Beschluss: einstimmig beschlossen

Debatte:

 

Landrat Nuß fasst in einem kurzen Rückblick nochmals die verschiedenen Schritte bis zur Entstehung des jetzt vorliegenden Energiekonzeptes zusammen.

 

Er geht sodann im Speziellen auf die Aktionen und Maßnahmen ein, die vom Landkreis selbst und auch vom Kommunalunternehmen des Landkreises bisher initiiert oder eingeleitet wurden. Dies sind im Besonderen:

 

-          Erhebung der Energieverbräuche aller öffentlicher Gebäude in den Landkreisgemeinden, Auswertung durch den Arbeitskreis Energie und Rückmeldung der Ergebnisse an die Kommunen.

-          Begehungen einiger Objekte auf Anfrage von Bürgermeister oder Hausmeister durch fachkundige Mitarbeiter des Arbeitskreises

-          Handlungsempfehlungen für Schulen und Kindergärten

-          Mehrere Informationsveranstaltungen für Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Hausmeister und Energiebeauftragte zu den Themen:  Energieeinsparung, Contracting, CO2-Minderungsprogramm, Straßen-beleuchtung

-          Erhebung der Energieverbräuche der kreiseigenen Gebäude und Fortschreibung der Erfassung  für das Umweltmanagementsystem

-          Schulprojekt zur Energieeinsparung

-          Hausmeisterschulung (neuer Anlauf in 2013)

-          Energieberatung in 29 Gemeinden von März bis Mai 2013

-          Vorbereitung neuer Hausmeisterschulung noch in 2013

-          Landkreismaßnahmen:

·         E-Mobil-Ladestation im Landratsamt Würzburg

·         Einbau Holzpellet-Heizung im Landratsamt Würzburg

·         E-Mobil für Landkreis-Dienstwageneinsatz

·         Energetische Sanierung der Landkreisgebäude Zeppelinstr. 15 und Friesstraße

·         Energetische Maßnahmen des Landkreis-Kommunalunternehmens

Ø  Photovoltaikanlagen auf Deponieflächen und Gebäuden

Ø  Ökoaudit für alle KU-Liegenschaften

Ø  Energieeffizienz-Analyse für Mainklinik Ochsenfurt

 

Nach den Ausführungen von Landrat Nuß erläutert Herr Stumpf von der Stabsstelle Landrat nochmals detailliert einzelne wichtige Passagen und vor allem die von der Verwaltung angedachten konkreten Maßnahmen zur weiteren Umsetzung des Energiekonzeptes.

Kreisrat Fuchs betont, dass die UWG hinter dem Konzept stehe. Wichtig sei für ihn, dass die Gemeinden und die Bürger mitgenommen werden. Am Beispiel von Rottendorf erläutert er, dass über den Gemeinderat 6.000 € bereitgestellt worden seien, die für die Aufklärung und Information in Sachen Energie für die Hausbesitzer und auch für die restliche Bevölkerung zur Verfügung stünden.

 

Kreisrat Joßberger teilt die Ausführungen von Kreisrat Fuchs und macht an einem Beispiel der Gemeinde Güntersleben deutlich, dass auch hier versucht wird, die Bürger mitzunehmen. Er stelle allerdings fest, dass der Bürger meistens dann komme, wenn eine konkrete Maßnahme anstehe. Er weist noch darauf hin, dass beim Bestreben eine Energiepartnerschaft mit dem Partnerlandkreis Matte Yehuda abzuschließen auch eine solche mit dem andern Partnerlandkreis in Olmütz gesucht werden müsse.

 

Kreisrat Halbleib hält fest, dass man mit dem Energiekonzept gute Grundlagen habe, die gemeinsam geschaffen worden seien. Er wünsche sich, diese vorgeschlagenen Maßnahmen noch mehr zu konkretisieren, z.B. was machen wir wann, wo und wie mit den regionalen Energieunternehmen. Des Gleichen bei der Zusammenarbeit mit der Stadt Würzburg. Er wünsche sich, dass es bis zu den Haushaltsberatungen hier konkretere Ansätze gebe. Zudem hätte er gern auch noch mehr Aussagen, was das Kommunalunternehmen betrifft. Das könne man allerdings in einer der nächsten Verwaltungsratssitzungen besprechen.

 

Landrat Nuß erwidert, dass man konkret schon viel gemacht habe. Nun liege ein Papier mit klaren Handlungsanweisungen vor. Danach werde man vorgehen. Die zuständigen Gremien würden dann Schritt für Schritt informiert werden.

