Sitzung: 21.02.2011 Kreisausschuss
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Debatte:
Landrat Nuß weist darauf hin,
dass heute erstmals ein Haushalt vorliege, der in doppischer Form erstellt
worden sei.
Kreisrat Fuchs sieht diesen
doppischen Haushalt als eine Art Vorreiter für die Gemeinden. Die vorliegenden
Unterlagen stellten aber kein volles Werk dar, sondern würden im Laufe dieses
Jahres und evtl. auch noch in den nächsten Jahren vervollkommnet. Es bedeute
schon eine gewisse Umstellung, wenn man gegenüber dem früheren Haushalt mit
einer Einnahmen und einer Ausgabenrechnung nun einen Haushalt habe, der zum
einen eine Finanzteil und zum anderen eine Ergebnisteil beinhalte.
Er schlage daher vor und halte es für notwendig, dass bei den vielen
Produkten ein eigener Steuerungs-/Finanzausschuss gebildet werden müsse, der
sich ein- bis zweimal jährlich treffe, um zu erfahren, wie die Produkte im
einzelnen stehen.
Ansonsten könne er feststellen, dass man mit den 46 % Kreisumlage für
2011, die auch für 2012 und 2013 so vorgesehen seien, leben könne.
Kreisrat Ländner,
MdL, gibt bekannt, dass seine Fraktion dem Haushalt in dieser Form zustimmen
werde. Er freue sich, dass die Kreisumlage stabil gehalten werde und auch in
Zukunft stabil bleiben soll. Erfreulich sei auch, dass die Investitionen, die
auf den Weg gebracht worden seien, insgesamt im Haushalt abgebildet sind und
dennoch die Verschuldung gleichzeitig zurückgehe.
Über den angedachten Finanzausschuss solle man noch einmal reden, da ja
eigentlich der Kreisausschuss für die Finanzen zuständig sei und somit ein
gewisses Spannungsverhältnis entstehen könne.
Kreisrat Halbleib,
MdL, macht deutlich, dass die Produkte in Zukunft eine ganz starke Rolle
spielen werden. Zur vorgelegten Planung stelle er fest, dass die Anregungen und
Hinweise der Fraktionen aufgenommen seien. Mit der Doppik habe man eine gute
Möglichkeit, detailliert zu jeder Art von Leistung, die das Landratsamt bzw.
der Landkreis erbringe, eine Finanzinformation zu bekommen.
Zum Vorschlag, ein weiteres Gremium einzurichten, stehe er eher
zurückhaltend, da seiner Meinung nach die Finanzverwaltung in einer Hand
bleiben solle.
Inhaltlich könne man zum Haushaltsplan ausführen, dass man eine solide
Finanzsituation habe, die Beratungen einfacher macht. Er spreche sich dafür
aus, dass man weitere Akzente für die Daseinsfürsorge brauche. Der ÖPNV im
Landkreis müsse qualitativ verbessert werden, d.h. Fahrpläne, Konditionen für
Bürgerbusse, die Abstimmung für Bus- und
Bahnfahrpläne müsste – besonders im nord-östlichen und südlichen Landkreis
verbessert werden. Seinerzeit habe man sich bereiterklärt, 2 % Kreisumlage für
den ÖPNV zu verwenden, heute liege man deutlich darunter.
Auch die freiwilligen Leistungen, das Herzstück des Landkreises, müsse
man bedenken. Er sehe die Möglichkeit, bei den Ausgaben für die
Kreisrat Mühleck spricht sich dafür
aus, die freiwilligen Leistungen auf rund 400.00,00 Euro zu deckeln. Als ein
Beispiel spricht er die Förderung des Radwegeausbaues an. Hier habe man in der
Vergangenheit viel getan und nun störe ihn, dass man immer wieder beschließe,
250.000,00 Euro fortführend in den Haushalt einzustellen. Am Beispiel der
Gemeinde Sonderhofen schildert er die finanzielle Schwierigkeit der Zahlung der
Kreisumlage.
Ein weiteres Beispiel, schildert er aus dem Bereich ÖPNV, wo Schüler aus
Sonderhofen sehr bald aufstehen müssten um nach Würzburg zu gelangen. Hier
müsse man Verbesserungen ansetzen.
Zum Produktkatalog mit über 800 Seiten bemerkt er, dass es praktikabler
wäre, wenn man diesen Katalog als PDF-Datei bekommen.
Kreiskämmerer Krug bemerkte hierzu, dass
die Verwaltung hierum bemüht sei. Ziel der Verwaltung ist es, mehr Transparenz
in den Produktkatalog zu bringen, was auch durch ergänzende Erläuterungen zu
jedem Produkt geschehen soll.
Landrat Nuß erwidert zu dem
ÖPNV Beispiel von Kreisrat Mühleck, dass es sich hier um Realschüler handele
die nicht nach Ochsenfurt, zur nächstgelegenen Schule, sondern nach Würzburg
fahren wollen. Hierzu bemerkt er, dass der Landkreis für viel Geld die
Realschule saniere und jetzt aufgefordert werde, einen komfortablen
Omnibusverkehr weg von dieser Realschule nach Würzburg einzurichten. Wenn man
so etwas mache, sei dies ein riesiger Fehler.
Kreisrat Mühleck entgegnet, dass
es sich um Schülerinnen handele, die in eine Mädchenklasse nach Würzburg
wollten. Der ÖPNV im südlichen Landkreis weise große Defizite auf, man solle
sich Gedanken über einen schnelleren Zubringer nach Würzburg machen.
Landrat Nuß erwidert hierzu,
dass man nicht nur darüber nachdenken solle, sondern eine klaren Auftrag
erteilen müsse. Am 12.12. sei der Taktverkehr nach Kist eröffnet worden, nun
brauche man einen Taktverkehr nach Giebelstadt.
Kreisrat Trautner äußert sich
erfreulich zum vorliegenden Haushaltsplan 2011. Er sei ohne neue Schulden, alte
Schulden würden mit 1,5 Mio Euro abgebaut und die Kreisumlage würde nicht
erhöht.
Der Landkreis brauche weiterhin Investitionen in die Infrastruktur, bei
Straßen und Brücken, die in einem schlechten Zustand seien. Man müsse weiter in
Ochsenfurt investieren und an Investitionen im Zusammenhang mit dem
Sparkassengebäude denken. Auch die Sonderschulen dürften nicht vergessen
werden. Seine Fraktion sei nach wie vor für eine nachhaltige Finanzpolitik und
könne dem Haushalt in der vorgelegten Form zustimmen.
Kreisrat Halbleib,
MdL, fragt nach dem Rücklagenstand zum 31.12.2010 und wie der für 2010
geplante Zuführungsbetrag ausgefallen sei.
Kreiskämmerer Krug erwidert hierzu, dass der Stand der liquiden Mittel sich auf ca. 24 Mio. Euro belaufe, das Ergebnis der Zuführung aber noch nicht vorliege und im Detail bekannt sei. Dies werde er per E-Mail nachreichen.
Beschluss:
Es wurde kein Beschluss gefasst.
Zur weiteren
Veranlassung an ZB, ZFB 2
Zur Kenntnis an