Sitzung: 22.07.2013 Ausschuss für Umwelt
Beschluss: einstimmig beschlossen
Debatte:
Landrat Nuß erläutert, dass es
heute im Vorgriff auf die Kreistagssitzung um das Energiekonzept gehe,
insbesondere um das Energiepolitische Leitbild.
Seit Fukushima sei politisch viel umgesetzt worden. Es sei viel getan
worden, wie z.B. die energetische Sanierung des Amtsgebäudes in der
Friesstraße, im Baurecht sei man sehr offensiv umgegangen mit Windkraftanlagen,
Photovoltaikanlagen und Biogasanlagen.
Herr Stumpf, Leiter der
Stabsstelle Landrat, teilt mit, das Leitbild sei von der Verwaltung in
Zusammenarbeit mit der beauftragten Firma Think aus Jena erarbeitet worden. Es
fanden einige Workshops statt, zu denen Bürgermeister, Kreisräte aber auch die
Öffentlichkeit – mit Institutionen und Vereinigungen - eingeladen waren. Die
Ergebnisse dieser Workshops seien ebenfalls in das Energiepolitische Leitbild
eingeflossen.
Herr Stumpf fasst zusammen,
dass zunächst die Verbräuche in einer sog. Ist-Analyse erfasst wurden, bei der
der Landkreis vergleichsweise gut abschneide. Man liege hier unter dem
Vergleichswert sowohl von der Bundesrepublik als auch bezogen auf Bayern.
Es wurden die vorherrschenden Energieträger im Landkreis festgestellt,
die Nutzung der erneuerbaren Energien. Hier sei festzustellen, dass der
Landkreis in diesem Bereich sehr gut aufgestellt sei. Im Bereich Bioenergie mit
einem Anteil von 53 %, im Bereich Windkraft mit 21 % und im Bereich
Photovoltaik mit 19 %.
Bei der Potenzialanalyse wurde versucht, von den Gutachtern auch in
Verbindung mit den Gemeinden Flächen zu finden, seien es Dachflächen oder
Freiflächen oder Flächen für Windkraft, die nach Abzug der Ist-Analyse noch zur
Ausnutzung zur Verfügung stehen würden. Hier habe sich ergeben, dass
gegenwärtig ein Ausbaugrad von 33 % des Gesamtpotenzials vorliege, was bedeute,
dass noch 67 % für einen Nutzung erneuerbarer Energien vorhanden sei.
Im Bereich der Bioenergie sei gegenwärtig ein Ausbaugrad von 62 %
erreicht, bei der Windkraft von 48 %, die größten Ausbaupotenziale ergeben sich
für Solar- und Geothermie mit jeweils mehr als 90 % verbleibendem Potenzial.
Herr Dr. Gauer weist darauf hin,
dass das Thema in der Kreistagssitzung am 26.07.2013 vertieft behandelt werde.
Herr Dr. Mann von der Firma Think werde in der Sitzung für detaillierte Fragen
zur Verfügung stehen.
Landrat Nuß teilt mit, dass
dieser Tagesordnungspunkt in der heute Vormittag erfolgten
Fraktionssprecherrunde zentrales Thema gewesen sei. Man sei übereingekommen,
den vorliegenden Beschlussvorschlag zu ergänzen, um den Zusatz, die Verwaltung zu beauftragen, konkrete
Maßnahmenvorschläge zu erarbeiten.
Als einen
Maßnahmenvorschlag aus dem Leitbild benennt Landrat Nuß zum Thema Mobilität die Einführung eines Firmenabos.
Durch diese Unterstützung stärke der Landkreis die Bemühungen seiner
Bediensteten zu nachhaltiger Mobilität mittels der Nutzung des ÖPNV.
Weiterhin sei
darüber nachzudenken, ob man zur Energieeinsparung und Energieeffizienz die
Hausmeisterschulung in den Gemeinden weiter forciere. Dies seien ganz konkrete
Maßnahmen, die auf den Weg gebracht werden müssen.
Kreisrat Mann vertritt ebenfalls die Auffassung, das
Leitbild auf ganz konkrete Ziele festzulegen. Man müsse forciert weitergehen,
auch über den Umweltausschuss hinaus. Er schlägt vor, Workshops zu veranstalten mit dem konkreten
Thema „Ausbau von Photovoltaik im Altort, Ensembleschutz“, um zu klären, ob
dies überhaupt möglich sei und wie das Landratsamt dies begleiten könne, z.B.
über die Denkmalschutzbehörde. Man dürfe jetzt nicht die Füße stillhalten,
sondern müsse weiterlaufen und konkrete Umsetzungen anstreben. Er begrüßt es sehr,
dass in der Fraktionssprecherrunde dieser Beschlussvorschlag unterbreitet
wurden.
Kreisrat Kinzkofer vertritt ebenfalls die Meinung, konkrete
Maßnahmen, eine Prioritätenliste, festzulegen, diese jedoch nicht nur auf den
Landkreis umzulegen, sondern auch den Kommunen als Hilfestellung zur Verfügung
zu stellen.
Die Gemeinde
Veitshöchheim habe bereits Erfahrungen in Sachen Energieberatung und würde
daher gerne kleineren Kommunen, die das nicht haben, direkt oder über das
Landratsamt Hilfestellung geben.
Kreisrätin Ries schlägt vor, um CO² einzusparen, Aktionen wie
z.B. Mit dem Rad zur Arbeit“ anzubieten, als Anreiz für Firmen oder Schulen.
Landrat Nuß teilt hierzu mit, dass bereits seit Ende Juni
im Landratsamt die Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit 2013“ laufe.
Nachdem keine
weiteren Wortmeldungen vorliegen stellt Landrat
Nuß den Beschlussvorschlag zur Abstimmung.
Beschlussvorschlag
(neu):
Vom energiepolitischen Leitbild und vom Entwurf Teil 1 des Endberichts zum Energiekonzept des Landkreises Würzburg wird zustimmend Kenntnis genommen.
Die Verwaltung wird
beauftragt, konkrete Maßnahmenvorschläge zu erarbeiten.
Beschluss:
Vom energiepolitischen Leitbild und vom Entwurf Teil 1 des Endberichts zum Energiekonzept des Landkreises Würzburg wird zustimmend Kenntnis genommen.
Die Verwaltung wird beauftragt, konkrete Maßnahmenvorschläge zu erarbeiten.
Zur weiteren
Veranlassung an S 1 – H. Stumpf, H. Dr. Gauer
Zur Kenntnis an