Sitzung: 23.09.2013 Kreisausschuss
Beschluss: einstimmig beschlossen
Debatte:
Landrat Nuß fasst in einem kurzen Rückblick
nochmals die verschiedenen Schritte bis zur Entstehung des jetzt vorliegenden
Energiekonzeptes zusammen.
Er geht sodann im Speziellen auf die Aktionen und Maßnahmen ein, die vom
Landkreis selbst und auch vom Kommunalunternehmen des Landkreises bisher
initiiert oder eingeleitet wurden. Dies sind im Besonderen:
-
Erhebung der Energieverbräuche aller öffentlicher Gebäude in den
Landkreisgemeinden, Auswertung durch den Arbeitskreis Energie und Rückmeldung
der Ergebnisse an die Kommunen.
-
Begehungen einiger Objekte auf Anfrage von Bürgermeister oder
Hausmeister durch fachkundige Mitarbeiter des Arbeitskreises
-
Handlungsempfehlungen für Schulen und Kindergärten
-
Mehrere Informationsveranstaltungen für Bürgermeisterinnen und
Bürgermeister, Hausmeister und Energiebeauftragte zu den Themen: Energieeinsparung, Contracting, CO2-Minderungsprogramm,
Straßen-beleuchtung
-
Erhebung der Energieverbräuche der kreiseigenen Gebäude und
Fortschreibung der Erfassung für das
Umweltmanagementsystem
-
Schulprojekt zur Energieeinsparung
-
Hausmeisterschulung (neuer Anlauf in 2013)
-
Energieberatung in 29 Gemeinden von März bis Mai 2013
-
Vorbereitung neuer Hausmeisterschulung noch in 2013
-
Landkreismaßnahmen:
·
E-Mobil-Ladestation im Landratsamt Würzburg
·
Einbau Holzpellet-Heizung im Landratsamt Würzburg
·
E-Mobil für Landkreis-Dienstwageneinsatz
·
Energetische Sanierung der Landkreisgebäude Zeppelinstr. 15 und
Friesstraße
·
Energetische Maßnahmen des Landkreis-Kommunalunternehmens
Ø
Photovoltaikanlagen auf Deponieflächen und Gebäuden
Ø
Ökoaudit für alle KU-Liegenschaften
Ø
Energieeffizienz-Analyse für Mainklinik Ochsenfurt
Nach den Ausführungen von Landrat Nuß erläutert Herr Stumpf von der Stabsstelle Landrat nochmals detailliert
einzelne wichtige Passagen und vor allem die von der Verwaltung angedachten
konkreten Maßnahmen zur weiteren Umsetzung des Energiekonzeptes.
Kreisrat Fuchs betont, dass die UWG
hinter dem Konzept stehe. Wichtig sei für ihn, dass die Gemeinden und die
Bürger mitgenommen werden. Am Beispiel von Rottendorf erläutert er, dass über
den Gemeinderat 6.000 € bereitgestellt worden seien, die für die Aufklärung und
Information in Sachen Energie für die Hausbesitzer und auch für die restliche
Bevölkerung zur Verfügung stünden.
Kreisrat Joßberger teilt die Ausführungen von
Kreisrat Fuchs und macht an einem Beispiel der Gemeinde Güntersleben deutlich,
dass auch hier versucht wird, die Bürger mitzunehmen. Er stelle allerdings
fest, dass der Bürger meistens dann komme, wenn eine konkrete Maßnahme anstehe.
Er weist noch darauf hin, dass beim Bestreben eine Energiepartnerschaft mit dem
Partnerlandkreis Matte Yehuda abzuschließen auch eine solche mit dem andern
Partnerlandkreis in Olmütz gesucht werden müsse.
Kreisrat Halbleib hält fest, dass man mit
dem Energiekonzept gute Grundlagen habe, die gemeinsam geschaffen worden seien.
Er wünsche sich, diese vorgeschlagenen Maßnahmen noch mehr zu konkretisieren,
z.B. was machen wir wann, wo und wie mit den regionalen Energieunternehmen. Des
Gleichen bei der Zusammenarbeit mit der Stadt Würzburg. Er wünsche sich, dass
es bis zu den Haushaltsberatungen hier konkretere Ansätze gebe. Zudem hätte er
gern auch noch mehr Aussagen, was das Kommunalunternehmen betrifft. Das könne
man allerdings in einer der nächsten Verwaltungsratssitzungen besprechen.
Landrat Nuß erwidert, dass man konkret
schon viel gemacht habe. Nun liege ein Papier mit klaren Handlungsanweisungen
vor. Danach werde man vorgehen. Die zuständigen Gremien würden dann Schritt für
Schritt informiert werden.
Kreisrat Trautner hält das Konzept für gut.
