Sitzung: 15.02.2023 Interkommunaler Ausschuss stadt.land.wü.
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 11, Nein: 9, Anwesend: 20
Anlage/n: Präsentation
Antrag vom 15.01.2023
Beschlussauszug IKA 21.06.2021
Stellungnahme der Stadt Würzburg
Sachverhalt:
Mit Schreiben vom 15.01.2023 wurde von den Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen im Kreistag und Stadtrat beigefügter Antrag gestellt.
Seitens des Landkreises wurde dieses Thema am 26.03.2021 im Ausschuss für Bauen, Verkehr und Infrastruktur behandelt und im Interkommunalen Ausschuss am 16.06.2021 gemeinsam mit dem Stadtbaurat Benjamin Schneider vorgestellt – siehe Auszug aus dem Protokoll in der Anlage.
Das Radverkehrsnetz des Landkreises Würzburg wird baulich und hinsichtlich des laufenden Unterhaltes durch die jeweilige kreisangehörige Gemeinde betreut.
Der Landkreis berät und fördert Radwegemaßnahmen und hat die Koordinationsaufgabe des „Radverkehrsnetz Bayern“ übernommen. Das Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr konzipiert ein Netz für den Alltagsradverkehr, das alle bayerischen Gemeinden möglichst durchgängig und direkt miteinander verbinden soll (‚Radverkehrsnetz Bayern‘). Den Radfahrenden bietet das ‚Radverkehrsnetz Bayern‘ künftig möglichst direkte, schnelle und sicherere Routen zwischen den Städten und Gemeinden Bayerns, die insbesondere für die Alltagsnutzung geeignet sind.
Darüber hinaus dient das Netz als Planungsgrundlage für künftige Verbesserungen der Radverkehrsinfrastruktur und bauliche Maßnahmen (z.B. Lückenschlüsse). Das Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr hat mittlerweile einen Entwurf für dieses Radverkehrsnetz erarbeitet.
Bei der Netzkonzeption wurden bereits bestehende regionale Radwegenetze berücksichtigt.
Zum aktuellen Sachstand können folgende Informationen gegeben werden:
-
Rückmeldung
am 18.11.2022 vom Staatsministeriums:
Das Radwegenetz im Landkreis Würzburg wurde abgestimmt, die Änderungen,
Anpassungen und Ergänzungen eingepflegt. Alle bearbeitenden Stellen erhielten
die aktualisierten Unterlagen zur Kontrolle bis 30.12.2022 zugesandt.
Zeitgleich ist zudem die Beteiligung der staatlichen Bauämter, insbesondere
hinsichtlich der Netzprüfung an Bundes- und Staatsstraßen erfolgt.
-
Am
15.12.2022 wurde vom Landratsamt Würzburg eine Rückmeldung verfasst und um
Klärung von 14 Routenänderungen gebeten, welche nicht berücksichtigt wurden.
Das Ministerium teilte mit, dass diese Änderungswünsche nicht übernommen werden
konnten.
- Die Befahrung durch Beauftragte des Staatsministeriums wird im Anschluss an die Rückmeldungen erfolgen. Nähere Informationen liegen derzeit nicht vor.
Der Stabsstellenfachbereich Klimaschutz, Energiewende und
Mobilität des Landkreises Würzburg muss die Ergebnisse der Befahrung abwarten
und wird anschließend notwendige Maßnahmen mit den betroffenen Gemeinden und
der Stadt Würzburg abstimmen.
Radabstellanlagen an Straßenbahn- und Bushaltestellen in
Stadt und Landkreis Würzburg sind mit unterschiedlichen Konzepten und
Zuständigkeiten zum Teil schon in der Umsetzung. Beim Landkreis Würzburg hat
„Das Kommunalunternehmen des Landkreises Würzburg“ eine Fördermöglichkeit
vorgesehen. Mit einem einmaligen Zuschuss von max. 10.000 € werden Gemeinden,
die u. a. Fahrradabstellplätze mit einer ÖPNV-Anbindung errichten, gefördert.
Die Stadt Würzburg baut solche Anlagen in eigener
Zuständigkeit Stück für Stück aus.
Debatte:
Herr Malsch, Stadt Würzburg Tiefbau- und
Verkehrswesen, führt mit einer Präsentation in den Sachverhalt ein.
