 m² + Gruppenraum 19,08 m² gegenüber Klassenzimmer neu: 56 m² und nur noch für jedes zweite Klassenzimmer ein Gruppenraum mit 16,00 m²) eine spürbare Einschränkung für die  Schulklassen gegenüber. Auch für die in der Schule grundsätzlich so wichtige Fläche der Pausenhalle stünden statt der vorhandenen 290 m² künftig nurmehr 76 m² zur Verfügung.  Da die Förderschüler in der Regel einen deutlich höheren Differenzierungs- und Bewegungsbedarf haben als die Schüler anderer Schularten, würden sich die Flächenkürzungen, die sich nach dem Raumprogramm durch alle Funktionsbereiche des Schulgebäudes ziehen, nach Einschätzung der Schulleitung besonders nachteilig auswirken.  

 

Bei der Sanierung des Bestandsgebäudes in Veitshöchheim empfiehlt die Hochbauverwaltung aufgrund der höheren Energieeffizienz und der einfacheren Handhabung des Gebäudes durch die Nutzer die Variante mit der Außendämmung.

 

Dies ist nach entsprechender Entscheidung durch den Kreistag aber noch mit der Regierung von Unterfranken abschließend abzustimmen.

 

6.2       Erhaltung und Sanierung Standort Höchberg

           

Die schulischen und technischen Anforderungen können weitestgehend im bestehenden Gebäude umgesetzt werden. Eine geringe Erweiterung ist zur Unterbringung der Offenen Ganztagsschule erforderlich.

 

Kostenschätzung, Stand August 2017, ca.                             5.494.266,00 € brutto

 

zuzüglich Kosten für Teilauslagerungen, ca.                 262.781,75 € brutto

6 Klassenzimmer                                                                    ___________________

(Achtung: diese Kosten sind nicht förderfähig)                                        

 

insgesamt ca.                                                                          5.757.047,75 € brutto

 

 

7.   Erkenntnisse zur Zusammenlegung beider Standorte:

 

Die Regierung von Unterfranken hat die Auffassung der Hochbauverwaltung bestätigt, dass im Falle einer Zusammenlegung bei beiden Standorten jeweils eine bauliche Erweiterung erforderlich wäre um die ermittelten 14 Klassen unterbringen zu können.

 

7.1     Standort Höchberg

 

Das Schulgebäude ist bautechnisch, architektonisch und funktional leichter erweiterbar als am Standort Veitshöchheim. Für die Erweiterung ist ausreichend Platz auf dem Schulgrundstück vorhanden.

 

Bei Zusammenlegung in Höchberg reichen lt. Stellungnahme der Regierung von Unterfranken vom 17.01.2017 die vorhandenen gemeindlichen Sportanlagen nicht mehr aus. Der Neubau einer zusätzlichen Einfeld-Sporthalle mit 15 x 27 m wäre erforderlich.

 

Diese Sporthalle passt nach derzeitiger Prüfung nicht mehr auf das Schulgrundstück der Förderschule. Auch auf dem Realschulgrundstück des Landkreises ist der Bau einer Turnhalle kaum möglich. Die Standortfrage wäre mit dem Markt Höchberg noch zu klären.

 

Kostenschätzung für die Zusammenlegung in Höchberg:

 

a) Bestandsgebäude, siehe Ziff. 6.1, ca.                                5.494.266,00 € brutto

b) Erweiterung Schulgebäude, ca.                                         2.585.000,00 € brutto

c) Einfach-Sporthalle, ca.                                                       1.626.000,00 € brutto 

    (ohne evtl. Kosten Grunderwerb)                                       _________________

 

    Kostenschätzung insgesamt                                               9.705.266,00 € brutto 

           

Bei dieser Zusammenlegung würden keine Kosten für eine Teilauslagerung der Schüler anfallen, da in einem ersten Schritt die Erweiterung gebaut würde. Diese zusätzlichen Räume können während der anschließenden Sanierung des Bestandes als Ausweichräume genutzt werden. Erst nach Abschluss der Arbeiten kämen die Schüler aus Veitshöchheim dazu.

 

Bei Aufgabe des Standortes Veitshöchheim gibt es seitens der Schulverwaltung keine Nachnutzungsoption. Auch der sich abzeichnende Mehrbedarf am benachbarten Gymnasium Veitshöchheim durch die Rückkehr zum G 9 könnte in dem Gebäude nicht zielführend gedeckt werden. Das Gebäude verursacht wegen des Gesamtzustandes erhebliche Sanierungskosten, s. o. Ziff. 6.1. Eine Umgestaltung der Räume ist aufgrund der massiven Bauweise äußerst schwierig. Nicht zuletzt überstiege das Raumangebot den tatsächlichen Bedarf des Gymnasiums bei weitem.