 

Kreisrat Trautner hält das Konzept für gut. Er sehe den Landkreis als eine Art „Leuchtturm“. Wenn auch von vielen Windrädern im Landkreis die Rede sei, so verweise er darauf, dass im Kreistag ein Vorhaben im Bereich des Landschaftsschutzgebietes Täler der Tauber, Steinach und Gollach abgelehnt worden sei. Hier habe der Artenschutz den Vorrang erhalten. Er spreche sich auch dafür aus, gute Ackerflächen nicht für Solaranlagen zu verwenden, sondern diese besser auf Hausdächer und auf minderwertige Flächen entlang von Straßen zu bauen. Der Artenschutz sei stets zu beachten.

 

Landrat Nuß hält es für wichtig, dass gerade im Hinblick auf den Strom, den die Windräder erzeugen, Speicherkapazitäten geschaffen werden, um den überschüssigen Strom speichern und dann auf diesen bei Bedarf zurückgreifen zu können. Hier sehe er eine große Aufgabe für die Energieunternehmen.

 

Kreisrat Ländner stellt klar, dass sowohl der Mensch als auch Tiere ein zu berücksichtigendes Element bei der Anlage von Windrädern seien. Für ihn sei auch von besonderer Wichtigkeit der Bereich von Einsparungen. Hier müsse seiner Ansicht nach auch ein steuerlicher Anreiz kommen, um die Bürger noch mehr zu solchen Einsparungen zu bewegen. Im Konzept selbst sieht er auch den Einstieg in verschiedene Einzelmaßnahmen, sie müsse man nach und nach konkret umsetzen.

 

Kreisrat Halbbleib fragt nochmals nach, wie es denn nun konkret weitergehe.

 

Herr Stumpf von der Stabsstelle Landrat führt hierzu aus, dass der nächste Schritt sei, dass man aus den 33 Maßnahmen des Konzeptes nun Schwerpunktbereiche vorgeschlagen hat, die dann nach und nach ganz konkret ausgearbeitet würden. Die zuständigen Gremien würden dann regelmäßig Berichte über die Weiterentwicklung und Durchführung von Projekten erhalten. Die Anregung von Herrn Kreisrat Trautner ist ganz konkret im energiepolitischen Leitbild entsprechend berücksichtigt worden.

 

Landrat Nuß fragt am Ende der Debatte, ob mit dem Beschlussvorschlag Einverständnis bestehe, wobei die Vorlage noch bei der Energiepartnerschaft um die Partnerregion Olmütz ergänzt werden müsse.

 


Beschluss:

 

Dem Kreistag wird vorgeschlagen, basierend auf dem im Energiekonzept enthaltenen energiepolitischen Leitbild (Seiten 182 bis 185) und den Maßnahmenempfehlungen (Seiten 73 bis 74 bzw. im Detail Seiten 149 bis 181) sowie unter Berücksichtigung der  Diskussionsbeiträge in der Kreistagssitzung vom 26.07.13 folgende konkrete Einzelmaßnahmen zu beschließen und die Verwaltung mit deren Umsetzung zu beauftragen, womit der Einsatz erneuerbarer Energieträger unterstützt und zur Senkung des Energieverbrauchs beigetragen werden soll.

 

 

Maßnahme

Monatliche Erfassung der Energieverbräuche der kreiseigenen Gebäude, aufgeschlüsselt nach Energieträger (Verbrauchsmonitoring)

Untersuchung von Energie-Einsparpotenzialen in den kreiseigenen Liegenschaften und deren Ausschöpfung

Fortführung der Energieberatung für private Hausbesitzer in den Gemeinden

Fortführung der 14-tägigen Energieberatung mit der Stadt Würzburg der Umweltstation der Stadt Würzburg

Anreize zur Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs für die Bediensteten des Landkreises

Schulung der Hausmeister öffentlicher Gebäude / Einrichtungen

Einrichtung eines Arbeitskreises regionaler Energieerzeuger / Energieversorger zur Abstimmung der Aktivitäten

Kooperation/Abstimmung mit Stadt Würzburg

Kooperation/Abstimmung mit den Landkreisgemeinden (Moderationsfunkton)

Unterstützung bestehender Arbeitskreise für Unternehmen

Energiepartnerschaft mit dem Partnerlandkreis Mateh Yehuda

Anregung von Energieprojekten in Kindergärten und Schulen

Verstärkte Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit

 

Die Landkreisverwaltung wird mit der konkreten Ausarbeitung zur Umsetzung dieser Maßnahmen beauftragt, wofür im Haushaltsplan 2014 30.000 Euro eingestellt werden sollten.

 


Zur weiteren Veranlassung an S 1

 

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