Herr Mattheis, Stadt Würzburg Tiefbau- und
Verkehrswesen, informiert mit der Präsentation über die Radachsen der Gemeinden
Estenfeld, Höchberg, Veitshöchheim, Gerbrunn und Reichenberg.
Kreisrat Hansen erwähnt, dass die Radachse Höchberg
nicht durchgängig sei. Deshalb wurde auch der Antrag der Fraktion Bündnis
90/Die Grünen (Kreisräte und Stadträte) gestellt. Er regt an, Autospuren für den
Radverkehr wegzunehmen.
Herr Malsch entgegnet, dass diese Radachsen 2016
beschlossen wurden, auch um daran zu arbeiten. Eines der größten und der
schwierigsten Projekte in der Zukunft ist die Leistenstraße. Die Wichtigkeit
der Radachsen sei bekannt.
Kreisrat Hansen erkundigt sich nach dem Grunderwerb,
nachdem der Bayerische Landtag beschlossen hat, dass auch für Radwege
Enteignungen möglich sind.
Herr Schneider, Stadtbaurat Stadt Würzburg, erwidert,
dass Enteignung ein schwieriges Thema sei. Es bestanden Bemühungen für ein
wasserrechtliches Verfahren, um eine Enteignung vornehmen zu können. Dieses
führte nicht zu Erfolg. Eine Prüfung der neuen gesetzlichen Grundlagen wird
noch erfolgen. Mit dem Markt Reichenberg hat man sich auf eine geänderte Planung
verständigt.
In der Leistenstraße besteht eine multiple Problemlage,
eine Sanierung kostet sehr viele Mio. Euro. Für den Brückenschlag über den Main
konnte ein Gutachten beauftragt werden. Seitens der Landes gibt es über die
Radinitiative Bayern eine 80%ige Förderung. Mit Fachleuten werde überlegt,
welche Stelle am sinnvollsten für den Brückenschlag für den Rad- und Fußverkehr
wäre. Vor der Sommerpause soll ein Ergebnis dem Stadtrat vorgetragen werden.
Herr Graf, Landratsamt Würzburg Fachbereich Klimaschutz,
Energiewende und Mobilität, schildert anhand der Präsentation die Lage im
Landkreis Würzburg.
Landrat Eberth informiert die Stadträte des Gremiums
darüber, dass im Entwurf des Kreishaushaltes für ein mögliches
Radverkehrskonzept 100.000 € eingestellt wurden.
Kreisrat Hansen führt zum Antrag die Vorstellungen der
Grünen aus.
Ein Problem sei, wenn Gemeinden Baulast haben, dass es eine
Kette von Radwegabschnitten gibt, die nicht immer durchgängig sind. Deswegen
braucht es nach Ansicht der Grünen ein Radverkehrskonzept in Absprache mit den
Gemeinden. Er begrüßt es, dass Mittel dafür im Haushalt eingeplant sind.
Er würde gerne heute den Beschluss fassen, dass der IKA
eine Empfehlung an den Stadtrat bzw. Kreistag weitergibt und beantragt eine
entsprechende Beschlussfassung.
Landrat Eberth informiert, dass der Stadtrat den
Beschluss für die Weiterentwicklung des Radverkehrskonzeptes bereits gefasst
hat.
Der Antrag auf Beschlussfassung wäre dann nur noch eine
Empfehlung an den Kreistag.
Er lässt über den Antrag wie folgt abstimmen:
Ja: 12 Nein:
8 Anwesend: 20
Ergebnis: mehrheitlich beschlossen
Im Anschluss lässt Landrat Eberth über den
Beschlussvorschlag abstimmen.
Beschlussvorschlag:
Der Interkommunale Ausschuss stadt.land.wü. empfiehlt dem
Kreistag ein Radverkehrskonzept für den Landkreis Würzburg in interkommunaler
Abstimmung mit der Stadt Würzburg zu erstellen.
Beschluss:
Der Interkommunale Ausschuss stadt.land.wü. empfiehlt dem
Kreistag ein Radverkehrskonzept für den Landkreis Würzburg in interkommunaler
Abstimmung mit der Stadt Würzburg zu erstellen.
Zur weiteren
Veranlassung an StabL, SFB 7
Zur Kenntnis an SFB
1, KrPA