 

Aus diesem Grund würde die Schulverwaltung zum jetzigen Zeitpunkt bei Aufgabe des Standortes Veitshöchheim den Abriss des Gebäudes nach der Verlagerung der dortigen Schüler nach Höchberg empfehlen. Hierfür werden derzeit Kosten in Höhe von ca. 491.000,00 €  brutto geschätzt, so dass die Gesamtkosten einer Zusammenlegung in Höchberg auf ca. 10.196.266,00 € brutto steigen würden.

 

 

 

 

7.2     Standort Veitshöchheim

 

Aufgrund des schwierigen Baukörpers und Einschränkungen bei der verfügbaren Grundstücksfläche sowie unter Beachtung der Auswirkungen auf den Schülerverkehr (vgl. Ziff. 9) wird eine Zusammenlegung am Standort Veitshöchheim nicht befürwortet.

 

 

8.    Kostenvergleich der beiden Sanierungsvarianten

 

8.1  Variante a) - Erhalt und Sanierung beider Standorte

 

            Kosten Standort Veitshöchheim (vgl. Ziff. 6.1.1), ca.              6.691.591,20 € brutto

            Kosten Standort Höchberg (vgl. Ziff. 6.2), ca.                       5.757.047,75 € brutto

 

            insgesamt ca.                                                                      12.448.738,95 € brutto

 

 

 

8.2  Variante b) - Zusammenlegung beider Standorte in Höchberg

 

Kosten vgl. Ziff. 7.1, ca.                                                       10.196.266,00 € brutto

 

           

            Mehrkosten bei Variante a), ca.                                            2.250.000,00 €  brutto

 

 

8.3   Auswirkungen auf künftige Betriebs- und Unterhaltungskosten

 

Beim Erhalt beider Standorte werden die Gebäude mit folgenden Flächen zu betreiben und unterhalten sein:

 

            Höchberg (einschl. geringfügiger Erweiterung OGS)                        2.450 m²

            Veitshöchheim                                                                                    2.566 m²

            insgesamt                                                                                            5.016 m²

 

Bei der Zusammenlegung in Höchberg wären dies einschließlich Erweiterung des Schulgebäudes im Vergleich nur  ca. 3.096 m². Hinzu käme noch die notwendige Einfeldhalle mit. ca. 565 m². Bei einer Gesamtfläche von ca. 3.700 m² ist bei der Zusammenlegung somit von wesentlich niedrigeren laufenden Betriebs- und Unterhaltungskosten auszugehen.

                       

 

9.      Auswirkung auf die Kosten für die Schülerbeförderung

 

a) Ist-Situation

 

Schulort Höchberg:

Klassen 1 – 4                      Schülertransport im freigestellten Schülerverkehr

Klassen 5 – 9                      Linienverkehr ÖPNV

 

Schulort Veitshöchheim:

 

Klassen 1 – 4                      Schülertransport im freigestellten Schülerverkehr

Klassen 5 – 9                      Schülertransport im freigestellten Schülerverkehr

 

Die Klassen 1 – 4 werden grundsätzlich nur im freigestellten Schülerverkehr transportiert. In Höchberg können die Schüler ab der 5. Klasse aufgrund der guten Anbindung an die Buslinien aus dem westlichen Landkreis den Linienverkehr nutzen, wodurch Kosteneinsparungen möglich sind.  In Veitshöchheim ist dies nicht möglich, so dass sämtliche Schüler mit dem Schulbus gefahren werden.

 

b) Zusammenlegung der Standorte

 

Bei der Zusammenlegung an einem der beiden Standorte verlängern sich die Fahrzeiten aus dem dann aufgelösten Sprengel vor allem dadurch, dass die Stadt durchquert werden muss.

 

Lt. Prognose der NWM ist bei einer Zusammenlegung der beiden Standorte voraussichtlich mit folgenden Kostensteigerungen zu rechnen:

 

am Standort Veitshöchheim:         Kostenmehrung bis zu 80.000,00 € jährlich

am Standort Höchberg:                 Kostenmehrung bis zu 20.000,00 € jährlich

 

Bei einer Zusammenlegung in Veitshöchheim wird die höhere Kostensteigerung bis zu 80.000,00 € im Jahr prognostiziert, da dann vermutlich auch die Klassen 5 – 9 aus dem Sprengel Höchberg wegen der Verlängerung der Fahrzeiten mit dem Schulbus gefahren werden müssten und nicht mehr den Linienverkehr nutzen könnten.

