Beschluss: einstimmig beschlossen

Debatte:

 

Landrat Nuß erläutert, dass es heute im Vorgriff auf die Kreistagssitzung um das Energiekonzept gehe, insbesondere um das Energiepolitische Leitbild.

Seit Fukushima sei politisch viel umgesetzt worden. Es sei viel getan worden, wie z.B. die energetische Sanierung des Amtsgebäudes in der Friesstraße, im Baurecht sei man sehr offensiv umgegangen mit Windkraftanlagen, Photovoltaikanlagen und Biogasanlagen.

 

Herr Stumpf, Leiter der Stabsstelle Landrat, teilt mit, das Leitbild sei von der Verwaltung in Zusammenarbeit mit der beauftragten Firma Think aus Jena erarbeitet worden. Es fanden einige Workshops statt, zu denen Bürgermeister, Kreisräte aber auch die Öffentlichkeit – mit Institutionen und Vereinigungen - eingeladen waren. Die Ergebnisse dieser Workshops seien ebenfalls in das Energiepolitische Leitbild eingeflossen.

 

Herr Stumpf fasst zusammen, dass zunächst die Verbräuche in einer sog. Ist-Analyse erfasst wurden, bei der der Landkreis vergleichsweise gut abschneide. Man liege hier unter dem Vergleichswert sowohl von der Bundesrepublik als auch bezogen auf Bayern.

Es wurden die vorherrschenden Energieträger im Landkreis festgestellt, die Nutzung der erneuerbaren Energien. Hier sei festzustellen, dass der Landkreis in diesem Bereich sehr gut aufgestellt sei. Im Bereich Bioenergie mit einem Anteil von 53 %, im Bereich Windkraft mit 21 % und im Bereich Photovoltaik mit 19 %.

 

Bei der Potenzialanalyse wurde versucht, von den Gutachtern auch in Verbindung mit den Gemeinden Flächen zu finden, seien es Dachflächen oder Freiflächen oder Flächen für Windkraft, die nach Abzug der Ist-Analyse noch zur Ausnutzung zur Verfügung stehen würden. Hier habe sich ergeben, dass gegenwärtig ein Ausbaugrad von 33 % des Gesamtpotenzials vorliege, was bedeute, dass noch 67 % für einen Nutzung erneuerbarer Energien vorhanden sei.

 

Im Bereich der Bioenergie sei gegenwärtig ein Ausbaugrad von 62 % erreicht, bei der Windkraft von 48 %, die größten Ausbaupotenziale ergeben sich für Solar- und Geothermie mit jeweils mehr als 90 % verbleibendem Potenzial.

 

Herr Dr. Gauer weist darauf hin, dass das Thema in der Kreistagssitzung am 26.07.2013 vertieft behandelt werde. Herr Dr. Mann von der Firma Think werde in der Sitzung für detaillierte Fragen zur Verfügung stehen.

 

Landrat Nuß teilt mit, dass dieser Tagesordnungspunkt in der heute Vormittag erfolgten Fraktionssprecherrunde zentrales Thema gewesen sei. Man sei übereingekommen, den vorliegenden Beschlussvorschlag zu ergänzen, um den Zusatz, die Verwaltung zu beauftragen, konkrete Maßnahmenvorschläge zu erarbeiten.

 

Als einen Maßnahmenvorschlag aus dem Leitbild benennt Landrat Nuß zum Thema Mobilität die Einführung eines Firmenabos. Durch diese Unterstützung stärke der Landkreis die Bemühungen seiner Bediensteten zu nachhaltiger Mobilität mittels der Nutzung des ÖPNV.

 

Weiterhin sei darüber nachzudenken, ob man zur Energieeinsparung und Energieeffizienz die Hausmeisterschulung in den Gemeinden weiter forciere. Dies seien ganz konkrete Maßnahmen, die auf den Weg gebracht werden müssen.

 

Kreisrat Mann vertritt ebenfalls die Auffassung, das Leitbild auf ganz konkrete Ziele festzulegen. Man müsse forciert weitergehen, auch über den Umweltausschuss hinaus. Er schlägt vor,  Workshops zu veranstalten mit dem konkreten Thema „Ausbau von Photovoltaik im Altort, Ensembleschutz“, um zu klären, ob dies überhaupt möglich sei und wie das Landratsamt dies begleiten könne, z.B. über die Denkmalschutzbehörde. Man dürfe jetzt nicht die Füße stillhalten, sondern müsse weiterlaufen und konkrete Umsetzungen anstreben. Er begrüßt es sehr, dass in der Fraktionssprecherrunde dieser Beschlussvorschlag unterbreitet wurden.

 

Kreisrat Kinzkofer vertritt ebenfalls die Meinung, konkrete Maßnahmen, eine Prioritätenliste, festzulegen, diese jedoch nicht nur auf den Landkreis umzulegen, sondern auch den Kommunen als Hilfestellung zur Verfügung zu stellen.

 

Die Gemeinde Veitshöchheim habe bereits Erfahrungen in Sachen Energieberatung und würde daher gerne kleineren Kommunen, die das nicht haben, direkt oder über das Landratsamt Hilfestellung geben.

 

Kreisrätin Ries schlägt vor, um CO² einzusparen, Aktionen wie z.B. Mit dem Rad zur Arbeit“ anzubieten, als Anreiz für Firmen oder Schulen.

 

Landrat Nuß teilt hierzu mit, dass bereits seit Ende Juni im Landratsamt die Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit 2013“ laufe.

 

Nachdem keine weiteren Wortmeldungen vorliegen stellt Landrat Nuß den Beschlussvorschlag zur Abstimmung.

 

Beschlussvorschlag (neu):

 

Vom energiepolitischen Leitbild und vom Entwurf Teil 1 des Endberichts zum Energiekonzept des Landkreises Würzburg wird zustimmend Kenntnis genommen.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, konkrete Maßnahmenvorschläge zu erarbeiten.

 


Beschluss:

 

Vom energiepolitischen Leitbild und vom Entwurf Teil 1 des Endberichts zum Energiekonzept des Landkreises Würzburg wird zustimmend Kenntnis genommen.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, konkrete Maßnahmenvorschläge zu erarbeiten.


Zur weiteren Veranlassung an S 1 – H. Stumpf, H. Dr. Gauer

 

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