Landrat Eberth berichtet darüber, dass Mitte September vom Ministerium die Mitteilung kam die Pandemische Lage nationaler Tragweite wird nicht verlängert. In der Konsequenz wurden die Mietverträge für die Impfzentren Talavera und Giebelstadt gekündigt und die Impfzentren geschlossen. In Giebelstadt, Kürnach und in den Arkaden in Würzburg wurden sofort sogenannte Impfsprechstunden eingerichtet, wo Impfunschlüssige unkompliziert und niederschwellig eine Impfaufklärung und auf Wunsch auch eine Impfung bekommen konnten.

 

Das Impfangebot soll deutlich erhöht werden, in der Hoffnung, dass die Impfstofflogistik hervorragend funktioniert. Die Sprechstunden sollen intensiviert werden und Sprechstunden für Sonderimpfungen für 12-18-jährige eingerichtet werden.

Außerdem wird noch diskutiert, die Booster-Impfungen in einem größeren Impfzentrum anzubieten. In Abstimmung mit der Stadt Würzburg gibt es Überlegungen in der Kürnachtalhalle ein mittelgroßes Booster-Impfzentrum aufzubauen, obwohl von der STIKO noch keine klare Aussage diesbezüglich vorliegt.

 

 

In puncto Testen verhielt es sich bis Herbst so, dass überall im Landkreis ein umfangreiches Testangebot bestand und sogar ein Testbus eingesetzt wurde. Dann kam die Mitteilung, dass es keine kostenlosten Tests mehr geben wird. Wer ungeimpft in eine Bar oder Disco wollte musste auf eigene Kosten einen PCR-Test machen lassen. Anfang November gab es zunehmend steigende Tendenzen und das Thema Boostern kam vermehr auf. Ob alle Räumlichkeiten zum Testen und das Ehrenamt ohne eine klare Kostenübernahme wieder zur Verfügung stehen sei fraglich. Er selbst halte den Testbus wieder für eine gute Lösung.

 

 

 

Kreisrat Krämer erkundigt sich nach der Möglichkeit Drive-In-Impfungen durchzuführen.

 

Landrat Eberth erklärt, dass eine Impfung seiner Meinung nach immer noch ein medizinischer Vorgang sei und er eine Drive-In-Impfung äußerst kritisch sehe. Eine Diskussion darüber werde man sicher führen müssen.

 

Herr Dröse ergänzt, dass bereits vor Monaten Ärzte und Hilfsorganisationen eine Drive-In-Impfung sowie einen Impfbus als nicht praktikabel angesehen haben.

 

Kreisrätin Hecht möchte wissen, ob in Pflegeheimen die 3. Impfung abgeschlossen sei.

 

Landrat Eberth berichtet, dass in Pflege- und Behinderteneinrichtungen durch die Mobilen Impfteams jeder, der die 3. Impfung wollte, diese auch bekommen habe. Beim Personal sei man teilweise noch nicht soweit.

 

Kreisrat Wolfshörndl könne sich eine Differenzierung bei der Drive-In-Impfung vorstellen, da bei der Booster-Impfung weniger Aufklärung als bei der Erstimpfung nötig sei.

 

Kreisrat Krämer könne es sich ebenfalls vorstellen, eine Drive-In-Impfung auf das Boostern zu beschränken. Der Flugplatz Giebelstadt sei so groß, da wäre es möglich noch eine Viertelstunde nach der Impfung im Auto zu warten. Die grundsätzlichen Bedenken müssen erst einmal abgearbeitet werden. Logistisch wäre alles machbar.

 

Landrat Eberth erinnert daran, dass Personal erst wiederaufgebaut werden muss, da Verträge nicht mehr verlängert wurden. Es ist nicht einfach ein Impfzentrum wiederaufzubauen. Diese Dinge werden in der Gesellschaft teilweise etwas vergessen.

 

Kreisrat Lehrieder (MdB) teilt die Bedenken von Landrat Eberth. Er informiert darüber, dass im Bundestag das Infektionsschutzgesetz neu beraten wurde. Trotz Beratung mit Fachleuten in Berlin wurde das Boostern völlig unterschätzt. Es wurde davon ausgegangen, dass der Impfschutz vielleicht 1- 2 Jahre anhält. In Israel gab es im Sommer hochgehende Inzidenzzahlen und es wurden alle Altersklassen für das Boostern zugelassen. Daraufhin gingen die Zahlen schlagartig wieder nach unten. Er plädiere für den Weg, den Israel gegangen ist und auf kommunaler Ebene solle getan werden, was möglich sei.