 

Somit wäre auch aus Sicht der Schülerbeförderung eine Zusammenlegung der Standorte in Höchberg zu bevorzugen. Die zu erwartenden jährlichen Mehrkosten stünden den Einsparungen bei den laufenden Betriebs- und Unterhaltungskosten der Gebäude gegenüber.

 

Allerdings ist bei einer Zusammenlegung der Schulstandorte bei den Schülern aus dem aufzulösenden Sprengel Veitshöchheim mit einer deutlichen Verlängerung der Fahrtzeiten zu rechnen, wodurch die Förderschule an Akzeptanz bei den Familien der betroffenen Schüler verlieren könnte.

 

 

10.          Stellungnahmen Standortgemeinden:

 

a)    Veitshöchheim

 

Mit der Gemeinde Veitshöchheim wurde über einen alternativen Standort für den Neubau eines Schulgebäudes im Bereich des neuen Baugebiets Sandäcker verhandelt. Letztlich hat sich der Gemeinderat gegen die Bereitstellung einer solchen Fläche entschieden, allerdings wünscht er sich, dass am Schulstandort Veitshöchheim der Rupert-Egenberger-Schule – zumindest im bisherigen Umfang – festgehalten wird.

 

b)    Höchberg

 

Der Markt Höchberg ist sowohl für den Erhalt des bestehenden Standortes als auch für eine Erweiterung des Schulstandortes grundsätzlich offen. Da er seine eigenen Schulen zwischenzeitlich neu konzipiert hat, sieht er keine Auswirkungen auf seine Hexenbruch-Mittelschule. Allerdings würde die Zusammenlegung der beiden Standorte in Höchberg durch die dann erhöhten Schülerzahlen und Busse zu einer Verschärfung der bereits angespannten Situation an den schulischen Bushaltestellen am Hexenbruch führen

 

Hinsichtlich des Standortes für eine zusätzliche Sporthalle im Falle der Zusammenlegung wurde eine lösungsorientiere Gesprächsbereitschaft signalisiert.

 

11.   weitere Vorgehensweise/Zeitplan

 

Nach der Vorstellung des Sachverhalts in der Sitzung des Kreisausschusses am 20.11.2017 und den anschließenden Vorberatungen in den Kreistagsfraktionen ist eine Entscheidung des Kreistages bis zum Frühjahr 2018 vorgesehen.

 

Beim Festhalten an beiden Standorten wäre für den Standort Veitshöchheim zunächst mit der Regierung von Unterfranken als Förderbehörde die Art der Sanierung bzw. die Frage des Ersatzneubaus auch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten abschließend zu klären.

 

Danach muss für die weitergehende Beauftragung eines Architekten ein VgV-Verfahren durchgeführt werden. Der danach beauftragte Architekt wird dann die Detailplanungen zur Vorbereitung des Förderantrags mit der Regierung von Unterfranken und der Baugenehmigung erarbeiten. Diese Schritte werden sich über das Jahr 2018 erstrecken.

 

Erst nach Vorlage des Förderbescheides und der Baugenehmigung kann mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden. Unter Berücksichtigung des Schulbetriebes wäre der Beginn von Bauarbeiten somit voraussichtlich frühestens ab dem Sommer 2019 möglich.

 

Aufgrund des schlechten Gesamtgebäudezustandes ist im Falle der Erhaltung beider Standorte die Maßnahme in Veitshöchheim zuerst umzusetzen. Anschließend wird das Gebäude in Höchberg saniert und modernisiert. Bei allen Varianten wird aufgrund des Umfangs der notwendigen Maßnahmen je Standort mit einer Bauzeit zwischen zwei und drei Jahren gerechnet.

 

Die entsprechenden Haushaltsmittel wurden bei der Finanzverwaltung für den Finanzplan der kommenden Haushaltsjahre angemeldet.

 

 

Beschlussvorschlag:

 

Der Kreisausschuss nimmt die Ausführungen zu den beiden Schulstandorten der Rupert-Egenberger-Schule in Veitshöchheim und Höchberg und den verschiedenen Sanierungs- bzw. Neubauvarianten zur Kenntnis und empfiehlt  dem Kreistag die Bereitstellung der erforderlichen Haushaltsmittel ab dem Haushaltsjahr 2018.

 

 

 

 

Debatte:

 

Herr Dürr, Fachbereichsleiter Hochbau-, Grundstücks- und Schulverwaltung, erläutert anhand der Vorlage den Sachverhalt. Er betont, dass die Grundlage der vorgestellten Planung eine ergebnisoffene Herangehensweise an die möglichen Szenarien sei. Während des ganzen Prozesses fanden auch mit einzelnen Fraktionen Informationsgespräche vor Ort statt.

