Sitzung: 15.11.2021 Kreisausschuss
Landrat Eberth berichtet darüber, dass Mitte September vom
Ministerium die Mitteilung kam die Pandemische Lage nationaler Tragweite wird
nicht verlängert. In der Konsequenz wurden die Mietverträge für die Impfzentren
Talavera und Giebelstadt gekündigt und die Impfzentren geschlossen. In
Giebelstadt, Kürnach und in den Arkaden in Würzburg wurden sofort sogenannte
Impfsprechstunden eingerichtet, wo Impfunschlüssige unkompliziert und
niederschwellig eine Impfaufklärung und auf Wunsch auch eine Impfung bekommen
konnten.
Das Impfangebot soll deutlich erhöht werden, in der Hoffnung, dass die
Impfstofflogistik hervorragend funktioniert. Die Sprechstunden sollen
intensiviert werden und Sprechstunden für Sonderimpfungen für 12-18-jährige
eingerichtet werden.
Außerdem wird noch diskutiert, die Booster-Impfungen in einem größeren
Impfzentrum anzubieten. In Abstimmung mit der Stadt Würzburg gibt es
Überlegungen in der Kürnachtalhalle ein mittelgroßes Booster-Impfzentrum
aufzubauen, obwohl von der STIKO noch keine klare Aussage diesbezüglich
vorliegt.
In puncto Testen verhielt es sich bis Herbst so, dass überall im
Landkreis ein umfangreiches Testangebot bestand und sogar ein Testbus
eingesetzt wurde. Dann kam die Mitteilung, dass es keine kostenlosten Tests
mehr geben wird. Wer ungeimpft in eine Bar oder Disco wollte musste auf eigene
Kosten einen PCR-Test machen lassen. Anfang November gab es zunehmend steigende
Tendenzen und das Thema Boostern kam vermehr auf. Ob alle Räumlichkeiten zum
Testen und das Ehrenamt ohne eine klare Kostenübernahme wieder zur Verfügung
stehen sei fraglich. Er selbst halte den Testbus wieder für eine gute Lösung.
Kreisrat Krämer erkundigt sich nach der Möglichkeit
Drive-In-Impfungen durchzuführen.
Landrat Eberth erklärt, dass eine Impfung seiner Meinung
nach immer noch ein medizinischer Vorgang sei und er eine Drive-In-Impfung
äußerst kritisch sehe. Eine Diskussion darüber werde man sicher führen müssen.
Herr Dröse ergänzt, dass bereits vor Monaten Ärzte und
Hilfsorganisationen eine Drive-In-Impfung sowie einen Impfbus als nicht
praktikabel angesehen haben.
Kreisrätin Hecht möchte wissen, ob in Pflegeheimen die 3.
Impfung abgeschlossen sei.
Landrat Eberth berichtet, dass in Pflege- und
Behinderteneinrichtungen durch die Mobilen Impfteams jeder, der die 3. Impfung
wollte, diese auch bekommen habe. Beim Personal sei man teilweise noch nicht
soweit.
Kreisrat Wolfshörndl könne sich eine Differenzierung bei der
Drive-In-Impfung vorstellen, da bei der Booster-Impfung weniger Aufklärung als
bei der Erstimpfung nötig sei.
Kreisrat Krämer könne es sich ebenfalls vorstellen, eine
Drive-In-Impfung auf das Boostern zu beschränken. Der Flugplatz Giebelstadt sei
so groß, da wäre es möglich noch eine Viertelstunde nach der Impfung im Auto zu
warten. Die grundsätzlichen Bedenken müssen erst einmal abgearbeitet werden. Logistisch
wäre alles machbar.
Landrat Eberth erinnert daran, dass Personal erst
wiederaufgebaut werden muss, da Verträge nicht mehr verlängert wurden. Es ist
nicht einfach ein Impfzentrum wiederaufzubauen. Diese Dinge werden in der
Gesellschaft teilweise etwas vergessen.
Kreisrat Lehrieder (MdB) teilt die Bedenken von Landrat Eberth. Er
informiert darüber, dass im Bundestag das Infektionsschutzgesetz neu beraten
wurde. Trotz Beratung mit Fachleuten in Berlin wurde das Boostern völlig
unterschätzt. Es wurde davon ausgegangen, dass der Impfschutz vielleicht 1- 2
Jahre anhält. In Israel gab es im Sommer hochgehende Inzidenzzahlen und es
wurden alle Altersklassen für das Boostern zugelassen. Daraufhin gingen die
Zahlen schlagartig wieder nach unten. Er plädiere für den Weg, den Israel
gegangen ist und auf kommunaler Ebene solle getan werden, was möglich sei.