Er sehe den Landkreis als eine Art „Leuchtturm“. Wenn auch von vielen
Windrädern im Landkreis die Rede sei, so verweise er darauf, dass im Kreistag
ein Vorhaben im Bereich des Landschaftsschutzgebietes Täler der Tauber,
Steinach und Gollach abgelehnt worden sei. Hier habe der Artenschutz den
Vorrang erhalten. Er spreche sich auch dafür aus, gute Ackerflächen nicht für
Solaranlagen zu verwenden, sondern diese besser auf Hausdächer und auf
minderwertige Flächen entlang von Straßen zu bauen. Der Artenschutz sei stets
zu beachten.
Landrat Nuß hält es für wichtig, dass
gerade im Hinblick auf den Strom, den die Windräder erzeugen,
Speicherkapazitäten geschaffen werden, um den überschüssigen Strom speichern
und dann auf diesen bei Bedarf zurückgreifen zu können. Hier sehe er eine große
Aufgabe für die Energieunternehmen.
Kreisrat Ländner stellt klar, dass sowohl
der Mensch als auch Tiere ein zu berücksichtigendes Element bei der Anlage von
Windrädern seien. Für ihn sei auch von besonderer Wichtigkeit der Bereich von
Einsparungen. Hier müsse seiner Ansicht nach auch ein steuerlicher Anreiz
kommen, um die Bürger noch mehr zu solchen Einsparungen zu bewegen. Im Konzept
selbst sieht er auch den Einstieg in verschiedene Einzelmaßnahmen, sie müsse
man nach und nach konkret umsetzen.
Kreisrat Halbbleib fragt nochmals nach, wie
es denn nun konkret weitergehe.
Herr Stumpf von der Stabsstelle
Landrat führt hierzu aus, dass der nächste Schritt sei, dass man aus den 33
Maßnahmen des Konzeptes nun Schwerpunktbereiche vorgeschlagen hat, die dann
nach und nach ganz konkret ausgearbeitet würden. Die zuständigen Gremien würden
dann regelmäßig Berichte über die Weiterentwicklung und Durchführung von
Projekten erhalten. Die Anregung von Herrn Kreisrat Trautner ist ganz konkret
im energiepolitischen Leitbild entsprechend berücksichtigt worden.
Landrat Nuß fragt am Ende der Debatte,
ob mit dem Beschlussvorschlag Einverständnis bestehe, wobei die Vorlage noch
bei der Energiepartnerschaft um die Partnerregion Olmütz ergänzt werden müsse.
Beschluss:
Dem Kreistag wird vorgeschlagen, basierend auf dem im Energiekonzept enthaltenen energiepolitischen Leitbild (Seiten 182 bis 185) und den Maßnahmenempfehlungen (Seiten 73 bis 74 bzw. im Detail Seiten 149 bis 181) sowie unter Berücksichtigung der Diskussionsbeiträge in der Kreistagssitzung vom 26.07.13 folgende konkrete Einzelmaßnahmen zu beschließen und die Verwaltung mit deren Umsetzung zu beauftragen, womit der Einsatz erneuerbarer Energieträger unterstützt und zur Senkung des Energieverbrauchs beigetragen werden soll.
Maßnahme |
Monatliche Erfassung der Energieverbräuche der
kreiseigenen Gebäude, aufgeschlüsselt nach Energieträger
(Verbrauchsmonitoring) |
Untersuchung von Energie-Einsparpotenzialen in
den kreiseigenen Liegenschaften und deren Ausschöpfung |
Fortführung
der Energieberatung für private Hausbesitzer in den Gemeinden |
Fortführung
der 14-tägigen Energieberatung mit der Stadt Würzburg der Umweltstation der
Stadt Würzburg |
Anreize
zur Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs für die Bediensteten des Landkreises |
Schulung
der Hausmeister öffentlicher Gebäude / Einrichtungen |
Einrichtung
eines Arbeitskreises regionaler Energieerzeuger / Energieversorger zur
Abstimmung der Aktivitäten |
Kooperation/Abstimmung
mit Stadt Würzburg |
Kooperation/Abstimmung mit den Landkreisgemeinden
(Moderationsfunkton) |
Unterstützung
bestehender Arbeitskreise für Unternehmen |
Energiepartnerschaft
mit dem Partnerlandkreis Mateh Yehuda |
Anregung von Energieprojekten in Kindergärten und
Schulen |
Verstärkte Kommunikations- und
Öffentlichkeitsarbeit |
Die Landkreisverwaltung wird mit der konkreten Ausarbeitung zur Umsetzung dieser Maßnahmen beauftragt, wofür im Haushaltsplan 2014 30.000 Euro eingestellt werden sollten.
Zur weiteren
Veranlassung an S 1
Zur Kenntnis an