Herr Dürr erwähnt, dass die Gemeinde Zell einen Bauplatz für einen Neubau angeboten habe. Dies wurde bei der Planung vorläufig außen vor gelassen, da erst die Entwicklungsmöglichkeiten und die Konsequenzen an den bestehenden Standorten in Höchberg und Veitshöchheim aufgezeigt werden sollen.

Herr Versbach vom Architekturbüro Dold + Versbach stellt anschließend anhand von Plänen die Sanierungs- und Neubauvarianten vor.

Im Anschluss werden Fragen der Ausschussmitglieder von Herrn Versbach und Herrn Dürr beantwortet.

Herr Sinke, Schulleiter der Rupert-Egenberger-Schule, schildert die Situation aus pädagogischer Sicht. So gäbe es nicht grundsätzlich, wie in der Regelschule, Jahrgangsstufen, sondern Jahrgangsmischungen. An der Rupert-Egenberger-Schule stehen Können und Perspektive der Schüler im Vordergrund. Es sei für die Schüler wichtig einen engen Bezug zu den Lehrkräften zu haben. Ein wesentlicher Aspekt sei auch die Schülerbeförderung und die Fahrtzeiten. Diese Punkte sprechen für einen Erhalt der beiden Standorte. Bei einer Zusammenlegung nehmen Attraktivität und pädagogische Wirksamkeit ab.

Kreisrat Umscheid fragt nach, welche Fördermöglichkeiten es gibt und ob von der Regierung von Unterfranken eine Stellungnahme vorliegt.

Herr Dürr antwortet, dass bei den bisherigen Schulbaumaßnahmen der Landkreis Fördersätze nach FAG zwischen 43% - 48 % erhalten habe. Eine Aussage von der Regierung gibt es noch nicht. Die Verwaltung ist mit der Regierung von Unterfranken im Gespräch. Die Fraktionen sollen laufenden informiert werden.

Landrat Nuß ergänzt, dass es noch andere Fördermöglichkeiten von bis zu 90 % gibt.

Kreisrat Joßberger spricht das Thema Inklusion an und fragt nach, ob das Bayerische Kultusministerium weiterhin an den Förderschulen festhalten möchte.

Herr Dürr erwidert, dass von der Regierung bestätigt wurde, dass es seitens des Kultusministeriums auch künftig Förderschulen geben soll.

Herr Sinke ergänzt, dass bedingt durch die Inklusion der Zeitpunkt des Wechsels auf die Förderschule ein anderer sei, da die Eltern oft versuchen ihr Kind zuerst auf die Regelschule zu bringen.

Kreisrat Henneberger und Kreisrat Trautner möchten wissen aus welchen Gemeinden die Förderschüler kommen.

Herr Sinke erwidert, dass es keine Gemeinde gibt, aus der übermäßig viele Schüler kommen. Für den nördlichen Landkreis ist die Trennlinie der Main. Alles westlich davon geht nach Höchberg, alles östlich geht nach Veitshöchheim. Im südlichen Landkreis ist die Grenze der Altlandkreis Ochsenfurt mit den Standorten Gelchsheim und Sommerhausen.

Herr Dürr ergänzt, dass vor ca.1,5 Jahren die Schülerherkunft abgefragt wurde. Die Verteilung ist sehr großflächig und es gibt selten eine Häufung von bis zu 8 Schülern aus einem Ort.

Kreisrätin Schäfer äußert ihre Bedenken, dass bei einer Zusammenlegung einige Schüler Probleme mit der Bewältigung des Schulweges hätten. Dann komme es zur Inklusion in der Regelschule, was oft nicht ohne Schulbegleiter zu schaffen sei. Da es keine klassischen Schüler mit Behinderung seien, müsste der Landkreis die Schulbegleiter finanzieren.

Kreisrat Wolfshörndl hält fest, dass noch Gesprächsbedarf in den Fraktionen vorhanden sei.

Kreisrat Stichler bedankt sich als Bürgermeister von Höchberg bei Herrn Dürr für die ergebnisoffene Diskussion und die Zusammenstellung.

Kreisrat Götz schließt sich als Bürgermeister von Veitshöchheim den Worten seines Vorredners an.


Beschluss:

 

Der Kreisausschuss nimmt die Ausführungen zu den beiden Schulstandorten der Rupert-Egenberger-Schule in Veitshöchheim und Höchberg und den verschiedenen Sanierungs- bzw. Neubauvarianten zur Kenntnis und empfiehlt  dem Kreistag die Bereitstellung der erforderlichen Haushaltsmittel ab dem Haushaltsjahr 2018.

 

 

 

 


Zur weiteren Veranlassung an ZFB 5, ZFB 2

 

Zur Kenntnis an ZB, KrPA