Sitzung: 06.07.2015 Kreisausschuss
Beschluss: einstimmig beschlossen
Sachverhalt:
Einführung
KATWARN im Landkreis Würzburg – das kommunale Warn- und Informationssystem für
die Bevölkerung
Zu den Aufgaben des Landratsamtes Würzburg als
untere Katastrophenschutzbehörde gehört die Warnung und Unterrichtung der
Bevölkerung bei großen Schadensereignissen und Katastrophen. Dies erfolgt in
der Regel vor allem durch Rundfunkdurchsagen und Sirenen.
Eine neue weitere Möglichkeit bietet KATWARN. Dabei handelt es sich um einen seit 2010 existierenden bundesweit
einheitlichen Warndienst für das Mobiltelefon.
Bei
Unglücksfällen wie z.B. Großbränden oder Bombenfunden sendet die
verantwortliche Katastrophenschutzbehörde in Abstimmung mit der kommunalen
Feuerwehr-und Rettungsleitstelle über KATWARN Warninformationen direkt und
ortsbezogen an die Mobiltelefone der betroffenen Bürgerinnen und Bürger.
Hierzu
können sich alle Bürgerinnen und Bürger kostenlos und freiwillig registrieren
lassen, indem Sie sich eine App auf dem Smartphone installieren und bis zu 7 Postleitzahlen
hinterlegen, oder sich per SMS oder E-Mail mit einer Postleitzahl anmelden.
Eine Abmeldung bzw. Deinstallation ist jederzeit möglich. Im Gefahrenfall
erhalten die registrierten Bürgerinnen und Bürger so Warnungen mit Hinweisen
für ihren individuell registrierten Wohnort und jeden weiteren temporären
Aufenthaltsort, wenn dieses Gebiet auch an KATWARN angeschlossen ist.
Zudem
können zwei weitere Orte (Postleitzahlenbereiche) frei gewählt werden. Die
Warnungen können auch an Dritte, die nicht KATWARN nutzen, weitergeleitet
werden. Ist die Gefahr vorüber, erfolgt eine Entwarnung auf dem gleichen Weg.
Da der Deutsche
Wetterdienst ebenfalls KATWARN nutzt, erhalten die Nutzer zusätzlich auch die
Unwetterwarnungen(höchste Warnstufe) des Deutschen Wetterdienstes.
Das Hilfsmittel
KATWARN wird von Fraunhofer FOKUS und dem Verband öffentlicher Versicherer zur
Verfügung gestellt. Die Verantwortung für die Warnung und deren Inhalt obliegt jedoch
der zuständigen Behörde. Um Texte für Warnungen zu verfassen, wird der Behörde
ein gesichertes Redaktionssystem zur Verfügung gestellt, welches es im
Ernstfall ermöglicht, zügig die betroffene Bevölkerung (nach Postleitzahlen)
auszuwählen und Warntexte zu verfassen und zu versenden. KATWARN übermittelt
sodann diese Daten auf die Mobiltelefone der KATWARN-Nutzer.
KATWARN
wurde bereits von etlichen Katastrophenschutzbehörden eingeführt und hat sich
bereits bewährt.
Vor
der Entscheidung über die Einführung im Landkreis Würzburg hat der FB 13 die
Nutzung durch andere KVB’s abgewartet und dort Abfragen bzgl. der Nutzung und
vor allem auch der tatsächlich anfallenden Kosten vorgenommen.
Für
die Einführung von KATWARN kämen auf den Landkreis Würzburg folgende Kosten zu:
Für die Installation fallen einmalig Kosten in Höhe von 15.000,-€ an.
Jährlich
fallen 3.000,-€ für den technischen Support an.
Das System,
die technische Infrastruktur und den Betrieb von KATWARN stellen die öffentlichen
Regionalversicherer kostenfrei zur Verfügung. Für die Kommunikationskosten per
SMS fallen pro Einsatz 6 Cent für die Behörde an.
Nach
vorläufigen Schätzungen wird derzeit von einem jährlichen Betrag in Höhe von
etwa 600,00 € ausgegangen, wobei diese Kosten mutmaßlich von Jahr zu Jahr
sinken dürften. Nachrichten per E-Mail und Smartphone-App sind kostenlos. Für
die Nutzer sind die Warnungen komplett kostenfrei.
Debatte:
Herr
Seuling, Fachbereichsleiter FB 13, erläutert anhand einer
Power-Point-Präsentation den Sachverhalt.
Es liegen keine
Wortmeldungen vor.
Beschluss:
Der Kreisausschuss beschließt, im Landkreis Würzburg das kommunale Warn- und Informationssystem für die Bevölkerung (KATWARN) einzuführen.
Zur weiteren
Veranlassung an FB 13
Zur Kenntnis an ZB,
ZFB 2, KrPA